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Das ist sowieso so dreist

Der Vertrag läuft ab, bleibt aber Trotzdem gültig, wie geht das?

@Antiaufreger
Die Sittenwidrigkeit ergibt sich ja vor allem aus dem starken Ungleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung.
Zu den Drehtagen kommt ja noch der mögliche Nachdreh, Werbungsdreh und alle möglichen Promotionveranstaltungen.
Dazu entstehen noch Unkosten für die Unterbringung und Verpflegung von X Kandidaten (weder Dauer noch Anzahl werden im Vertrag benannt) und die zur Verfügungstellung des Drehorts (mit den wohl sehr hohen Stromkosten).
Damit sind noch nicht einmal die ganzen anderen Pflichten des Kandidaten und Rechte des Produzenten betrachtet und man ist trotzdem schon bei einem starken Ungleichgewicht, das die für die Sittenwidrigkeit wichtige Marke von mehr als 100% Wertdifferenz wohl überschreitet.
Für Sittenwidrigkeit als wucherähnliches Rechtsgeschäfts braucht es dann noch eine subjektive Betrachtung der Motive des übermässig begünstigten (also ob eine verwerfliche Gesinnung vorliegt, was sich schon aus der Kenntnis des tatsächlichen Wertverhältnisses ergeben kann).

Ich finde es ja bezeichnend, dass die 700EUR nicht automatisch kommen, sondern dass der Teilnehmer rechtzeitig eine ordentliche Rechnung stellen muss.

Da kriegt man ja richtig Mitleid mit der Produktionsfirma wenn sie darauf angewiesen sind, dass sie dem einen oder anderen aus formalen Gründen die Zahlung verweigern dürfen.

Zur Frage, warum die Leute das unterschreiben:
Ich denke, die Kandidaten haben eine sehr hohe Meinung vom Fernsehen und vertrauen dem mehr als zum Beispiel der Politik. Immerhin sieht man jeden Tag im Fernsehen, wie sich das Fernsehen für die Menschen einsetzt: Hier werden Häuser saniert, da werden Produkthersteller angeprangert, da werden unseriöse Unternehmen bloß gestellt, dort werden die Fehler der Politiker aufgedeckt…
Außerdem glauben viele, dass sich das Fernsehen keine wirklich ekelhaften Verträge erlauben kann. Schließlich ist das Fernsehen ja total wichtig und da schauen viele drauf, das wird kontrolliert und die können sich so etwas nicht erlauben.

Ich finde es ja bezeichnend, dass die 700EUR nicht automatisch kommen, sondern dass der Teilnehmer rechtzeitig eine ordentliche Rechnung stellen muss.

Das hat steuerliche Gründe und ist schon richtig so.

Außerdem glauben viele, dass sich das Fernsehen keine wirklich ekelhaften Verträge erlauben kann. Schließlich ist das Fernsehen ja total wichtig und da schauen viele drauf, das wird kontrolliert und die können sich so etwas nicht erlauben.

Nochmal: Ich glaube nicht, dass der Vertrag per se - die „Aufwandsentschädigung“ ausgenommen - sittenwidrig ist. Für die Auslegung seitens SAT.1, d.h. die Benutzung als „Druck- und Drohmittel“ ist allerdings scharf zu verurteilen. Da dürfte sich wirklich der Straftatbestand der Nötigung (u.a.) wiederfinden.

Das hat steuerliche Gründe und ist schon richtig so.

Ich bin mir sicher, dass man das eleganter lösen könnte, wenn man wollte.
Im Fernsehen werden ja auch Verlosungen als Gewinnspielquiz verkauft.
Aber gut, dies ist nur der Vertragstext. Wenn das so umgesetzt wird, dass die Teilnehmer rechtzeitig daran erinnert werden, die Rechnung zu stellen und am besten direkt einen Vordruck bekommen, ist das ja auch gut genug.

Nochmal: Ich glaube nicht, dass der Vertrag per se - die „Aufwandsentschädigung“ ausgenommen - sittenwidrig ist. Für die Auslegung seitens SAT.1, d.h. die Benutzung als „Druck- und Drohmittel“ ist allerdings scharf zu verurteilen. Da dürfte sich wirklich der Straftatbestand der Nötigung (u.a.) wiederfinden.

Sehe ich aus so.
Hier ist aber das Problem, dass man nichts „in der Hand hat“, wenn solche Drohungen tatsächlich stattfinden. Es würde dann sehr schwierig werden, den „Strafbestand“ wirklich zu belegen.

