Mobbing an Schulen

Mein Fazit: Es liegt allein an der Erziehung der Eltern!

An was denn sonst?
Ein gescheit erzogenes Kind kommt nicht in die Schule und sieht seine einzige Chance, ein wenig Selbstwertgefühl zu erhaschen, nicht darin, andere niederzumachen :smt023

Um es vereinfacht auszudrücken.

Ein gescheit erzogenes Kind kommt nicht in die Schule und sieht seine einzige Chance, ein wenig Selbstwertgefühl zu erhaschen, nicht darin, andere niederzumachen :smt023

Das glaube ich weniger, auch wohlerzogene Kinder lassen sich in der Jugend von der Gruppendynamik mitreissen (Stichwort Alkohol und Zigaretten - kommt man selten von allein drauf, und geben die Eltern auch nicht vor, dass man es nehmen soll). Und wenn die Eltern nicht vollkommen überwachend sind, bekommen sie auch nicht immer mit, was in der Freizeit so mit Freunden etc besprochen wird, oder über welchen Klassenkameraden man sich lustig macht. Sollte es nicht zu extremen Taten durch das Mobbing kommen, wird auch nicht jede einzelne Elternschaft von der Schule informiert, d.h. die Eltern erfahren meist sowieso erst nach schlimmen Vorfällen davon, dass ihre Kinder nicht die Unschuld schlechthin sind.
Noch dazu kommt, dass einem in der Jugend oder auch zum Teil Kindheit eh öfters mal egal ist, was einem die Eltern predigen. Die sagen einem ja auch das lange wach bleiben, zu viel Süßes und jedes Wochenende feiern gehen voll blöd ist - voll uncool man, die können nur falsch liegen! :ugly
Btw versucht so gut wie jedes Kind in der Pubertät sein Selbstwertgefühl irgendwie zu steigern (bei Pickeln, schlacksigem Aussehen, der ersten Liebe,etc ist das ja auch kein Wunder) und da kommt der Vergleich mit anderen oder das schlechter darstellen von anderen Personen gerade richtig um sich besser zu fühlen oder zu präsentieren.

Zu den Beiträgen “Lehrer müssen was machen / Eltern müssen was machen” - ich denke, es ist falsch, das monokausal zu betrachten, und ich denke, dass mir jeder von euch zustimmen wird, wenn ich sage: BEIDE müssen etwas machen.

Das fängt z.B. in der Grundschule an, über meine Schwester, die derzeit für ihren Lehramtsmaster Praktika in Grundschulen macht, erfahr ich da einiges von, dass man bestimmte Ausgrenzungsversuche frühzeitig bereits unterbinden bzw. ihnen entgegenwirken kann, indem die Lehrkraft die Klassengemeinschaft stärkt. Durch Vertrauensspiele im Sport und Zusammenwirken der Klasse lässt sich da bereits einiges zur Integration von Außenseitern tun. Natürlich gibt es immer wieder Fälle, wo es nicht ganz klappt und wo schon abzusehen ist, dass ein Kind später mit Mitschülern noch stärkere Probleme haben wird, aber es klappt auch wunderbar, die Klassengemeinschaft zu stärken. Man muss ihnen aber natürlich ebenfalls beibringen, dass Ausgrenzung nichts gutes ist.
Wenn die Kinder das bereits in der Grundschule lernen, dann gehen sie mit diesem gestärkten Zusammenhaltsgefühl auch in höhere Klassenstufen. D.h. die Lehrkraft ist definitiv in der Lage, da etwas auszurichten.

Gleichzeitig müssen natürlich aber genauso die Eltern in die Verpflichtung genommen werden, denn Erziehung macht einiges aus. Man konnte durchaus den Unterschied zwischen bestimmten Personen in der Pubertät merken bzw. ihrem sozialen Verhalten, und zwar daran, wie sie erzogen worden waren. Natürlich rebelliert man in der Pubertät gegen alles mögliche, aber bestimmte unterbewusste Verhaltensregeln legt man trotzdem nicht einfach so ab.

… Ich erlebe persönlich den direkten Vergleich zwischen zwei Gruppen:

  1. Gruppe, an einer konfessionellen Privatschule mit engagierten Eltern: Mobbing ist dort ein Fremdwort.
  1. Gruppe, an einer staatlichen Brennpunktschule, Elternengagement so gut wie nicht vorhanden: Mobbing gehört zum Alltag.

Mein Fazit: Es liegt allein an der Erziehung der Eltern! Die Lehrkräfte können da nur wenig ausrichten.

Dass das ein diffiziles Thema ist, haben andere User schon gesagt, deren Beiträge ich jetzt nicht wiederkäuen möchte. Aber zu dieser nahezu plumpen Schlussfolgerung muss ich dann doch mal was sagen:

Die Unterschiede zwischen Deinen beiden Vergleichsgruppen sind so unfassbar immens, dass das Rauspicken der Erziehung durch die Eltern als alleinige Ursache unfassbar willkürlich ist. Alternative Ursachen? Da:

  1. Finanzielle Nöte, die Eltern einer Privatschule weniger haben. Damit herrscht dort weniger Perspektivlosigkeit für die Kinder, also weniger Frust und daher weniger Aggression und weniger Mobbing.
  2. Eltern am Existenzminimum können natürlich auch weniger Engagement in der Schule zeigen, wenn sie um’s nackte Überleben kämpfen. Daraus Rückschlüsse über die Erziehung zu ziehen ist Mutmaßung.
  3. Besserbezahlte Lehrer, die eventuell weniger Arbeitszeit pro Kopf haben oder insgesamt besser qualifiziert sein könnten.
  4. Das Image der Privatschule, dass ein Gefühl von Zusammenhalt und Teil-eines-großen-Ganzen-Seins geben könnte.

Das sind nur vier Ideen, die mir spontan einfallen, um die vermeintlichen Unterschiede zwischen Deinen Vergleichsgruppen zu erklären. Sich da ausgerechnet die Erziehung rauszusuchen, die man am Ausmaß des Engagements der Eltern in der Schule ablesen will, ist, wie schon gesagt, willkürlich.

Meine Überlegungen wurden schon von den üblichen Verdächtigen gepostet (seltsamerweise die langen Beiträge hier im Thread). Die führe ich nicht selber aus. :mrgreen:

Das glaube ich weniger, auch wohlerzogene Kinder lassen sich in der Jugend von der Gruppendynamik mitreissen (Stichwort Alkohol und Zigaretten - kommt man selten von allein drauf, und geben die Eltern auch nicht vor, dass man es nehmen soll).

Ich glaube man könnte soweit gehen und sagen, das ein richtig erzogenes Kind all diese Sachen ablehnen kann und dennoch nicht als der komplette Looser dasteht :slight_smile: Und wenn doch, hängt er letztendlich mit den falschen Typen ab, da diese dann die falsch erzogenen sind :smt023
(Natürlich war das jetzt überspitzt, aber wenn eine Gruppe Alkohol & Zigaretten für den Freundschaftsgrad|Gruppenanerkennungswert hernimmt, läuft grundlegend was falsch)

Das Geheimnis, nicht davon betroffen zu sein [Ich kenne physische Gewalt nur gegen bereits stark geschwächte Leute, bei denen ALLE wissen das es möglich ist, ihn zu schlagen ohne Probleme zu kriegen], ist einfach zu schätzen, was man hat. Das benötigt im schlimmsten Falle eine starke Familie, eine(n) gute(n) Freund(in) und ein Ziel im Leben. Etwas, das man unbedingt erreichen möchte - Der Lichtblick durch die Hölle :slight_smile:

Btw versucht so gut wie jedes Kind in der Pubertät sein Selbstwertgefühl irgendwie zu steigern und da kommt der Vergleich mit anderen oder das schlechter darstellen von anderen Personen gerade richtig um sich besser zu fühlen oder zu präsentieren.

Bin ich auf dieser Welt der einzige der es für möglich hält, das korrekt erzogene Kinder über solche schwachen Aussagen anderer hinwegsehen können? Das sie sich deswegen nicht weniger cool finden als sie dargestellt werden?
Das ganze ist natürlich ein anderes Thema wenn die Gruppendynamik an sich schon bei Physischem Mobbing ist. Hierbei ist oft wichtig von ANFANG an seinen Standpunkt zu setzen. Oder das ganz peinliche gescheit zu verbergen :smt005
Und sollte das Kind irgendwann doch psychisch ein bisschen daneben sein und nen schlechten Tag haben, müssen halt die Eltern da sein. Und bald sollte es wieder vergessen sein :slight_smile:

  1. Eltern am Existenzminimum können natürlich auch weniger Engagement in der Schule zeigen, wenn sie um’s nackte Überleben kämpfen. Daraus Rückschlüsse über die Erziehung zu ziehen ist Mutmaßung.

