Linksextremismus

[QUOTE=eldorado;493627]Ich bin mit dem “SAKURA” so gut 3-4 Kilometer vom Veranstaltungsort Messehallen entfernt und hatte eigentlich im Vorfeld keine allzu großen Sorgen, dass bei uns auch was passieren könnte.

Als ich jedoch heute Morgen ankam, musste ich sehen, dass praktisch jedes zweite Geschäft in der Osertrasse, der Haupteinkaufsstraße des Stadtteils, eingeschlagene Schaufensterscheiben hatte.
(…)
Wir hatten bisher Glück, weil wir ein paar Meter seitlich der Hauptstrasse liegen, aber für die kommende Nacht wurden bereits neue Umzüge angekündigt.
(…)
Wir hoffen das Beste…[/QUOTE]

Wie sieht es denn nach der Nacht aus?

[QUOTE=maddyxx;493654]Der Merkel gehört echt in die Schnauze gehauen dafür.[/QUOTE]

Wenn die linken G20-Gegner ähnlich geeicht sind wie du, wundern mich deren Gewaltexzesse nicht.

Anders lernt sie es wohl nicht mehr, eigene Machtinteressen und Wahltaktik zurückzustellen. Hat sich ja bis jetzt nicht so ausgezahlt für sie, zum Glück.

Ich hab die Nacht schwer bewaffnet im Laden verbracht und war bereit mein Hab und Gut im „Purge“-Stil bis zum letzten Atemzug zu verteidigen.

Just kidding. :wink:
(Aber ich hab tatsächlich im Laden übernachtet)

Danke der Nachfrage, auch die zweite Nacht hat das SAKURA heil überstanden, dieses Mal hatten sich die Krawallgruppen zunächst aufs Schanzenviertel konzentriert, sind dann auch noch bis in „meinen“ Stadtteil Eimsbüttel vorgedrungen, aber zum Glück nicht ganz bis zu uns. Eine weitere unruhige Nacht wird es aber wohl noch geben.

Zur Frage von Scumdog, warum ich grundsätzlich nicht gegen das Gipfeltreffen eingestellt bin:

Ich sehe das tatsächlich so simpel, dass es an sich überhaupt nichts Schlechtes ist, wenn sich die Regierungschefs treffen und miteinander reden. Diese pauschal als Feindbild und „böse“ zu betrachten finde ich angesichts der heterogenen Zusammensetzung der Teilnehmer auch albern, denn es gibt ja nicht DIE gemiensam gegen das Volk agierenden Machthaber - da ist doch vom Quasi-Diktator und halb Geistesgestörten bis zum Sympathie- und Hoffnugsträger alles vertreten.

Und ich bin eben auch der Meinung, dass man nicht vor denjenigen kuschen und einknicken darf, denen so ein Treffen nicht gefällt. Weder von rechten noch von linken Minderheiten darf man sich diktieren lassen, was man noch machen darf.
Wenn z.B: die Hamburger Grünen-Chefin es als „Provokation“ empfindet, den Politiker-Gipfel in der Nähe eines Treffpunktes der alternativen Szene abzuhalten, so ist das genau das was ich damit meine und ich frage ich mich schon, welches Rechtsverständnis da herrscht.

Was nicht heißt, dass ich ein großer Freund der Hamburger Polizei und ihres Vorgehens bin. Es ist sicher nicht einfach, da das richtige Maß zu finden, aber zu oft greift man da in der Wahl der Mittel daneben und es gibt eben halt auch unter denjenigen, die sich diesen Beruf ausgesucht haben zu viele, die durchaus Spaß daran haben Gewalt und Macht auszuüben.

