Folge 93 - Spielen, faken, fälschen (Marvin)

Hier kann darüber diskutiert werden!

Also mit der Grundaussage des Beitrags (die aber erst sehr spät, fast am Ende klar wird) stimme ich überein.

Davor hatte ich eher den Eindruck, der Beitrag will alles klein reden, nach dem Motto: „WoW gut, Doku blöd“, das wäre etwas zu flach (und würde dem Niveau des ARD-Beitrags entsprechen). Die „Doku“ wird - imho - zu sehr zerpflückt und auch argumentativ wird nicht auf die gerade gezeigten Ausschnitte eingegangen.

Soll nur etwas konstruktive Kritik sein. :slight_smile:

Ich. Kann. Es. Nicht. Mehr. Hören.

Ich nehme an, keiner hier im Forum regt sich allzu sehr auf, wenn einer eine krude Verschwörungstheorie in die Welt setzt, in der es darum geht, dass das (Privat-)Fernsehn uns alle verblödet und zu Sklaven des Konsums macht.
Aber sobald irgendwo einer behauptet, Computerspiele machen süchtig, dreht eine ganze Generation am Rad.

Was ich von der 3sat-Doku gesehen habe, fand ich weder reißerisch noch verfälschend. Lediglich die Kommentare des Gastautors wirkten auf mich befremdlich: Zum größten Teil interpretierte er in den Beitrag Klischees hinein, die so gar nicht ausgestrahlt wurden. Zu keinem Zeitpunkt wurden die Computerspieler als “müffelnde Nerds” bezeichnet. Lediglich der Gastautor tut das, auch wenn er es nicht so meint. Er bestätigt selbst das Klischeebild, des Computer-Nerds, dem er eigentlich entgegenwirken will und das so auch nie im Raum stand.
Der 3sat-Beitrag zeigt keine “müffelnden Nerds”, sondern Menschen, die möglicherweise auf dem Weg sind eine Sucht zu entwickeln. Das ist ein großer Unterschied.
Ich hoffe hier leugnet keiner, dass es so etwas gibt wie eine Computerspiel-Sucht…
Ich leugne ja auch nicht, dass viele “Erwachsene” keine Ahnung von der Materie haben und deshalb etwas übersensibel auf das Thema reagieren…

Ich sehe das Problem einfach nicht: Nirgendwo in dem 3sat-Beitrag wurde behauptet, dass Computerspieler automatisch zu Amokläufern werden (Computerspiel-Klischee-Vorwurf Nummer 1), lediglich der Gastautor macht dieses Fass auf, als er eine wirklich harmlose Aussage, die ich noch nicht mal als sachlich falsch bezeichnen würde (nämlich die, dass Computerspiele häufig aggressive Inhalte haben - mehr sagt er im Grunde nicht!), aufbauscht, als sei es eine Kampfansage gegen die Jugend unserer Zeit.

Der 3sat-Beitrag war harmlos, aber es scheint einige Menschen zu geben, die bereits beim Wort “Computerspielsucht” himmelschreiendes Unverständnis wittern… Wirkt auf mich irgendwie krankhaft!

Was ich von der 3sat-Doku gesehen habe, fand ich weder reißerisch noch verfälschend.

Ach komm, hast du denn überhaupt kein Gefühl für manipulierende Inszenierung? So, wie diese LAN-Party da gezeigt wurde, konnte man ja kaum einen anderen Eindruck bekommen, als dass da ein Haufen psychisch gestörter Jugendlicher hockt, die alle in einer von Gewalt beherrschten virtuellen Welt Leben.

Wenn ich mich jetzt in Zuschauer hineinversetze, die sowas nicht kennen, dann kann ich gut verstehen, wie diese Art der Inszenierung tatsächlich große Ablehnung und auch eine gewisse Angst vor diesen Gamern erzeugt.

Sollen sie die Lan-Partys beschönigen?
Ich sehe immer nur zwei Extreme in dieser Sache, aber niemand, der mal realtiviert. Das hat zugegebenermaßen 3sat nicht gemacht, aber der Gastautor hat es noch verschlimmbessert.

Ich. Kann. Es. Nicht. Mehr. Hören.

Ich. Auch. Nicht. Schafft euch doch mal ein dickes Fell an und ignoriert diese Fernsehbeiträge.

Sollen sie die Lan-Partys beschönigen?

Ich bin nicht der Ansicht, dass man da irgendwas beschönigen muss. Es würde reichen die Atmosphäre auf so einer Veranstaltung mal halbwegs realistisch einzufangen und nicht jeden Teilnehmer pauschal in ein falsches Licht zu rücken.