Gehört es aber eben nicht auch zur Erziehung, dass die Eltern Engagement zeigen? Ich wage mal stark zu behaupten, dass Kinder, deren Eltern sich wirklich für gute Noten engagieren und wirklich versuchen, das aus dem Kind mehr wird, unterbewusst eine solche Einstellung entwickeln - Eben die, gute Noten zu erhalten.
Das all dass dann höchstwahrscheinlich zu oberen Problemen führt, ist dabei denke ich mal wahrscheinlicher. Das resultiert wohl (In diesem Beispiel) aus der Tatsache, dass arme Eltern mehr versuchen, ihr Kind einen besseren Job bekommen zu lassen. Gleichzeitig der Druck auf eben jenes Kind, weil es vll. den Eltern „helfen“ soll. Oder allmögliche andere Faktoren. Das Kind schämt sich für die Eltern? Das Kind wird in der Schule deswegen auf die Schippe genommen? Alles mögliche Mobbing-Angriffsflächen. Wenn dem Kind da von Anfang an nicht das nötige Selbstwertgefühl etc. erlernt wird, wird es schwer. Das gebe ich gerne zu.

Das Image der Privatschule, dass ein Gefühl von Zusammenhalt und Teil-eines-großen-Ganzen-Seins geben könnte.

Ich hatte vor ca. drei Jahren Kontakt mit jemanden, der eine Privatschule besuchte. Laut seinen Erzählung war dort das Mobbing ebenfalls vorhanden, nur halt in Form von „Wessen Eltern sind reicher?“ - Bestimmte Parties, Leben, „VIP-Schüler“ etc. . Warst du in der untersten Kategorie, warst du halt ein nichts. Damit will ich nur sagen, das auch diese Schulen kaum davon befreit sind :mrgreen:

Als abschließende Meldung will ich sagen:

Ich denke, das ganze Mobbing-Problem wäre nicht vorhanden, wenn all die Schüler wirklich den RESPEKT anderen gegenüber eingetrichtert bekommen. Allerdings fehlt der immer jemandem. Und der reißt die schwächeren dann mit in seine Gruppe und geht auf die komplett hilflosen drauf.
Und wenn nicht jeder genauso erzogen wird, geht das ganze nach hinten los. Hach ja, waren meine Schulzeiten wunderbar wo ich jedem mit Respekt begegnet bin ! Grausame Zeiten… Überall Primaten :smt011 :ugly

(Stichwort Alkohol und Zigaretten - kommt man selten von allein drauf, und geben die Eltern auch nicht vor, dass man es nehmen soll)

Das Konsum- sowie Sozial- und sonstige Verhalten der Eltern hat einen erheblichen Einfluss auf das ihrer Kinder.

Ich denke übrigens, dass beim Mobbing an Schulen sowohl Täter wie auch Opfer von vorneherein soziale Schwächen haben, die zu Hilflosigkeit und Frustration führen, die die eine Seite langfristig angreifbar macht und bei der anderen zu einer Kompensation durch Gewalt führt. In ernsten Fällen wird daher die Hilfe von Psychologen benötigt, wogegen Pädagogen wenig mehr tuen können, als das Umfeld zu sensibilisieren, indem sie z.B. auf einen stärkeren Klassenverband plädieren.

Ich glaube man könnte soweit gehen und sagen, das ein richtig erzogenes Kind all diese Sachen ablehnen kann und dennoch nicht als der komplette Looser dasteht :slight_smile: Und wenn doch, hängt er letztendlich mit den falschen Typen ab, da diese dann die falsch erzogenen sind :smt023
(Natürlich war das jetzt überspitzt, aber wenn eine Gruppe Alkohol & Zigaretten für den Freundschaftsgrad|Gruppenanerkennungswert hernimmt, läuft grundlegend was falsch)

Hm, dass war eigentlich nur als Beispiel für Beeinflussung durch das eigene Umfeld in der Jugend gedacht, nicht als Beispiel für Gruppenzugehörigkeit. Nur joa - das man halt beeinflussbar ist und wird (durch andere, nicht nur durch die Eltern).

Bin ich auf dieser Welt der einzige der es für möglich hält, das korrekt erzogene Kinder über solche schwachen Aussagen anderer hinwegsehen können? Das sie sich deswegen nicht weniger cool finden als sie dargestellt werden?

Nö. :smiley: Das die wohlerzogenen Kinder das können, bestreite ich gar nicht - nur, sie können sich halt auch trotzdem anders entwickeln, sonst würde es ja im gleichem Atemzug auch bedeuten, dass, wenn deine Eltern asoziale Trinker sind, du auch einer werden müsstest.
Die Erziehung der Eltern ist eben nicht maßgeblich zu 100% entwicklungsentscheidend, sondern das gesamte Umfeld, durch welches man auch andere Perspektiven kennenlernt.

Die Frage ist auch, ob es sinnvoll ist, die Schule zum konfliktfreien Raum machen zu wollen. Ausgrenzen und, als logische Folge, ausgegrenzt werden gehört immer schon zur Gruppendynamik. Es ist ein Teil des Heranwachsens, das zu lernen.

