LKA vs. ZDF vs. AfD

„Hörnse auf misch auf Wände zu schpräyn!“

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Natürlich sind immer nur die anderen Schuld. Man selbst gehört ja zu den guten. :smiley:

Was auf einen Großteil der angesprochenen Problematiken mit „konstruktiven Journalismus“ zutrifft.
Fakten werden ignoriert, Statistiken auch, es wird versucht, ein möglichst positives Bild von bestimmten Sachverhalten zu zeichnen. Diese bestimmten Sachverhalte sind in ihrer Auswahl politisch geprägt. Das führt dazu, dass über Straftaten von Asylanten nach möglichkeit nicht berichtet wird und sich z.b. die Tagesschau mit dümmlichen Argumentationen von „regionaler Relevanz“ rausredet oder andere medien damit, die Herkunft des Täters sei nicht relevant für die Berichterstattung (außer natürlich es ist ein Deutscher, dann geht das) oder das Islamisten und Islam ja absolut nichts miteinander zu tun hätten.

Und eben auch in der Flüchltingskrise, wo man viele Umstände und Situationen einfach verleugnet hat:

Die Forscher unter der Leitung des Medienwissenschaftlers Michael Haller (von 1987 bis 1990 Leiter des ZEIT-Dossiers) haben über unterschiedliche Zeiträume Tausende von Artikeln aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Welt, der Bild sowie zahlreichen Regionalzeitungen analysiert, hauptsächlich von Februar 2015 bis März 2016. […] Zusammengefasst: Das Land hat unter einem publizistischen Stromausfall gelitten – und die Gesellschaft hat sich in der Folge gefährlich gespalten. […] Nicht nur hätten sich die „sogenannten Mainstreammedien“ (die Studie zeigt durchaus ein wenig Verständnis für den Begriff) unisono hinter Angela Merkels Flüchtlingspolitik versammelt, „Losungen der politischen Elite“ unkritisch übernommen und eine „euphemistisch-persuasive Diktion“ des Begriffs der Willkommenskultur verbreitet. Wer dieser Regierungslinie skeptisch gegenübergestanden habe, habe sich in den Augen vieler Journalisten der Fremdenfeindlichkeit verdächtig gemacht.

Kritiker, so impliziert die Studie, mussten eines besseren Menschseins belehrt werden, mit Argumenten wie: Deutschland brauche Hunderttausende junger Flüchtlinge, als Arbeitskräfte und um der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Auf diese Weise sei „Willkommenskultur zu einer Art Zauberwort verklärt“ worden, „mit dem freiwillig von den Bürgern zu erbringende Samariterdienste moralisch eingefordert werden konnten“.

Gegenstimmen? Fehlanzeige. Wer sich der kollektiven Euphorie widersetzte, wer darauf hinwies, dass ganz überwiegend schlecht ausgebildete junge Männer sich auf den Weg nach Deutschland gemacht hatten, die ganz überwiegend keine Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention waren, sondern Wirtschaftsmigranten, deren Weltbild die Integration in westliche, liberale Gesellschaften zumindest beschwerlich macht, wurde als Populist, Rassist oder Rechtsaußen attackiert.

Ergebnis: Schon im Dezember 2015 wies eine Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach darauf hin, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich über die Flüchtlingskrise sehr einseitig „informiert“ fühle. Der überwiegende Teil der Medienvertreter reagierte verschnupft. Kritik an ihrer Berichterstattung wurde als rechtspopulistisch gebrandmarkt. Das Gefühl der einseitigen Berichterstattung – nur Einbildung ressentimentgeladener Kleinbürger, die von „Mainstreammedien“ schwadronieren. […]

Das ist ja bekanntermaßen die Erlaubte Version von Hatespeech, Diffamierungen und Pauschalisierung. Rapefugees hingegen ist Rassistisch. Ach wie gut, dass jeder weiß, dass er nur auf der richtigen Seite stehen muss, dann darf man auch nach herzenslust hetzen.

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Hatespeech? oha.

Hast du nun drei verschiedene Artikel zur gleichen Studie verlinkt? :smiley:

Ein bis zwei Studien sagen, dass über die Flüchtlingskrise unausgewogen diskutiert wurde. Sowas kann man auch diskutieren. Aber dann landet man noch lange, lange nicht bei deinen Lügenpresse-Vorwürfen, weil das auf eine kontinuierliche, medienumspannende Fehlberichterstattung über eine Masse von Themen hinweg zielt.

