Kim Jong-il und sein Erbe

Diskussion abgetrennt aus Folge 84 - kurz kommentiert

Ich finde, Kim Jong il gehört da schon rein. Auch wenn man es vom (ARD-)Staatsfernsehen nicht erwartet hätte. Er ist doch auch nicht schlechter oder besser als z.B. Obama, der auf Guantanamo ein KZ aufrecht erhält. Und er war so schlau, sich die Atombombe zu besorgen, so kann er von der NATO nicht einfach bekriegt werden. Somit hat er sein Volk vor dem bewahrt, was die Libyer über sich ergehen lassen mussten und noch müssen.
Wenn der Fernsehkritiker meint, Kim Jong il wäre böse, könnte es dann nicht sein, daß er diesmal den Medien auf den Leim gegangen ist?

Der Beitrag ist es Wert, hier nochmal in Gänze zitiert zu werden. Denn: Ganz genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, nämlich ob der Fernsehkritiker da mit seiner Empörung wirklich richtig liegt. Ansonsten ist dem nichts mehr hinzuzufügen.

@DgaDM
Ok. Gegen die Atombombe hab ich selbst nichts. Da kann ich einen kleinen, verrückten Diktator den man gerne aus seinen Land vertreiben würde verstehen, wenn er die zur Selbstsicherung hat.

Aber den Vergleich von einen Diktator unter dem mindestens die Hälfte des Volkes hungert und das gesamte Volk nur arbeitet um das Heer (als Absicherung nach Innen, um einen Bürgerkrieg wie in Libyen zu vermeiden) zu finanzieren, anstatt sich wie ehemalige Militärdiktaturen wie Südkorea, Taiwan oder Spanien der Welt zu öffnen, um den Lebensstandard der Bevölkerung zu heben, mit einen Schönheitsfehler der ältesten noch bestehenden Demokratie und deren gewählten Präsidenten, finde ich schon arg frech.

Würdet ihr lieber in New York oder in Wonsan leben?
Ich bin auch gegen Guantanamo, aber ein Vergleich dieser Einrichtung mit einen ganzen Land entbehrt jeder Grundlage.

Oder ich sehe grade den bösen Zynismus in euren Beitrag nicht. :ugly

Guten Morgen. :smt015

Ich wollte vor ein paar Tagen schon etwas dazu schreiben, habe es aber dann doch gelassen. Es geht um PaulBlarts Kommentar. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Post um eine Mischung aus unangebrachter Übertreibung und Verschwörungstheorie. Von Letzterer dachte ich immer, dass sie hier im Forum unerwünscht ist.

Staatsfernsehen gibt es in Deutschland nicht. Kim Jong Il mit Obama gleichzusetzen ist tatsächlich eine Frechheit. Guantanamo ist ein sehr fragwürdiges Gefangenenlager, welches geschlossen gehört. Es ist aber kein KZ. Die NATO bekriegt nicht einfach ein Land. Etwas komplexer sind die Sachverhalte schon. Die größte Gefahr für das nordkoreanische Volk stellte außerdem immer noch Kim Jong Il selbst dar. Am besten ist allerding diese Aussage:

Wenn der Fernsehkritiker meint, Kim Jong il wäre böse, könnte es dann nicht sein, daß er diesmal den Medien auf den Leim gegangen ist?

Weil Kim Jong Il natürlich gar nicht böse war, oder was? Das hat uns nur das böse gleichgeschaltete Staatsfernsehen versucht einzutrichtern. :smt021

Contra ist weg. Dann kam Mr. Freeze. Von dem hat man hier nun auch schon länger keine seltsamen VT mehr lesen können. Und nun kommst du. Wenn ich selbst für VTs anfällig wäre, würde ich glauben Mitarbeiter von Infokrieg melden sich regelmäßig hier im Forum an. :smt017

PS: Sollte dein Beitrag Satire gewesen sein, nehme ich alles geschriebene wieder zurück. Ich fürchte allerding, dass du das tatsächlich ernst meinst.