Ich meine nicht handfeste Straftaten. Und da liegt das Problem: “Mobbing” ist ein Modewort, und es beschreibt harmlose Hänseleien ebenso wie kriminelle Gewalt. Das in einen Topf zu werfen macht eine Auseinandersetzung unmöglich.

“Ich werd da voll gemobbt.” ist mittlerweile eine beliebte Ausrede für Versagen. Lehrer, die leistungsschwache, faule und undisziplinierte Schüler maßregeln, “mobben”.

Eh da nicht klar abgesteckt wird, wie man die Begrifflichkeiten verwendet, ist eine Diskussion fast unmöglich.

Mobbing kann jeden treffen, das ist keine Floskel sondern Realität.

Es bedarf dazu nur eine 2. Person die sich über eine andere Person auslässt, weil sie selber Frust ablassen muss, sei es nun, weil ihr Partner sie zu Hause nicht mehr ranslässt oder warum auch immer.
Findet so eine Person Publikum, denen es vielleicht ähnlich geht, und die neidisch auf die zu Unrecht beschimpfte Person sind, dann entwickelt sich das ganze zu Mobbing, wie wir sie oft in der Berufswelt oder der Schule erleben.

Deswegen muss man Kinder und auch Erwachsene sensibilisieren, wie damit umgegangen wird- nämlich dass es konsequent zu vermeiden ist und direkt ausgetragen werden muss.

Die Verantwortung liegt natürlich auch an den Eltern, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie keine Täter werden- keine Frage. Nur ist das gar nicht so leicht in einer Ellenbogengesellschaft.

Wer sich mal wirklich informieren möchte sollte Berichte und Erfahrungen beim Forum der emgs.de
lesen.

Die Frage ist auch, ob es sinnvoll ist, die Schule zum konfliktfreien Raum machen zu wollen. Ausgrenzen und, als logische Folge, ausgegrenzt werden gehört immer schon zur Gruppendynamik. Es ist ein Teil des Heranwachsens, das zu lernen.

Ich gehe mal davon aus, dass mit „Ausgrenzen“ das hier thematisierte Mobbing meinst, da Ausgrenzung keine konfliktgeladene Handlung ist:

Doch nur so sehr, wie weit man es gesellschaftlich zulässt.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Mobbing lediglich eine Sache des Kindseins war, nie eine des Erwachsenenalters. Ich musste mich damit noch nicht herumschlagen, seit ich die Schule verliess. Zumindest was mich angeht stimmt deine Beobachtung also einfach nicht.

Ich meine nicht handfeste Straftaten. Und da liegt das Problem: „Mobbing“ ist ein Modewort, und es beschreibt harmlose Hänseleien ebenso wie kriminelle Gewalt. Das in einen Topf zu werfen macht eine Auseinandersetzung unmöglich.

Unsinn.
Die Definition von Mobbing ist Kontextabhängig. Ich glaube, am Anfang hat hier bereits einer sehr gut Mobbing als gruppendynamisches Vorgehen gegen Einzelpersonen definiert. Warum stützt man sich nicht darauf um die Diskussion voranzutreiben?

„Ich werd da voll gemobbt.“ ist mittlerweile eine beliebte Ausrede für Versagen. Lehrer, die leistungsschwache, faule und undisziplinierte Schüler maßregeln, „mobben“.

Mag sein. Diese Feststellung hat bezüglich der ernsteren Vorfälle aber keinerlei Mehrwert.

Eh da nicht klar abgesteckt wird, wie man die Begrifflichkeiten verwendet, ist eine Diskussion fast unmöglich.

Dann dürftest du demnächst nirgends mehr mitdiskutieren.
Wortdefinitionen verändern sich beständig im Kontext, in dem sie verwendet werden. Nur wenige Begriffe bekomen durch ihr Auftreten in Massenmedien eine flächendeckend einheitliche Definition. z.B. „Amoklauf“. Auch wenn die Bedeutung dieses Wortes mittlerweile eine vollkommen Andere ist als vor 10 Jahren, wissen damit viele, was damit gemeint ist.
Bezüglich Mobbing fehlt es einfach an einem bundesweit bekanntem Beispiel, an dem man herableiten kann, was damit gemeint ist.
Die fehlende Eindeutigkeit eines Wortes ändert aber auch nichts an den existierenden und ernstzunehmenden Gangs, die sich im nahem sozialem Umfeld mancher Personen bilden, um gegen diese gezielt vorzugehen.

