Kim Jong-il und sein Erbe

Ey, du scheiße, selten so viel Scheiße gelesen, danke Die gute alte Dmark.

Na wenn die Zahlen mal nicht frissiert sind. Die Anzahl an Hinrichtungen in Nordkorea kann man nur sehr ungenau schätzen, da das Land - wer hätte das gedacht- sich komplett abschottet und abgeschottet wird.

Von den Konzentrationslagern in Nordkorea und jeglichen Fehlen grundlegender Menschenrechte mal gar nicht zu zweifeln.

Okay, das musse ich komplett quoten. China mit Russland zum Ende des kalten Krieges zu vergleichen ist schon mal Müll, die wirtschaftliche Situation in Russland ist eine komplett andere gewesen und den weg den China zum Kapitalismus genommen hat ein komplett anderer. Das hat alles mit den Sonderwirtschaftszonen angefangen und funktioniert. Russland hatte beim Zusammenbruch eine politische Instablität, die jegliche Investitionen riskant machten.

Zumal Russland seinen richtigen Zusammenbruch in der Russlandkrise hatte.

Warum musst du deinen Antiamerikanismus hier einbringen? Das eine hat mit dem anderen reichlich wenig zu tun. Oder denkst du, dass die Sanktionen und der politische Druck auf Nordkorea der USA „ungerecht“ ist? Dann solltest du das vielleicht deinen Gedankengang komplett niederschreiben.

Nein, das Thema Amerika gehört nicht hier her, weil du es durch deinen blödsinnigen Todesstrafenvergleich überhaupt erst rein gebracht hast.
Mit Kim Jong-il und Nordkorea hat das aber überhaupt nichts zu tun.
Setzen, sechs!

Hui, na da hab ich ja was losgetreten. :wink:

Aber der Reihe nach:

Es gibt Missstände in den USA, also muss Nordkorea gar nicht so schlimm sein.

Diese, wie Du es nennst, „logische Meisterleistung“ entspringt allein Deiner Phantasie und fest eingefahrenen Denkweise.

Und genau diese Denkweise bringt uns zum Ausgangspunkt der Diskussion zurück: Ist Kim-Jong Il ein solcher Unmensch, daß sein Tod nicht einmal im Rahmen einer neutralen Zusammenfassung erwähnt werden darf?

Und macht euch nichts vor, alleine über diese Frage nachzudenken beinhaltet einen Vergleich. Und zwar einen Vergleich „Ost“ gegen „West“, und stellvertretend für „West“ habe ich jetzt einfach mal die USA gesetzt. Sie ist die letzte verbliebene Weltmacht und somit finde ich das nicht unangemessen. Und wenn man NK schon vorwirft, so viel für die Rüstung und so wenig für’s Volk zu tun, muß man sich den Verweis auf die USA schon gefallen lassen, ob’s einem passt oder nicht.

Oder denkst du, dass die Sanktionen und der politische Druck auf Nordkorea der USA „ungerecht“ ist?

Interessant, daß Du „Gerechtigkeit“ anführst. In Wahrheit geht es aber nur um Wahrung der Interessen. Wie die Menschen in NK behandelt werden, das ist den USA salopp gesprochen egal. Das ist nur das Theater, was nebenbei gespielt wird.
Aber fragen wir mal andersherum: Glaubst Du, daß die Sanktionen und der politische Druck auf Kuba, der ungleich höher ist, das Land nach vorne bringt?

China mit Russland zum Ende des kalten Krieges zu vergleichen ist schon mal Müll, die wirtschaftliche Situation in Russland ist eine komplett andere gewesen und den weg den China zum Kapitalismus genommen hat ein komplett anderer.

Der Ausgangspunkt ist aber der gleiche. Daß sie einen anderen Weg beschritten haben ist offensichtlich, und wie gesagt, nach Weltmarkt-Maßstäben mit Erfolg — allerdings unter Vorbehalt. Das Wachstum, aus dem sich das alles speist, wird nicht ewig anhalten. Stichwort: Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate.

Das hat alles mit den Sonderwirtschaftszonen angefangen und funktioniert.

Daß der Kapitalismus funktioniert ist ebenfalls unbestritten. Die interessantere Frage ist aber: Für wen funktioniert er?