Die größte Gefahr für das nordkoreanische Volk stellte außerdem immer noch Kim Jong Il selbst dar.

Das ist doch nun wirklich hanebüchener Unsinn. Ein Diktator, der sein eigenes Volk vernichtet? Wo gibt’s denn sowas? Es sollte Dir selbst auffallen, daß das Schmarrn ist.

Mich würde ja mal interessieren, was genau denn Kim Jong Il vorzuwerfen ist, daß er nicht in einer Reihe mit Winehouse und Havel und den anderen genannt werden sollte. Der Fernsehkritiker hat das ja im Prinzip offen gelassen, weil (achtung, Unterstellung!) er es vermutlich selbst nicht so genau sagen konnte. Aber man weiß ja, was man als bürgerliches Subjekt von Staatsoberhäuptern zu halten hat, die in den (Massen)Medien stets mit „Diktator“ oder „Despot“ untertitelt werden. Das schwingt einfach so unterschwellig mit, ein Argument braucht es da gar nicht, es zeigt wie von selbst die erwünschte Wirkung. Jetzt tu Du doch mal Butter bei die Fische und liefere eins. Ich bin gespannt!

google mal „Nordkorea bei Nacht“. Da sieht man sofort, wie gut die Infrastruktur ist, die der liebe Kim Jong Il seinem Volk geschaffen hat :wink:

@Die gute alte D-Mark: Wie alt bist Du!?

Ein Diktator ist ein eben solcher, weil er sein Volk unterdrückt und macht was er will! (sehr vereinfacht)
In Nord-Korea sind 95% der Bevölkerung so arm, daß sie sterben und der Diktator hat nichts besseres mit Geldern anzufangen, als eine der größten Armeen der Welt auszurüsten und zu unterhalten. Anstatt Nahrungsmittel zu beschaffen hat er sein Atomprogramm gepusht! Nicht etwa um sein Volk mit Energie zu versorgen; nein, um Atom-Waffen zu kaufen oder selbst zu entwickeln. Sein Volk ist ihm sowas von egal gewesen, das nur Leute die keine Ahnung haben solche Aussagen treffen, wie es “Die gute alte D-Mark” getan hat!
Und Quellen spare ich mir, da sie ja nur von den manipulierenden Medien kommen. :smt021

Sehr viel älter als der Durchschnitt hier, und das merkt man auch. :wink:

Wenn Du den Imperialismus in der Welt verstehen willst, geht das nicht so nebenbei oder mit dem Wissen aus dem Geschichtsunterricht. Der gesamte Zusammenhang lässt sich aber auch nicht im Rahmen eines Foren-Beitrags so einfach darstellen. Das ist die Schwierigkeit hier: Man muß verkürzen. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren damit, allerdings nicht gerade mit Schwerpunkt Nordkorea, sondern eher Kuba und naher Osten.

Und da kann ich Dir nur sagen, daß Nordkorea nicht zum Spaß die Atombombe hat, oder weil sie Freude daran hätten die Leute verhungern zu lassen. Sondern es ist in der Tat so, daß sie, als eines der wenigen nichtkapitalistischen Länder in der Welt, permanent vom „Westen“ unter Beobachtung stehen und kleingehalten werden. Warum zum Beispiel verhängt die USA, der „liebe“ Obama, ein Wirtschaftembargo gegen Kuba?

Der Fernsehkritiker hat es sich hier zu einfach gemacht und die vorgefertigte Einteilung in Gut und Böse übernommen.

Was hat Kim Jong-ill seinem Volk denn gutes getan?

Das hat die Merkel uns denn gutes getan?

Sie macht in einer Demokratie einen Job für die Bevölkerung!
Also so billig hatte ich Deine Antwort erwartet! Du weißt bescheid! Ich denke wer hier auf die falschen Quellen zurückgreift, kann man jetzt sehen.
Arbeitet unser Bundeskanzler/In gegen das Volk und macht was sie will?
Willst Du unseren Bundeskanzler mit einem Kim Jong-ill vergleichen?
Also das ist echt ein Armutszeugnis Deinerseits!

ohne Worte :smt023

Und was wird das jetzt hier?
Ein Vergleich welches Staatsoberhaupt schurkiger ist?