Was hier manche Leute für ein perverses Weltbild an den Tag legen …

Kinder müssen sich prügeln, um in unserer heutigen Welt klar zu kommen?
Warum? Weil sie jederzeit in eine Situation kommen können, wo sie sich mit Gewalt rausprügeln können sollen? Kinder sollten auch früh ans Töten gewöhnt werden, immerhin müssen sie auf Notwehr-Situationen vorbereitet werden. Vergewaltigungen etc nicht zu vergessen.
Ich bin Pazifist und werde mich da auch nicht ändern, von daher sehe ich es auch gar nicht ein, dass ich meinen zukünftigen Kindern das Prügeln lernen werde… Das gehört irgendwie auch nicht in eine aufgeklärte und zivilisierte Gesellschaft. Nichts gegen Kampfsport, aber zu sagen, wer seine Kinder nicht prügeln lässt, der verweichlicht sie … ja soweit kommt es noch. Nicht umsonst ist Körperverletzung in Deutschland eine Straftat, warum also sollte man den Kindern bitte nicht früh beibringen, dass Prügeln nichts gutes ist und man Probleme nicht mit Gewalt aus der Welt schafft? Das Recht des Stärkeren haben wir doch in der Steinzeit gelassen …

Gut erzogene Kinder haben genug Selbstbewusstsein, um sich von Mobbing nicht kratzen zu lassen?
Also ich bin ein Mensch, der von Selbstbewusstsein nur so strotzt, aber wenn ich von klein auf von anderen Mitschülern gehört hätte, wie scheiße ich doch wäre, dann hat das gar nix mit guter Erziehung zu tun. Mobbing ist ganz schlicht und einfach psychische Folter. Punkt!

Mobbing lässt sich nicht bestrafen?
Son quatsch, mobbende Kinder müssen härter ran genommen werden als heute. Zu allererst mit einem blauen Brief nach Hause… wenn das nichts hilft, dann ein Gang zum Direktor … wenn das auch nix bringt, Sitzungen bei einer Schulpsychologin (sowieso sollte an jeder Schule eine Psychologin sein …), wenn das auch nichts hilft, dann sollte ein Schulverweis doch wohl das Übrige tuen. Sozialkompetenz muss eben auch vermittelt werden und wenn die Eltern nicht in der Lage sind, ihr Kind so zu erziehen, dass es seine Mitmenschen nicht quält, dann muss eben mit Strafen und Sanktionen gearbeitet werden. Hab jetzt keine Pädagogik studiert, man möge mich gerne korrigieren, aber ich sehe da gar keine andere Möglichkeit. Alles ist besser, als das Opfer in seiner eigenen Hilflosigkeit liegen zu lassen.

Übrigens kommt Mobbing nicht nur bei Kindern vor, hat hier auch irgendwer behauptet …
Interessante Quellen:

Naja, laut einigen Sozialdarwinisten hätten diese 20% der Selbstmörder sich einfach öfter mit ihren Geschwistern prügeln sollen, nicht wahr? Vollkommen egal, diese Zahlen beweisen, dass Mobbing ein ernsthaftes Problem ist und unbedingt bekämpft werden muss, und zwar schon bei der Entstehung in der Schule.

@ Trabbi: Ich fühle mich von dir jetzt mal einfach angesprochen, was das perverse Weltbild angeht. Und da denke ich mir, ich rechtfertige mich doch mal.

Kinder müssen sich prügeln, um in unserer heutigen Welt klar zu kommen?

Nein das habe ich so nie gesagt. Kinder müssen sich prügeln um ihren Körper und seine Grenzen kennen zu lernen. Kinder müssen sich prügeln weil auch das die Entwicklung des Charakters voran treibt. Mir geht es dabei vor allem um Prügeleien unter Geschwistern. Eltern haben im Gegensatz die Pflicht das NICHT gutzuheißen. Wo kämen wir den da hin wenn Eltern das auch noch unterstützen würden. Aber da hatte ich ja schon angemerkt, dass ich mich da zu Beginn missverständlich ausgedrückt habe.
Also hier nochmal: Geschwister müssen sich prügeln können, aber Eltern sollten da gefälligst nicht tatenlos zusehen. Keine Sorge, Kinder kriegen das schon hin sich ohne Einmischung der blöden Eltern streiten zu können.
Zu Prügeleien an der Schule:
Prügeleien im Schulalltag sind nun einmal normal. Da bei jeder Kleinigkeit sofort den Untergang der Welt vorauszusehen bringt auch nichts. Wieso sollen Lehrer jedes mal wenn sich zwei Schüler aufm Schulhof in den Haaren liegen dazwischen gehen und ein Riesenfaß aufmachen? Ich sage eigentlich nur: Lasst die Kinder selber machen. Ein wenig Freiheit, wenn das ab und an mal ne aufgeschlagene Lippe oder ne blutige Nase bedeutet ist doch wurscht. Daran ist noch niemand gestorben. Und es ist ja nun auch nicht so, dass es auf einer Schule plötzlich wie bei nem K1-Turnier aussieht nur weil man die Kinder mal wieder alleine Grenzen austesten lässt. Auch Grundschulkinder sind prinzipiell erst einmal friedlich.

Hier geht es nur um die üblichen Schlägereien im „Zweikampf“ sobald es unfaire Größen/Alters/Mengenverhältnisse sind muss man natürlich einschreiten. (Mengenverhältnis meint: Jedes andere Verhältnis als 1:1 ist nicht zulässig. Ab 2:2 ist es schon nicht mehr zu kontrollieren. Also keine Gruppenschlägerien zulassen, das wäre fatal.)

Viel wichtiger wäre als Pflicht für die Lehrer eine Maßreglung der ganzen Gaffer die bei jeder Prügelei immer direkt erst einmal einen Ring um die Kontrahenden bilden. Die sind es nämlich die so eine Situation weiter aufpeitschen. Weil sobald Publikum da ist verbietet einem die Ehre das aufgeben oder auch einfach das aufhören. Sprich: Gaffer bestrafen nicht die beiden in der Mitte des Kreises. Das könnte vielleicht auch beim Mobbing helfen. Das man viel mehr auf die ganzen untätigen Beobachter achtet. Mangelnde Zivilcourage ist vermutlich einer der Hauptgründe für funktionierendes Mobbing.

Also mein Vorschlag für einen neuen Diskussionspunkt: Stärken der Zivilcourage als Ansatzpunkt um Mobbing auszuhebeln. Ich finde das klingt irgendwie vielversprechend.

Ich bin Pazifist und werde mich da auch nicht ändern, von daher sehe ich es auch gar nicht ein, dass ich meinen zukünftigen Kindern das Prügeln lernen werde

Blöder Spruch: Pazifismus ist nichts wohinter man sich verstecken kann.
Nichts gegen eine grundsätzlich pazifistische Einstellung. Aber damit gewinnst du keinen Blumentopf wenn dir mal jemand ans Leder will. Also eigentlich nur zwei Chancen: Entweder du versauerst den ganzen Tag zuhause, dann triffst du keine Menschen die dir böses wollen. (Und da du niemanden kennen lernst erledigt sich auch die Sache mit den zukünftigen Kindern, was das Problem der Erziehungsfragen elegant beseitigt. ^^)
Oder du gehst immer nur dorthin wo die größtmögliche Sicherheit besteht. Aber auch das ist keine Garantie. Eine gute Bekannte von mir wurde tatsächlich direkt vor ihrer Haustür überfallen. Quasi keine zwei Meter vor der rettenden Zuflucht ein Messer am Hals gehabt. Ihr Glück war das zufällig jemand die Straße entlang kam und der Typ Fersengeld gegeben hat. Ansonsten wäre sie unter Umständen Tod vor ihrer Haustür aufgefunden worden.
Aber vermutlich hättest du als Pazifist eine wunderbare Lösung gehabt das Problem zu umschiffen.

Also um deine Eingangsfragen zu beantworten: Ja man sollte Kindern verdammt nochmal klar machen das es böse Menschen auf dieser Welt gibt, die einem einfach weil sie böse sind etwas tun wollen. Die rosarote Brille ist nichts weiter als eine Gefahrenquelle für ihren Träger.

Also wenn du deinen Kindern schon nicht beibringen willst wie man sich verteidigt, dann gehe mit ihnen wenigstens jeden Tag joggen. Was man nicht in den Armen hat muss man in den Beinen haben oder so.

Naja, laut einigen Sozialdarwinisten hätten diese 20% der Selbstmörder sich einfach öfter mit ihren Geschwistern prügeln sollen, nicht wahr?

Auch hier fühle ich mich mal weiterhin angesprochen. An genau welcher Stelle äußere ich etwas womit ich mir den Vorwurf des Sozialdarwinismus gefallen lassen muss? Dafür hätte ich gerne ein Zitat.
Mein „perverses Weltbild“ habe ich jetzt hoffentlich nochmal genau genug erläutert. Den Sozialdarwinisten lasse ich mir aber auf keinen Fall anheften. Also bitte ich doch um einen genauen Beleg, zumindest wenn ich tatsächlich angesprochen sein sollte. Bei dem Vorwurf will ich mich verteidigen dürfen.

Noch zwei Randanmerkungen:1. Ich habe nicht die Aussage getroffen „Prügel dich mit deinen Geschwistern, dann bist du geschützt vor Mobbing.“ Sondern lediglich: „Prügel dich mit deinen Geschwistern, dann bist du besser auf einen Ernstfall vorbereitet.“ Ich hoffe der Unterschied ist zu erkennen oder?
2. Hat irgendjemand hier bestritten das Mobbing gravierende Folgen für die Opfer haben kann?

