Metal \m/ Wer hörts noch?

Nenn doch mal eine bekannte linksextremistische Metal-Band…? Ich kenne da nur lokale Vertreter, die sich bereits musikalisch disqualifizieren.

Und das Opeth-Album ist leider nicht meine Welt: Elemente aus 70er-Progrock und im Grunde eine völlig neue Band. Die generelle Rezeption ist ebenso nicht sehr berauschend. Klingt eben gar nicht mehr nach Opeth. Wer damit leben kann und für atmosphärischen Rock zu haben ist, kann ein Reinhören wert sein.

die grenze… die grenze ziehe ich nach möglichkeit beim gedankengut der bandmitglieder. ich bin strikt gegen rechtsextremismus und wenn ich mitbekomme, dass ein bandmitglied da etwas anders denkt, dann höre ich die band auch nicht. die trennlinie konsequent einzuhalten ist sicher nicht leicht, weil einem ganz klar viel gute musik entgeht. aber ich will, auf den punkt gebracht, kein blödes nazischwein mit dem kauf seiner cd unterstützen. mir ist natürlich klar, dass niemand haargenau dieselbe politische meinung hat wie ich, und ich trenne kunst normalerweise auch vom künstler, aber bei rechtsextremismus hört die trennung dann eben auf.

Kunst vom Künstler trennen?

I lold. Das funktioniert nicht. Und wenns funktioniert isses keine Kunst.

Und das Opeth-Album ist leider nicht meine Welt: Elemente aus 70er-Progrock und im Grunde eine völlig neue Band.

Mich erinnert das bisher gehörte „The Devil’s Orchard“ recht stark an das Damnation-Album. Das musste ich mir auch erst schön hören. Der genannte Song profitiert davon allerdings deutlich, mir gefällt der bisher recht gut und das Album scheint mir auch solide genug um es auch ungehört zu kaufen.

Nenn doch mal eine bekannte linksextremistische Metal-Band…? Ich kenne da nur lokale Vertreter, die sich bereits musikalisch disqualifizieren.

Da würde mir Kreator einfallen, die sind meines wissens ziemlich links. Generell ist das aber schwer zu sagen, weil man den Rechten allgemein sehr viel mehr auf die Finger schaut.

Was zum… Das wäre mir aber neu. Woran machst du das fest? Mir kommt sie vor, wie eine von vielen Bands mit gesellschaftskritischen Texten. :smt017

Mal ein Beispiel ausmachen, macht die Einschätzung leichter. Liste hier:
Kreator Songtexte

Das neue Knorkator-Album “Es Werde Nicht” ist rausgekommen. Stimmen dazu?

Ich persönlich finde es bis auf ganz kleine Abstriche grandios! Wie findet ihr es?

Naja, also nur weil man jetzt den Begriff “rechtsextrem” in die Runde geworfen hat, heißt das nicht, dass man auch unbedingt viel im “linksextremen” Bereich finden kann. Sowieso sind diese Begriffe schlecht auf Musik ummünzbar. Darüber hinaus wäre der passendere Begriff für die vielen NSBM-Bands eher faschistisch, rassistisch oder nationalsozialistisch. Und die Gegenpole zu diesen Attributen sind vlt “anti-faschistisch”, “tolerant” und “sozialistisch”. Bis auf das letzte Wort, kann man nicht unbedingt von linken Ideologien reden (man muss nicht unbedingt links sein, um gegen Faschisten zu sein); daher weiß ich jetzt auch nicht, was du mit “linksextrem” im Kontext von Kreator meinst?

Was zum… Das wäre mir aber neu. Woran machst du das fest? Mir kommt sie vor, wie eine von vielen Bands mit gesellschaftskritischen Texten. :smt017

Das wollte ich auch grad schreiben. Wüsste auch nich wieso die links sein sollten, wobei links und rechts sowieso ja starke Reduzierungen sind.Kreator hatte früher die 0-8-15-Thrash-Texte und wurden später sozialkritisch. Einige Texte sind vllt etwas anarchistisch aber is man dann links :smt017 ?

