Mindf**k Movies! Die wildesten Streifen

Hey,
ich weiß ja nicht wie es sich bei andern verhält, aber ich bin ein riesen Freund von unnachvollziehbaren und verworrenen Filmen die man kaum nachvollziehen kann.
Als Beispiel wären hier die Arbeiten von den Regisseuren Terry Gilliam, GAspar Noé oder David Lynch zu nennen. Die Streifen werden gerne auch als Mindf**k bezeichnet. Welche Filme fallen euch dazu ein? MEin absoluter Favorit ist David Lynchs Inland Empire. Der Film ist so dermaßen verworren, das sman während der ganzen 3 Stunden Laufzeit im Dunkeln tappt. Trotzdem hat der Altmeister im Psycho-Thrill es geschafft, den Film so intensiv zu inszenieren, dass sich dem Zuschauer das NAckenhaar sträubt. Ich habe mir den Film etwa sieben Mal angeschaut, aber bin immer noch nicht ganz schlau daraus geworden.
Bei Interesse habe ich noch eine ausführliche Kritik dazu auf meinem Blog: http://www.videomaschine.org/filmkritik-inland-empire/

Mir fällt als erstes natürlich Inception ein. Obwohl der Film zugegebenermaßen ziemlich massentauglich inszeniert ist (epische Musik, bildgewaltige Special-Effects und profilierte Schauspieler), finde ich ihn klasse.

Mein absoluter Lieblingsfilm aus dem Genre (kann man das so nennen?) ist Donnie Darko. Der hat diesen gewissen WTF?-Effekt und ist mMn auch nach mehreren Sichtungen sehr schwer zu verstehen.

Und dann könnte man noch Triangle erwähnen, ich bin durch PantoffelkinoTV auf den Film aufmerksam geworden und wurde positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass die Mischung mit Horror so gut funktioniert. Zwar kein Meilenstein, aber sehr unterhaltsam.

Zu Donnie Darko: Kino-Version oder Director’s Cut?
Im Director’s Cut sind einige Szenen nämlich neu hinzugefügt oder anders geschnitten worden, wodurch die Geschichte etwas verständlicher wird.

Muss ich noch erwähnen, dass reine Aufzählungen einfach gelöscht werden?

Bei mir verhält es sich ähnlich wie beim TE. Mir sind komplexere und schwer nachvollziehbaren Filme à la Lynch auch die liebsten. Zugegeben, alles hab ich von ihm noch nicht gesehehen aber der Film, der mich bisher am meisten beeindrucken konnte ist ohne Zweifel “Mulholland Drive”. Ich habe noch nie einen Film gesehen, der mit einer solchen Bildintelligenz und so vielen Handlungsebenen ausgestattet ist, wie es bei Mulholland Drive der Fall ist.

Wo der Film einen nach der ersten Sichtung noch total verloren in der zunächst nichtschlüssigen, unwirklichen Handlung zurücklässt, so lässt sich beim häufigeren Sehen immer wieder neues entdecken und verstehen, wobei es, wie bei den meisten Lynch-Filmen, nicht die eine, richtige Lösung gibt sondern man immer wieder auf neue Handlungsaspekte stößt und Hinweise entdeckt. Jede im Internet zu findende Interpretation zu dem Film, wird Mulholland Drive in keinster Weise gerecht, kann sie auch garnicht, aber sie können Skeptiker eventuell verstehen machen, wieviel in dem Film drinnensteckt.
Lynch selbst sagte in einem Interview auf die Frage, ob er die Handlung des Film erklären könne, dass es keinen Sinn mache, einen Film zu machen und zu zeigen, nur um ihn später wieder zurück in Worte übersetzen zu müssen. Das trifft es ganz gut wie ich finde.

Vorallem bei dem Thema der Traumdarstellung ist Lynch Christopher Nolans “Inception” meilenweit voraus, denn er schafft es im Gegensatz zu Nolan den Traum im Film mit einer gewissen Unwirklichkeit auszustatten, nicht zuletzt durch die den Einsatz von Farben, die es bei Nolan ganz einfach nicht gibt.