Ansonsten kann ich dem Rest deines Posts nur zustimmen. Also was die Aussagen zum Mobbing betrifft. Mit einer Ausnahme: Selbstbewusstsein kann tatsächlich sehr hilfreich sein, zumindest wird eine selbstbewusste Person weniger unter Mobbing leiden als eine mit wenig Selbstbewusstsein. Wobei auch hier gilt: Sobald es körperlich wird kann man noch so selbstbewusst sein: Eine gebrochene Nase ist eine gebrochene Nase ist eine gebrochene Nase.

Hm, man merkt, dass es spät war gestern, war um einiges aggressiver, als es sein sollte gG entschuldigung schon mal dafür.
Worüber ich mich beschwert habe, war deine Ansicht, dass Kinder sich prügeln MÜSSEN, weil sie sich sonst nicht wehren können und dann zwangsweise untergehen in bestimmten Situationen. Aber hier ist eben die Schuld nicht bei den Opfern zu suchen, die sich eben nie geprügelt haben. Ein Kind sollte auch nicht zu so etwas gezwungen werden, wenn es das nicht will. Falls es sich nicht prügeln will, was meiner Meinung nach durchaus eine gute Eigenschaft für ein Kind ist, dann sollte es auch nicht von der Gesellschaft in irgendeiner Weise dazu gezwungen werden.
Und dein Beispiel mit dem Verbrecher… ich hätte mal ein schönes Gegenbeispiel:
Freund von mir steht an ner Bushaltestelle. Da kommt n Nazi über die Straße geschlendert, stark angetrunken, der Dinge wie “unter Hitler war alles besser” etc gebrüllt hat. Er natürlich, arrogant wie er ist, dreht sich grinsend weg, will aber gar nicht verwickelt werden. Der Nazi sieht das, geht auf ihn zu und haut ihm eine rein. Er liegt am Boden, der Nazi brüllt ihn an, er solle aufstehen, sich wehren etc, aber er liegt lieber weiter auf dem Boden. Nach circa 10 Minuten wird dem Nazi das zu blöd und er geht weg.
Hätte nun mein Freund so viel Selbstvertrauen, wie du forderst, wäre er vermutlich noch aufgestanden und hätte sich gewehrt, was meiner Erfahrung nach IMMER die falsche Lösung in so einer Situation ist. Dann werden die Typen nämlich erst richtig scharf und schiessen schnell übers Ziel hinaus.

Und das Sozialdarwinismus war eine starke Übertreibung von mir, war eher bezogen auf das “Wer sich nicht prügelt, ist selbst schuld, wenn er verprügelt wird”. Naja, wie gesagt, war spät … ^^

Hätte nun mein Freund so viel Selbstvertrauen, wie du forderst, wäre er vermutlich noch aufgestanden und hätte sich gewehrt, was meiner Erfahrung nach IMMER die falsche Lösung in so einer Situation ist. Dann werden die Typen nämlich erst richtig scharf und schiessen schnell übers Ziel hinaus.

Es sind schon Leute die am Boden lagen tot getreten worden, weil sie sich nicht wehren konnten. Dein Freund hatte ein enormes Glück, dass sich der Nazi offenbar eine Herausforderung gesucht hat. Das ist die absolute Ausnahme; die meisten dieser Leute suchen sich nämlich ein (möglichst leichtes) Opfer. Stichwort Opferschema:

Es gibt Leute, die suchen sich andere Leute zum verprügeln. Nicht um sich zu prügeln, sondern zum verprügeln, denn sie wollen keinen „fairen Kampf“, sondern einfach einen anderen schädigen. Dazu suchen sich solche Leute Ziele, die so wirken, als würden sie sich nicht wehren können, sei es aus Angst oder Schwäche. Wenn einem solch ein Schläger begegnet muss man signalisieren, dass man keine Gewalt will, aber trotzdem anwenden könnte, wenn man dazu gezwungen wird. „Ich will nicht, aber ich kann und werde wenn nötig“ ist meines Wissens nach auch das, was in Selbstverteidigungskursen gelehrt wird. Oft reicht das schon, um einen Schläger abzuschrecken. Und diese Haltung kann man nur dann glaubwürdig vertreten, wenn man tatsächlich in der Lage ist, sich zu verteidigen.

Was man dann auch entschlossen tun sollte, denn sich verprügeln lassen in der Annahme, es könnte ja schlimmer kommen ist wirklich Unfug. Gerade Passivität und Hilflosigkeit des Opfers können einen Angreifer anstacheln.

Worüber ich mich beschwert habe, war deine Ansicht, dass Kinder sich prügeln MÜSSEN, weil sie sich sonst nicht wehren können und dann zwangsweise untergehen in bestimmten Situationen. (…) Falls es sich nicht prügeln will, was meiner Meinung nach durchaus eine gute Eigenschaft für ein Kind ist, dann sollte es auch nicht von der Gesellschaft in irgendeiner Weise dazu gezwungen werden.

