Folge 93 - Spielen, faken, fälschen (Marvin)

Es soll gar nichts gefaket oder falsch sein. Es geht ausschließlich um die unterschwellige Aussage der Dokumentation!

Es soll gar nichts gefaket oder falsch sein. Es geht ausschließlich um die unterschwellige Aussage der Dokumentation!

Dann ist der Titel des Gastbeitrags ja gut gewählt. :roll:

Wenn Du es so betrachtest… :roll: …hast Du recht!

Es ging doch nicht um faken und fälschen, sondern um Manipulationen durch Musik zum Beispiel … Außerdem habe ich kritisiert, dass der wissenschaftliche Aspekt zwar angerissen, aber nie weiter verfolgt wurde und die Doku somit inhaltsleer war. (Danke an legolas1812, der etwas schneller war als ich)
Wenn du mir netterweise etwas detaillierter schreiben würdest, was genau ich falsch gemacht haben soll, dann gehe ich auch gerne genauer drauf ein. :wink:

Manipulation ist auch eine Art zu fälschen und zu faken. Zu meiner verteidigung muss ich sagen, dass ich zwar einen Arbeitstitel hatte, es aber Holger überlassen habe, einen geeigneten Titel zu wählen. Damit will ich ihm aber keinen Vorwurf machen, ich finde den Titel relativ passend, da er eine Anspielung auf den Titel der Sendung „Spielen, Spielen, Spielen“ ist.

Es ging doch nicht um faken und fälschen, sondern um Manipulationen durch Musik zum Beispiel

Das ist doch leider gang und gebe, ist aber bei so einem Thema absolut Unwichtig!
In den letzten Monaten wurde hier im Forum, in mehreren Threads, ein gigantischer Kinder und Elternbashing veranstaltet! Es hat aber anscheinend niemand Interresiert ob Manipulationen von seiten des Senders gezielt in Szene gesetzt wurden!
Jetzt wo die Gamer gezielt gebasht werden, da ist die aufregung groß!

@Winger,
ich habe die Sendung damals auch gesehen und fand sie nicht schlecht. Sie war relativ sachlich und irgendwie ohne großes Brimborium wie bei den Privaten.
Vielleicht hättest du auch noch etwas mehr zu den Situationen der Protagonisten sagen sollen, also ein Fazit erstellen können. Der 16 jährige Junge hatte am Schluss eine Kochlehre bekommen und meinte dann, dass ihn die Arbeit doch mehr ‘ausfüllt’ als nur vor dem PC zu hoken. Leider hast du das verschwiegen.

Die Eltern von dem süchtigen Studenten hingegen waren merkwürdig. Ich finde es gut und richtig, wenn Eltern sich Sorgen machen, aber sie haben ihrem Kind die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt (mit Vertrag): entweder du löst dich von den PC-Spielen, oder der Geldhahn wird zugedreht. Der Sohn hat sich für den zugedrehten Hahn entschieden und ward nimmer gesehen. Und genau bei solchen Fällen sollte man mal beide Seiten anhören. Kann es nicht sein, dass der Junge sich stets unter Druck gefühlt hat, weil er immer mehr oder weniger auf das Geld seiner Eltern angewiesen war? Vielleicht hat er schon vorher immer Druck bekommen von denen, wer weiß? Mich würde das nicht wirklich wundern. Er hat sich dann halt für ein anderes Leben entschieden, nämlich sein eigenes, völlig unabhängiges.

Zu dem Letzten kann ich nicht viel sagen, außer, dass er in einer Suchttherapie war, dann da raus kam und ein neues Leben anfangen wollte. Er hat alles, was mit PCs zu tun hat erstmal ignoriert. Hatte keinen PC mehr in der Bude und so. Er hatte dann wohl Bewerbungen geschrieben, wurde allerdings immer abgelehnt. Das hat ihn so frustriert, dass er von jetzt auf gleich sich wieder das volle PC-Equipment zugelegt hat. Was aus dem geworden ist haben die, glaube ich, nicht gezeigt, oder?

Wie auch immer: mir fehlen bei deinem Beitrag wichtige Faktoren.

Die Doku war halb so schlimm und richtete sich auch nicht gegen Zocker sondern hatte nur Spielsucht als Inhalt.