Das was du eine fest eingefahrene Denkweise deutest, ist in deinem Fall ein Ironiefail :roll: Nakkinak hat ja auch vergessen, groß und FETT Ironie drüber zu schreiben.

Das ist dennoch Birnen mit Äpfeln verglichen, die Probleme der USA kann man nicht so einfach darstellen in dem man sagt, die USA sind wie Nordkorea. Dazu sind die Probleme zu unterschiedlich und ich kann es auch nicht verstehen, teilaspekte zu vergleichen. Der Militarismus der USA hat zwar seinen Beitrag an den gegenwärtigen Problemen, aber die USA ist aufgrund ihrer Wirtschaftsprobleme und jahrenlangen Ausverkauf da wo sie ist. Da habane 3,5% BIP Militärausgaben den geringen Anteil.

Nordkorea dagegen ist da wo es ist, aufgrund einer richtig überblähten Armee. Über 4 Millionen Menschen sind beim Militär. Das sind beinahe 20% (!).

Jaja, die USA sind nur Egoisten und können tun und lassen, was sie wollen. :lol:

Wo hast du die Idee her, dass der Druck auf Kuba höher als der auf Nordkorea sei? Nordkorea dürfte so gut wie gar nichts mehr importieren können und du solltest nicht vergessen, dass diese Sanktionen von der UN gesetzt wurden und damit bindend. Kuba wird dagegen größtenteils nur von den USA sanktioniert (deswegen kannst du als Deutscher nach Kuba fliegen und Urlaub machen). Wie das jetzt genau mit den Sanktionen aussieht, dazu müsste ich mich einlesen (jaha, ich informiere mich bevor ich komplette Grütze schreibe), aber der politische Druck der auf Kuba lastet ist nicht einmal ansatzweise vergleichbar.

Ich sehe schon, du neigst zu übertrieben Vergleichen in denen du Sachverhalte komplett aus den Rahmenproblemen reißt.

Ist ja nicht so als wüssten das die Chinesen nicht. Aus dem Grund investiert China auch sehr viel Geld in die eigene Infrastruktur um sicherzustellen, das China in mittlerer Zukunft nicht so abhängig von ausländischen Devisen ist wie jetzt. Auch ist klar, dass die billigen Arbeiter so nicht mehr geben wird. Dazu muss man aber jetzt echt studiert haben um das zu sehen.

Warum solche belanglosen und Allgemeinwissen ähnliche Argumente austauschen?

Zumindestens für China im gesamten. Dass es da auch Gewinner und Verlierer gibt, ist klar, aber ich lass Bidler sprechen:

Wäre aber nett wenn wir wieder auf das Thema zurückkommen würden.

Bei aller Kritik, die man an den USA äußern kann und sollte, ein Vergleich mit Nordkorea ist massiver Relativismus der nordkoreanischen Verhältnisse.

Ich denke wir sind uns alle einig, dass es China, Deutschland und den USA mehr Wohlstand gibt als in Nordkorea. Ich hoffe wir sind uns alle einig, dass es in China, Deutschland und den USA mehr Freiheiten gibt als in Nordkorea. Ich vermute wir sind uns alle einig, dass Nordkorea im Vergleich zu China, Deutschland und den USA einen extremeren Personenkult um den Staatsführer betreibt.

Was möchtest Du sonst noch in diesem Thread vermitteln, D-Mark?

Das ist echt unter aller Sau, er missbraucht das nordkoreanische Volk für eine reißerische Kapitalismuskritik.

Oh mann.

Ist er. Die Welt ist ohne ihn besser dran.

Das ist echt unter aller Sau, er missbraucht das nordkoreanische Volk für eine reißerische Kapitalismuskritik.

Oh mann.

Wenn man es so sieht ist echt echt bitter. Sehr traurig… . Viele Nordkoreaner riskieren ihr Leben nur um ein kleines Stückchen Freiheit und Wohlstand zu erlangen was sie in ihrem Land niemals bekommen würden.

:smt009

Das ist echt unter aller Sau, er missbraucht das nordkoreanische Volk für eine reißerische Kapitalismuskritik.

Komm schon, das ist lächerlich was Du mir jetzt unterstellen willst! Wo „missbrauche“ ich das nordkoreanische Volk?

Ist er. Die Welt ist ohne ihn besser dran.