Ich finde es übrigens amüsant, dass du den Cicero zitierst. Die ordne ich persönlich dem Mitte-Rechts-Spektrum zu und sind für mich alles andere als neutral. Ich jammer aber da maximal über den einzelnen Artikel und nicht darüber, dass dieses böse Magazin doch Lügepresse sei. Und ich würde den Fleischhauer auch nicht als Lügenjournalist bezeichnen. Sie stellen einfach eine andere Seite dar. Es gibt keine absolute Wahrheit und die Themen werden von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Wenn die gemäßigte Rechte nicht in der Lage ist, eigene Medien zu etablieren oder zumindest ein lukrativer Markt zu sein, dann ist das eher ein polisches Versagen dieses politischen Spektrums.

Ich sagte ja nicht nur. Ich habe da schon lange vorher ein Versagen bei der Sozialpolitik als ein Grund ausgemacht.

(Wie groß ist gerade der Spaßfaktor bei der CSU? Freut man sich schon auf Blau-Grün?)

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Viel mehr Studien gibt es dazu auch nicht.

Und hier ist wieder ein gutes Beispiel gewesen. Hier wurde nicht neutral berichtet. Ein Großteil der MEdien übernimmt blind die Aussagen, Auffassungen und Meinungen des angeblichen ach so schikanierten Kollegen, ohne sie zu hinterfragen.

Womit wir wieder bei dem Thema der Neutralität wären:

Es verwässert die journalistische Rolle. Journalisten, die sich als Problemlöser begreifen, sind keine Journalisten mehr. Sie sind dann eher Aktivisten.[…] Aus journalistischer Perspektive ist derartiges ein frontaler Interessenskonflikt. Journalismus funktioniert nie ohne Distanz. Journalismus ohne Distanz ist unglaubwürdig.

Dummerweise merkt das Publikum so etwas. Es ist nicht so beschränkt, wie vor allem diese Gruppe von Journalisten es gerne hätte. Ich glaube, dass hier der wirkliche Grund für das weithin angeknackste Image der Medien liegt. Ich weiß, dass das niemand gerne hört und dass es bequemer wäre, wenn es Wutbürger, AfD, Pegida etc. wären. Nur ist es hier wie bei fast allem: Wenn man in Schwierigkeiten steckt, dann ist man meist selber schuld und sollte darum bei sich anfangen, wenn man „konstruktiv“ sein will. Bzw.: Konstruktiv, ohne Anführungsstrichelchen.

Den Artikel hab ich natürlich gerade schon gelesen. Ich hatte einen Verdacht, wo du den Begriff “konstruktiver Journalismus” und die radikale Lesart dieser Idee herhaben könntest und konnte schon einen “Einblick” nehmen.

Ich persönlich sehe es als Fehler, zu meinen, dass der Journalismus jemals diese hier geforderte Neutralität besessen hat. Stattdessen war man sich ganz einfach nicht bewusst, dass der Journalist eine ganz eigene Meinung besitzt, man konnte die grundlegende Studien nicht ergooglen, man könnte nicht 400 andere Artikel und Kommentare mit einer gegenteiligen Meinung lesen. Also glaubte man, dass das, was in der Presse stand, schon neutral ist. War es aber nie.

Der entscheidende Unterschied ist der, dass die Annäherung an eine möglichst hohe Objektivität in der Berichterstattung aber nicht mehr Ziel des Journalismus ist, sondern zugunsten von Aktivismus bewusst aus dem Fenster geworfen wird. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob man sich der Subjektivität seines Handelns bewusst ist aber versucht, neutral wie möglich zu bleiben, oder ob man sagt „Fuck it, ich mach jetzt selbst Politik“ und die Subjektivität nicht mehr versucht klein zu halten, sondern aktiv umarmt.

Und das ist genau dann ein Problem, wenn aus Journalisten Aktivisten werden. Und genau dann verlieren sie glaubwürdigkeit. Und genau dann entsteht der Eindruck, medial nicht repräsentiert zu sein. Und genau dann schaut man sich nach Alternativen um.

Pegida-Anhänger haben beides verloren: publizistische Heimat als auch politische Heimat. Für beides suchten sie Alternativen, und diese Alternativen hatten kein Interesse daran, den entstandenen Bruch zwischen den enttäuschten und den Enttäuschenden wieder zu kitten. Leider hatten dies auch nicht die Enttäuschenden, also die Journalisten, die um 2015/16 rum jede kritische Haltung zu der unkontrollierten Zuwanderung als rechtspopulistisch abstempelten. Das sind wissenschaftliche Fakten, aber das passt natürlich nicht ins Narrativ, deswegen musst du die Studie ja schnell verlachen.