Der Gastbeitrag enthielt auch keine sachliche Kritik, der Ersteller des Beitrags schien sich einfach nur angegriffen zu fühlen und wollte irgendwie zurückschiessen…und das hat meiner Meinung nach nicht wirklich geklappt.

Wie wär’s wenn Ihr selber mal einen Gastbeitrag machen würdet? Ihr könnt das doch alle so gut und habt den Durchblick was an zu sprechen ist und wie! :roll:

@legolas,
bitte nicht das Dämliche: “macht es doch besser!” :roll:

Wenn das nicht nach Scripted Reality und Pseudo-Doku stinkt, was dann? Genauso wirken auch die anderen beiden Beispiele teils abstrus und wie aus Mitten im Leben kopiert, nur eben aufs Thema Computerspiel-Sucht gemünzt.

Zum Punkt, dass TV-Reportagen zu Videospielen nicht mehr bei fernsehkritik.tv Platz finden sollen: Bitte doch. Das Problem liegt gar umgekehrt; die Medien schlachten wieder und wieder die gleichen Vorurteile aus, berichten falsch oder verfälschend. Wenn die Medien damit aufhören, geben auch die Gamer wieder Ruhe. Ganz einfach.

In meinen Augen können sich andere „Bevölkerungs-Gruppen“ an den Gamern ein Beispiel nehmen. Dass wir nach dem Gamescom-Bericht im letzten Jahr eine (unehrlich gemeinte) Entschuldigung von RTL erwirkt haben, hätte kaum jemand für möglich gehalten. Das zeigt: Wehren lohnt sich und wird belohnt.

Das ist doch leider gang und gebe, ist aber bei so einem Thema absolut Unwichtig!

Ich finde es schon wichtig. Wo bleibt dann der Öffentlich-Rechtliche Anspruch auf Neutralität?
Nur dass etwas Gang und Gäbe ist, heißt ja nicht, dass man es nicht kritisieren darf.

Da hast du Recht, ich hätte auch noch einige andere Dinge reinnehmen können. Da ich mich allerdings an die Vorgaben halten wollte (maximal 5 Minuten, mein Beitrag geht sogar noch etwas länger) habe ich mich entschieden, einige Aspekte rauszulassen. :slight_smile:

Beim ersten Punkt stimme ich dir vollkommen zu, ich würde nur „halb so schlimm“ durch „belanglos“ ersetzen.
Zum zweiten Punkt: ich würde mich, wie ich schon mehrfach hier geschrieben habe, nicht als Gamer bezeichnen, da ich nur extrem selten spiele. Von daher ist dein Argument haltlos.

Ich fand den Beitrag sehr Gelungen, Marvin!

V.a. der Vergleich des Aggressionspotentials von Fifa- und CS-Spielern erinnert mich an meine Zeit als Gamer im Elternhaus. Es macht wirklich keinen Unterschied, ob man einem Gamer beim Zocken oder Papa beim Fußballgucken den Stecker zieht :wink:

Sowas dachte ich mir schon damals, als ich diesen „Sucht-Bericht“ zum ersten mal sah…

Schade ist, dass auf kritische Kommentare die direkte Resonanz der Macher oder Experten fehlt. Bleibt zu hoffen, dass sich mit diesen Fragen bald mal eine andere Sendung beschäftigt.

Zur Kritik des Titels „faken und fälschen“:
Ist vllt. ein wenig unglücklich gegriffen, weil keine Fakten gefälscht werden, nur alles sehr Einseitig, Manipulativ und Reißerisch aufgemacht ist - wie ein Michael Moore Film. Die Neutralität der Öffentlich-Rechtlichen ist heutzutage kaum noch existent, (fast) jedes Thema wird mit „der offiziellen Meinung“ behaftet aufgemacht, oder wie viele Klima-Berichte ohne „das böse CO2“ oder Naturschutz-Beiträge kontra „den guten Ökostrom aus Windkraft“ hat man gezeigt?