Was mich jetzt sehr interessiert ist, wie es jetzt - nach Veröffentlichung des FKTV-Beitrags - und der zusätzlichen Medienberichterstattung, u.a. in einigen Klatschblättern, siehe Express usw - der Familie ergeht. Die müssen doch jetzt vom Produzenten mit Vertragsbruchdrohungen und Revidierungsforderungen quasi zugebombt werden? Oder haben sie vorsorglich schon mal das Telefon und den Computer abgestöpselt? In Anbetracht dieser Tatsache noch einmal Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erzeugen, ist der Schritt der beiden sehr sehr mutig und verdient Anerkennung.

Da könnte ich echt bei der Produktionsfirma von diesem Kuppelkäse Feuer legen, wenn ich lese wie die jetzt Telefonterror und jede Menge Mobbingspam über sich ergehen lassen müssen.
Und die unbedarften Herren Redakteure reden sich um Kopf und Kragen und der Zuschauer wird mit Verwunderung bis zur völligen Gesichtsentgleisung zurückgelassen, wie Menschen vorgeführt und regelrecht zu lächerlichen Karikaturen degradiert werden. Das Produktionsteam von SCHWER VERKORKST vollbringt das schier unmögliche und unterbietet mit diesem Knebelvertrag wirklich alles von RTL je dagewesene, als man hier die allerunterste Schublade der Menschenverschacher-Soaps geöffnet hat !! :ugly

@Tv-Dragon: Wo hast du denn her, dass die zugebombt werden?!

@Labby

Fernsehbericht von Zapp , der Psychoterror gegen Sarah: [spoiler][spoiler]http://www.youtube.com/watch?v=q4BuEJdYvOc&feature=player_detailpage[/spoiler]

Dieser Mobbingterror wird Fabian+Mutter aller wahrscheinlichkeit auch drohen, falls die Telefon und Internet nicht bereits abgeklemmt haben !

Ob sich die Produzenten schon bei Holger beschwert haben aufgrund seiner Berichterstattung?

Das werden wir sicher erfahren, wenn dem so ist.
Warum sollte Holger damit hinterm Berg halten?

Ich hätte mir noch gewünscht, wenn Holger auch erklärt hätte,
von wem die handschriftlichen Anmerkungen auf dem Drehplan stammen…

Ich hab keine Ahnung… vermutlich die Redakteurin…

Verstösst das nicht eigentlich gegen i.welche Rechte oder so dies zu veröffentlichen? O_ô

Nein - da es eindeutig dem öffentlichen Interesse dient!

Okay^^

Wenigstens können sie nicht mit i.welchen Anzeigen kommen.

Ich hoffe das die veröffentlichung dieses schlüprigenn Knebelriemens dazu führt, das der Mist möglichst schnell in der virtuellen Tonne verschwindet !! :smt023

Ich als Laie frage mich gerade, ob die ganze Sache mit den gigantischen Stromkosten legal ist.
Nirgendwo im Vertrag wird exakt erwähnt, dass diese übernommen werden müßen. Und falls ich es überlesen haben sollte, fehlt meiner Meinung nach ein Hinweis auf die Höhe der zu erwartenden Kosten.
Denn kein normaler Mensch würde jemals mit solchen Summen rechnen, während diese den Machern ja sehr wohl bekannt sein dürften.
Und außerdem: für mich bedeutet die “Bereitstellung des Drehortes” lediglich, dass der Ort von mir dem Drehteam zur Verfügung gestellt wird. Sprich: sie dürfen Haus und Hof betreten und ihren Kram aufstellen.
Von Benutzung des Stromes, des Wassers, der Toilette, (…) ist für mich nicht eindeutig genug die Rede.

Denn wenn “Bereitstellen” schon bedeuten soll “Wir kriegen alles gestellt was wir brauchen um “bereit” zu sein”, dann könnte das Team ja quasi das blaue vom Himmel herabfordern. (Von Frühstück über Internetbenutzung bis zur Bereitstellung von eigenen Scheinwerfern und Kameras. Von der “Verwendung” der Freundin für einen spontanen Softporno im Zusammenhang mit der Produktion ( extra-nacht-edition) ( sonst Vertragsstrafe 1 Mio EUR!) ja ganz zu schweigen)

Mir ist klar, dass Strom etc. gebraucht werden, aber dafür gibt es Akkus bzw. für die Scheinwerfer sollen die meinenwegen einen Gerator anschleppen. Nicht mein Problem. Tausende von Auslands-Reportagen werden so jährlich gedreht, es geht also.
Mir als unbedarften Laien muss nicht klar sein, dass ein bekannter Konzern die normalen Kosten einer Fernsehproduktion auf den Darteller auslagert.
(Vielleicht soll er demnächst auch noch die Löhne des Drehteams bezahlen?)