Ich sehe da kein einfaches Schwarz und Weiß, die Situation ist schwierig und natürlich hat man sie so gesehen selbst herbeigerufen. Aber das muss unser Staat aushalten und das werde ich auch nicht anders sehen, wenn bei mir doch noch die Fenster zu Bruch gehen und die Autonomen meine Kuscheltiere stehlen. :ugly

lustig auch wieder die „Berichterstattung“ bei taz.de:

Im Liveblog heißt es (10:26 Uhr)

Die Polizei beklagt 213 verletzte Einsatzkräfte. Wie viele verletzte es auf Seiten der Demonstrant*innen gibt, ist nach wie vor unbekannt. Die Rede ist von mindestens elf Schwerverletzten.

Die elf wurden schwer verletzt, als sie auf ein Firmengelände eindringen wollten und sie dabei abgestürzt sind, weil ein Gitter nachgegeben hat. Bei taz klingt es so als wären sie von der Polizei verletzt worden.

Genau genommen war die Frage, warum du dafür bist, das Treffen in Hamburg abzuhalten. :wink:

Das sehe ich ähnlich.

[QUOTE=eldorado;493671]Und ich bin eben auch der Meinung, dass man nicht vor denjenigen kuschen und einknicken darf, denen so ein Treffen nicht gefällt. Weder von rechten noch von linken Minderheiten darf man sich diktieren lassen, was man noch machen darf.
Wenn z.B: die Hamburger Grünen-Chefin es als „Provokation“ empfindet, den Politiker-Gipfel in der Nähe eines Treffpunktes der alternativen Szene abzuhalten, so ist das genau das was ich damit meine und ich frage ich mich schon, welches Rechtsverständnis da herrscht.[/quote]
Das hier wiederum sehe ich anders. Wie gesagt, imho spielen auch hier die Relationen eine große Rolle.
Letztendlich ging es hier um ein Meeting, das praktisch überall auf der Welt abgehalten werden könnte.
Man sucht sich aber die Städte aus und lässt Anwohner und Bevölkerung die eigene Dickköpfigkeit ausbaden.
Vergangene Treffen haben regelmäßig Strassenschlachten, Zerstörung und übelste Gewalttaten von Seiten der Demonstranten sowie auch der Ordnungshüter gesehen. Nur mal nach Genua und Heiligendamm schauen zum Beispiel (Filmempfehlung).
Aus den Erfahrungen kann man entweder lernen, daß man sich Gegenden sucht, wo die Bevölkerung nicht so massiv protestiert und somit im gleichen Zuge auch nicht im selben Ausmass gefährdet wird, oder man kann den demonstrierenden Gewalttätern immer mehr staatliche entgegenstellen, um Macht und dicke Eier zur Schau zu stellen.
Es wäre kein „Einknicken“ gewesen, würde man diese Treffen von vorneherein so planen, daß die Gefährdung und dementsprechend auch die Kosten für die Bevölkerung auf ein Minimum reduziert würden.
Klar, es gibt Veranstaltungen und allgemein symbolische Akte, in die man sich von solchen Gewalttätern nicht reinpfuschen lassen und die man auch gegen den Widerstand einer Minderheit durchsetzen sollte, um zu zeigen, daß man sich von Terror nicht beeindrucken lässt.
Dieses Meeting war aber keine solche symbolische Veranstaltung, deren Bedeutung maßgeblich vom Austragungsort abhängig ist. Es hätte niemandem geschadet, den Gipfel in einer weniger dicht bevölkerten Gegend abzuhalten, anstatt von unbeteiligten Bürgern hier ungefragt Opferbereitschaft für die teuerste Klassenfahrt der Welt abzuverlangen.

Den G20-Gipfel muss man in einer Großstadt ausrichten. Punkt. Alles andere wäre viel zu klein. Wenn man einen Veranstaltungsort wählt, in dem seit Jahren Rechtsbrüche geduldet und Extremismus hofiert wird, dann muss man sich nicht fragen, ob der Veranstaltungsort falsch gewählt ist, sondern warum man diese Pilgerstädten des Linksextremismus nicht schließt und bekämpft.

