Maßlos überschätzte Filme: hochgejazzt aber nix getaugt

Also ein preisgekrönter Aufklärungsfilm.
Wobei “nur” die schauspielerische Leistung von Hanks und der Soundtrack mit dem “Oscar” belohnt wurden. Ein mögliches Indiz für: Der Film ist zwar Bullenscheiße, aber der Hauptdarsteller spielte genial und sollte nicht leer ausgehen.

also sind jetzt alle filme scheisse die keinen oscar für “best picture” bekommen oder was?

Im Gegenteil! Die meisten Filme, die einen Oscar für “best picture” bekommen sind scheiße.

Speaking of which… Ich hab mir nun eben endlich meine Bildungslücke namens “Der Pate” gefüllt. Nach Euphorischen Lobpreisungen wie “Bester Mafiafilm aller Zeiten!” und #2 auf IMDB’s Top 250 geht man da eben nicht ohne grosse Erwartungshaltungen ran.

Nun ja, was soll ich nun sagen. Kameraarbeit, Editing, Szenenbild und Schauspiel waren makellos perfekt. Die zahlreichen Oscarnominierungen dafür waren keinesfalls unverdient. Trotzdem… der Gedanke, der mir bei diesem Film am meisten geblieben ist, ist schlichtweg “Verdammt, ist dieser Film lang!”. Keine Frage, da gibt es wirklich berechtigte Kultszenen, aber mit der Laufzeit von 170 Minuten hat er mich gerade in der ersten Hälfte ehrlich gesagt doch ziemlich gelangweilt. Ein solcher Film soll natürlich nicht Vollgas geben und soll sich für seine Geschichte Zeit nehmen. Trotzdem, am Ende verstehe ich nicht wirklich, was diesen Film nun von allen anderen Mafiafilmen abhebt. “Road to Perdition” hat mir beispielsweise als Mafiafilm wesentlich besser gefallen, und dieser ist bei weitem nicht so anerkannt.

Vielleicht liegt’s daran, dass ich den Film erst einmal gesehen habe, vielleicht an den hohen Erwartungshaltungen, vielleicht verstehe ich irgendwas an dem Film auch einfach nicht. Zugegeben, im letzten Drittel war ich durchaus gut unterhalten, aber dennoch glaube ich kaum, dass ich den Hype je verstehen werde.

Das Problem bei Kultfilmen ist doch, dass ihnen immer eine lange Spur von ähnlichen Filmen Folgen die manches sogar besser machen. Sieht man den Kultfilm dann erst nachdem man eine ganze Reihe der “Nachfolgerfilme” gesehen hat ist es einfach nicht mehr so als hätte man ihn als erstes gesehen.

Mir persönlich gefallen die Längen bei der Pate. Beim ersten sehen hat es mich auch mehr gestört als jetzt nach vielen Malen weil mich gerade diese Längen richtig in den Film hineinsaugen, sie wirken quasi einlullend.

Das gleiche habe ich bei “Spiel mir das Lied vom Tod”. Wer diesen Film zum ersten Mal sieht wird sich auch fragen warum er die ersten 15 Minuten damit verbringen muss einem Windrad beim quietschen und einer Fliege beim nerven zuzusehen, aber mittlerweile gehört diese Szene zu meinem absoluten Lieblingszenen überhaupt in der Filmgeschichte.

Also gucke ihn dir nochmal an und versuche die Längen zu genießen. Jetzt wo du ja weißt wann was passiert bist du auch nicht mehr in der ständigen Erwartungshaltung das etwas passieren muss.

Ohne der Pate gesehen zu haben bisher (mea culpa) kann ich nur Donnie Brasko mit Johnny Depp als Mafiafilm empfehlen. Ich habe den Eindruck, den Film kennen recht wenige, aber er ist durchweg vom cineastischen her für mich auf einer 2 (Schulnote) und Johnny Depps schauspielerische Darstellung hebt diesen Film deutlich an. Vielen anderen wäre die Darstellung seines Konfliktes nicht gelungen, aber bei ihm und Al Pacino, der hier ebenfalls eine sehr gute Rolle hat, merkt man das wirklich. Dass das ganze, soweit ich weiß, zumindest auf einer wahren Begebenheit basiert, ist dann noch das Sahnehäubchen.

Donnie Brasco ist in der Tat ein verdammt guter Mafiafilm, aber ich glaube wenn wir das Thema jetzt ausweiten wird das zu sehr OT…

Ich muss an dieser Stelle nochmals einen Film nennen der bereits erwähnt wurde. Nämlich There will be blood. Also ein totaler Reinfall ist der Streifen sicher nicht aber die Lobeshymnen der Kritik waren dann doch zu viel. Viel zu viel wenn ich ehrlich sein soll. Daniel Day-Lewis spielt quasi eine Art William “Butcher” Cutting reloaded (mit einigen Facetten, zugegeben), schiesst dabei aber leider an einigen Stellen über`s Ziel hinaus. Dazu blasse bis nervtötende Nebenrollen. Also den Priester hätte ich wahrscheinlich auch verprügelt. Nicht aus zu halten, ebenso wie der Soundtrack. :smt105

Ich hab zwar bis zum Ende durchgehalten aber nochmal würde ich mir den Film nicht antun.

Kann sich noch wer erinnern was ich über HANGOVER gesagt hab? Es ist ein Film der volgestopft ist mit Pupertierende Witze und auch mit vielen Logikfehlern. Das ist das wo der Film so richtig unspassig gemacht hat und auf die dauaer sogar einfach nurnoch bescheuert… Ich hätte nie gedacht das ich das echt sage aber es muss sein denn ein Film hat es übertrumpft.

STICHTAG:
gehört zu diesen Film den man sich NOCH weniger antun sollte als HANGOVER bzw. schaut lieber HANGOVER als STICHTAG. Während bei Hangoverimmer wieder mal was passiert ist das wenigstens skuril war und mich selber auch mal zum schmunzel gebracht hat ging das bei STICHTAG total verloren. Selbst Harold und Kumar erleben wirklich was abgeficktes und das nur weil sie nach White Castle fahren fürn BURGER! :mrgreen:

Ehrlich, schaut euch liebe3r Hangover, erfreut euch an Pupertierende Kleinkinder statt 2 Erwachsene zuzusehen die durchs Land reisen und ne runde kiffen… :smt011

ich wage mich dann auch mal ran :?

Scarface:
ehrlicherweise habe ich nur eine leicht geschnittene fassung gesehen aber nichtsdestotrotz, dafür dass der film absoluter kult ist… der streifen kommt einfach niemals an die anderen kultigen gangsterstreifen ran an denen man ihn aber automatisch misst (pate, goodfellas, es war einmal in amerika, casino…), der protagonist ist einfach viel zu unglaubwürdig, klar er ist brutal und skrupellos aber deswegen wird er gleich vom tellerwäscher zum drogenboss befördert, das nehm ich ihm einfach nicht ab, pacino ist da in der pate m.E. um ein Vielfaches glaubwürdiger rübergekommen.

die komplette spiderman-saga:
ich ertrage diese filme einfach nicht. es fängt beim cast an, Tobey Maguire verkörpert so ziemlich alles was nicht in die rolle eines superhelden passt, das allein wäre ja überhaupt nicht schlimm wenn er es dann nicht die ganze zeit versuchen würde, ständig will er sich, spätestens am ende des films, vom weinerlichen, pubertärem, egoistischem milchgesicht zum aufgeklärten, selbstlosen held entwickelt haben nur diese charakterentwicklung spüre ich einfach nicht und da hilft es auch nichts dass kirsten dunst sich am ende zur überraschung aller doch wieder in ihn verliebt das nimmt ihr nämlich auch niemand ab.
und das ganze wird auch nicht besser wenn man für diese immer gleich charakterentwicklung im dritten teil einen symbolischen außerirdischen schwarzen anzug einführt der sehr empfindlich auf töne reagiert.
hinzu kommen noch diese bescheuerten erzfeinde die wahlweise durch experimente jetzt eine multiple persönlichkeit haben, von greifarmen kontrolliert werden oder aber einfach alles nur machen um ihrer tochter zu helfen so wirklich böse menschen gibt es bei spider-man nicht, im grunde ihres herzens sind alle menschen gut.
allein schon dass sie dreimal dass immer gleiche drehen ist schon schlimm aber wieso muss es eigtl. dann noch immer schlechter werden?
ach ja meine lieblingsszene ist eindeutig im dritten teil als der buttler nach 2 filmen und einem halben gesicht weniger endlich beschließt James Franco zu offenbaren dass der arme toby seinen vater gar nicht umgebracht hat ich schmeiß mich weg…
warum ist gerade so ein müll so erfolgreich (aber das frage ich mich eh immer öfter)