Ich persönlich höre was mir gefällt, wobei mir dir politische Einstellung der Bandmtglieder vollkommen wurscht is. Bei den meisten Bands weiß ich noch nichmal wie die Band überhaupt aussieht, geschweige denn was die Mitglieder für politische Einstellung haben. Das sollte eigentlich auch egal sein, wenns sich nicht in den Texten explizit wiederspiegelt (also Lanzer hör ich nich). Aber Burzum find ich toll und allein durch die Texte und die Musik konnte ich da keine Verbindung zu Nationalismus oder Faschismus herstellen, deshalb sind mit die Ansichten von Varg Vikernes auch reichlich egal.
Trotzdem aber scheint es da eine extreme Stigmatisierung zu geben. Die Band Varg z.B. wurde als rechtsextrem verteufelt weil der Sänger wohl mal auf einem Konzert mit Burzum T-Shirt gesehen worden ist, maßgebend war da wohl die Antifa, die sowieso ein Rad ab hat.
Vor dem Paganfest 2010 in Berlin hat die Antifa demonstriert, weil Paganmetal und Folkmetal ja so rechts is und so viele Nazis anzieht o.0 Wenn eine Band in ihren Texten offen Nationalismus oder Faschismus propagiert dann ist sie rechts. Sind Bandmitglieder in einer Band politisch eher rechts dann muss die Band deshalb nicht rechts sein und eigentlich geht das Privatleben von den Musikern uns nichts an. Das gleiche gilt für links
Aber eigentlich sollte ja selbst wenn eine Band rechts/links ist diese in einer tolleranten Gesellschaft nicht von Grundauf verteufelt werden

Deshalb hatte ich ja eingeworfen mal ein Beipiel zu nennen. Weil bei “linksextremer” Musik denke ich zum Beispiel nicht unbedingt an Metal. Kenne mich bei Kreator aber nicht sooo gut aus. Vielleicht stimmt’s ja, bin aber nicht gewillt die gesamte Lyrics-Seite durch zu arbeiten.

Nenn doch mal eine bekannte linksextremistische Metal-Band…? Ich kenne da nur lokale Vertreter, die sich bereits musikalisch disqualifizieren.

Metalbands fallen mir da aktuell nicht ein, wachsen wohl selten aus dem Underground heraus…
Aber ich sprach von Musik allgemein, besonders in der Punk Musik haben einige Künstler eine sehr negative Meinung und propagieren teilweise Gewalt gegen den Staat und anders denkende (vorzugsweise natürlich Nazis), und das ist für mich sehr verachtenswert und eindeutig linksextrem…

Was zum… Das wäre mir aber neu. Woran machst du das fest? Mir kommt sie vor, wie eine von vielen Bands mit gesellschaftskritischen Texten. :smt017

Wäre mir auch neu, es gibt viele linksorientierte Bands wie auch zB Dying Fetus, Napalm Death und die Hippies von Gojira, aber keine von denen hat ne extreme Meinung

Meinung - radikal, Handlung - extrem.

Wenn linksradikale Metalbands eine Marktlücke darstellen, dann sollte jemand eine gründen.

Ja, toll, Punk… das hat ja nichts mit Metal zu tun… Zumal Punk doch ursprünglich durch linkes Gedankengut entstanden ist?