[post=493673]@Scumdog[/post]

Du plädierst quasi für No-Go-Areas für Politiker. Kannst du es verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht der linksautonomen Szene das letzte Wort in der Frage überlassen möchten, wo notwendige Gipfeltreffen statt zu finden haben? Davon abgesehen: Selbst wenn so eine Veranstalltung abgelegen wie in Heiligendamm abgehalten wird, kommt es zu heftigen Ausschreitungen, und wenn die Möchtegern-Revoluzzer dafür nach Rostock fahren müssen.

Am besten die Probleme dieser Welt werden nur noch in Wüsten besprochen. Da kann der Schwarze Block im Namen des Antikapitalismus von mir aus auf Dünen eindreschen. Ein oder zwei Wasserwerfer sollten trotzdem vor Ort sein. Nicht, dass die “Demonstranten” noch einen Hitzeschlag erleiden.

Definitiv Quatsch! Punkt. :lol:

Weil nur ein Bruchteil der dort ansässigen „Linksextremisten“ gewaltbereit ist. Da lässt sich nichts „schliessen“ oder „Bekämpfen“, jedenfalls nicht mit Gewalt - es sei denn, man will unnötigerweise [-]den totalen Krieg[/-] die totale Eskalation provozieren, noch mehr Kollateralschaden bei der Bevölkerung in Kauf nehmen und am Ende trotzdem nichts erreichen mit der Machtdemonstration.
Auch wenn es dir nicht gefällt, die linke Szene der Schanze gehört zur deutschen Bevölkerung und die hat nun mal Rechte.
Zu den G-Treffen reisen ausserdem regelmässig …wie heisst es so schön… „Erlebnisorientierte Touristen“ aus aller Welt an.
Und das sind, nur mal nebenbei, beiweitem nicht nur linksdrehende Abenteurer.

Nein, das tue ich nicht.

[QUOTE=ExtraKlaus;493674]Wenn man einen Veranstaltungsort wählt, in dem seit Jahren Rechtsbrüche geduldet und Extremismus hofiert wird, dann muss man sich nicht fragen, ob der Veranstaltungsort falsch gewählt ist, sondern warum man diese Pilgerstädten des Linksextremismus nicht schließt und bekämpft.[/QUOTE]

Angst. Die Szene droht ganz offen damit in solchen Fällen die Stadt mit Chaos zu überziehen.

[QUOTE=Scumdog;493673]Wie gesagt, imho spielen auch hier die Relationen eine große Rolle.
Letztendlich ging es hier um ein Meeting, das praktisch überall auf der Welt abgehalten werden könnte.[/QUOTE]
Wie gesagt: nach der Argumentation sollte man auch keine Asylantenheime in rechtsextremen Gegenden bauen. Man kann sie ja auch wo anders bauen.

Ja vielleicht, in den ganz extremen Fällen.
Dann muss man zwar zähneknirschend dem Nazi in dem Moment geben, was er will, aber dafür brennen keine unbeteiligten Familien, die man dieser Gefahr aussetzt.

Nein, der Vergleich hinkt sowieso mehrfach, z.B.: Die Veranstaltungsorte für die Gipfel sind frei wählbar, an Möglichkeiten besteht kein Mangel und die Teilnehmer befinden sich in keiner akuten Notsituation.

Der optimale Veranstaltungsort in Deutschland wäre Sylt gewesen. Dort gibt es genügend Hotels, die den Ansprüchen genügen und es gibt nur eine Möglichkeit dort hin zu gelangen. Allerdings hätte der Gipfel dann entweder im herbst oder schon im Mai stattfinden müssen, weil jetzt ist da Grad Saison

Sylt kann eine Entourage von 20.000 Menschen aufnehmen? Glaub ich nicht.

[QUOTE=Scumdog;493673]Das hier wiederum sehe ich anders. Wie gesagt, imho spielen auch hier die Relationen eine große Rolle.
Letztendlich ging es hier um ein Meeting, das praktisch überall auf der Welt abgehalten werden könnte.[/QUOTE]
Veranstaltet man das in einem abgeschiedenen oder abgeschirmten Gebiet kommt der Vorwurf, dass alles hinter verschlossenen Türen abläuft erst recht.