Final destination:
das muss hier eigtl. nur ganz kurz rein und bezieht sich v.a. auf den erfolg der filme, ich mein warum um alles in der welt wollen so viele menschen sehen wie eine gruppe von menschen auf möglichst ausgefallene art sterben?

winters bone:
ich muss zugeben der film war wirklich gut gespielt und brachte partiell auch genau die hilflosigkeit und dramatik rüber die er rüberbringen sollte. aber zwei kritikpunkte ließen mich dann doch mehr enttäuscht als befriedigt zurück:

  1. genau die hilflosigkeit die der film ausdrücken will und auch ausdrückt lässt ihn stellenweise etwas langatmig wirken (das selbe problem hat m.E. the road) es ist mir schon klar, dass es sehr schwer das zu vermeiden dennoch macht es einen film stellenweise schlicht langweilig.
    deutlich gravierender ist jedoch punkt 2:
    nachdem der film dir ganze zeit über es versucht eine möglichst bedrückende atmosphäre zu schaffen die das elend der protagonisten deutlich hervorhebt passt das ende einfach NICHT ich kann nach 1,5 stunden elend nicht einfach so ein happy end alle sorgen sind vergessen ding bringen es wirkte zumindest auf mich nur konstruiert und lässt einen den film dann doch sehr schnell vergessen, schade eigentlich.

Final destination:
das muss hier eigtl. nur ganz kurz rein und bezieht sich v.a. auf den erfolg der filme, ich mein warum um alles in der welt wollen so viele menschen sehen wie eine gruppe von menschen auf möglichst ausgefallene art sterben?

Final Destination hat nicht nur den fetisch das die Menschen auf Brutale Art sterben, sondern auf eine lächerliche bis skurille Art sterben. Ebenso (und das was ich auch besser finde) spielen sie auch mit denn Visionen wie die nächste Figur sterben kann, denn si sterben echt öfters anderst als man denkt oder ahnt.
Aber ich denke man kann es schon fast mit den Darwin-Award vergleichen. :wink:

Scarface
Stimmt, der Film hätte – mit Abstrichen – auch noch auf meine Liste gekonnt.

Ich hab den erst relativ spät gesehen, vor 6 oder 7 Jahren… und war nachher auch enttäuscht. Der Film war schon gut… aber das ganz große „Meisterwerk“, als das er immer betitelt wird, war es nicht, dafür war der Film zu straight, zu gradlinig. War ja irgendwie klar, wie das alles enden würde. :wink:

Und Pacino spielte m.E. in „Heat“ oder im „Paten“ besser.

Überhaupt nicht zustimmen kann ich dir in Punkto Spiderman oder Final Destination.
Ersteres war endlich mal kein seelenloser Superheld gg. Superschurke-Film, sondern er hatte Herz und nur allzuviel Verständnis für seine Bösewichter. Maguire ist als relativ blasser Durchschnittstyp eigentlich genau richtig besetzt, finde ich! :slight_smile:
Und letzteres war damals (Teil 1) originell, weil diesmal kein maskierter Killer rumlief, sondern die Leute einfach so… starben… naja… :wink:
Wie soll man sich dagegen wehren / davor schützen? Das war schon einfallsreich. Läßt sich aber nicht immer wieder kopieren. Neulich im TV: FD 4. mit doofen 3D-Effekten in 2D. Einfach nur zum abschalten öde!

das kann man eben so und so sehen. Ich fand den Film absolut sehenswert, besser als 95% der Sachen, die man aus Hollywood kennt und den Soundtrack würde ich sehr positiv hervorheben.

