Folge 86 - Gast: Ranga Yogeshwar

Das Problem ist vielmehr, dass Ranga Y. den genauen politisch-gewollten Mainstream kennt und er deshalb vor diesem subtilen Hintergrund diesen „Anti-Mainstream“ nie öffentlich verwenden würde.

Ah, die Herren Verschwörungstheoretiker sind auch wieder hier. :smt006

Nein, ganz ehrlich: Ranga sollte sich beim nächsten Mal einfach besser informieren.

Wie soll er sich denn informieren? Er kannte die Fragen im Vorfeld doch überhaupt nicht.

Wenn ich das richtig verstanden habe, bezog sich die Zuschauerfrage auf eine Sendung von Ranga, in der er seine abstrusen Thesen bereits zum Besten gab. Soll heißen: Er informierte sich schon mal über das Thema und sollte daher genau wissen, wovon er spricht.

Wenn ich mich verhört habe, sollte er vorsichtiger argumentieren und nicht ins Stammtisch-Niveau verfallen. Dass WoW ein Zeitfresser ist und viele Spieler ihr reales Leben vergessen, dagegen sage ich nichts. Diese Sucht finde ich selber schlimm. Killerspiele haben damit nun aber wirklich nichts, rein gar nichts zu tun.

Ich fand das Interview aufschlussreich und interessant. Ich mag es sehr, Herrn Yogeshwar in Interviews oder seinen Sendungen zuzuhören. Der Mann strahlt eine gewaltige Ruhe aus (andere würden vielleicht Monotonie sagen), die ich faszinierend finde.

Auch dass du ihm Kontra gegeben hast beim Thema Killerspiele, fand ich gut. Das sind wir von Holger zwar mittlerweile gewohnt, aber trotzdem ist es erwähnenswert wenn Journalisten und Moderatoren das machen, da zunehmend viele Talkshow-“Master” ihren Gästen nach dem Mund reden.

Ich sehe eure Einwände ein und ich wollte Rangas Argumentation jetzt auch nicht bekräftigen, aber nur eben etwas sensibiliseren. Von den Games-Kritikern gehört er sicher nicht zu diesen geifernden Redakteuren, die auf Teufel komm raus einen Fake-Beitrag zusammenschustern, um ihre Meinung durchzubringen.
Um mal auf das Beispiel “Kriegsbeeinflussung” zu kommen: Wenn er bei vermehrten CoD-Plakaten und -Werbebanner etc. sieht, “aha, da investiert man viel in diese Werbung”, ebenfalls sieht, “aha, dem Spiel würde ich einen militär-typischen Charakter zusprechen”, kann ich ihm nicht verübeln, diese Umstände in der Art, in der er sie hervorgebracht hat, anzusprechen. Es gibt auch viele Dinge, die ich noch unberücksichtigt sehe, so dass ich mir nicht erlaube vollends in die Diskussion jetzt einzusteigen. Zum Beispiel würde ich jetzt nicht die subjektive Beurteilung über diese Sachlage auf die Bevölkerung hochrechnen. Oder sie gleich mit anderen Nationen vergleichen. Spielt die gesellschaftliche Schicht dabei eine Rolle? Und was ist mit dieser “subtilen Beeinflussung” überhaupt gemeint? Es so zu extremisieren, dass man gleich zu einer Waffe greifen will, so eine plakative Unterstellung würde ich Ranga nicht zu trauen. Vielleicht geht es ihm mehr um die Außendarstellung der Armee; dass man sich an sie gewöhnt, sich ihr unterbewusst vielleicht näher fühlt, was weiß ich. Dass ich persönlich bisher noch keine derartigen Erfahrungen damit gemacht habe, lässt mich jedoch ebenso an dieser “politischen Unterwanderung” zweifeln. So kommt es mir wirklich eher umgekehrt vor, wie es bereits “Ikarus” angesprochen hat, dass es in der Industrie einfach ums Geld geht und seine Zielgruppen-Kommunikation pflegen will.

Das Interview ist sehr gut gemacht und wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig. Von Ranga hatte ich im Vorfeld bereits einen sehr positiven Eindruck, dieser wurde schlussendlich nochmals verstärkt. Allerdings muss ich einigen Vorrednern Recht geben, er wirkte bei kritischeren Fragen (Sonnenenergie) schon etwas nervös. Bei dieser Frage hat er dann auch gekonnt ausgewichen. Und die „Killerspiele“-Frage kam glaube ich etwas überraschend. - Hat mich ehrlich gesagt auch selbst überrascht, dass diese Frage genommen wurde. Gibt es da einen Zusammenhang? Eine Sendung von ihm, in der er sich über Videospiele geäußert hat? - Heraus kam das übliche politisch korrekte Gerede, was man in diesem Zusammenhang sagen muss um medial nicht zerfleischt zu werden - da mach ich ihm keinen großen Vorwurf drauf. Ob das, was er sagt stimmt oder nicht, das sei mal dahin gestellt, sonst endet es hier wieder in einer WoW-Diskussion. Ich sage nur dazu, dass ich das Suchtpotential ganz und gar nicht nachvollziehen kann. Sowohl ich selbst, als auch einige aus meinem persönlichen Bekanntenkreis, konnten von Zeit und Zeit ohne Probleme, teilweise von heute auf morgen vollständig dem Spiel entsagen. (zB. beim Einstieg ins Berufsleben)

Ich freue mich jedenfalls auf die nächste Folge und dem Interview mit Jürgen Domian.

Ich sehe es jetzt schon kommen, wie Leute dem Herrn Yogeshwar jetzt an die Kehle wollen, nur weil er aufgrund seiner Nichtnutzung dieser Spiele die korrekten Genre-Bezeichnungen nicht runterbeten kann.

Der Begriff „Killerspiel“ definiert kein spezielles Genre, dass man nur in „Fachkreisen“ kennt. Vielmehr handelt es sich hier um einen Neologismus zum diffamieren von Spielen mit einem hohen Gewaltgrad. Vergleichbar als würde man Tarantinos Filme als „Killerfilme“ bezeichnen. Kritisieren darf man, keine Frage, nur wenn man es tut, sollte man auch wissen, wovon man redet. :wink:

Wenn ich mich verhört habe, sollte er vorsichtiger argumentieren und nicht ins Stammtisch-Niveau verfallen. Dass WoW ein Zeitfresser ist und viele Spieler ihr reales Leben vergessen, dagegen sage ich nichts. Diese Sucht finde ich selber schlimm. Killerspiele haben damit nun aber wirklich nichts, rein gar nichts zu tun.

Naja, so genau definiert ist der Begriff „Killerspiel“ ja nicht, vielleicht meinte er es eher im Sinne von „gewalthaltiges Computerspiel“. Wie dem auch sei, ihm deshalb gleich vorzuwerfen, dass er uninformiert sei oder sich gar „lächerlich“ gemacht habe, finde ich etwas überzogen.

Haha, sehr witzig, das ist mir klar. Nur weiß dies auch Herr Yogeshwar? Ich befürchte fast, er weiß gar nicht, was das für ein instrumentalisierter Begriff ist.

Haha, sehr witzig, das ist mir klar. Nur weiß dies auch Herr Yogeshwar? Ich befürchte fast, er weiß gar nicht, was das für ein instrumentalisierter Begriff ist.

Nur hat er diesen Begriff nicht ins Spiel gebracht, sondern Holger.

@Hati

Ich wollte lediglich drauf hinweisen, dass ihm wohl niemand wegen einer Verwechslung des Genres “an die Kehle” geht, denn vom Genre war nirgendwo im Interview die Rede. Der Patzer ist dann doch etwas Tiefgründiger, denn ich hatte vielmehr den Eindruck, als würde Ranga nicht wissen, wovon er redet. Das merkte man, als er mit der freien Verkäuflichkeit argumentierte(das Spiel ist offiziell für Jugendliche freigegeben!) und an seiner Reaktion, als Holger von einer bunter Phantasiewelt redete. Ich vermute, ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, dass er beim Titel “World of Warcraft” ein Kriegsszenario im Kopf hatte.

Ich würde aber sagen: Genug davon!
Das es ein Patzer war, dürfte jedem klar sein. Und das ihm dafür niemand “an die Kehle” geht ebenso.

@Nils
Wieso denn? In dem Punkt war er klar uninformiert, das wirst du ja hoffentlich nicht abstreiten wollen, oder hat er auf dich gewirkt, als wisse er, wovon er redet? Und ja, damit hat er sich lächerlich gemacht.

Aber ich stimme meinem Vorposter zu: Das er da was verbockt hat ist klar, weiter im Text.

Naja, die Suchtmechanismen von Spielen wie WoW hat er jedenfalls ganz gut erklärt und dem messe ich mehr Bedeutung zu als die korrekte Bezeichnung des Genres.

Also: nein, er hat sich nicht lächerlich gemacht. Lächerlich ist nur, wie hier auf diesem Detail herum gehackt wird.

In dem Punkt war er klar uninformiert, das wirst du ja hoffentlich nicht abstreiten wollen, oder hat er auf dich gewirkt, als wisse er, wovon er redet? Und ja, damit hat er sich lächerlich gemacht.

Uninformiert: Definitiv ja.
Lächerlich: Nicht wirklich. Um sich lächerlich zu machen, hätte er sich als Experten auf diesem Gebiet hinstellen müssen. Zumal vieles von dem, was er gesagt hat, meiner Meinung nach weitgehend zutreffend ist. Hätte er in seiner Agumentation WoW durch CoD ersetzt, würde ich seine Aussagen auf jeden Fall unterschreiben. Letztendlich hat er zwei Spieltitel verwechselt - wenn man kein „Gamer“ ist kann das ja wohl schon mal vorkommen.

Also meiner Meinung nach war der wichtige Fehler nicht der, dass er ein Spiel verwechselt hat, das ist unwichtig. Es geht darum, dass er diffamierende Begriffe verwendet und sich anscheinend darüber nicht bewusst ist. Und der zweite Punkt ist die angebliche Förderung der Sympathie zum Krieg, der ja schon angesprochen wurde. Das findet nämlich (in den meisten Fällen) nicht statt.
Dem Thema zur Sucht stimme ich wie gesagt zu.

Naja, die Suchtmechanismen von Spielen wie WoW hat er jedenfalls ganz gut erklärt und dem messe ich mehr Bedeutung zu als die korrekte Bezeichnung des Genres.

Sehe ich auch so. Die Bezeichnung als „Killerspiel“ mag da unglücklich sein (auch wenns bei manchen das reale Leben „killt“ :wink: ), bei WoW wollte er darauf aus, dass manche Spieler einfach zu sehr in diese Welt eintauchen und alles vergessen, was in der Realität passiert. Sei es im Umfeld, auf dem Bankkonto oder sonstwo… Ein Begriff „Suchtspiel“ oder ähnliches existiert ja nicht (jedenfalls nicht verbreitet), da gibt es in den Medien nur dieses eine (unschöne) Wort

Naja, so genau definiert ist der Begriff „Killerspiel“ ja nicht, vielleicht meinte er es eher im Sinne von „gewalthaltiges Computerspiel“. Wie dem auch sei, ihm deshalb gleich vorzuwerfen, dass er uninformiert sei oder sich gar „lächerlich“ gemacht habe, finde ich etwas überzogen.
World of Warcraft ist auch kein gewalthaltiges Computerspiel. Es ist offiziell ab 12 Jahren freigegeben und ein Fantasy-MMO. Wenn Ranga behauptet, WoW sei ein Killerspiel und in diesem Zusammenhang von militärischer Indoktrination spricht, dann ist der gute Mann ganz einfach uninformiert. Damit macht er sich in meinen Augen lächerlich.

Anderes Beispiel: Wenn ich von Solarthermie spreche, aber die Photovoltaik beschreibe, dann muss ich auch mit der Häme zurecht kommen. Fremdwörter auseinander zu halten oder hier wenigstens ein Killerspiel benennen zu können, das sollte für einen Wissenschafts-Journalisten wie Ranga selbstverständlich sein.

[quote]2. Wenn du schon fragst, was er davon hält, dass sich Redakteure kaufen lassen, solltest du diese deftige These mit einem Beispiel belegen. So unterstellst du einfach nur etwas.

Das war eine Zuschauerfrage, die genauso gestellt wurde - ich habe sie nur weitergegeben.[/quote]

Bekenne mich Schuldig (auch wenn Twipsy die Zuschauerfrage gestellt hat, ich nur sekundiert habe). Das war ein Vorwurf, der damals gegenüber Ranga geäußert wurde. Ich halte ihn für nicht wirklich schlimm, aber er stand nunmal im Raum, und ich war davon ausgegangen - da er durch die üblichen Blätter ging - dass du sicher auch davon gehört hast. Aber besser wäre es natürlich gewesen, einen Link hinzuzufügen.

Mal allgemein zum Interview: Die Antworten von Yogeshwar waren wohl bisher sicherlich die interessantesten aller Gäste, was sicher aber auch daran liegt, dass er bzw. seine Formate selbst ein wichtiger Bestandteil des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens sind.

Schwächer wurde es in meinen Augen dann, als es zu den Fragen der Forenuser kam.
[ul][li]Wetten Dass: Warum muss man ausgerechnet ihn das fragen? Mittlerweile nervt das ganze Theater nicht weniger als der aufgeblasene Skandal um Wulff. Gewundert hat mich allerdings, dass Yogeshwar überhaupt noch ausführlich geantwortet hat.[/li][/]
[li]Einfluss der Politik & Klimakrams (Solarkritiker): Der erste Teil der Frage wurde im Grunde bereits vorher beantwortet, hätte man sich dann auch sparen können. Der andere Teil war in meinen Augen in Hinsicht auf eine ordentliche Antwort zu ausufernd für ein solches Interview.[/li][/
]
[li]Killerspiele: Bis auf die in meinen Augen tendenziöse Begriffswahl eine Meinung, über die man sich sicherlich streiten kann. Bot im Vergleich zu den anderen Userfragen die interessanteste Antwort, auch wenn das leider nicht viel heißt. Aber ich denke auch, dass Frage und Antwort etwas aneinader vorbei gingen. ;)[/li][/]
[
]Erfindung in der Zukunft: So, wie sie gestellt war, auf jeden Fall eine unglaublich dämliche Frage (was man auch an der Reaktion des Interviewten sieht). Hätte man gar nicht erst reinnehmen sollen. :smt021[/*][/ul]

Ich fand überhaupt schonmal die Zuschauerfragen schwach, also von der Auswahl her. Gab es da nichts Besseres?

“Das Killerspiel World of Warcraft”… meine Güte, das hätte ich nicht von ihm erwartet. :roll: :roll: Der gute Mann hat sich ganz offensichtlich noch nie vor einen PC mit WoW gesetzt oder sich 10 Minuten das Spiel angeschaut.

Quake, Counter Strike, Call of Duty was auch immer… das kann mann VIELLEICHT als Killerspiel durchgehen lassen wenn man keine Ahnung hat. Aber World of Warcraft, ein Fantasy RPG… bitte bitte bitte…

:smt021

Herr Yogeshwar hatte im Interview den Begriff “Killerspiel” in Anführungszeichen gesetzt, was an seiner Handbewegung klar zu erkennen war.
Das vermittelt eher den Eindruck das er auf die Bedeutung(Definition) “Killserspiele” aufmerksam machen will.
WoW fällt damit auch in die Kategorie Killerspiel.

Definition Killerspiel:
Spiele, bei denen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen oder anderen grausamen oder sonst unmenschlichen Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen ist.

Meine Meinung!
Da ich meine Freizeit auch ab und zu mit Spielen wie Shootern, Rollenspiele oder Strategie verbringe, halte ich es eher für gefährlich, wenn ein Mensch den unterschied, zwischen der Realität und Fiktion nicht erkennen.
“wirklichkeitsnah dargestellten Tötungshandlungen”

Wirklichkeitsnah?
Die Nähe zu Wirklichkeit findet nicht statt, da es sich um eine frei erfundene Geschichte handelt und somit eine reine Fiktion ist.

Tötungshandlung?
Fiktion! Nicht echt! Nicht Real! Findet nicht mal ansatzweise statt. Es sind nur virtuelle Gebilde, Polygone, die nicht lebendig sind! Was nicht lebt, kann man auch nicht töten.

Was also ist wirklich als „wirklichkeitsnah dargestellte Tötungshandlung“ anzusehen?
Paintball? Nein, nicht wirklich!
Filme in denen echte Menschen in eine Rolle als „Killer“ übernehmen und mit den ganzen Effekten eine wirklichkeitsnahe Tötung darstellen und das Opfer auf eine fast realistische Art und Weise zu Boden fällt und blutet? Ja!

Die Tat eines Einzelnen, es ist immer die Tat eines Einzelnen. Jeder trifft seine eigene Entscheidung! Es ist möglich das sich einzelne Personen von Computerspielen beeinflussen lassen aber der Grund dafür, ist nicht beim Spiel oder Film mit fiktiver Geschichte zu suchen!