Die alleinige Schuld an der Zerstörung und den Verletzungen liegen bei den Menschen, die sie verursacht haben und bei keinem anderen. Da kann man das Thema drehen und wenden, wie man will.

[QUOTE=mchawk;493690]Veranstaltet man das in einem abgeschiedenen oder abgeschirmten Gebiet kommt der Vorwurf, dass alles hinter verschlossenen Türen abläuft erst recht.[/QUOTE]
Besser mit solchen Vorwürfen leben (viel Imageschaden ist da eh nicht mehr anzurichten), als Menschen zu gefährden.

[QUOTE=mchawk;493690]Die alleinige Schuld an der Zerstörung und den Verletzungen liegen bei den Menschen, die sie verursacht haben und bei keinem anderen. Da kann man das Thema drehen und wenden, wie man will.[/QUOTE]
Jupp, aber eine Teilschuld kommt denen zu, die das wohlwissend in Kauf genommen haben.

[QUOTE=Scumdog;493693]
Jupp, aber eine Teilschuld kommt denen zu, die das wohlwissend in Kauf genommen haben.[/QUOTE]
Naja, mit der Logik kannst Du auch die Gewalt des IS verteidigen: "Warum sind wir im Westen auch (noch) so liberal und aufgeklärt…"
Die Gewalt der asozialen Idioten ist durch nichts zu rechtfertigen. Reine Krawalltouristen ohne Verstand. Die “Polizeistrategie” hat aber auch auch ganzer Linie versagt.
Das Konzert war aber hübsch.

[QUOTE=Effe;493695]Die Gewalt der asozialen Idioten ist durch nichts zu rechtfertigen.[/QUOTE]
Er will ja nichts rechtfertigen. Er sagt nur, dass die Veranstalter eine Teilschuld tragen, weil sie es auch wo anders haetten ausrichten koennen. Da stimmt auch streng genommen, aber der Kommentar ist trotzdem ziemlich deplaziert, weil die absolute Hauptschuld bei den Leuten liegt, die randaliert haben und die Teilschuld der Veranstalter somit eigentlich nicht nennenswert ist. Das ist halt ein bisschen diese Links-Rechts-Ambivalenz. Wenn Nazis dort randaliert haetten, wuerde keiner auf die Idee kommen zu sagen “ja gut, aber die Veranstalter sind auch Schuld dran”, sondern man wuerde (mit Recht) die Verantwortung bei den Nazis suchen. Aber naja … politische Agenda halt.

Nu lasst doch mal die lahmenden Vergleiche sein! :lol:

[QUOTE=Effe;493695]Die Gewalt der asozialen Idioten ist durch nichts zu rechtfertigen. Reine Krawalltouristen ohne Verstand. Die „Polizeistrategie“ hat aber auch auch ganzer Linie versagt.
Das Konzert war aber hübsch.[/QUOTE]
+1

Doch, ich finde die nennenswert.

Das ist Quatsch. Natürlich würde man auch dann die Teilschuld beim Veranstalter suchen.
Kann’s dir aber nicht verdenken, daß dir das so im Hinterkopf rumspukt, auch wegen Agenda :wink:

[QUOTE=Scumdog;493697]Das ist Quatsch. Natürlich würde man auch dann die Teilschuld beim Veranstalter suchen.
Kann’s dir aber nicht verdenken, daß dir das so im Hinterkopf rumspukt, auch wegen Agenda ;)[/QUOTE]
Naja, verzeih mir bitte wenn ich dir nicht glaube, dass du spontan so reagiert hattest:

[QUOTE=Scumdog;493617]Nein, das konnte wirklich niemand auch nur ansatzweise erahnen, daß so etwas passiert, […]
Das kommt jetzt völlig überraschend![/QUOTE]
wenn dort Nazis statt Autonomen randaliert haetten.

Aber naja, ich gebe dir in dem Punkt Recht, dass wir die Vergleiche lassen sollten. Haette haette Fahrradkette und so.