Ich denke da ist mein „müssen“ etwas krass formuliert. Ein Kind das sich nicht prügeln will kann man ja auch nicht dazu zwingen.

Dein Beispiel mit dem Verbrecher ist sehr gut um folgendes darzustellen: Wie du dich im Ernstfall zu verhalten hast kann man nie vorher sagen. Das ist immer Situationsabhängig. Und deshalb sollte er wenn es anders gelaufen wäre, in der Lage gewesen sein sich auch zu wehren. Ich spreche nicht vom Angriff oder davon die Gewalt zu suchen, sondern nur davon im Zweifel auch mit Gewalt antworten zu können wenn es notwendig ist. Solange es anders funktioniert ist es anders vermutlich auch besser.

Also im Prinzip kann alles passieren zwischen deiner Aussage und der von Maschendraht. Ich hatte das auch schon, dass jemand erst groß rumgepöbelt hat und nachdem ich seinen ersten Schlag abgwehrt hatte, hatte er keine Lust mehr. In den meisten Fällen bleibt es sowieso beim Wortgefecht und da kommt es darauf an sich Selbstbewusst zu zeigen. (Aber ich glaube das wird jetzt wirklich zu sehr off-Topic)

Und das Sozialdarwinismus war eine starke Übertreibung von mir, war eher bezogen auf das „Wer sich nicht prügelt, ist selbst schuld, wenn er verprügelt wird“. Naja, wie gesagt, war spät … ^^

Ist in Ordnung Aussage wird unter: „Nicht getätigt“ gespeichert. ^^

@Topic: Ich hatte mir jetzt die Sache mit „zivilcourage als Methode gegen Mobbing“ nochmal durch den Kopf gehen lassen. Wie wäre es im Falle von Mobbing mit Klassenweiten „Bestrafungen“? Sprich: Wenn bemerkt wird das eine Gruppe von Schülern gegen einen einzelnen vorgeht und niemand greift da ein. Dann wird einfach die gesamte Klasse in Mitschuld genommen. Wenn das ein oder zweimal passiert und tatsächlich bei jedem Schüler Strafarbeiten oder was auch immer angewendet werden. Dann sollte sich das mit dem Mobbing eigentlich recht nachhaltig erledigen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen das irgendjemand Lust darauf hat ständig wegen ein paar Idioten nachzusitzen oder so.

Ansonsten kann ich dem Rest deines Posts nur zustimmen. Also was die Aussagen zum Mobbing betrifft. Mit einer Ausnahme: Selbstbewusstsein kann tatsächlich sehr hilfreich sein, zumindest wird eine selbstbewusste Person weniger unter Mobbing leiden als eine mit wenig Selbstbewusstsein. Wobei auch hier gilt: Sobald es körperlich wird kann man noch so selbstbewusst sein: Eine gebrochene Nase ist eine gebrochene Nase ist eine gebrochene Nase.

Ich denke Mobbing zielt darauf ab, das Selbstbewusstsein einer Person Stück für Stück zu zermürben, bei jemanden mit einem größeren Selbstbewusstsein dauert es nur deutlich länger und sie werden wohl aus dem Grund seltener angegangen. Am hilfreichsten ist es wohl ein dickes Fell zu haben.
Eine gebrochene Nase ist eben nicht nur eine gebrochene Nase, es ist ein großer Unterschied, ob dir jemand diese Verletzung gewaltsam zugefügt hat oder ob du einen Unfall hattest. Der körperliche Schmerz lässt irgendwann einfach nach, dass was nicht so schnell verschwindet ist der psychische Schmerz, die Angst und die Erniedrigung.

Hallo zusammen,

ich würde gerne bei diesem Thema einsteigen…

Da wäre meine Frage: Wie bekommt eine Person, ein dickeres Fell?
Sicher wäre es hilfreich eins zu haben. Dem wiederspreche ich nicht!

Hast du eine Idee, wie sich ein Mensch, ein dickeres Fell anlegen kann?

Ich finde Mobbing, nicht nur an Schulen, völlig sinn und auch nutzlos!
Aber das ist meine Meinung.

lg Ninja_maus

Was oft hilft ist sich zu beweisen notfalls auch mal gewalt anzuwenden man soll zeigen wer man ist!

Gewalt anwenden???
Ich glaube nicht, dass das eine Lösung ist.
Denn meistens ist es ja so, das Gewalt gegengewalt auslöst…

Das man zeigen soll wer man ist, da stimme ich dir zu!

Aber bei dem davor… Kann ich nicht zustimmen.

lg Ninja_maus