Ist es rechtens, pauschal 700 EUR “Unkostenpauschale” ( die die meisten Darsteller ja als ‘Gage’ verstehen würden) zu zahlen, wenn von vorneherein klar ist, dass die Unkosten diesen Betrag um Längen überschreiten werden?

(Ich stelle mir gerade vor, wie die eine Seite vor Gericht behaupten würde, die Leute seien selbst Schuld, wenn sie sich nicht über die Nebenkosten informieren würden, die 700 EUR wären ‘Goodwill’ und man müßte gar nichts bezahlen. Die Leute hätten ja nicht unterschreiben müßen.
Während die andere Seite irgendwie die Unverhältnismäßigkeit der Pflichten/Rechte und das Ausnutzen der Gutgläubigkeit und der Unkenntnis des ‘normalen’ Bürgers in die Waagschale werfen würde.)

Ich stelle mir gerade vor, wie die eine Seite vor Gericht behaupten würde, … Während die andere Seite …

Du vergißt wohl, daß wir hier in Deutschland sind.
Recht haben und Recht bekommen - dazwischen liegen meistens Welten und/oder irgendein MÖGLICHERWEISE korruptes, zumindest aber überbezahltes Ar…och in nem schwarzen Bettlaken.

Holger hat doch selbst schon Beispiele aufgezeigt, in denen es u.a. hieß (Gedächtnisprotokoll):
Eine Verunglimpfung oder Diskreditierung von geistig Behinderten habe nicht stattgefunden (die Sache mit dem Interview in der psychiatrischen Klinik).

:offtopic
Ich selbst habe schon beide Seiten der Gerichtbarkeit kenngelernt.

Fall 1:
Meine damalige Ehefrau (die nicht gerade die Hellste ist) stand wegen einer Arbeitsrechtssache vor Gericht.
Ich habe mir, nach Rücksprache mit einem Rechtsbeistand, einige Argumente zu ihrer Verteidigung rausgesucht.
Der vorsitzende Richter hat mir die Unterstützung meiner Gattin versagt, diese konnte mit den von mir gemachten Argumenten nichts anfangen und seine Hochwohlgeboren hat meine Ex zur 5-stelligen Schadenersatzzahlung verdonnert.

Fall 2:
Ein besonders kluger Rechtsanwalt erwirkt wegen angeblicher Unterhaltspflichtverletzung einen Haftbefehl gegen mich. Klar, daß die Staatsanwaltschaft und das entsprechende Gericht hier nur ihren Job machen.
Polizei holt mich also ab und wir fahren zu dem für meinen Wohnort zuständigen Amtsgericht.
Der Mann im Jogging-Anzug (neee - ist jetzt übertrieben, aber er trug zumindest keine Robe) hat sich jetzt mal MEINE Version angehört.
Er meinte dann in etwa: „Sie sagen also, es ist soundso und die Verhaftung hat für Sie diese und jene Nachteile.“

Das hab ich SO zwar nie gesagt, hörte sich aber gut an. Also hab ich dem Richter zugestimmt.
Dieser erwiederte natürlich, daß er den Haftbefehl des Kollegen aus Ist-ja-egal-woher nicht so einfach aussetzen werde (klar: eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus), er kümmere sich aber darum.
Jetzt telefoniert Richter A also mit Richter B und ne halbe Stunde später kommt ein Fax, mit dem der Haftbefehl außer Kraft gesetzt wird.
Das Ende vom Lied war: Nach der Hauptverhandlung zahlte ich nur noch die Hälfte des ursprünglichen Unterhalts.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Rechtsanwalt ! :wink:

Die Süddeutsche Zeitung hat einen schönen Artikel zu einem Urteil geschrieben, was bzgl. Frauentausch ergangen ist. Weißt nicht, ob das hier mal verlinkt wurde. Jedenfalls muss ein Teilnehmer einer Sendung nicht damit rechnen durch nachträgliche Bearbeitung und Off-Kommentare extrem lächerlich gemacht zu werden. Schmerzensgeld gibt’s dafür aber nicht.