Missbrauchsfälle in Kirche und Schulen

man spricht von etwa 250 Fällen, die alleine in der jüngsten Welle gemeldet wurden. Von den nicht gemeldeten und bereits verhandelten oder nie verhandelten ganz zu schweigen.

Edit: Metalmanns Link spricht von fast 5000 Anzeigen bis 2007 in den USA. Und sagt weiter:
“Für den Zeitraum 1723 bis 1820 belegen die Akten, die in den Diözesanarchiven gesichtet wurden, nicht weniger als 3.775 Fälle, in denen es um geschädigte Beichtkinder geht. Ein großer Teil der Beschuldigten hatte hohe Ämter inne.”

Der Rechenschaftsbericht der katholischen Bischöfe in den USA fasst die Dimension des Problems in nüchterne Zahlen: Exakt 374.408.554 Dollar (rund 272 Millionen Euro) zahlte die US-Kirche allein im Jahr 2008 an Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester. Der Jahresbericht führt zudem rund 35,2 Millionen Dollar Anwaltskosten, 7,9 Millionen Dollar Therapiekosten für die Opfer und 14,2 Millionen Dollar zur Hilfe für die Täter an. Die Kirche zeigt Reue und zahlt: Bei der Aufarbeitung von Kindesmissbrauch ist die US-Kirche jener in Deutschland um Jahre voraus. Kritiker freilich warnen davor, die US-Katholiken als Vorbild für Deutschland zu nehmen.
[…]
Eine Häufung von Missbrauchsskandalen hatte die US-Kirche vor knapp zehn Jahren in ihre tiefste Krise geführt, seit den 60-er Jahren waren einer Untersuchung zufolge 14.000 Menschen von bis zu 5000 Priestern missbraucht worden.

(Quelle: OTZ)

Reden wir hier von gerichtlich eingeklagten Entschädigungen oder von “unter der Hand” gegebenen?

Wow, Das hatte ich wirklich nicht erwartet.
Welche Konsequens soll man daraus ziehen? Entweder muss man ob wohl oder über Frauen einsetzen (auch wenn das der Katholischen Kirche nicht gefällt) oder man muss die Kirche als solche beenden und neu gründen.

Reden wir hier von gerichtlich eingeklagten Entschädigungen oder von „unter der Hand“ gegebenen?

Nehmen wir der Einfachheit halber nur die Gerichtlichen. Denn die Dunkelziffer wird sowieso niemand wirklich kennen.

Nun, wie schaffen es normale Menschen, keine Kinder zu missbrauchen? Gesunder Umgang mit dem Thema Sex innerhalb der Kirche wäre vielleicht gut, Abschaffung des Zölibats (aber darüber haben wir ja schon gesprochen…) Aufklärung, eine Meldepflicht der Vorgesetzten, klare Ausweisung der Täter aus ihrem Amt, nicht nur Versetzung. Therapieangebote, Seelsorge auch für Priester, nicht nur für Kirchgänger, ein Priester ist letztendlich auch Mensch, aber vor allem viel Offenheit und Bereitschaft zum Gespräch.

Reden wir hier von gerichtlich eingeklagten Entschädigungen oder von „unter der Hand“ gegebenen?

Keine Ahnung, den Artikel habe ich nur für euch als Diskussionsgrundlage gepostet, weil ihr nach Zahlen gefragt hattet :smiley:

Welche Konsequens soll man daraus ziehen? Entweder muss man ob wohl oder über Frauen einsetzen (auch wenn das der Katholischen Kirche nicht gefällt) oder man muss die Kirche als solche beenden und neu gründen

Alles recht utopisch. Ich meine - es wird doch niemand ernsthaft glauben, dass alle Priester durch Frauen ersetzt werden könnten bzw. dass der Vatikan das zulässt?! Abgesehen davon sind Frauen sexuell nicht weniger interessiert - es wäre also dasselbe Theaterstück mit anderen Schauspielern. Ich meine: selbst wenn die Abstinenz beseitigt werden würde, stände für mich die Frage im Raum: Warum in aller Welt nehmen sie Kinder? Wieso nicht erwachsene Frauen? Weil Kinder näher bei ihnen sind und die Abstinenz über Jahre und Jahrzehnte diesen Menschen zerrissen hat, so dass er vor überschäumendem Verlangen weder Geschlecht noch Alter sieht? Dann würde das auch mit Frauen geschehen, die das Pfarramt bekleiden - und auch ihren Zustand müsste man beheben.

/e:

Abschaffung des Zölibats (aber darüber haben wir ja schon gesprochen…)

Ah, dann sollte ich die Seiten vorher auch mal lesen…

Zu Ostern hat die Kirche einen Neuanfang in dieser Hinsicht versucht.
Allerdings wurden auch die Kritiker scharf attakiert. Ihre Kommentare wurden als “Geschwätz des Augenblicks” und als "Propaganda gegen den Papst und die katholiken bezeichnet.
Man bereichnet vieles als gezielte Hetze welche um die Missbrauchsfälle aufgebaut wurden. Zwar gibt man kleinlaut zu das die Fälle schlimm seien. Aber an der Person des Papstes oder an der Kirche selbst will man keine Schuld haben.
Hoffentlich verharmlosen sie die Fälle jetzt nicht und ziehen endlich mal wenigstens hinter den Kulissen Konsequenzen.

Was auf der klerikalen Ebene wohl Ringel-Ringel-Reihe heißt (Priester und Pfaffen werden woanders hinversetzt wo sie ihre triebe weiter treiben lassen können). Um danach wieder Ringelpietz mit anfassen spielen zu können (wieder an kleinen Kindern oder Jugendlichen deren Schweigen der Familien sie billiger erkaufen können).
Es scheint als hätte Gott die Kirche verlassen oder die Kirche Gott.
Wobei die Kirche sicherlich unter der Dominanz von Papa Bene hier die chance auf Anschluss und Teilwiedergutmachung verpassen wird, denn die Kirche hat nie Schuld und wenn dann sind die Eltern ja Schuld, sie ham ja die Kinder in die nähe der Pfaffen gelassen.
Oder sie schießen wieder ne Ente raus ähnlich wie das geplärre von Guido (Reise-)Westerwave und die Hartz IV Kommentare und Berechnung.

Sry, dass ich den alten Thread wieder hochhole, wollte aber auch keinen neuen aufmachen…

Allerdings setzt sich die Kirche mal wieder im Bezug zu den Missbrauchsfällen 2010 ordentlich in die Nesseln.

Wasser predigen und Wein trinken… 2011 wurde noch gesagt es soll alles getan werden… über ein Jahr später zeigt sich ein anderes Bild bei der Aufklärung der Missbrauchsfälle.

Das Projekt war für die katholische Kirche von enormer Bedeutung. Der Vertrauensverlust nach dem Missbrauchsskandal war enorm. Umso markiger waren die Worte des Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz, des Trierer Bischofs Stephan Ackermann, 2011: „Wir wollen auch der Wahrheit, die möglicherweise noch unentdeckt in Akten vergangener Jahrzehnte liegt, auf die Spur kommen.“

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc … 76442.html

Interessant auch das Interview mit dem Leiter des eigentlich beauftragten Forschungsinstitutes, C. Pfeiffer. (Den meisten wohl noch bekannt von der „Killerspiel“-Debatte, wo dieser versuchte einen Zusammenhang zwischen Amokläufen und „Killerspielen“ herzustellen…):

[video]http://www.youtube.com/watch?v=dnU--sTdmUc[/video]

Interessant auch das Interview mit dem Leiter des eigentlich beauftragten Forschungsinstitutes, C. Pfeiffer. (Den meisten wohl noch bekannt von der „Killerspiel“-Debatte, wo dieser versuchte einen Zusammenhang zwischen Amokläufen und „Killerspielen“ herzustellen…)

Das schlimme ist doch, dass ich dem Pfeiffer aufgrund siener anderen Ergüsse seine wie auch immer gearteten Ergebnisse nicht abnehmen würde.
Für mich ist auch vorstellbar, dass die Kirche mitbekommen hat, dass deren Akten tendenziös statt objektiv ausgewertet werden und nun versucht, dort irgendwie rauszukommen.

Ich will die Kirche garnciht in Schutz nehmen. Dort gibt es mit sicherheit noch eine Menge aufzuarbeiten. Nur dass das KFI die Richtige Anlaufstelle dafür ist, finde ich doch zweifelhaft.

http://www.katholisch.de/de/katholisch/ … p?id=10434

Hier die Gegendarstellung der DBK.
Der Pfeiffer scheint - bei aller berechtigten Kriitk an Kirche und Co - wkl nciht besonders einfach zu sein. Die angesprochene Amoklauf-Killerspiel Verbindung ist ja den meisten hier noch in bester Erinnerung :wink:

Ja, der Pfeiffer ist ein Dummschwätzer. Ich frage mich, warum solche Leute, solche Studien leiten…