Stattdessen, und das zeigst du hier ja ganz eindeutig, hast du eine klare Freund/Feind-Erkennung. Schuld tragen immer nur die anderen, nicht aber man selbst und schon gar nicht die eigene politische Richtung. Ich meine diese Segregationsversuche von AfD-Symphatisanten durch die politische und gesellschaftliche Linke klappt ja seit 2013 hervorragend, muss man ja schon sagen.

Nichts sagen, nichts hören, nichts sehen. Das ist die Devise, wenn es um die AfD geht: Alles Rechtspopulisten, die wir nicht weiter behandeln oder gar repräsentieren oder überhaupt reden müssen. Und jetzt badet man die Suppe halt aus, mit einer Gruppe von Leuten, die so enttäuscht und sich so verarscht fühlen, dass sie nicht mehr zugänglich sind.

Sie hören nicht mehr auf die Warnungen vor dem Wolf. Sie wurden zu oft verarscht.

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Tolle Analyse von Klaus!

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Das Problem ist: Das ist letztlich eine recht wilde Unterstellung.

Du baust dir das so auf: Du persönlich teilst die Meinungen und Aussagen nicht. Also muss der Journalist absichtlich lügen. Also ist er ein Aktivist.

Das ist absolut nicht wahr. Das linke Spektrum hat imo völlig bei der Sozialpolitik versagt. Oh, das passt dir natürlich aber auch nicht als Interpretation, also besser ausblenden, dass ich da die linken Parteien wiederholt kritisiert habe.

Kannst du dir vorstellen, dass sich das von Links teilweise ganz anders darstellt? Also wirklich nur vorstellen. Ja, die Linke kritisiert hart rechte Meinungen. Oh Wunder. Und andere geben diesen Meinungen höchst prominent Platz, angefangen bei Thilo Sarazzin und ständigen Talkshow-Besuchen und Diskussionen über ach so verbotene Meinungen, die ja gar keiner aussprechen darf und dann doch überall ausgesprochen werden. Als Linker kann man die Situation eben auch so interpretieren, dass Parteien wie CDU, FDP und teilweise auch SPD deutlich versagt haben, eindeutig Stellung zu beziehen. Und hinzukommt eben auch ein Versagen bei der Sozialpolitik, wo das Versagen der SPD als das größte Versagen zu betrachten ist, weil es eben die Sozialdemokratische Partei ist.

Es wird doch berichtet. Von nichts sagen, nichts hören und nichts sehen kann also kaum die Rede sein. Die Meinungen werden immer wieder wiederholt, auch von den Medien. Dass ein linker Journalist es aber nicht so einfach hinnehmen kann, wenn einer dann alle oder auch nur die Mehrheit der Flüchtlinge als Vergewaltiger oder Kriminelle brandmarkt, sollte einem auch klar sein. Und man sollte dem Journalisten wirklich abnehmen, dass er ganz ohne Willen zur Manipulation über solche Äußerungen empört ist. Die Medien sind imo auch immer bereit gewesen, über Probleme zu sprechen. Nur tendiert die Rechte dazu, schnell das Maß dabei zu verlieren. Dann wird nicht mehr davon gesprochen, warum es sexistische Tendenzen bei Flüchtlingen gibt, sondern es wird davon gesprochen, dass die Flüchtlinge unsere Frauen vergewaltigen. Es wird nicht davon gesprochen, dass einige Flüchtlinge ihren Asylstatus mit möglicherweise Betrug erreicht haben, sondern es wird davon gesprochen, dass Flüchtlinge kommen, um das deutsche Sozialsystem auszubeuten. Ganz schnell werden alle Hemmungen fallengelassen und die geforderten Konsequenzen sind ebenso pauschal. Grenzen dicht, zumindest alle Kriminellen abschieben. Menschenrechte und co. sind egal für die. Deswegen sieht es dann auch schnell so aus, als würde die böse Presse nicht zuhören, während man eigentlich gar keine ernsthafte Ursachenanlyse haben will, weil das ja ausdrücken würde, dass die Forderungen vielleicht gar nicht so durchdacht sind und das Problem vielleicht stellenweise nicht einfach der Ausländer ist.