Was kommt als nächstes?
Die Frage was der berühmte deutsche Diktator je Gutes oder Schlechtes für uns getan hat?

Mit so einer Reaktion Deinerseits habe ich wiederum gerechnet …

Anstatt daß Dir auffällt, wie sinnlos derlei Vergleiche sind, übst Du Dich in entschlossen vorgetragener Empörung. Jeder Herrscher macht erstmal was er will, und kein Herrscher hat ein Interesse daran seine Untertanen zu willkürlich zu töten. Darin besteht zwischen Merkel und KJI tatsächlich kein Unterschied.

Schön, daß es wenigstens Blacky aufgefallen ist.

Dann wäre das ja geklärt! :smt025

Es ist wahrscheinlich keine gute Idee nochmal auf die Kim-Jong-Il-Sache einzugehen. Da Die gute alte D-Mark mich aber persönlich angesprochen hat und ich bisher keine Möglichkeit hatte darauf einzugehen, hole ich dies nun nach. Tut mir leid wegen des OT.

Von „vernichten“ habe ich nichts geschrieben, sondern davon, dass er eine Gefahr für sein Volk darstellte. Obwohl vernichten es, etwas überspitzt, auch recht gut trifft. Man nehme nur die vielen Hungertoten.

Mich würde ja mal interessieren, was genau denn Kim Jong Il vorzuwerfen ist, daß er nicht in einer Reihe mit Winehouse und Havel und den anderen genannt werden sollte.

Er schottete sein Land, wie schon sein Vater vor ihm, systematisch von der Außenwelt ab. Die Hungertoten habe ich ja schon erwähnt. Dazu kommt noch die massive militärische Aufrüstung des Militärs auf Kosten der Bevölkerung und und und.

Aber man weiß ja, was man als bürgerliches Subjekt von Staatsoberhäuptern zu halten hat, die in den (Massen)Medien stets mit „Diktator“ oder „Despot“ untertitelt werden. Das schwingt einfach so unterschwellig mit, ein Argument braucht es da gar nicht, es zeigt wie von selbst die erwünschte Wirkung. Jetzt tu Du doch mal Butter bei die Fische und liefere eins.

Meinst du mit „bürgerliches Subjekt“ u.a. mich?

Er wurde mit „Diktator“ untertitelt, weil er einer war. Auch, wenn du das bestreitest und es erst glaubst, wenn ich dir dafür ein Argument bringe. Begreifst du eigentlich selbst, was du da schreibst? Ich habe schon so einiges von Leuten über Kim Jong Il sagen hören. Aber du bist der erste, der bestreitet, dass er ein Diktator war.

[Ich bin] sehr viel älter als der Durchschnitt hier, und das merkt man auch.

Alter schützt vor Torheit nicht.

PS: Da sich bisher die Forenmoderation weder an PaulBlarts Post, noch an den Unsinn, den Die gute alte D-Mark schreibt, störte, kann ich davon ausgehen, dass auch mein, sich darauf beziehender, Post hier in Ordnung geht.

google mal „Nordkorea bei Nacht“. Da sieht man sofort, wie gut die Infrastruktur ist, die der liebe Kim Jong Il seinem Volk geschaffen hat :wink:

Ich kann nicht erkennen, was an niedrigem Stromverbrauch schlecht sein soll. Der Erde gehts schon schlecht genug.

[…]

Ich kann nicht erkennen, was an niedrigem Stromverbrauch schlecht sein soll. Der Erde gehts schon schlecht genug.

Natürlich, die Nordkoreaner sparen in Wirklichkeit nur Strom. Und Heizkosten. Und beim Lebensmittelverbrauch. Ach, warum sind wir nur so verwöhnt und nicht auch so ein genügsames vergnügtes Völkchen wie die Nordkoreaner? Wir brauchen auch einen Diktator, der uns vor dieser abartigen amerikanischen Propaganda schützt, die uns einreden will, wir bräuchten elektrisches Licht.

