Diskussion über den Blog-Artikel: Ich zahl’ dann jetzt doch!
So, nachdem ich gut 24 Stunden lang in mich gegangen bin, Argumente für und wider abgewogen habe, vor allem viele konstruktive Mails bekommen habe und zudem sehenden Auges feststellen musste, dass mich eine Gruppe von Gegnern in eine Ecke schieben möchte, in die ich nicht gehöre, habe ich nun entschieden: Ich zahle das Ordnungsgeld! Ich habe ja bereits in der Postecke Nr.14 dazu Stellung genommen, aber auch an dieser Stelle will ich gern nochmal erläutern, was die Gründe sind:
Obwohl ich mich nach wie vor ungerecht von der Justiz behandelt fühle, hat es vermutlich tatsächlich wenig Zweck, dickschädelhaft dagegen anzugehen. Nicht wenige Zuschauer empfanden meine aus einer Wut heraus gereifte Sichtweise, in diesem Fall auf den Rechtstaat pfeifen zu wollen, als unseriös und sahen sogar einen Widerspruch zu meinem sonstigen Kampf gegen andere, die sich kriminell verhalten. Natürlich gibt es immer eine subjektive Sicht, was gerecht ist und was nicht - objektiv betrachtet muss ich ein Ordnungsgeld bezahlen, ob es mir nun passt oder nicht. Und das soll ich über mein Bauchgefühl stellen - okay, das habe ich verstanden. Ein ganz entscheidender Punkt ist sicherlich, dass ich ja vom Landgericht Hamburg noch etwas will: Die Einstweilige Verfügung, die wir leider vorschnell auf Druck von Richtern anerkannt haben, wollen wir nach dem Sieg von Marc Doehler noch einmal zur Disposition stellen (zumindest dann, wenn Marc auch vor dem Oberlandesgericht gewinnt) - es wäre sicher kontraproduktiv, vor dem Landgericht Hamburg als jemand aufzutauchen, der parallel die Zahlung eines Ordnungsgeldes verweigert. Auch hier ist der strategisch denkende, kühle Kopf wichtiger als das wütende Bauchgefühl. Vor allem aber überzeugten mich die eindringlichen Bitten diverser Zuschauer, auf keinen Fall eine Ordnungshaft überhaupt in Betracht zu ziehen. Die Sorgen, die sich manche um mich in den letzten zwei, drei Tagen gemacht haben, sind wirklich bewegend.
Leider habe ich mich unter leicht fiebrigem Zustand (der hatte aber nichts mit dem Ordnungsgeld zu tun, ich war einfach ein wenig krank) dazu verleiten lassen, auch auf teils berechtigte Kritiken ein wenig dünnhäutig zu reagieren. Dafür möchte ich mich hiermit in aller Form entschuldigen.
Ich weiß schon jetzt, dass mir meine geliebten Feinde, die mir eben noch Kritikresistenz vorwarfen, diese Änderung der Sicht nun auch wieder negativ auslegen werden und freue mich auf entsprechende Kommentare. Aber gegen diese tumben Dauerbeschüsse bin ich inzwischen nun tatsächlich resistent.
Wir werden umgehend eine Spendenuhr auf die Startseite stellen mit dem Ziel 2000 Euro (1500 Euro plus einen Teil der 1284 Euro Gerichtskosten, da diese von der vorhandenen Spendensumme nicht mehr ganz abgedeckt werden). Ich hoffe, dass wir das Geld zusammenkriegen - und der Kampf umso engagierter weitergehen kann.
Der alte Diskussionsthread ist damit übrigens geschlossen - diskutiert wird stattdessen nun hier: