Folge 90: Erfahrungen mit Finanzamt und KSK

Fand das wie oben geschrieben schon schade, dass @GuentherStoll da so verloren neben sitzt. Verstehe aber auch, dass man mitmachen, wenn ein guter Freund einen fragt.

Trotzdem sollte man in Zukunft andere Wege finden.

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Abgesehen vom juristischen Aspekt, ist das für mich nur begrenzt nachvollziehbar:
Warum werden bei so einem Punkt, der jeden Bürger betrifft und bei dem viele ältere Mitbürger Probleme haben, solche Hürden aufgebaut?

Klar, Steuerberater müssen auch von etwas leben, aber wenn das auf der persönlichen Ebene bleibt…

Zu Behördengängen kann man ja auch so etwas wie einen Beistand mitnehmen.

Rechtsberatung darfst du auch nur mit Befähigung zum Richteramt anbieten. Das Argument, dass so eine Mindestqualität sichergestellt werden kann, ist sicher nicht von der Hand zu weisen.

Es verknappt andererseits natürlich das Angebot und sichert das Einkommen der Anbieter.

das ist ja totaler Quark…

für alle die Hilfe brauchen von echten Menschen gibt es Lohnsteuerhilfevereine, wo du abhängig vom Einkommen einen Beitrag zahlst.
für alle anderen kann man die Steuerhilfesoftware kaufen und verwenden
für alle Selbständigen viel Spaß mit der Steuerberatung :slight_smile:
alle diese Beratungskosten können bei der Steuererklärung angegeben werden…genauso wie z.B. Scheidungskosten :slight_smile:
schön, dass neulich das Zertifikat von Elster abgelaufen war und es keine Vorwarnung gab und auf einmal das Finanzamt schnell die Steuererklärung haben wollte… immerhin gab es da Fristverlängerung nach einem Telefonat mit einem freundlichen Bearbeiter…
in Dänemark gibt es eine SMS mit den Daten vom Finanzamt, wenn alles korrekt ist, wird das bestätigt und damit ist die Steuererklärung erledigt…

Künstlersozialkassenbeiträge jetzt abhängig vom Umsatz oder von der Anzahl der Honorarkräfte? der Zweck ist mir immernoch nicht klar…bekommen die Honorarkräfte dann später daraus Beiträge?

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Ich schrieb doch Rechtsberatung und nicht Steuerberatung. War oben eine Analogie, dass in bestimmten Feldern der Zugang zur Beratung sehr restriktiv ist. Wie auch bei der Rechtsberatung (der Medizin usw.).

Seh ich alles ein, was du schreibst, aber um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Was für einen Sinn hat es, dir zu verbieten, jemand anderem, der dich privat nach einem Mittel gegen seinen Husten fragt, Hustenbonbons zu empfehlen?
Dabei maßt du dir ja keine Expertise an.

Dass viele Politiker Juristen bzw. Steuerberater sind und man damit sehr direkt vertreten ist und es natürlich auch um einen Schutz des Berufsfelds geht, ist jetzt auch nicht von der Hand zu weisen.
Aber wie schon richtig ausführt, ist das auch sinnvoll.

Und inwiefern ist es sinnvoll, dass Angehoerige von diesem Verbot nicht betroffen sind?

ich habe nie das Gegenteil behauptet

falsch.

auch falsch. Keine Mail erhalten

Da bei diesem Thema so unfassbar viel Unfug erzählt und geschrieben wird, ist mir auch da ein Lesefehler unterlaufen. Du hattest geschrieben abhängig vom Gehalt, nicht UNabhängig. Sorry dafür
ERGÄNZUNG: Damit meine ich jetzt nicht diesen Thread, sondern allgemein Aussagen um das Thema Steuerrecht, die oft absolut falsch sind.

Nein richtig! Als ob ich so etwas einfach so behaupten würde…
„Aufwendungen für die Führung eines Rechtsstreits (Prozesskosten) sind vom Abzug ausgeschlossen, es sei denn, es handelt sich um Aufwendungen ohne die der Steuerpflichtige Gefahr liefe, seine Existenzgrundlage zu verlieren und seine lebensnotwendigen Bedürfnisse in dem üblichen Rahmen nicht mehr befriedigen zu können.“ (§ 33 Absatz 2 EStG)"

→ Beweise das erst einmal, in den meisten Fällen trifft das sicherlich nicht zu.