Fand den Gastbeitrag erfrischend gut, da er in erster Linie eben nicht das schon zig mal breitgetretene Klischeedenken der Macher solcher Beiträge also solches kritisiert sondern schlicht den geringen Mehrwert einer Doku anprangert die sich v.a. auf das Verdeutlichen solcher Klischees konzentriert.
Es ging nicht darum dass nicht jeder Killerspieler zum Amokläufer wird, nicht jeder WoW-Spieler kein RealLife hat und nicht jeder Computerspieler im weiteren Sinne ein Voll-Nerd ist.
Sowohl der Gastbeitrag als auch die Doku ließen soweit ich das beurteilen konnte die Frage eher offen. Die Doku griff sich ja viel mehr exemplarisch (besonders fatale) Schicksale heraus und prangerte anhand dieser die Folgen übermäßiger “Computernutzung” an.
Und genau das hat der Beitrag letztlich (völlig zu recht) kritisiert. Es macht nun mal keinen Sinn nur zu zeigen “was” passieren kann wenn man zu viel zockt man sollte schon auch auf das “warum” und das “wie” eingehen. Genau darauf hat der Beitrag abgezielt und dies wurde durch entspr. Kommentare auch mehrfach deutlich gemacht:
die entscheidenden wissenschaftlichen Fakten und Grundlagen fehlten lediglich die Folgen wurden thematisiert.
Ich glaube das haben aber irgendwie einige nicht ganz überrissen sondern sofort nachdem sie WoW gehört haben das ganze nur als leidige Reaktion eines wütenden Zockers betrachtet und sich mit Freuden auf die polemischen unsachlichen Kommentare gestürzt. Anders kann ich mir einen Großteil der Postings nicht erklären.

Hmm, wenn mein zehnjähriger Sohn während meiner Lieblingssendung den Stecker ziehen würde (oder bei meinem Mann gar während einer Fußballübertragung) würden wir natürlich ziemlich gereizt reagieren.

Würde ich allerdings jeden Tag stundenlang vor dem Fernseher sitzen und die Welt um mich herum teilweise völlig vergessen (zugegeben schwer vorstellbar beim derzeitigen Fernsehprogramm), keine andere Freizeitbeschäftigung mehr kennen, meine Familie und alles andere, was mir mal wichtig war vernachlässigen und mein Sohn käme ins Wohnzimmer gelaufen und würde aus lauter Verzweiflung den Stecker ziehen, weil alles er sich nicht anders zu helfen weiß… Da ist schon ein Unterschied.

Ich fand den Beitrag gut gemacht.

Es ist total bescheuert sein Konsumverhalten zu hinterfragen, wenn es nicht falsch ist. Fasten ist da ein perfekter Vergleich Marinero, das ist nämlich auch total bescheuert. […] Aber zu meinen, andere sollen verzichten um ihr Konsumverhalten zu hinterfragen hat schon was von ungesunder Missionierung. Der nächste Schritt ist dann, dass das prüde Pack aus seinen Lächern kommt und was von Keuschheit schwafelt. […]

Lieber SethSteiner!

Es ist mir tatsächlich vollkommen Wurst, was Du Dir wo von, wie lange und wie oft reinziehst. Ich will weder dich noch andere hier missionieren. Das wäre vielleicht anders, wenn wir uns kennen und ich mir Sorgen machen würde, aber so? Du hast selbstverständlich das Recht, dein Leben so zu verbringen, wie du willst. Von mir aus auch komplett in der virtuellen Welt. Und ich habe genau wie du das Recht, meine Meinung zu sagen, und wenn du die nicht aushältst, dann überlese sie doch einfach.

Ich finde es absolut nicht bescheuert, jedwedes Konsumverhalten ab und zu auch mal kritisch zu hinterfragen, denn wie anders soll man sonst zudem Urteil gelangen, ob es falsch oder richtig ist? Diese Aussage von dir finde ich bedenklich und ehrlich gesagt auch ziemlich stumpf.

Mein „Fasten“-Vorschlag (!) war als Experiment zu verstehen, denn ich glaube, dass zwischen Ge- und Missbrauch die Grenzen fließend sein können, sowie es vielleicht manchmal auch schwer zu sagen ist, ob man nicht aufhören will oder es nicht kann. Der bewusste Verzicht (und nicht etwa der erzwungene zB wegen Nicht-Verfügbarkeit) könnte eine Methode sein, um bei sich selbst den Unterschied festzustellen. Wenn man denn will. Wenn nicht, nicht! Deine Reaktion, mich als ungesund und ekelig-missionarisch zu bezeichnen, finde ich ziemlich unentspannt für jemanden, der alles voll im Griff hat.