Und Pacino spielte m.E. in „Heat“ oder im „Paten“ besser.

dito

er hatte Herz und nur allzuviel Verständnis für seine Bösewichter.

genau das ist mein problem, ich will ja nicht, dass die ambitionen der „Bösen“ in Filmen dieser art nicht variieren dürfen und die intentionen und beweggründe ebd. nur rein sadistischer/egoistischer/grausamer natur sein müssen.
genau das passiert in Spider-Man aber ja nicht, sondern die antagonisten werden durch irgend einen unfall/außerirdischen-anzug/außer konrolle geratenes experiment (zumindest zu großen teilen) zu einem völlig anderem menschen der bei klarem verstand nie so gehandelt hätte und teilweise völlig andere ziele als die ursprungsperson verfolgt. es ist ja nicht so, dass diesen personen die möglichkeit gegeben wird ihre ziele zu verwirklich, viel mehr wird ihr bewusstsein und der rationale teil ihres gehirns von ihrer „dunklen seite“ oder etwas völlig körperfremden verdrängt.
mit diesen personen hat man dann auch nur noch sehr begrenzt mitleid oder könnte ihre handlungen nachvollziehen da sie sich ja jetzt auf der dunklen seite der macht befinden und aus der ist konsequenter weise in allen drei filmen der einzige ausweg der tod…
ausnahme ist hier sand-man aber komm schon… meine tochter ist krank das legitimiert es einen geldtransport zu überfallen und spider-man beinahe zu tode zu foltern oder was… das ist dann doch zu tief in die klischee-kiste gegriffen.

Maguire ist als relativ blasser Durchschnittstyp eigentlich genau richtig besetzt, finde ich! :slight_smile:

ja, das is glaub ich auch einfach MEIN problem :smiley: ich pack den kerl einfach nicht

Und letzteres war damals (Teil 1) originell

stimmt vollkommen darauf bezog sich meine kritik eigtl. auch gar nicht mal hauptsächlich, von dem her geb ich dir recht

Neulich im TV: FD 4. mit doofen 3D-Effekten in 2D. Einfach nur zum abschalten öde!

und da bin ich dann völlig d’accord, mich wundern bei diesen filmen einfach nur die ewigen Fortsetzungen die dann irgendwie ja auch immer noch von den zuschauern mit immer erneuter begeisterung angenommen werden. :smt017

genau das passiert in Spider-Man aber ja nicht, sondern die antagonisten werden durch irgend einen unfall/außerirdischen-anzug/außer konrolle geratenes experiment (zumindest zu großen teilen) zu einem völlig anderem menschen der bei klarem verstand nie so gehandelt hätte und teilweise völlig andere ziele als die ursprungsperson verfolgt.

Naaaaja, da würde ich widersprechen wollen. Den Superschurken wohnte im vorhinein schon ein gewisses irres Potential inne. Der Green Goblin war als sein alter Ego schon böse und sein Sohne wurde durch Eifersucht dahingehend etabliert. Auch Octavius hatte schon einen Machtkomplex, bevor er "mutierte. Ebenso verhält es sich mit dem Sandman und Venom, der im Endeffekt aus Eifersucht handelte. Das gleiche gilt für Dr. Doom oder Lex Luthor.
Ich weiß zwar worauf die hinauswillst, aber ich finde, dass dies bei diesen Figuren nicht zählt. Ebenso könnte man sich wundern, warum Parker gut ist, wenn man seine Historie nicht mit einbezieht.
Ich finde nicht, dass es da eine plötzliche Kehrtwendung gibt, nur weil sie Superkräfte bekommen haben. Es ist imho eher eine Frage des inneren Gleichgewichts, dass durch übernatürliche Kräfte in eine Richtung gedrückt wird, denn keine von den genannten Figuren war absolut „rein“.

Den Superschurken wohnte im vorhinein schon ein gewisses irres Potential inne. Der Green Goblin war als sein alter Ego schon böse und sein Sohne wurde durch Eifersucht dahingehend etabliert. Auch Octavius hatte schon einen Machtkomplex, bevor er "mutierte. Ebenso verhält es sich mit dem Sandman und Venom, der im Endeffekt aus Eifersucht handelte.

Wobei ja da wieder der Satz „Große Macht führt zu großer Verantwortung“ aus Teil 1 eine Rolle spielt.
Offenbar kriegt es nur Peter Parker gebacken, mit dieser Verantwortung auch umzugehen. Alle anderen kehren mit ihren Superkräften einzig die dunklen Seiten ihrer Persönlichkeit heraus. Vielleicht muß man eben auch ein „Durchschnittstyp“ sein, um sowas auf die Reihe zu kriegen, und kein Industrieller / visionärer Forscher / Krimineller.