Und um diesen bösen Meinungsäußerungen vorzugreifen, entscheidet er korrektiv vorzugehen und über von Straffällig gewordene Migranten/Flüchtlinge gar nicht mehr zu berichten.

Blödsinn. Genau das ist das, was mit konstruktiven Journalismus gemeint ist: Betreutes Denken, das Schaffen eines Utopias, in dem nur „Positivität“ erlaubt ist (Was natürlich komplett im Auge des Betrachters liegt), nur „konstruktivität“. In dem Moment, in dem der Journalist seine Beobachtungsrolle verlässt, und aktiv mit seinem Handeln eingreift (und genau das propagiert konstruktiver Journalismus), ist er kein Beobachter mehr und damit auch kein Journalist, sondern Aktivist. Ganz einfach.

Und ein Großteil der Presse will keine ernsthafte Ursachenanalyse zur Existenz der Lügenpresse-Vorwürfe, Pegida und AfD hören. Das ist aber hingegen in deiner Welt in Ordnung, weil da Journalisten eh nicht Neutral sein können, kann man das mit der Neutralität ja komplett aus dem Fenster werfen.

Es wird aber doch berichtet. Oder ist es so, dass bei den Straftaten von Flüchtlingen automatisch eine deutlich größere gesellschaftliche Relevanz vorhanden ist als bei deutschen Straftätern? Ansonsten gab es mehr als genug Berichterstattung zu dem Thema.

„Konstruktiver Journalismus“ ist in der traditionellen Lesart nicht weit in DE verbreitet. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Medien hier gerade voll von positiven Artikeln sind. Du ziehst ja viel mehr hier eine völlige (politisch ganz sicher auch keine neutrale) Überinterpretation des Begriffes heran. Ich bleibe dabei: Du interpretierst automatisch Journalisten mit linken Meinungen, die du nicht teilst, als Aktivist. Es dürfte bei dir keine Trennung zwischen Linker Presse und linksaktivistischer Presse geben.

Solange man meint, dass Journalisten das aus purer Absicht machen, fehlt es tatsächlich wohl eher an Diskussionsgrundlage. Und meine Empfehlung ist hier wirklich: Seine eigenen Medien schaffen, die die hehren Ansprüche an Neutralität genügen.

Kurz und knapp: Ja, Angesichts der derzeitigen Flüchtlingspolitik und dem Geheule der NWOs.

NWO? Nicht überraschend, dass du daran glaubst.

Ansonsten muss man diese Ansicht aber nun wirklich nicht teilen. Es macht ja auch wenig Sinn. Einige Menschen haben Angst vor Flüchtlingen und deswegen sollte verstärkt über die Straftaten von Flüchtlingen berichtet werden, so dass verstärkt der Eindruck entsteht, dass Flüchtlinge ein Problem sind … Oh, doch, macht natürlich schon Sinn: Wenn man noch mehr Stimmen für die AfD will.

Stattdessen sollten wir gar nicht mehr darüber berichten, und wenn dann ohne Nennung der Nationalität, behaupten Islamismus habe mit islam nichts zu tun und jeder der die Einwanderung kritisch sieht, ist ein Rechtspopulist.

Oh, doch, macht natürlich schon Sinn: Wenn man noch mehr Stimmen für die AfD will.

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Es wird darüber berichtet. Über den Islam wird auch immer wieder kritisch berichtet. Die hunderste Kopftuchdebatte ist schon wieder voll am Laufen. (Edit: Und wenn ich z. B. einen schnellen Blick bei SpOn nehme und nach dem Schlagwort “Festnahme” suche, finde ich sehr verstärkt Berichte aus DE, wo über Straftaten von Ausländern oder Migranten berichtet wird.)

Ich frage mich echt manchmal, was du so liest. Stehst du morgen so zum Einstieg mit der TAZ auf, dann noch ein bisschen Freitag, dann ein kurzen Schwenker zur Roten Fahne und dann beschwerst dich, wie die Medien doch alle so böse links sind?

NWOs war der falsche Begriff! Ich meine “Nicht regierungs Organisationen”

Die Abkürzung, die du suchst, ist NGO.

NWO ist aber auch schön.

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Naja, wenn man drauf steht

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Wobei interessant wäre, ob die NGOs etwas mit der NWO zutun haben. Bezweifelt jemand, das es Interessen gibt, die Flüchtlingsströme nach Europa zu lenken?

Ich beantworte es mir selber: Ja!