Was den Vergleich mit der Keuschheit angeht: ich weiß nicht, ob ihr das mal in der Schule hattet, aber es gibt einen evolutionsbiologisch begründeten Sexualtrieb, und ohne den gäbe es dich noch nicht mal (es sei denn, deine Eltern haben dich aus dem Internet heruntergeladen). Deswegen ist der Vergleich mit Grundbedürfnissen (und Spielen an sich mag sicherlich auch eins sein, aber sicher kein existentiell unbedingt notwendiges) wie Essen, Trinken, Poppen, Schlafen unzulässig und -sinnig, wenngleich auch nicht ganz falsch, denn alle diese Grundbedürfnisse (Schlafen mal ausgenommen) bergen auch Suchtpotential.

Fakt ist: es gibt neben den vielen Menschen, die einen normalen, völlig unproblematischen Umgang mit ihrem PC und Computerspielen haben, auch solche mit einem süchtigen Verhalten (im Grunde mit Computern ganz allgemein, weshalb diese Berichte, die ausschließlich die Spiele betrachten, eigentlich nicht umfassend genug sind). Der Beitrag auf 3SAT hat sich mit allein diesem Phänomen und solchen Leuten beschäftigt. Die LAN-Party zB. hat gezeigt, wie sehr man beim Zocken „abgehen“ kann und wie emotionsgeladen die Leute sein können. Das ist ja Gute, Spannende, Tolle daran - und für manchen eben auch das Gefährliche.

Interessant hingegen ist es, dass dieses Thema wie ein Pavlov’sches Glöckchen in schöner Regelmäßigkeit immer wieder die gleichen Leute mit den immer wiederkehrenden Manipulationsvorwürfen auf den Plan ruft. Und alles immer super entspannte Leute, die „echt kein Problem“ damit haben…

Nee, is klar…

Ich brauche nichts zu überlesen, du äußerst dich in der Öffentlichkeit und so wirst du damit leben müssen, wenn du für deine Äußerungen kritisiert wirst und auf Widerstand triffst. Sein Konsumverhalten zu hinterfragen ist nicht verkehrt, das Konsumverhalten aber nur des Konsums wegens und nicht wegen dem was damit zusammenhängt zu hinterfragen ist es. Videospiele sind ein Medium, kein einzelnes Werk und dementsprechend ist es auch gar nicht verwunderlich, warum es schnell zu scharfen Gefechten kommt, sobald es zu einem Angriff kommt. Nie wird punktuelle Kritik geübt, an der Distribution oder dem Schaffen, dafür aber immer wieder grundsätzliche, was im Beitrag ja auch wieder mal zusehen war. Stichwort “aggressive Inhalte”. Videospielsucht konnte bisher nicht mal klassifiziert werden, trotzdem erscheint es immer wieder so als gäbe es hier ein ernstes, gesellschaftliches Problem. Wenn dann noch nicht mal mehr die Hintergründe beleuchtet werden, ist der Ofen ganz aus.

Deinen Eifer missionarisch und eklig zu nennen ist meine Empfindung, denn du hält Zwangsmaßnamen für richtig (Stecker bei den Eltern ziehen), nur weil andere Menschen andere Prioritäten setzen. Der unterschwellige, andauernde Vorwurf der Sucht, ohne das geringste Hintergrundwissen macht es auch nicht besser.

Ansonsten: Unterhaltung ist ein Grundbedürfnis.

Lieber Marinero ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Im Gegensatz zu manchen Usern, kann man deiner Argumentation sehr gut folgen. Bei diesem Thema ist ein vernümpftiges diskutieren auf Sachebene allerdings sehr schwer. Die Wortwahl finde ich dann teilweise eher bedenklich. Zudem sind manche Sätze auch so hoprig formuliert, dass ein mehrfaches Lesen nötig ist. Z.B. folgender Satz:

Sein Konsumverhalten zu hinterfragen ist nicht verkehrt, das Konsumverhalten aber nur des Konsums wegens und nicht wegen dem was damit zusammenhängt zu hinterfragen ist es.