Na schön, dies scheint ja die vorherrschende Haltung in diesem Forum zu sein. Es ist trotzdem nicht richtig, denn „die Welt“ wird dadurch kein Stück besser, und für Nordkorea ändert sich ebenfalls nichts.

Ähm, doch genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Osama bin Laden ist, genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Hitler ist, genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Mao Tsetung ist (Liste beliebig verlängerbar)

So viel Pessimismus habe nicht einmal ich in den Knochen.

Eine Sache ist aber garantiert, die Welt wird durch dein Geschwaffel nicht besser.

Nur ein toter Despot ist ein guter Despot und ich hoffe das eines Tages die ganze Führungsriege in NK zusammenbricht und sich der eiserne Griff des Kim- Clans löst.

Ja, weil du deren Leid relativierst um Amerikas Kapitalismus zu kritisieren? :ugly

Ähm, doch genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Osama bin Laden ist, genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Hitler ist, genauso wie die Welt ein besserer Platz ohne Mao Tsetung ist (Liste beliebig verlängerbar)

Ja eben, Du sagst es: Liste beliebig verlängerbar.

Es ist ja nicht so, daß Despoten irgendwie aussterben und dann keine mehr da sind. Um hier wirklich von einer Verbesserung zu sprechen, müsste man schon schauen, was danach kommt.

In dem Fall muss ich DgaDM mal zustimmen (auch wenn ich ansonsten eher den anderen hier beipflichte, daher hab ich auch selber nichts geschrieben).

Es mag zwar für manche eine Erleichterung sein, dass Kim Jong Il tot ist, aber dadurch ist die Welt kein besserer Ort geworden, schließlich hat sich an der Lage in Korea nichts geändert. Die koreanischen Bürger werden mit den gleichen Methoden weiter unterdrückt, denen kann es piepegal sein ob ihr “geliebter Führer” nun durch seinen Sohn ersetzt wurde oder nicht. Um die Welt zu einem besseren Ort zu machen müssen nicht Menschen sterben, sondern es muss sich die politische Situation ändern. Alles andere sind nur austauschbare Köpfe an der Spitze…

Sagt mal geht es noch?
Also mal ganz ehrlich, Wo hat man eine engstirnige Denkweise, wenn man sagt ein Mann der sein Volk unterdrückt kann nicht GUT sein?..
Jetzt mal ganz ehrlich willst du mir sagen ich sollte Kim Jong Il oder einen anderen Despoten tollerieren und sogar gutheißen?
Dann lass ich mich gerne engstirnig nenen, wenn irgendwo auf der Welt jemand die Macht die er hat missbraucht um SICH SELBST, seiner Familie und seinem Hobby(das Militär) zu puschen und dabei ein ganzes Volk leiden muss?
muss man das wirklich tollerieren?

Ja es kommen immer wieder neue Despoten trozdem sollte man froh sein über jeden den es weniger gibt, denn kein Mensch hat es verdient unter solchen umständen zu leben.
Und dann das Argument "Warum braucht er denn eine Atombombe? Um sich zu schützen!"
Ja weil er sonst für seine Grausamkeiten verantworten müsste oder gar seine edle Villa verlassen müsste und nicht mehr den ganzen Tag es sich gut gehen lassen kann. Das ist der einzige Grund warum er sich schützt, nicht weil er dem Volk ein gefallen tuen will, das sie keinen krieg durch machen müssen. Also ist das wirklich deine definition von gut? von Tollerierbar? … dann tust du mir leid

Und im Prinzip sagst du nichts anderes als:" Eigentlich ist ja alles ganz toll was er macht, die anderen machen auch was falsch!" Und das ist gelinde gesagt eine sehr dünne Argumentation.
Nur weil bei anderen etwas falsch läuft heißt es noch lange nicht das seine Taten “nicht so schlimm” sind oder Kim Jong Il es Wert wäre in so einem Zusammenschnitt gezeigt zu werden.
Der Kontrast von Künstler/Prominente und Despot ist einfach zu Krass! Ich mein du kannst mir nicht sagen du würdest in der zusammenfassung von 1900 - 1999 Hitler neben Ghandi oder Mutter Theresa setzen und die damit die verknüpfen/ gleichstellen? Es geht hier vor allem darum das die bei sowas schnell ein falscher eindruck entstehen kann wodurch seine Person als Künstler oder Prominenter dargestellt wird undsomit fast schon hämisch seine Taten verharmlost.

