Folge 87: Linksradikalismus, Kampf um die ESC-Fans, Faszination von Dashcams

Die Mediatheke Folge 87. Hier kann darüber diskutiert werden!

Sozialismus und Marxismus scheinen im ein Stück weit im Mainstream angekommen zu sein, ebenso die Verklärung von DDR und Sowjetunion. Da sollte ein bisschen genauer hingeschaut werden. Außerdem: Der ESC fand dieses Jahr nicht statt, dafür schlugen sich ARD und Pro Sieben um die Zuschauer. Und: Welche Faszination üben Dashcams aus? Dazu ein Interview mit dem Betreiber eines erfolgreichen Kanals.

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Wer ist Schege Vera? Muss ich die Frau kennen?

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Das Urteil zu Dashcams hat Solmecke letztes Jahr präsentiert:

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Hm, mal so erste Gedanken dazu:

„Sozialisten benutzen die Vorzüge des Kapitalismus“

Die agieren ja auch innerhalb eines Kapitalistischen Systems, sind keine autonome Selbstversorgerkommune und benötigen daher Geld, was sollen die denn machen? Dieser „Vorzug des Kapitalismus“ ist nur innerhalb des Kapitalismus ein Vorzug.
Das ist wie im wahren Leben: Du würdest gern den Fahrstuhl nehmen, der ist aber kaputt.
Also musst du gegen deinen Willen die Vorzüge der Treppe nutzen.

„Gesellschaftskritisches Magazin, so kann man die JF auch verkaufen“

Ja, kann man. Man kann sich natürlich immer darüber streiten, wie fundiert die Kritik ist.

„Reden der Verschuldung das Wort“

Das ist sehr polemisch ausgedrückt:

" ‚Die bösen Kapitalisten‘ ist genau so doof wie ‚Die bösen Ausländer‘!"

Und - triggergefährliches Beispiel - ‚Die böse AfD‘ ist genau so doof wie ‚Die bösen Neger‘?
Das scheint mir auf mehreren Ebenen falsch, das gleichzusetzen.

Ich habe sowieso meine Probleme mit dem Mindset, daß mehr Berichterstattung über A bedeuten muss, daß B vernachlässigt wird.
Vielleicht gibt es über B einfach nicht so viel spannendes zu berichten?
Es gab doch auch durchaus andere Zeiten, wo die andere Seite interessanter war.

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Immer diese fast schon unverschämten und peinlichen Vergleiche und Ausreden: „ Weltkonzerne wie Siemens oder Amazon planen ja auch und betreiben deshalb Planwirtschaft!“. Ja sollen die ihre Produkte jeden Tag spontan produzieren oder wie ? Bis auf die Begrifflichkeit „Plan“ haben die beiden Strategien doch nichts miteinander zu tun. Kapitalistische Unternehmen planen im Sinne von zukünftigen, veränderbaren Strategien, wobei der Weg und die Einsatz der Mittel, sowie das endgültige Ziel jederzeit verändert werden kann. Die Planwirtschaft zeichnet sich ja grade dadurch aus, dass sie in völlig starren Zeitabständen denkt und vorallem die Produktionsmittel etc von vorneherein bereits zuteilt. So ist eben eine spätere Anpassung und Entwicklung über die vorher gesetzten Zwischenziele nicht möglich

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Schege Vera hat Börger King gegründet in einem blutigen untergrund Mampf

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Du meinst Bürger King, der Monarch des kleinen Mannes.

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Die DDR hatte tatsächlich mehr mit Nazi-Deutschland gemeinsam als mit einer freien Demokratie.

  • Jugendorganisation: HJ --> FDJ
  • Indoktrination seit frühester Kindheit
  • Bespitzelung und Denunziation durch Nachbarn und eigene Familie
  • Blockwarte --> „Auskunftspersonen“
  • Diktatur
  • keine freien Wahlen
  • Unterdrückung anderer Meinungen
  • Rassenwahn --> „Klassenfeind“
  • Gestapo --> Stasi

Wer die DDR immer noch schönredet, dem sei eine Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit Zeitzeugen empfohlen.
Spätestens in den Zellen im Keller und den als Bäckereifahrzeugen getarnten Gefängniswagen erkennt man, wie gut man es im Westen hatte…

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Zum Linksradikalismus-Beitrag:

Bei einigen Punkten stimme ich ja durchaus zu; linksterroristische Akte sollten natürlich genauso thematisiert werden, wie andere terroristische Akte auch - und eine Romantisierung von Sowjetunion oder DDR verbietet sich genauso. Dass es tatsächlich Politiker gibt, die die DDR nicht Unrechtsstaat nennen wollen, finde ich seltsam - genauso, wie es eine Verdrehung ist, die DDR einfach als rechten Staat zu etikettieren.