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum es für manche Gamer nicht möglich ist, das Spielen auch mal kritisch zu hinterfragen. Das sollte man auch hin und wieder machen, wenn man trinkt oder raucht oder stark übergewichtig ist. Warum man sich aufgrund dieses Vorschlags so aufregt, ist mir ein Rätsel. Anscheinend fühlen sich viele sehr schnell angegriffen. Warum sollte ich dies, wenn ich kein Problem habe?

Insofern sollte man vielleicht einfach keine Diskussion über dieses Thema mehr führen. Ich frage mich nur, wann es mal eine Dokumentation über das Thema Spielsucht gibt, die den Ansprüchen genügt. Wahrscheinlich nie…

Sein Konsumverhalten zu hinterfragen ist nicht verkehrt, das Konsumverhalten aber nur des Konsums wegens und nicht wegen dem was damit zusammenhängt zu hinterfragen ist es.

wtf?
Also, ich hatte damals Deutsch LK, aber da komm’ ich nicht mehr mit…

edit: hab’s jetzt begriffen, was du meinst (hat aber gedauert). Ich denke, Jein. Sich überhaupt erstmal mit seinem Kosumverhalten kritisch zu beschäftigen (zu viel, zu oft), kann ein erster Schritt sein. „Was damit zusammenhängt“ wäre die Frage danach, ob man eine Suchttendenz zeigt, und wenn ja, warum man meint, eine Sucht nach XY zu entwickeln. Das ist der nächste, weitaus schwierigere Schritt.

Nie wird punktuelle Kritik geübt, an der Distribution oder dem Schaffen, dafür aber immer wieder grundsätzliche, was im Beitrag ja auch wieder mal zusehen war. Stichwort „aggressive Inhalte“. Videospielsucht konnte bisher nicht mal klassifiziert werden, trotzdem erscheint es immer wieder so als gäbe es hier ein ernstes, gesellschaftliches Problem. Wenn dann noch nicht mal mehr die Hintergründe beleuchtet werden, ist der Ofen ganz aus.

Videospielsucht konnte bisher nicht mal klassifiziert werden? Videospielsucht ist seit Jahren im Visier der Suchtforscher (die auch die Industrie heftigt kritisieren, falls es dich beruhigt), es gibt „Beratungsstellen für exzessiven Mediengebrauch“. Das Problem mit dem Zocken ist, dass die Betroffenen - ganz im Gegensatz zu beispielsweise Alkis - keinen Leidensdruck verspüren und es gar nicht merken, wenn sie „drauf“ sind. Die entsprechenden Suchtberatungstellen werden also fast immer von den Eltern, nie von den Kindern selbst aufgesucht.

Es ist doch GANZ EINFACH: es GIBT Leute, die ein problematisches (Sucht-) Verhalten an ihrem PC zeigen. Wenn es den PC und PC-Spiele nicht gäbe, dann würden sie vielleicht auf einen anderen Stoff ausgewichen sein, nun ist es aber das PC-Spiel.

Die Hintergründe für ein solches Verhalten sind sicherlich ähnlich wie die von Alkis, Rauchern, Junkies, whatever.

Und es GIBT hier ein ernst zu nehmendes , gesellschaftliches Problem, weil es eine immerhin gehäufte Anzahl von Eltern gibt, die bei ihren Kindern ein Verhalten beobachten, das Anlass zur Sorge gibt.

(Wobei es sicherlich auch normal ist, dass Eltern sich generell von ihren pubertierenden Kindern entfremden, was erschwerend hinzu kommt)

Deinen Eifer missionarisch und eklig zu nennen ist meine Empfindung, denn du hält Zwangsmaßnamen für richtig (Stecker bei den Eltern ziehen), nur weil andere Menschen andere Prioritäten setzen.

Meinem Eifer stehst du ja nun in Nichts nach. :wink:

Andere Prioritäten setzen? Ich glaub’, es hackt? Wenn ich mein Kind 20 mal anspreche, und da kommt 20 Mal nix, dann ist Stecker ziehen (oder von mir aus das harmlosere Monitor ausknipsen) das Mittel der Wahl. Und es ist mir dann auch scheißegal, wenn ich dann einen Ausraster erlebe, denn keine Antwort zu bekommen und das Gefühl zu haben, das Gegenüber hat sich völlig aus der „echten“ Welt ausgeklinkt, macht MICH aggressiv (deswegen ist Stecker ziehen auch eine aggressive Handlung, absolut richtig) und dafür habe ich auch kein Verständnis, weil man dafür kein Verständnis haben MUSS, dauerhaft missachtet zu werden. Das gilt selbstverständlich auch umgekehrt für dauerglotzende Eltern, die sich nicht mehr mit ihren Kindern beschäftigen und stattdessen „andere Prioritäten“ gesetzt haben.