Er schottete sein Land, wie schon sein Vater vor ihm, systematisch von der Außenwelt ab.

Gut möglich, daß da sogar was dran ist. Ich habe nachgesegen, Nordkorea war nie Mitglied des RGW und auch nicht vom Warschauer Pakt. Wie ich schon erwähnte, Nordkorea ist nicht mein Steckenpferd.

Und damit hier kein Falscher Eindruck entsteht: Weder bestreite ich, daß er ein Diktator war, noch möchte ich das politische System in Nordkorea über den grünen Klee loben. Mir geht es darum, sich von der schubladendenkenden Ideologie nicht vereinnahmen zu lassen. Und bitte, keine Einladungen für Vergleiche mehr, wer wie viele Menschen auf dem Gewissen hat oder ähnlich kindische „Argumente“.

PS: Ach ja, gerne hätte ich einen neuen Thread geöffnet … wenn’s denn funktioniert hätte.
PPS: Mit einer Baumstruktur wär das nicht so tragisch :mrgreen:

Was sind denn deiner Meinung nach ‚kindische Argumente‘?

Der ‚geliebte Führer‘ war nun mal ein Despot und sein Sprössling und die Lakaien sind nicht anders getrickt.
Wenn ich persönlich in einem Haus lebe, das vor Prunk und Protz nur so vor sich hinscheint, dann ist das verachtenswert, weil:
meine Bevölkerung unter meiner Machthaberei leidet.
Ich finde es schon wichtig zu sagen, dass der Irre sehr viele Menschenleben auf dem Gewissen hat. Das ist wie damals mit Mao. Der hat die Intellektuellen und jeden, der eine Brille trägt, gleich mal exekutieren lassen. Ziemlich pervers.
Was uns aus Nordkorea erreicht ist Nichts. Und wenn, dann, wie letztens, die [-]geschönten[/-] Bilder vom toten Diktator! Das hat schon was von Führerkult.

Um eine Regierung zu stürzen und demokratisch zu werden bedarf es Einiges. Das verhindert aber der Nordkoreanische Staat seit Jahrzehnten. Das Volk ist ungebildet und/oder wird indoktriniert. Aufstände gibt es nicht, jedenfalls nicht offiziell, weil das Volk nicht in der Lage ist zu revoltieren. Wenn ich keine Bildung habe und nicht weiß, wie es in anderen Staaten aussieht, dann bin ich freilich schlecht in der Lage eine Revolte anzuzetteln.

Natürlich kann man jetzt vom heimischen Sofa aus sagen, dass die Nordkoreaner sich mal nicht so anstellen sollen und dass es denen doch gut geht, Die gute alte D-Mark, aber versetz dich doch nur mal einen Moment, ohne Hirnwäsche, in die Lage der Menschen in diesem geplagten Land. Nichts zum fressen, keine gescheite Bildung etcp.

Genau an diesem Punkt zweifle ich. Wenn ich mich in deren Lage versetze, dann hätte ich nie den wunderbaren (?) Geschmack der Freiheit, des Luxus und des Überflusses gekostet. Ich wüsste wohl nicht mal von deren Existenz. Mein ganzes Leben lang wird mir mein Vaterland als Paradies und mein Führer als Gott verkauft. Was sind da schon diese niederen Triebe wie Hunger? Und was ist überhaupt Bildung?
Wie unglücklich könnte ich dann sein?

Ich hab mich nie intensiver mit Nordkorea beschäftigt. Aber ich hab den Eindruck, das ganze ist ein wahnsinnig interessantes Experiment. Jeder Psychologe würde sich darum reißen, mal einen waschechten Nordkoreaner zu analysieren.

Nur mal eine Zwischenfrage: Ist diese Diskussion hier eigentlich ernst gemeint? :smt017