Das Wachstum, aus dem sich das alles speist, wird nicht ewig anhalten. Stichwort: Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate.

Nur weil Marx das mal behauptet hat, muss es nicht stimmen. Allein hier von einem Gesetz zu sprechen ist eine Frechheit. Es ist eine Behauptung.
Es ist sogar sehr unwahrscheinlich, weil dort nicht berücksichtigt ist, dass es in der Gesellschaft Innovationen gibt. Man hat auch vor 50 Jahren nicht kommen sehen, dass es das Internet in dieser Form gibt und dass es einen ganz neuen Wirtschaftssektor entstehen lässt.
Überall dort, wo Menschen frei denken können, gibt es solche, die Innovationen heranführen. Überall, wo das Denken der Menschen unterdrückt wird und Kollektivismus propagiert wird, wird es Armut an Innovationen geben. Denn Innovationen bringen Leute hervor, die nicht so denken wie die anderen. Nur schlecht, wenn diesen Leuten vorher der Kopf abgeschnitten wird, weil sie nicht die vorherrschende Meinung vertreten.

Die Profitrate sinkt nur dort, wo es keine Innovationen gibt.

Daß der Kapitalismus funktioniert ist ebenfalls unbestritten. Die interessantere Frage ist aber: Für wen funktioniert er?

Für alle. Jeder kann durch Innovationen und Einfallsreichtum den Säcken, die sich nur auf ihrer Kohle ausruhen, den Rang ablaufen. Tränenheraufbeschwörend ist es natürlich, dass Leute, die keinerlei gedankliche Tiefe, keine Ideen, kein ingenieurwissenschaftliches Geschick beherrschen, immer meinen, sie müssen sich zu einer unterdrückten Minderheit zählen. Das Böse ist kein Abstraktum, wie eine ökonomische Theorie. Das Einzig Böse ist der Mensch.

Eigentlich ist das bloß Logik, weil es auf einer endlichen Welt unmöglich unendliches Wachstum geben kann.

Offtopic :smt006

Das ist falsch. Dann muss ja auch das gelten: Es kann nur endlich viele Zahlen geben, denn in der Welt ist ja alles endlich. Wachstum ist genauso eine abstrakte Größe, eine Zahl. Mit der Endlichkeit der Welt ist nicht die Endlichkeit von abstraktem Wachstum, höchstens von biologischem Wachstum beschieden.
Oder: es gibt auch mehr Schachspiele als Moleküle im Universum. das heißt, es es gibt kein Schach?
Solche Argumentationen sind falsche Übertragungen von Sachverhalten.

Aus physikalischer-molekularer Endlichkeit kann nur ein beschränktes Wachstum abgeleitet werden, das darauf baut, z.B. dass es keine beliebig großen Organismen geben kann. Aber alles rein Gedankliche, das ob seiner Materialität selbst beschränkt ist, kann unendlich groß werden.

Dann würde sich die mögliche Waschtumsrate aber immer an der absolut möglichen Größe einer Wirtschaft in einer endliche Welt annähern, oder? Somit würde die noch mögliche Wachstumsrate relativ gegen null gehen?

Lol wieso gibt es mehr Schachspiele als Moleküle wie soll das denn funktionieren

Ehrlich gesagt kapier ich dat net

Aber alles rein Gedankliche, das ob seiner Materialität selbst beschränkt ist, kann unendlich groß werden.

Ja gut, das stimmt natürlich. Aber die Welt besteht nun mal nicht nur aus Gedanklichkeit :ugly

Eigentlich ist das bloß Logik, weil es auf einer endlichen Welt unmöglich unendliches Wachstum geben kann.

Endlich mal ein wirklich sinnvoller Einwurf von Dir. :wink:

Mit Thesen wie dieser, der stete Fortschritt könne fortwährendes Wachstum bescheren, ist Marx natürlich schon zu Lebzeiten konfrontiert worden. Da aber letztlich das gesamte (kapitalistisch relevante) Wachstum auf der menschlichen Arbeitskraft beruht und der Rest nur nullsummenspiele sind konnte er das schnell widerlegen.