Allgemein ist es einfach eine empirische Beobachtung dass linke politische Ideen historisch immer wieder mit brutalen politischen Systemen einhergegangen sind. Und auch Gewalt und linke politische Ideen treten durchaus zusammen auf. Für mich ist es eine interessante empirische Fragestellung, diese Zusammenhänge zu erklären. Bei einer rechten politischen Ideologie leuchten mir solche Zusammenhänge viel mehr ein, als bei einer linken politischen Ideologie.

Aber ich finde, man sollte nicht so weit gehen, sehr linke Ansichten aufgrunddessen zu verdammen und da gehe ich dann nicht mit dem Beitrag mit. Wenn die soziale Marktwirtschaft vor allen Dingen als Narrativ der Nachkriegszeit charakterisiert wird, wenn Staatsschulden als etwas positives gesehen werden (weil sie nicht dasselbe seien wie Privatschulden, das ist das Argument), dann sind das alles legitime Meinungen über die es sich lohnt, nachzudenken. Ich persönlich gehe dann auch nicht immer mit und muss z.B. der sozialen Marktwirtschaft zugutehalten, dass es hier durchaus eine vergleichsweise große soziale Sicherheit gibt, die von dieser Kritik irgendwie übergangen wird. Aber all diese Argumente und Ideen sind auch nicht weniger radikal, als wenn ein Friedrich Merz ankündigt, alle staatlichen Leistungen auf den Prüfstand stellen zu wollen (https://www.nordbayern.de/politik/friedrich-merz-will-alle-staatlichen-leistungen-uberprufen-1.10111195).

Und noch zwei Punkte: Es wurde kritisiert, dass die genannten linken Podcaster nicht konsequent genug sind und über Youtube streamen oder sich von einem Magazin sponsorn lassen und es wurde kritisiert, dass die Podcaster über Kapitalisten genauso herziehen wie Rechte über Flüchtlinge. Das ist beides so nicht ganz korrekt und beides hängt damit zusammen, dass Linke normalerweise vor allem das System des Kapitalismus und nicht Kapitalisten kritisieren. In dieser Logik sind die Unternehmer eben auch nur Teil dieses Systems und von ihm abhängig und werden nicht als Individuum kritisiert. Und indem man den Kapitalismus als System begreift, kann man ihm ja auch nicht selbst entfliehen. Natürlich brauchen die Leute, die das machen, Geld und müssen sich sponsorn lassen. Und sie müssen über Youtube (oder einen anderen kommerziellen Anbieter streamen), weil sie sich sonst kaum Gehör verschaffen könnten. Für mich ist das sehr nachvollziehbar und nicht inkonsequent. Im Gegneteil wäre es inkonsitent, wenn sie einerseits davon ausgehen, dass das kapitalistische System alles beherrscht und trotzdem davon ausgehen, für sich eine nicht-kapitalistische Nische finden zu können^^

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Es geht doch eigentlich nur darum den vermeintlich vom Kapitalismus geplagten, im Denken behinderten Wutbürger das Geld so aus der Tasche zu ziehen, so dass er hinterher trotzdem glücklicher ist als vorher.

Denn mal ernsthaft: Der Kapitalismus ist nicht perfekt aber ich kenne bisher kein massentaugliches System, was fairer ist als Kapitalismus, dem man gesetzliche Grenzen setzt. Anarchie scheitert an denen, die nicht mitmachen und andere Formen haben ein zu grosses Missbrauchspotenzial durch irgendeinen Aktor darin. Jede Alternative scheint gleich oder weniger gleichberechtigend und das kann nur von solchen nicht gewollt sein, die dadurch einen Vorteil hätten, wenn sie auf eine andere Weise an mehr Macht kommen können.