Das kann jeder behaupten. Selbst, wenn man alle Benachrichtigungen auf Elster deaktiviert hat, bekommt man zumindest dafür eine Meldung. Ich kann deine Behauptung natürlich jetzt nicht widerlegen, aber so funktioniert dieses Portal halt einfach grundsätzlich

Das ist ja der springende Punkt, den ich meinte:
Warum ist bei der Schwiegermutter ok, wenn ich ihr bei den Finanzen helfe, bei der älteren Nachbarin aber mache ich mich strafbar?

Und noch viel dringender die Frage: Warum haben wir ein Steuersystem, welches derart komplex ist, dass eine Vielzahl von älteren Personen ohne fremde Hilfe aufgeschmissen sind?

Ich mutmaße mal, dass ein beachtlicher Teil der Bevölkerung in abhängiger Beschäftigung überhaupt keine Steuererklärung macht, weil er:

A) es zu kompliziert findet

und/oder

B) sich finanziell ohnehin nix davon verspricht.

KSK - als neulich in den Nachrichten kam, dass ein gewisser „Kreitmayr“ vom Kommando Spezialkräfte angeklagt wurde, dachte ich mir schon, dass da eine Zweitidentität von Holger dahinter steckt. ^^

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Einer meiner Auftraggeber hat letztes Jahr seinen Firmensitz ins Ausland verlegt.
Vorher konnte ich als Freiberufler die Einnahmen aus seinen Aufträgen über meine normale Steuernummer veranlagen. Offenbar brauche ich jetzt aber eine Umsatzsteuer-ID (DE123456789 oder so), um weiterhin Aufträge erhalten zu können. Er hat ein paar Info-Seiten verlinkt, da werde ich als „Kleinunternehmer“ bzw. „Gründer“ angesprochen.

Bedeutet das, dass ich ein Gewerbe anmelden muss?
Das klingt nach einem Rattenschwanz an Formalitäten.
Wenn ich einen Steuerberater damit beauftrage, das für mich zu erledigen, weiß ich nicht, ob sich das überhaupt lohnt. Als Frührentner kann ich jeden zusätzlichen Euro gut gebrauchen. Aber wenn die Kosten die Einnahmen übersteigen, ist das natürlich Blödsinn.

Kennt sich jemand aus?

Weil wir mal ein bedeutend liberaleres Land waren, wo es Konsens war, dass sich der Staat nicht in innerfamliliäre Dinge einmischt.

So geht’s mir. Hab mir das noch nie durchgerechnet, aber bezweifle auch, dass sich das für mich lohnt.

Und darum ist es auch immer noch erlaubt innerfamiliär (im engeren Familienkreis) bei der Steuererklärung zu helfen (§6 StBerG).

Nur außerhalb der Familie halt nicht, dann kommen wir in den Bereich der unbefugten Hilfeleistung (§5 StBerG).

Wenn du freiberuflich tätig bist, brauchst du kein Gewerbe anmelden, weil es sich um zwei verschiedene Einkunftsarten handelt (Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit (darunter fallen alle Freiberufler) und Einkünfte aus Gewerbebetrieb).

Das klingt so, als würdest du jetzt sog. „innergemeinschaftliche Dienstleistungen“ erbringen. Ja, dafür brauchst du eine USt.-ID-Nummer, auch als Kleinunternehmer.
Les mal hier nach, vorletzter Absatz.
Die USt.-ID-Nummer kannst du ganz einfach bei deinem Finanzamt beantragen.

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Wobei der §5 ja hier von „geschäftsmäßig“ spricht. Frage mich ob da zum Beispiel die einmalige Hilfe beim besten Freund ohne jede Gegenleistung nicht verboten ist. Weiß aber nicht, wie „geschäftsmäßig“ hier juristisch definiert ist, vlt. kann @GuentherStoll hier weiter helfen?

Vielleicht sollte man vorher fragen, wie hoch sein Stundensatz ist :grin::wink:

Stimmt, wie man neulich in einem Video von Anwalt Jun gelernt hat, geht es so ab 280€ pro Stunde los und RVG ist eh meh.

Ich wollte Olli aber schon immer mal entlocken ob er nun Volljurist ist (um ihn dann im zweiten Schritt meine Lieblingsfrage an alle Volljuristen zu stellen).