Ich finde die Rollenbilder in den Spider-Man-Filmen daher recht stimmig… aber wer die Antagonisten lieber so mag wie in den Bondfilmen des 20. Jhrh., für den ist das natürlich nichts. :wink:

Zudem muss man zumindest bei Spiderman 1 und 2 die geniale Besetzung der Gegner (Dafoe, Molina) anerkennen. Und ich denke auch dass Maguire recht gut in die Rolle des Spidy passt. Leute wie Christian Bale würden da einfach nicht passen.

Na, na…Christian Bale hat schließlich in Terminator 4 einen total knallharten John Connor abgeliefert!!! :ugly

Puh!.. also nach dem gestrigen Fernsehabend muß ich noch 1 Film zu meiner Liste hinzufügen: Slumdog Millionär. Wie naiv muß man sein, um das als ‚grandioses Meisterwerk‘ zu betiteln oder ihm gar 8 Oscars zu verleihen??

Was hat der Film denn zu bieten außer ein paar (wenige!) schöne Landschaftsaufnahmen von Indien und dem ooohh-kleine-Kinder-die-im-Slum-wohnen-müssen-wie-süüüß-Faktor?

Die Geschichte ist langatmig (bzw. langweilig), die Schauspieler sind schlecht (v.a. die Kinderdarsteller… du meine Güte!), die Charaktere alle grauenhaft überzeichnet, die Liebesgeschichte funkt kein bißchen und oft ist der Plot einfach nicht nachzuvollziehen. Wieso werden da zu Beginn Leute mit Knüppeln erschlagen und ihre Wellblechhütten angezündet? Wieso will der Moderator ihn am Hauptgewinn hindern (wo das doch die Einschaltquoten steigert)?

Außerdem sind mir zig Filmfehler aufgefallen… normalerweise suche ich danach erst beim 2. oder 3.mal gucken. 8)
Wenn mir schon gleich beim 1.mal so viele auffallen… oha! :smt009

daß die WWM-Show auch in Indien aufgezeichnet wird und daher der ganze Film gar keinen Sinn machen kann, mußte Boyle ja schon beim Kinostart einräumen. Aber wieso ist der Moderator (und sein Kandidat) so langweilig? Jauch ist auch ohne Drehbuch 100x unterhaltsamer. Haben wir ein Glück! :wink:
woher wußte er, daß der Moderator ihn mit dem Tip auf dem Klo verarschen würde? Wie konnte er das erkennen? Darauf bleibt der Film die Antwort schuldig.
wenn die Sing-Bettelkinder ihre Augen ausgebrannt / -gestochen bekommen… wieso sind dann die Augen von dem blinden Jungen plötzlich wieder okay? Er rollt wie verrückt mit ihnen, in der Hoffnung, so einen Blinden darzustellen… autsch!
woher hatte er den 100$-Schein? Wird nicht erklärt.
erst ist sein Bruder genauso alt wie er und plötzlich ist der eine noch ein Kind und der andere ein Halberwachsener?
weil sein Bruder ihn mal mit einem Colt bedroht hat, weiß er wer der Erfinder des Revolvers ist? Also wenn ich von einem Kawasaki-Motorrad angefahren werde, ist Kawasaki automatisch der Erfinder der Dinger?? :smt011
ganz schön gewagt, von der Existenz eines „Oxford Circus“ in London auf die Existenz eines „Cambrige Circus“ in derselben Stadt zu schließen. Und woher wußte er das mit dem „Oxford Circus“?
warum wußte er plötzlich die Antwort auf die letzte Frage? Und warum kommt die leichteste Frage ganz zum Schluß? Will uns der Drehbuchautor verkackeieren?

Jetzt noch die beiden „besten“ Sätze aus dem Drehbuch:
– Ein Junge läßt den anderen am Seil kopfunter hinab. Als es Probleme gibt, ruft er: „Festhalten! Ich zieh dich wieder rauf!“ :smt005
– „Sie sind zu aufrichtig, um ein Lügner zu sein.“ :roll:

Ich glaube, du hast dir den Film nicht bei vollem Bewusstsein angeschaut und somit die vielen kleinen Details einfach vollkommen übersehen…

Was hat der Film denn zu bieten außer ein paar (wenige!) schöne Landschaftsaufnahmen von Indien und dem ooohh-kleine-Kinder-die-im-Slum-wohnen-müssen-wie-süüüß-Faktor?