[quote]Was zum… Das wäre mir aber neu. Woran machst du das fest? Mir kommt sie vor, wie eine von vielen Bands mit gesellschaftskritischen Texten. :smt017

Wäre mir auch neu, es gibt viele linksorientierte Bands wie auch zB Dying Fetus, Napalm Death und die Hippies von Gojira, aber keine von denen hat ne extreme Meinung[/quote]

Naja, die ersten beiden Bands sind typische Grind-Vertreter und im Grindcore wird man zuhauf mit antikapitalistischen Sichtweisen und Beschimpfungen in Richtung Rechts, Faschismus und etablierten Staatssystemen konfrontiert. Fuck the system und so^^

Und der Fall „Varg“: Da brauchte es nicht mal die Antifa um herauszufinden, dass die Band mit rechten Bands zusammengearbeitet haben, unabhängig davon, ob es aus aufrichtigen oder opportunistischen Gründen war. Darüber hinaus handelte es sich primär um ein Foto mit dem Sänger in einem „Absurd“-Shirt und das ist eine Ecke härter.

@ContractHustle: Lustigerweise hat mich das auch mal ein linksorientierter Kumpel gefragt, ob es im Metal sowas gebe, aber außer auf Exoten wie Wolves In The Throne Room zu verweisen, die verhältnismäßig linke Ansichten haben, konnte ich keine befriedigende Antwort geben. Wobei ich fest überzeugt bin, dass auf regionaler Ebene genügend derartiger Bands aufzufinden sind; die wenigen, die ich auch tatsächlich mal gecheckt habe, waren erbärmlich.

Btw, wenn man mit „härterer“ Musik in die linke Richtung will, macht man meistens wohl eher was im Core-Bereich. Eigentlich stellen Grind- und Hardcore die „linke“ Antwort auf Metal dar, wenn man es schlicht formulieren will :smt005

Es gibt ja Crustcore oder Hardcore Punk. Da gibt es so einige Bands, die von der Spieltechnik eher dem Metal zuzuordnen sind. Da wäre z.B. das neu Album von Purgen “??? ???” (hier ein Lied).

Und der Fall „Varg“: Da brauchte es nicht mal die Antifa um herauszufinden, dass die Band mit rechten Bands zusammengearbeitet haben, unabhängig davon, ob es aus aufrichtigen oder opportunistischen Gründen war. Darüber hinaus handelte es sich primär um ein Foto mit dem Sänger in einem „Absurd“-Shirt und das ist eine Ecke härter.
Stimmt so nicht! Varg haben nie mit rechten bands „zusammengearbeitet“. Wenn du irgendwelche Belege für das Gegenteil hast, zeig gerne her.
Was konkret vorgefallen war war das besagte Foto von Freki mit Absurd Shirt. Er hat damals sicherlich einige Fehler gemacht, z.B. auch den persönlichen Kontakt zum Kopf von Absurd, Hendrik Möbus, herzustellen. Letzten Endes hat er aber nur das getan, was ohnehin sehr viele Leute in der Black-/Pagan-Metal Szene tun: nämlich mal mit dem rechten Rand kokettieren/experimentieren. Ich kenne auch Leute, die Shirts von NSBM-Bands besitzen, aber weiß mit Sicherheit dass sie keine Nazis sind. Für viele hat das einfach mit Provokation zu tun und in aller Regel legt sich das irgendwann auch wieder.
Zurück zu Varg: Diese Band musste sich einen wahren Shitstorm von Seiten der Antifa und anderen Linksextremen Organisation gefallen lassen, der auch dann nicht abbrach, als sich öffentlich dafür entschuldigt wurde. Selbst Aussprachen gegen Rechts auf der Bühne, sowie die das harte Durchgreifen gegen Rechte auf dem von Varg ausgerichteten Wolfszeit-Festival wurde von Linksgerichteten Webseiten nicht als Entschuldigung akzeptiert.

Mich persönlich ärgert derartiges Verhalten von Links enorm, denn was soll einem dadurch suggeriert werden? „Leiste dir bloß keine Fehltritte nach rechts, denn sonst bist du in einem Sumpf aus dem du nie wieder rauskommst / aus dem wir dich nie mehr rauslassen“? Nach dieser Logik wären auch sämtliche Aussteigerhilfen aus der rechten Szene überflüssig, denn „einmal rechts, immer rechts“, oder wie?

