Ich sehe mich zwar nicht als SPD-Fanboy, aber da der Titel dieses Threads mich an einen anderen Thread erinnert, den ich getriggert habe, fühle ich mich ein Stück weit in der Pflicht
Die SPD hat das Thema schon im Wahlprogramm gehabt, da finden sich ein paar Details, wie die sich die Ausarbeitung des Gesetzes vorstellen:
Arbeiten 4.0 heißt für uns: Gesetzliche Rahmenbedingungen, tarifvertragliche Regelungen und betriebliche Ausgestaltung müssen ineinandergreifen, um die Chancen zu nutzen. Mehr selbstbestimmte Arbeitszeitgestaltung ist ein zentrales Ziel, um mehr Vereinbarkeit von Arbeit und Leben zu ermöglichen. Beschäftigte sollen mehr Wahlmöglichkeiten bei ihrer Arbeitszeit und für ihren Arbeitsort erhalten, sofern betriebliche Belange dem nicht entgegenstehen. Wir wollen daher, in enger Abstimmung mit Gewerkschaften und Unternehmen, ein Wahlarbeitszeitgesetz auf den Weg bringen, in dem Rechtsansprüche der Beschäftigten, finanzielle Unterstützung in bestimmten Lebensphasen und Anreize für die Aushandlung betrieblicher Wahlarbeitskonzepte miteinander verzahnt sind.
Quelle
Die Kenntlichmachung in Fett kommt von mir.
Anders gesagt: Das Recht sollen die Mitarbeiter zwar grundsätzlich bekommen, wie sich das aber konkret gestalten soll, da will man Gewerkschaften und Unternehmen mit an den Tisch holen. Auch ist den Verantwortlichen in der SPD von vorneherein bewusst, dass man (ganz besonders) kleinere Unternehmen nicht beliebig mit solchen Regelungen strapazieren kann.
Von Vollzeit zu Teilzeit ist ja noch zu organisieren. Ein Mitarbeiter reduziert seine Arbeitszeit, ich stelle dafür eine Teilzeitkraft ein. Oder, in größeren Unternehmen, 2 Mitarbeiter gehen auf Teilzeit und ich stelle dafür eine Vollzeitkraft ein. Bei manchen Betrieben wird die Arbeit auch einfach auf die übrigen Angestellten aufgeteilt, da würde ein Rückkehrrecht natürlich leicht umzusetzen sein.
Das ist jetzt meine Meinung: Bei kurzfristigen Ausfällen dieser Art kann man relativ leicht mit Zeitarbeitskräften gegensteuen (das will die SPD ja nicht abschaffen, sondern nur im Sinne der Zeitarbeitskräfte aufwerten)
Für mittelfristige Ausfälle dieser Art gibt es die Möglichkeit befristete Arbeitsverträge auszuhandeln.
Erst bei langfristigen Ausfällen dieser Art wird es schwierig und das von dir angesprochene Problem wird erst zu einem. Ich denke aber, dass in diesem Fall der Mitarbeiter auf Teilzeit ggf. Wartezeit akzeptieren muss, bis der Arbeitgeber eine entsprechende Arbeitsbelastung hat, dass dieser eigentlich mehr Arbeitskräfte bräuchte.
Da sind wir dann aber wieder bei der konkreten Ausgestaltung, bei denen die SPD Gewerkschaften und Unternehmen mit ins Boot holen will.
Würde mich über Aufklärung freuen. Auch wenn ich kein großer Freund der SPD bin, soll dieser Thread aber nicht in Gebashe ausarten!
Ich wäre auch über ein klares Statements eines SPD-Vertreters glücklich. Was das Gebashe betrifft isses ja leider schon wieder soweit, weil Extraklaus es nicht schafft, die „Gegenseite“ mal ausnahmsweise nicht mit entsprechend negativ belegten Begriffen zu beschreiben (Stichwort: „dümmliche Klischees“).
Gruß Ronny