Er zeigt die Armut und die Gewalt in indischen Slums und das mit einer wahnsinnigen Bildgewalt. Das hat nichts mit einem „wie-süüüß“ Faktor zu tun.

Die Geschichte ist langatmig (bzw. langweilig), die Schauspieler sind schlecht (v.a. die Kinderdarsteller… du meine Güte!), die Charaktere alle grauenhaft überzeichnet,

Ich persönlich fand die Geschichte nicht langatmig, das ist dein persönlicher Eindruck. Bis auf den Hauptdarsteller wurden alle weiteren Personen vor Ort gecastet. Das müssen keine grandiosen Schauspieler sein, sondern einfach nur ihre persönliche Rolle gut darstellen. Das haben sie geschafft. Ähnlich wie bei City of God wirkte es damit authentischer.

Aber wieso ist der Moderator (und sein Kandidat) so langweilig? Jauch ist auch ohne Drehbuch 100x unterhaltsamer. Haben wir ein Glück!

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ganz normaler Moderator, wieso muss er „übermenschlich unterhaltsam“ sein? Da laufen bei uns weitaus blassere Moderatoren im TV rum. Der Kandidat ist ein Junge aus dem Slum, der wohl zum ersten Mal in einer solchen Show sitzt? Was soll er mehr machen als verunsichert und bisschen eintönig zu sein? Das ist eine fremde Welt für ihn.

woher wußte er, daß der Moderator ihn mit dem Tip auf dem Klo verarschen würde? Wie konnte er das erkennen? Darauf bleibt der Film die Antwort schuldig.

Du hast den Film nicht verstanden. Der Hauptdarsteller ist ein Junge aus dem Slum, er ist ein niemand und hat gefälligst ungebildet zu sein. Sein Leben ist praktisch nichts Wert. Da kann es nicht sein, dass man so jemandem auch noch zugesteht, dass er die Millionen abgreift. Das passt nicht ins Weltbild. Der Moderator ist ja davon überzeugt, dass er betrügt. Deswegen will er ihn mit einer falschen Antwort zum scheitern bringen.

wieso sind dann die Augen von dem blinden Jungen plötzlich wieder okay?

Ist mir nicht aufgefallen, kann sein, kann aber auch nicht sein. Wegen kleinen Filmfehlern zerreise ich aber keinen Film.

erst ist sein Bruder genauso alt wie er und plötzlich ist der eine noch ein Kind und der andere ein Halberwachsener?

Musst du mir auf die Sprünge helfen. Wurde anfangs gesagt, dass sie gleich alt sind? Kinder können in jungen Jahren durchaus ein paar Jahre auseinander liegen und trotzdem ähnlich alt aussehen. Mit der Pubertät kann sich das dann innerhalb kürzester Zeit ganz drastisch verschieben.

ganz schön gewagt, von der Existenz eines „Oxford Circus“ in London auf die Existenz eines „Cambrige Circus“ in derselben Stadt zu schließen. Und woher wußte er das mit dem „Oxford Circus“?

Er schließt auf die Existenz des Cambridge Circus, da es diese Ruderstrecke gibt. Wieso er das mit dem Oxford Circus genau wusste weiß ich jetzt auch nicht mehr, dazu müsste ich nochmal kucken.

warum wußte er plötzlich die Antwort auf die letzte Frage? Und warum kommt die leichteste Frage ganz zum Schluß? Will uns der Drehbuchautor verkackeieren?

Er hat einfach geraten :wink: Und mal dran gedacht, dass westliche Literatur in Indien auch einfach nicht so bekannt ist? Ich denke wenn du hier bei WWM nach ner Person in einem bekannten indischem literarischem Werk gefragt wirst, scheitern auch fast alle.

Auf die anderen Dinge gehe ich jetzt nicht explizit ein. Das kann man sich darüber streiten, muss man aber nicht.

Um es ein bisschen zu relativieren: Ein Meisterwerk sondergleichen ist der Film sicherlich nicht. Aber trotzdem einer der besseren der jüngeren Zeit. Er hat es lediglich nicht verdient, so zu unrecht zerrissen zu werden.