Kurz gesagt: Extremismus ist Mist, egal auf welcher Seite. Man sollte nicht immer blind auf dem linken Auge durchs Leben rennen, bloß weil man denkt „der Feind meines Feindes ist mein Freund“.

Was gegen Varg an Hetzkampagnen gelaufen ist war eine Schweinerei. Ich habe mal mit Bandmitgliedern sprechen können und bin mir ziemlich sicher, dass sie keine Nazis sind. Man sollte Menschen schon auch mal die Gelegenheit geben, sich für Fehler zu entschuldigen und nach einem Fehltritt wieder Fuß fassen zu können.

Auf eine x-te Varg-Diskussion kann man hier hoffentlich verzichten… Mein Wissen basiert nur auf kleineren Artikeln, wovon ich diesen hier verlinke, da er eigentlich alles gut zusammenfasst: http://lisa-fingerhut.suite101.de/varg- … and-a75121

Mir ist die Band jedoch zu egal, als dass ich tiefgründigere Nachforschungen betreibe, um über eine Thema von vorgestern zu diskutieren, sry…

Blutaar fand ich noch irgendwie ok, aber Wolfskult geht mal gar nicht…

Auf eine x-te Varg-Diskussion kann man hier hoffentlich verzichten… Mein Wissen basiert nur auf kleineren Artikeln, wovon ich diesen hier verlinke, da er eigentlich alles gut zusammenfasst: http://lisa-fingerhut.suite101.de/varg- … and-a75121
Dann bin ich beruhigt, ich hatte mich schon auf Endlosdiskussionen eingestellt ^^
Der von dir verlinkte Artikel zeigt ja auch gewisse Zweifel an der ganzen NSBM-Theorie und ist insofern ja glücklicherweise relativ objektiv.

Ich hatte mich halt nur an deiner Formulierung gestört, Varg hätten mit rechten Bands „zusammengearbeitet“.
Was deine Meinung zu den Alben angeht: naja, Geschmacksfrage eben…

Mit der “Zusammenarbeit” war lediglich die erwähnte Kooperation mit Möbus gemeint (habe es so allgemein formuliert, da ich es nicht mehr so genau im Kopf hatte, aber umso besser, wenn du das dann nochmal richtig stellst).

Und on-topic: Album, auf das ich mich freue
The Atlas Moth - An Ache for the Distance

Schwermütiger Sludge/Black-Bastard

[video]http://www.youtube.com/watch?v=CwXGfNwORvY[/video]

Die Band Varg z.B. wurde als rechtsextrem verteufelt weil der Sänger wohl mal auf einem Konzert mit Burzum T-Shirt gesehen worden ist, maßgebend war da wohl die Antifa, die sowieso ein Rad ab hat.

Es war ein Absurd-T-Shirt, und die Geschichte ist da ein bisschen komplizierter.

Tatsächlich war die Sache so, dass sich der Sänger (Phillip Seiler, aka Freki) mit einem Absurd-T-Shirt fotografiert wurde, und sich eine zeitlang jedenfalls, immens an Henrik Möbus rangeschmissen hat, um im rechten Bereich der Pagan Metal-Szene zu punkten. Als ihm dann aber in Aussicht gestellt wurde, mit seiner Band in Wacken spielen zu können, hat er eine 180°-Wende hingelegt und sich sofort so weit wie möglich von der ganzen NSBM-Sache distanziert, was ihm einiges an Spott und Kritik eingebracht hat. So habe ich das jedenfalls im Gedächtnis.

Und dass die Antifa ein Rad ab hat sollte wohl klar sein, immerhin haben die Horna als „extrem rechts“ eingestuft, meines Wissens allein davon ausgehend, dass der Ex-Sänger „Nazgul“, heute bekannt als „Satanic Tyrant Werewolf“ (lol, übrigens), das weitestgehend als NSBM eingestufte Projekt „Satanic Warmaster“ betreibt.