Wenn ich meinem Kind, meiner Frau, meinem besten Freund etwas Wichtiges zu sagen habe und dafür 20 Anläufe brauche, weil mein Gegenüber es gerade nicht für nötig befindet, mal eben seine Prioritäen von „am PC daddeln“ auf „mir zuhören“ zu setzen, dann ist das voll gestört und nichts anderes. Und in dem Fall bliebe mir dann wohl nichts anderes mehr übrig, als geeignete Mittel zu wählen, um - wenn auch kurzfristig - die Setzung der Prioritäten zu meinen Gunsten zu beenflussen. Das lehren einen ja schon die kleinen Kinder: wenn man keine positive Aufmerksamkeit bekommt, verschafft man sich eben negative. :wink:

Der unterschwellige, andauernde Vorwurf der Sucht, ohne das geringste Hintergrundwissen macht es auch nicht besser.

Das ist deine Lieblings-Gebetsmühle, oder? Dass wir Nicht-Gamer alle strunzendämlich und ahnunglos sind und du den totalen Durchblick hast, oder was? Woher willst du wissen, wer ich bin und über welches Hintergrundwissen ich verfüge. Du kennst mich doch gar nicht!? Du setzt „nicht deiner Meinung sein“ mit „keine Ahnung haben“ gleich. Das ist kein Argument, sondern nur eine Anmaßung.

Und ich werfe dir weder unterschwellig noch andauernd irgendein Suchtverhalten vor. Ich werfe dir (und noch ein paar anderen hier) vor, dass du so tust, als gäbe es so etwas wie Videospielsucht gar nicht als gesellschaftliches Problem.

Ansonsten: Unterhaltung ist ein Grundbedürfnis.

Hab ich nicht bestritten. „Belohnung“ ist ein Grundbedürfnis, mithin ist auch all das ein Grundbedürfnis, in dem wir sie bekommen. Problematisch aber wird es, wenn man diese „Belohnung“ immer und immer wieder haben will, wenn die Gedanken nur noch darum kreisen, wie man sich die Belohnung beschaffen kann und damit anfängt, andere, ebenso wichtige Lebensbereiche zu vernachlässigen. Da hört dann die „normale“ Befriedigung eines Grundbedürfnisses auf und das süchtige Verhalten beginnt. Das war auch einer der Hauptkritikpunkte damals von Yogeshwar, dass die Industrie ganz gezielt bei der Entwicklung auf suchtfördernde Mechanismen setzt.

Und wenn jemand sowas tut, dann will er ganz sicher nicht ein Grundbedürnis nach Unterhaltung befriedigen…

Ich frage mich nur, wann es mal eine Dokumentation über das Thema Spielsucht gibt, die den Ansprüchen genügt. Wahrscheinlich nie…

Jedenfalls den Ansprüchen derer, die hier immer am lautesten schreien. Wahrscheinlich nie, das glaube ich auch…

Habe mir nun mal einen Großteil der Diskussion hier angesehen und vermutlich ist schon irgendwo alles gesagt. Dennoch: auch ich habe die Sendung auf 3sat gesehen und fand sie erstaunlich gut. Computerspieler wurden eben nicht pauschal verteufelt oder als Idioten hingestellt und auch WoW wurde letztlich nur für das kritisiert was auch tatsächlich zutrifft - das Suchpotential. Auch ich habe es eine Weile gespielt und kann bestätigen dass die Gefahr einer Sucht bei diesem Spiel höher ist als bei vielen anderen. Davor darf man nicht die Augen verschließen, weshalb die Sendung durchaus ihre Berechtigung hatte. Nicht mehr und nicht weniger.

Also liebe Gamer-Fraktion, regt Euch mal nicht so auf, damit macht Ihr Euch nur lächerlich und gebt der Kritik letztlich recht.