Folge 81: Wunschkritik-Special

Das Prestige bei Mario nicht gezündet hat, ist schade, aber der Film ist schon großartig gemacht, das muss man anerkennen. Da stimme ich den anderen dreien in der Runde unumwunden zu.

Dass dann auch noch Uhrwerk Orange bei Mario durchfällt, ist wirklich schade. Mit Sicherheit ein großartiges Werk und zurecht ein Klassiker der Filmgeschichte. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass der Film wehtun will. Man muss ja nicht masochistisch veranlagt sein, aber ich denke, dass man den Film vollauf zu schätzen weiß, wenn man sich bewusst macht, wie kritisch und stilvoll zugleich hier Gewalt in Szene gesetzt wird.

Auch danke ich Nils für seine Brandrede zu Amelie. Ich verstehe ihn wie er als eine Ode an die Liebe und wenn man den Film unter diesem Aspekt schaut, dann ist er wirklich ein toll in Szene gesetzter Film. Für mich ist das ein Film zum Träumen, natürlich entspricht Liebe nur in seltenen Augenblicken dieser fabelhaften Welt, aber gerade deshalb finde ich diesen Film zum Niederknien. 90 Minuten lang Schmetterlinge im Bauch, ist doch schön und ich finde, dass Kino auch verzaubern darf. Amelie jedenfalls ist das bei mir gelungen.

[QUOTE=Octavianus;482879]Das Prestige bei Mario nicht gezündet hat, ist schade, [/QUOTE]

Bei dem Film bin ich im Kino eingschlafen

[QUOTE=Octavianus;482879]Dass dann auch noch Uhrwerk Orange bei Mario durchfällt, ist wirklich schade. Mit Sicherheit ein großartiges Werk[/QUOTE]

ich glaub, dass problem ist eher, dass jeder weiß “oh der film ist als meisterwerk bekannt, also muss ich ihn gut finden damit ich nicht dumm dastehe” und somit plappern sie es einfach den anderen nach.
wie damals bei matrix. hattest gsagt: “jo, war nicht so meines” ist man als dumm dargestellt worden.
Mario ist da halt einfach ehrlich.
Disclaimer: Damit sage ich nicht, dass alle anderen auf der Bank die Unwahrheit gesagt haben!

AW: Folge 81: Wunschkritik-Special
Im Ganzen eine tolle Folge. Es ist jedoch meiner Meinung nach schon ein Unterschied im Kritikniveau zu erkennen. Was Volker und Nils in der Folge, an Herzblut und Gefühl reingeworfen haben, lies Mario vermissen.

Natürlich fällt es immer schwerer etwas niveauvoll zu kritisieren als zu loben. Aber dies muss machbar sein.

Die Kritikpunkte besonders bei Prestige und Watchman waren für mich nicht nachvollziehbar. Eine Kritik müsste vom Sinn her, ja doch noch schärfer sein als die allgemein Abneigung von Sci Fy.
Querverweise zu Sci Fy in James Bond sei mal dahingestellt

Nils Gefühl bei der wunderbaren Welt der Amalie hatte ich zb bei der Verfilmung von :Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran. Was Omar Sharif in dem Film mit Mimik und Gestik spielt , ist Weltklasse .

Gut, ich bin dann wohl jemand, der sich gerne verzaubern lässt (daher war Prestige wohl genau der richtige Film für mich und ich habe den damals geschaut, ohne zu wissen, welche Filme Nolan so macht). Mit den Sopranos oder auch Hannibal bin ich beispielsweise nicht warmgeworden, obwohl ich ein Fan von The Wire und von bildgewaltigen Filmen bin, was ja eigentlich dafür spricht, erstgenannten dann auch viel abzugewinnen.

Sicherlich ist man voreingenommen, wenn man von jedem weiß, dass das ein Meisterwerk sein soll. Uhrwerk Orange und auch 2001 sind in meinen Augen Filme, die man aufgrund des Inhalts, der übermittelten Botschaften und auch aufgrund der Ästhetik meiner Meinung nach mal gesehen haben sollte, um einen Einblick in Möglichkeiten des Films und seiner Wirkmächtigkeit zu gewinnen. Ich würde beide Filme nicht als meine Lieblingsfilme bezeichnen, aber ich würde behaupten, dass beide meinen Horizont erweitert haben und das gelingt jetzt nicht so wahnsinnig vielen Filmen, die man teils einfach nur konsumiert und dann in Kürze wieder vergisst. Daher würde ich jedem raten, sich diese einmal anzusehen und sich ein eigenes Bild zu machen. Vielleicht empfindet man sie als langweilig (2001) oder gar verstörend (Orange) und hält es nicht lange aus, aber zumindest bekommt man einen Eindruck vom Schaffenswerk Kubricks.