Burn after Reading. Habe den Film bis heute nicht verstanden. [spoiler]Oder es ist Absicht, dass nichts Sinn macht und man nach dem Film genauso schlau ist wie vorher :lol:[/spoiler]

Zu Donnie Darko: Kino-Version oder Director’s Cut?
Im Director’s Cut sind einige Szenen nämlich neu hinzugefügt oder anders geschnitten worden, wodurch die Geschichte etwas verständlicher wird.

Die Kino-Version. Den Director’s Cut habe ich mir noch nicht angetan, der soll ja auch nicht unbedingt besser sein als die Ursprungsversion, oder? Außerdem denke ich, dass der Film an Reiz verliert, wenn dem Zuschauer die Auflösung dauernd aufgedrückt wird. Für mich ist er gut so, wie er ist.

@BlondedByBeer
[spoiler]Was verstehst du denn an dem Film nicht? Es ist eine Verkettung von Zufällen und anschließend kapiert selbst die CIA nicht was das sollte und zahlt lieber die OPs für Linda. Dem Zuschauer selber wird doch aber nichts verborgen.[/spoiler]

Da du ja Terry Gilliam schon erwähnt hast, muss ich hier einfach nochmal sein Werk Brazil hervorheben.
Ich finde es schwer diesen Film überhaupt in Worte zu fassen, man muss ihn einfach einmal gesehn habe. Die gesamte Inszenierung und “Verrücktheit” des Film kombiniert mit den teils sehr ernsten Inhalten erzeugt so ein komisches Gefühl in der Magengegend zwischen Hilflosigkeit, Faszination, Bewunderung und Verwirrung.

Meiner Meinung nach definitiv einer der besten und schrägsten FIlme, die jemals gedreht wurden.

Einer der Klassiker des mindfucking sicher:
„Letztes Jahr in Marienbad“ von Resnais.

In einem luxuriösen Grand Hotel versucht ein Mann eine Frau davon zu überzeugen, dass sie sich im Jahr zuvor am selben Ort schon einmal getroffen und sich für dieses neuerliche Treffen verabredet haben. Die Frau kann sich an nichts erinnern (oder gibt vor, sich an nichts erinnern zu können). Die männlichen Gäste machen Schießübungen auf Mannscheiben. Ein Spieler, der ein Spiel spielt, das er immer gewinnt, entpuppt sich als der Ehemann der Frau…
(Wiki)

Am Ende gibts mehr offene Fragen als Antworten.

Oder:
J.L. Godards „Weekend“.
„Handlung“:

Corinne und Roland sind mit dem Auto auf dem Weg zu Corinnes Vater, um dessen Testament zu empfangen. Auf dem Weg dorthin scheint sich die Welt gegen das Ehepaar verschworen zu haben. Sie sind in einen Autounfall verwickelt und müssen die Reise zu Fuß fortsetzen. Sie werden Zeugen von weiteren Unfällen, sehen endlose Staus und werden von Wegelagerern in Form von Pseudo-Philosophen belästigt. Immer wieder stoßen sie auf scheinbar Wahnsinnige, darunter auch auf eine als Indianer verkleidete Kannibalenbande. Außerdem begegnen sie fiktiven und historischen Persönlichkeiten früherer Zeiten, wie Alice im Wunderland, Emily Brontë und dem Revolutionär Antoine de Saint-Just.
(Wiki)

Entweder wird am Ende des Films ein echtes Schwein brutal abgestochen oder Godard hat einen genialen Spezaileffekt mit einer Schweinsattrape auf die Beine gestellt.

Oder:

„Der Andalusische Hund“, ein halbstündiger Film aus dem Jahr 1929 von Bunuel und Dali realisiert, verzichtet auf eine logische Handlung zugunsten von surrealistischen mindfuck-bildern.
Der Film soll auch die erste Splatterszene der Filmgeschichte enthalten, was ich aber bezweifle, da sicher schon vor dem filmgeschichtlich gesehen recht späten Jahr 1929 irgendein anderer Kranker irgendwas anderes Krankes auf Zelloloid gebannt hat. Aber um nicht zu viel zu verraten und die Überraschung am Schockeffekt zu verderben, falls einer sich den Film mal ansehen will:
Greggy hatte einen Ausschnitt aus dieser Szene mal als Avatar-Bild, welches er mit Augenarzt kommentierte.