Sollen sie die Lan-Partys beschönigen?.

es würde schon reichen sie so darzustellen wie sie sind.
GEFAHRLOS.
Ich kenne selber genug Leute die auf LAN Parties waren und dafür quer durch Österreich gefahren sind.
ALLE haben die Matura (Abitur) und studieren oder haben gute Jobs.

Lan Partys beschönigen :ugly

Ja und genau aus dem Grund werden solche Berichte völlig zurecht kritisiert. Beim Them Videospiele und Videospielsucht stellt man sich einfach amateurhaft an, was letztendlich in schlechter, verfälschender Darstellung endet, die wiederum missinterpretiert wird und überdramatisiert aufgenommen wird. Es ist destruktiv.

Zum Thema LANs

Finden nur 1 bis 2 mal im Jahr statt? Sonst hocken die Leute alleine zuhause? Da spielen immer 50+ Leute mit WTF?
In meiner Klasse haben sich die Jungs alle paar Wochen für LANs verabredet. Da waren die dann so 5-10 Leute haben nicht nur “Killerspiele” gezockt sondern auch Strategiespiele und die Nacht durchgemacht. Ja mein Gott was solls. Ist doch besser als sich jedes Wochenende zu treffen und zu saufen bis man kotzen muss und danach weiter.

Hm, fand den Beitrag ging so. Jedenfalls reißerischer als die 3SAT-Doku selbst (abgesehen davon geht mir dieses GAMER-Thema auch langsam mal auf den Kranz).

Was mir auffiel: zu den LAN-Parties scheinen ja wohl nur Jungs hinzugehen, die keine Freundin haben, was? Oder was ist der Grund, warum da nicht ein einziges Mädel war… :wink:

Marinero

Was mir auffiel: zu den LAN-Parties scheinen ja wohl nur Jungs hinzugehen, die keine Freundin haben, was? Oder was ist der Grund, warum da nicht ein einziges Mädel war… :wink:

Lustigerweise wollten bei uns die Mädels immer mit zu unsern LAN-Partys kommen, aber wir haben sie ausgeschlossen. Frauen verboten, lenken nur ab von wichtigen Dingen wie C&C Generals, WC3 oder CSS!

Was mir auffiel: zu den LAN-Parties scheinen ja wohl nur Jungs hinzugehen, die keine Freundin haben, was? Oder was ist der Grund, warum da nicht ein einziges Mädel war… :wink:

Was ist das denn für eine merkwürdige Logik? Warum sollte eine Freundin, die nichts mit Videospielen zu tun hat, auf so eine Veranstaltung mitkommen?

Abgesehen davon denke ich, dass heutzutage auf größeren LAN-Parties auch vermehrt weibliche Gamer anzutreffen sind. Aber ich bezweifle, dass 3Sat die überhaupt gezeigt hätte. Passt ja irgendwie nicht ins Bild. :wink:

Lustigerweise wollten bei uns die Mädels immer mit zu unsern LAN-Partys kommen, aber wir haben sie ausgeschlossen. Frauen verboten, lenken nur ab von wichtigen Dingen wie C&C Generals, WC3 oder CSS!

Ach komm, hör doch auf!!! Das ist doch 'ne Schutzbehauptung!!! Das sagt ihr euch wahrscheinlich gegenseitig, weil ihr nicht zugeben wollt, dass ihr keine habt!!! :ugly

Was ist das denn für eine merkwürdige Logik? Warum sollte eine Freundin, die nichts mit Videospielen zu tun hat, auf so eine Veranstaltung mitkommen?

Naja, dann hat KEINE Freundin der gezeigten Personen was mit Videospielen zu tun, was ja meinen Anfangsverdacht erhärtet, dass die (nicht vorhandenen) Freundinnen auch nix mit den gezeigten Personen zu tun haben. :smiley:

Marinero

Nun gut, zumindest versteh ich jetzt, warum dir der 3Sat-Beitrag nicht sonderlich reißerisch vorkam. Ist ja kein Wunder, wenn man in den gleichen Klischees denkt wie die Macher des Beitrags. :smiley:

[…]wenn man in den gleichen Klischees denkt wie die Macher des Beitrags. :smiley:

Naja, wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb: manche Klischees gibt es ja nun mal, weil sie ganz einfach wahr sind. :mrgreen:

Ich fand die Aussage dieses einen Prof. oder Dr. Sounso schon äußerst grenzwertig und manipulierend:

Ich gebe mal ein anderes Beispiel:
Sie müssen sich mal vorstellen, die Eltern sind gerade so schön mitten im Ehevollzug und turnen laut und voller Erotik im Ehebett! Und auf einmal tritt der Sohn oder die Tochter in’s Zimmer und dann kommt es zu den verrücktesten Situationen; die klassische Situation ist, daß das Licht angemacht wird, und damit ein zwang beladenes Verhalten schlagartig unterbrochen wird. Jeder ernsthaft Geile reagiert darauf mit einem ausgesprochenem Aggressionsausbruch…

Also was will uns Prof.Dr.Sounso damit nun sagen?
Daß ein Mensch sich unverhältnismäßig Verhalten kann, wenn er in höchster Konzentration abrupt unterbrochen wird?
Das ist doch bei uns allen so!
Oder nicht?! :smt017

Was sind eigentlich “aggressive Spielinhalte”? Das ist doch wieder so eine dumme Worthülse wie “Killerspiele”. Ist ein Spiel “aggressiv”, weil es kompetitiv ist? Oder weil die Spiellogik das Konzept des Todes kennt? Beides würde dann nämlich auch auf Schach zutreffen. Oder ist “aggressiv” vielleicht einfach so ein Wort, dass eigentlich keine wirkliche Bedeutung hat aber halt schön negativ klingt?

Um mal weiter bei Schach zu bleiben: Dort treffen sich auch regelmäßig größere oder kleinere Spielermengen, um zusammen zu spielen und Turniere auszutragen. Ist das ebenso verdammenswert?

Und was würde passieren, wenn ich zu zwei Schachspielern hingehe, ihnen das Brett vom Tisch reiße und gegen die Wand werfe? Könnte es da nicht auch zu “verrückten Situationen” kommen?

Hallo, ich bin der Autor des Beitrags. :smt006

Erstmal danke für die wirklich konstruktive Kritik von einigen hier!

Das ein oder andere hätte ich vielleich anders formulieren oder deutlicher machen können. Da dies mein allererster Versuch eines Beitrags war, bitte ich um etwas Nachsicht. :slight_smile:

Manchmal hatte ich auch einen etwas ironischen Unterton und habe an einigen Stellen bewusst ein wenig überspitzt bzw. übertrieben.

Im Folgenden werde ich auf die Kritik der einzelnen User eingehen:

Davor hatte ich eher den Eindruck, der Beitrag will alles klein reden, nach dem Motto: „WoW gut, Doku blöd“

Mag sein, dass es etwas missverständlich rübergekommen ist, ich spiele selbst aber kein WoW und habe es auch nie getan, weshalb ich das Spiel keinesfalls durch eine rosarote Brille sehe.
Meine Intention war es nicht, Computerspielsucht klein zu reden, sondern die Inszenierung des Beitrages zu kritisieren.

Aber sobald irgendwo einer behauptet, Computerspiele machen süchtig, dreht eine ganze Generation am Rad.

Es ging mir wie gesagt nicht um Behauptung, dass Videospiele süchtig machen können, sondern um die Machart des Beitrages.

Zu keinem Zeitpunkt wurden die Computerspieler als „müffelnde Nerds“ bezeichnet. Lediglich der Gastautor tut das, auch wenn er es nicht so meint.

Das war eine ironisch bzw. satirisch gemeinte Aussage, die Ausspricht, was sich wahrscheinlich manche Zuschauer denken.

Nirgendwo in dem 3sat-Beitrag wurde behauptet, dass Computerspieler automatisch zu Amokläufern werden (Computerspiel-Klischee-Vorwurf Nummer 1), lediglich der Gastautor macht dieses Fass auf, als er eine wirklich harmlose Aussage, die ich noch nicht mal als sachlich falsch bezeichnen würde (nämlich die, dass Computerspiele häufig aggressive Inhalte haben - mehr sagt er im Grunde nicht!), aufbauscht (…)

Es ging mir um die Aussage, ein ernsthaft suchtkranker Mensch reagiere aggressiver, wenn eine andere Person das Spiel gewaltsam beendet, wenn er vorher „aggressive“ Spiele gespielt hat.

Aber es freut mich auch, dass einige meiner Meinung sind! :smiley:

Ich war eher positiv von diesem Beitrag überrascht.

Ich hatte die klassische Verteidigungshaltung erwartet, in der Form “Wie können die es nur wagen, sowas über unser Hobby zu sagen”, aber der Beitrag nahm diesbezüglich eine neutrale Haltung ein, sondern kritisierte greifbare Punkte wie die reine einzelne Schicksalsbeschreibung und der wohl komplett fehlende wissenschaftliche Hintergrund.