Gerade aufgrund der vielen überraschenden Wendungen empfand ich Prestige so faszinierend, zudem wurde in meinen Augen die Stimmung der damaligen Zeit sehr schön transportiert. Was nicht erklärt werden konnte, war für viele eben doch noch Magie.

:stuck_out_tongue: :lol::lol::lol:

[QUOTE=FunnyML;482838]Amelie: seltsame Wahl, ein englischsprachiger Trailer zu einem französischen Film, den ihr auf deutsch gesehen habt…[/QUOTE]

Das fand ich auch seltsam. Bei englischen Filmen mag es ja noch sinnvoll sein, den Trailer in der Originalsprache zu senden (da man ja heutzutage automatisch davon ausgeht, dass jeder englisch versteht), aber bei einem französischen Film ist der englische Trailer doch genauso eine Übersetzung wie der deutsche Trailer.
Und da man davon ausgehen kann, dass viele Deutsche kein Französisch verstehen, hätte man den Trailer dann auch auf deutsch zeigen können, da das Deutsche in diesem Fall dem Englischen in nichts nachsteht.

Leider spielt hier auch eine Rolle, ob ein Trailer in guter Qualität zu finden ist - bei etwas älteren Filmen ist das natürlich schwieriger als bei aktuellen Produktionen.

[QUOTE=kylennep;482870]Nö. Für mich funktioniert das Ende im Comic nur, weil (Comic- und Film-Spoiler)

das Alien eine dritte Macht ist, die die Weltmächte des kalten Krieges angreift. Deshalb müssen sie sich vereinen. Dr. Manhatten ist aber eine amerikanische Waffe, der heißt ja sogar Manhattan und der Wissenschaftler im Film sagt sowas wie „Gott ist Amerikaner“. Deshalb werden die Russen, selbst wenn sie zum Stoppen Manhattans mit den USA zusammenarbeiten, immer den USA Vorwürfe machen werden bzgl. der Zerstörung der Städte. Das Film-Ende bringt ein Ungleichgewicht ins Verhältnis der Mächte, weil die USA in den Augen Russlands Mist gebaut haben und die UdSSR damit den moralischen Highground hat, während das Comic-Ende (vermeintliche Alien-Invasion) beide Mächte in die genau gleiche Position versetzt. [/SPOILER][/quote][spoiler]Das ist aber Spekulation deinerseits. Tatsächlich ist es irrelevant, ob es scheinbar um Aliens oder um Dr. Manhattan als Bösewicht geht - die Reaktion der beiden Staaten passt in beiden Fällen.

Ich sprach nicht von der Demystifizierung des Superheldentums, sondern von der Dekonstruktion des Mediums. Der WM-Comic dekonstruiert den Superheldencomic - diese Metaebene fehlt bei Snyder völlig, weil der zu Metaebenen auch bisher in keinem seiner Filme in der Lage war.
Du kannst aber diese beiden Punkte nicht voneinander trennen: Da es in dem Großteil aller Comics immer um irgendwelche Superhelden geht (Zumindest bei DC und Marvel), geht der Demystifizierung der Superhelden auch stets die Dekonstruktion des Mediums einher. Der Effekt hätte vielleicht deutlicher ausfallen können, zu erkennen ist es aber dennoch.

Das Ende ist ja seine eigene Note und das gefällt dir doch auch…
Ja schon, aber sie macht den Film eben nicht kaputt…

Wie viel Mühe es Ozymandias kostet, die Kugel zu fangen. Er sagt ja sogar, er sei sich selbst nicht sicher gewesen, ob das klappe So oder so ist er einfach nur ein agiler, sehr sportlicher Mensch, kein geheimer Gewichtheber, der den Comedian über den Kopf heben könnte.