Der Antikapitalist aber wünscht sich den Fahrstuhl weg, ohne über eine Treppe nachzudenken. Vielleicht erfindet dann ja einer einen Jetpack oder sowas…

Denn ich sehe das nicht so, dass man einfach Geld braucht. Würde ich das Ziel verfolgen den Kapitalismus abzuschafefen, dann würde ich mir mal als Erstes überlegen, was ich denn genau an Sachen brauche und welche Dienstleistungen nötig sind und mir eher Sachspenden wünschen als Geld, alleine schon der Glaubwürdigkeit wegen.

Eines der Probleme ist auch, wie mache Menschen offenbar „Sozialismus“ definieren und wie sich der Kapitalismus als Heilsbringer erfolgreich in die Köpfe eingebrannt hat.
„Seit wir den Kapitalismus haben, geht es uns so gut wie nie!
Ergo: Mehr Kapitalismus = Mehr gut!“
Dabei wird eben gerne vergessen, daß nicht der Kapitalismus der Freiheitsbringer war und ist, sondern die Demokratie.
Ich selbst bin z.B. ein großer Fan der Sozialen Marktwirtschaft, aber regt man an, den sozialen Aspekt etwas mehr zu betonen, ist man sofort Sozialist und will die Ökonomie zerstören.
Das ist diese Denke, die einige Menschen haben, die sich betont bemühen, immer mittig und neutral zu stehen. Zu jedem Ding muss es ein gleichwertiges Gegending geben.
Vielleicht haben die zu viel Star Wars geguckt.

Edit:
Mein Lieblingsvideo dazu:

Der braucht auch weder Treppe noch Fahrstuhl, weil es kein Haus gibt.

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Die Folge war ein bisschen flach finde ich.

  1. Beitrag: Der Anfang war gut, aber sobald die Kapitalismus Geschichte anfing naja. Ich finde du bringst immer die zwei/drei gleichen Argumente gegen den Kommunismus und ganz ehrlich das sind genau die Argumente die Leute vorbringen die sich nicht genauer mit der Idee beschäftigt haben.
  2. Beitrag: ESC interessiert mich persönlich nicht
  3. Beitrag: Kam auch irgendwie nicht viel bei rum, ist ja ein sympathischer typ aber ich mein ok er lädt Dashcam Videos hoch, da hätte man auch kurz die 5 besten Videos zeigen können und gut ist.
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Ich erinnere mal daran das Holger von Niki „Linker“ genannt wurde.
Immer wieder lustig.

Er wurde auch schon oft „Rechter“ genannt.
Ich weiss aber nicht, ob das wirklich an sich schon ein Zeichen dafür ist, alles richtig zu machen.
Auch wenn er viel richtig macht.

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Es zeigt zumindest eine gewisse Ausgewogenheit und Fairness. Jede Seite kriegt ihr Fett weg. Das ist heutzutage schon was wert.

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Ja, aber eben diese Bemühung, gleichermaßen alle Seiten abzugrasen, vermittelt eben auch das Bild, daß alle nicht nur gleichermaßen „schlimm“, sondern auch gleichermaßen relevant und gefährlich seien.
Da hatte @tobsom in einem anderen Thread mal ein gutes Video zu geposted (Ja, ich bin ein Video-Fan, warum wäre ich sonst hier? :smile: )

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Als welche Einordnung darf Ich den „Schuss“ gegen Martin M. Schmitt verstehen? Ist Er noch Teil von Massengeschmack.tv?

Nein. Deshalb ist der Beitrag wohl auch nicht völlig neutral ausgefallen :smile:

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Oh Ok. Vielen Dank für die Antwort :slight_smile:

Den Beitrag von Chris über den ESC fand ich gut. Gut fand ich daran, dass der Beitrag gut recherchiert und auf eine angenehme Länge zusammengefasst war. Zwei Minuten länger und ich hätte mich gelangweilt. Nur gefiel mir nicht, dass er anfangs langsam gesprochen hatte, dann wieder normal (also schneller, als langsam) und dann wieder langsam. Das hat mich rausgehauen. Ich weiss ja, dass Chris es nicht gewohnt ist, Texte einzusprechen (kann ich bestimmt auch nicht). :slightly_smiling_face:

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