Worum geht’s hier eigentlich?
@ NickySantoro
Gehts Dir nur um die reine Darstellung der Meldung?
Hättest Du gerne die reine Nettomeldung:
„Auf der Isla Hispanola in der Karibik fand 18km westlich von Haitis Hauptstadt Port au prince ein Erdbeben statt, das die Infrastruktur der Republik fast komplett zerstörte und tausende von Menschen tötete!“ … „Weiter mit Meldungen vom Sport!“
Oder nervt Dich, das jetzt zu Spenden aufgerufen wurde um den Leuten wieder auf die Füsse zu helfen?
Mir ist aufgefallen das Berichterstattungen über Naturkatastrophen nur zu einem Zweck dienen, nämlich normale Bürger mit großem Leid anderer Menschen zu beladen.
Häh?
Wenn ich - egal wie - über eine Katastrophe berichte, kommt automatisch das Schicksal der Betroffenen zur Sprache. Es ist logischerweise in der Berichterstattung des Senders, wie er das macht, sprich die reinen Fakten zu präsentieren oder das ganze mit Bildern verzweifelter Menschen zu garnieren. Das eine ist so neutral wie das andere auch, denn das Leid der Menschen ist nunmal ein Fakt.
Das Propagandaministerium hatte in den Kriegsberichterstattungen der deutschen Wochenschau explizit die Darstellung gefallener deutscher Soldaten untersagt (so wie später die Amis bei Bildern aus Korea und Vietnam die Darstellung eigener Soldaten auch), um die Meldung Freiwilliger und den Rückhalt für den Kriegsentscheid in der Heimat nicht ins Gegenteil umschlagen zu lassen.
Soll also die Darstellung der Bevölkerung unterbleiben, also quasi nur zerstörte Gebäude gezeigt werden, nur um das Ganze hier nicht so betroffen erscheinen zu lassen?
Was mich viel mehr ankotzt ist der Umstand, das ich hier Berichte über Menschen im Inland machen kann, die - zwar nicht durch ein Erdbeben aber - ebenfalls durch äussere Umstände ihrer Existenz beraubt werden, und es niemanden interessiert, aber für Katastrophen in anderen Ländern sofort das Portemonnaie gezückt wird.
Es gibt im Nachbarland (und Urlaubsparadies) Dominikanische Republik klare Ansagen der Touristeninformation, das man sich aus bestimmten Gegenden nicht wegbewegen soll, um nicht Gefahr zu laufen, ausgeraubt zu werden. In diesen Ländern prallen die Gegensätze von Luxus und Armut eklatant aufeinander … wo war bitte die Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft, um diese Umstande abzuschaffen? Man hat (auf Haiti) BabyDoc machen lassen und fuhr schön brav in den Nachbarstaat zum tannen.
Hätte man klare Ansagen gemacht, den Fettsack den Haien vorgeworfen, die Infrastruktur der Insel und den Katastrophenschutz ausgebaut, anstatt aus ihnen Rohstoffe zu importieren und die Menschen dem Penner zu überlassen, dann wäre das Leid dieser Menschen jetzt nicht so hoch, wie es ist.