Im Film wird er nicht so dargestellt sondern als eine Art Cpt. America-Ersatz in Hochintelligent.Das passt nicht zum Comic, schon klar, ist aber trotzdem stimming im ganzen Film dargestellt. Von daher passt die Eingangsszene durchaus und widerspricht sich (im Film!) nicht.

Belege?
Ich bin derzeit bei Staffel 9 von Big Bang Theory und will mir Watchmen gerade nicht geben. Aber spontan fallen mir folgende Szenen ein, die stimmig und epochengemäß dargestellt werden:[spoiler]

  • Das Fotoshooting der Minutemen (Man achte auch die Unterwäsche von Silk Spectre und welche Kamera verwendet wird)
  • Ende des zweiten Weltkriegs, New York (Die ikonische Kleidung der Seeleute)
  • Das Ende von Dollar Bill (Auch hier wieder Kamera und die Autos)
  • Rückblende Vietnamkrieg (verglichen mit dem, was man an Kleidung in Full Metal Jacket sieht)
  • Rückblende Night Owl und Comedian gegen Aufständische, frühe 80er, durch die Hintergrundmusik stark ikonosiert
  • Rückblende Unfall Jonathan Osterman - man beachte vor allem, wie die Leute gekleidet sind und dass das 50er/60er-Jahre-Setting durch einen etwas farb-wärmeren Hintergrund im Vergleich zur Filmgegenwart positiviert wird (Was man als Hinweis deuten kann, dass Dr. Manhattan seine Erinnerungen positiv sieht.
    [/spoiler]Wenn du mir ein wenig Zeit lässt, schau ich den Film gern noch mal und gebe dir genaue Minutenangaben und wahrscheinlich noch ein paar Stellen mehr, die einfach passen.

Mal generell: Man mag ja grundsätzlich darüber streiten, ob man Comics gut oder schlecht verfilmen kann. Aber gerade Snyder hat es geschafft, das gut hinzubekommen. Sowohl 300 ist ein Meisterwerk, dass seine Comic-Herkunft sogar glorifiziert und Watchmen ist ebenfalls außerordentlich gut gelungen. Comic-Verfilmungen in vergleichbarer Qualität findest du sonst nur in Ausnahmetiteln wie Iron Man (1) und Sin City…

Gruß Iwan

[QUOTE=capspauldin;482885] Nils Gefühl bei der wunderbaren Welt der Amalie hatte ich zb bei der Verfilmung von :Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran. Was Omar Sharif in dem Film mit Mimik und Gestik spielt , ist Weltklasse .[/QUOTE]

Ich stimme dir voll und ganz zu! “Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran” ist in der Tat ein unglaublich liebevoller und gefühlvoller Film und sollte Pflichtprogramm sein. Ein jüdischer Junge, der sich später zum Islam bekennt und zum ‘Araber’ in seinem Viertel wird ist eines der außergewöhnlichsten Plädoyers für Nächstenliebe, Menschlichkeit, gegenseitigem Respekt und Toleranz, was das moderne Kino derzeit zu bieten hat. Und zu dem intensiven und ausdrucksvollen Spiel des großartigen Omar Sharif brauche ich wohl nichts weiter zu sagen; seine Darbietung ist mit Sicherheit eine seiner besten Leistungen in seiner langen und erfolgreichen Karriere gewesen.

In Sachen Omar Sharif und den „Blumen des Koran“ bin ich ganz bei Euch. :smiley:

Ist ja aber eine völlig andere Machart als „Amelie“, viel feinsinniger und ohne den groben Gefühls-Holzhammer inszeniert.

Sehe ich auch so - man kann doch diesen wunderbaren Film mit Omar Sharif nicht ernsthaft auf eine Stufe stellen wie dieses klebrig-kitschige Machwerk aus Frankreich :x

Eben. „Amélie“ ist eine völlig andere Machart mit einer völlig anderen Botschaft und ein völlig anderer Film, was nicht nur einer völlig anderen Geschichte geschuldet ist, die erzählt wird sondern auch an einer völlig anderen Handschrift des viel zu früh verstorbenen Regisseurs François Dupeyron liegt. Es ist ja wohl hoffentlich müßig und überflüssig, jetzt darauf hinzuweisen, dass Jean-Pierre Jeunet eine andere Erzählweise und Bildsprache hat, als Dupeyron. Und man kann -wenn man denn unbedingt will- an"Amélie" sicher so einiges kritisieren, aber dass die gezeigten Gefühle „grob mit einem Holzhammer“ inszeniert wurden, gehört nicht dazu!