Na, wir wollen es mal nicht übertreiben. Der Film dauert etwas mehr als 15 Minuten.

Zum Thema: In Sachen Mindfuck ist schon das genannte „Mulholland Drive“ in meinen Augen das beste. Ich halte nicht so viel von Lynch wie viele andere, aber hier ist ihm ein hervorragender Film gelungen, der auch nach der fünften Sichtung einen begeistert und schockiert hinterlässt.

Der Gewinner aller Zeiten dürfte Memento sein. Auf die Idee muss man mal kommen. Und dann die Schnitte. Ich musste in 3x (!)sehen um alles zu verstehen.

Inception war eigenartig, hab ich beim ersten mal kapiert. :wink:

Fight Club hat mich als 14-Jähriger super verwirrt bis ich ihn als 17-Jähriger endlich kapiert habe. Old Boy ist auch genial und Infernal Affairs aus dem asiatischen Raum sind besondere Mindfucks. Sehr nett war auch Vergissmeinnicht, auch ein Film, der aus seiner Story durch Inszenierung mehr macht (Heutzutage wäre der Film als kitschige Romantikkomödie geendet).

Das sind glaube ich die Filme, die mich geistig bisher herausgefordert haben.

Synecdoche, New York!
Kaufmans Drehbücher sind ja eh schon meistens sehr verrückt, aber hier sitzt er auch noch auf dem Regiestuhl. Ich musste ihn zweimal gucken, um mir überhaupt eine Meinung bilden zu können.

Toller Film. Ist mir jetzt als erstes in den Sinn gekommen, abgesehen von dem was schon genannt wurde. Aber mit Philip Seymour Hoffman in der Hauptrolle kann man eh nicht mehr so viel falsch machen.

Zu Terry Gilliam, der ja nun schon mehrfach genannt wurde, habe ich auch noch einen Tipp: „Tideland“.
Der Film hat mich schon heftig verwirrt. Er beschreibt die Sichtweise eines kleinen Mädchens, das nach dem Tod der Mutter mit dem trunksüchtigen Vater in ein einsames Haus gezogen ist, wo bald darauf auch dieser verstirbt…

Dann fällt mir noch „Schizopolis“ ein, ein wahrhaft skurriler Film, der in keine Schublade passt.
Hier hat Steven Soderbergh nicht nur das Regie-Zepter in der Hand, er spielt auch noch die Hauptrolle … Doppelrolle … Keksrolle. Na, wie auch immer, ich empfehle: ansehen, amüsieren und auf gar keinen Fall nach irgend einem Sinn suchen!

Da wäre dann noch „Angel Heart“ mit einem brillanten Mickey Rourke in der Hauptrolle (…der inzwischen durch einige Verschlimmbesserungsoperationen zu einer Karikatur seiner selbst mutiert ist ). Als Privatdetektiv Angel verfolgt Rourke im New York der 1950er Jahre die Spur eines vermissten Musikers. In diesem sowohl okkulten als auch spannenden Streifen löst Regisseur A. Parker das Rätsel am Ende allerdings auf.

Und Michael Hanekes „Caché“ möchte ich noch kurz erwähnen. Der terrorisiert ja bekannter Weise die Synapsen seiner Zuschauer sondergleichen. Dazu gab’s hier im Forum auch mal einen interessanten Strang. Keine Ahnung, wo der abgeblieben ist, kann ihn grad’ nicht mehr finden. Den hat wohl jemand abgeschnitten. Schaaade!

Mir fällt da der deutsche Zeichentrickfilm “Felidae” ein.

Erscheinen im Jahr 1994 und leider eher unbekannt, was sehr schade ist, denn es ist einer der besten deutschen Filme, die ich kenne. Die Handlung selbst ist als Krimi schon eher kompliziert und nicht ganz leicht zu verfolgen, aber ein “Mindfuck” sind definitiv die diversen psychedelischen Traumsequenzen.

Was ich meine, Ausschnitt ab 2:38:


ACHTUNG: Nichts für Zartbesaitete, die Altersfreigabe ab 12 ist schwachsinnig.

Tunguska, die Kisten sind da! (Schlingensief)

Der Meister selbst sagte, der Film sei so beliebig, dass es mindestens einhundert mögliche Deutungen gäbe. Ich wäre mit einer, die ich verstehen kann, schon zufrieden.

Satansbraten (R.W. Fassbinder)

Eine gagageske Heinrich George-Sekte schwafelt unsinnigen Quatsch. Der einzige, dem ich eine Prise Vernunft zuspreche, ist der debile Vetter, der eine sexuelle Beziehung zu Stubenfliegen pflegt.

High School Musical (Kenny Ortega)

WTF???

Space Thunder Kids

What
the
fuck?

Nichts, aber auch wirklich garnichts in diesem Streifen ergibt irgendwie Sinn. Schaut euch einfach an, was Sage und Spoony dazu zu sagen haben. Sie untertreiben noch eher, weil sie einige grotesk idiotische Szenen außen vorlassen. Das Ding ist mittlerweile Public Domain (wer will schon die Rechte daran besitzen) und auf Youtube zumindest in gestückelter Form zu finden. Der Mindfuck an diesem Machwerk liegt einfach daran zu versuchen, den Plot zu begreifen.

Also Inception hab ich mir letztens mal ausgeliehen, da ich den Film nicht kannte. Und fand ihn doch recht einfach zu verstehen. Hab da mehr erwartet…
Bei mir wars Matrix, den hab ich garnicht beim ersten mal schauen verstanden. Aber vielleicht lags daran, dass ich noch recht jung war :smiley:

Inside Man ist zwar nicht so, dass man schon während dem Film nichts versteht, aber am Ende denkt man sich „WTF?!“. Es ist richtig überraschend und man rechnet mit soetwas garnicht. Ähnlich war auch das Ende von Shutter Island. Aber Filme, die wirklich so kompliziert sind, dass man sie nicht versteht fallen mir gerade keine ein, aber ich kenne ja auch nicht alle Filme :wink:

Da kann ich nur zustimmen. Der Film ist einer der verwirrensten, den ich jemals gesehen habe. Wir haben ihn in Kunstwissenschaften geschaut und der ganze Kurs saß im Nachinein mit einem riesigen Fragezeichen über dem Kopf da. Und dann zu dieser Handlung noch diese vergewaltigte Orgel. Wow!

Ein Mindfuck der wohl eher leichteren Sorte

Triangle

Kurzfassung:

Schiffbrüchige passagiere treffen auf ein Geisterschiff in der sich mehrere Zeitschleifen gleichzeitig abspielen und die Hauptdarstellerin versucht aus der Zeitschleife raus zu kommen.

Ich fand den Film sehr spannend und interessant, zwar ein paar Logikfehler (z.B dass die Hauptdarstellerin eigentlich wissen sollte was ihr früheres ich machen wird), aber ich fand den toll. Hat meiner Meinung nach eine bessere Bewertung verdient auf IMDB :wink:

Gaspar Noé’s “Enter The Void”. Psychedelischer Mind-Fuck aller erster Güte. Kenne nur wenige Menschen, die mit dem Film überhaupt etwas anfangen können. Ich bin einer davon.

Zur Story: Ein drogensüchtiger Franzose lebt mit seiner Schwester in Tokyo und wird bei einer als kleiner Deal getarnten Razzia von der Tokyoter Polizei erschossen (Da der ganze Film aus der Ego- bzw. Third-Person-Perspektive des Protagonisten gedreht wurde, ist gerade diese Szene sehr eindringlich!). In einer Art 2 Stündigen Trance-szene “erlebt” man, wie die Seele seinen toten Körper verlässt und durch die Tokyoter Nacht schwebt, und dabei Zeit und Raum zu verschmelzen scheinen. Wie gesagt: alles aus der Ego- und Third-Person Perspektive!

Wenn man das gewisse Sitzfleisch besitzt, und sich auf den Film einlässt, erwartet einen ein Psychedelisches Mind-Fuck Erlebnis, ganz ohne Drogenkonsum. Unbedingt im Dunkeln schauen!!! Eine Besonderheit ist auch, dass der ganze Film aus nur einem einzigen Cut zu bestehen scheint.

Allerdings gibt es einige sehr explizite Sexszenen, daher nicht für jeden geeignet!

Allein das Intro des Films lässt erahnen, was einem geboten wird.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=dL0lNGXoP8E[/video]