Hat ja auch niemand getan. Capspauldin hat lediglich meine Gefühle verstanden bezüglich „Amélie“ (im Gegensatz zu manch einem anderen) und selbst ähnliches erlebt, allerdings bei einem anderen Film. Es ging also um das Teilen und Verstehen von Gefühlen und nicht um das Vergleichen oder gar „auf eine Stufe stellen“ zweier völlig unterschiedlicher Filme mit grundverschiedenen Aussagen.

Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch Christian Jürs, der nochmal auf „Lucy“ einprügelt… :wink:

Hi,

Was mir hier gerade auffällt, ist das Nils die Meinung der anderen scheinbar nicht akzeptieren kann bzw. er kann sie nicht stehen lassen und unterbricht die anderen Redner ständig, das ich persönlich sehr nervig finde, denn schliesslich hat er seine Ansicht doch gross und breit dargelegt ohne das ihn jemand unterbrochen hat.

Ich denke daran kann man noch arbeiten.

Atti

Es tut mir leid, dass mir wirklich ALLE Filme überhaupt nicht zugesagt haben.
Ich fände es aber nicht ehrlich von mir, den anderen 3 nachzuplappern was für
ein großartiger Film Watchman oder Uhrwerk Orange ist, wenn mir diese Streifen
nicht gefallen.

Ich habe auch nicht grundsätzlich Probleme mit Science-Fiction Filme!
Filme wie „PASSENGERS“ zuletzt, fand ich richtig spannend und unterhaltsam.

Bin davon überzeugt, dass auch bald wieder Filme dabei sind bei den Wunschkritiken, die
ich gerne mag… :wink: :slight_smile:

Gruß Mario :cool:

Wie du völlig richtig geschrieben hast, ist das glücklicherweise nur „scheinbar“ so. :slight_smile:

[QUOTE=marioperez007;482905]Es tut mir leid, dass mir wirklich ALLE Filme überhaupt nicht zugesagt haben.
Ich fände es aber nicht ehrlich von mir, den anderen 3 nachzuplappern was für
ein großartiger Film Watchman oder Uhrwerk Orange ist, wenn mir diese Streifen
nicht gefallen.
[/QUOTE]
Das verlangt ja auch keiner, aber irgendwie sind dadurch deine Redebeiträge doch arg zu seicht geworden, da hat das Salz in der Suppe gefehlt:mrgreen:

[QUOTE=marioperez007;482905]Es tut mir leid, dass mir wirklich ALLE Filme überhaupt nicht zugesagt haben.
Ich fände es aber nicht ehrlich von mir, den anderen 3 nachzuplappern was für
ein großartiger Film Watchman oder Uhrwerk Orange ist, wenn mir diese Streifen
nicht gefallen.

Ich habe auch nicht grundsätzlich Probleme mit Science-Fiction Filme!
Filme wie „PASSENGERS“ zuletzt, fand ich richtig spannend und unterhaltsam.

Bin davon überzeugt, dass auch bald wieder Filme dabei sind bei den Wunschkritiken, die
ich gerne mag… :wink: :slight_smile:

Gruß Mario :cool:[/QUOTE]

Es geht ja nicht darum, ob die Filme dir gefallen oder nicht, sondern um deine Kritiken.
Ein „Der Film ist nicht meins“ ist nun eben sehr wenig aussagekräftig. Auch wenn man den Film nicht mag, sollte man begründen können, was einen gestört hat und an welchen Stellen es deinen Nerv nicht getroffen hat. Auch als Kritiker muss man mit dem Film selbst arbeiten und keine Smalltalk-Meinung dazu äußern.

[QUOTE=hugoalva;482908]Das verlangt ja auch keiner, aber irgendwie sind dadurch deine Redebeiträge doch arg zu seicht geworden [/QUOTE] Das sehe ich ähnlich. Ich denke, einfach mal Notizen während oder nach dem Film machen - in denen man direkt aufschlüsselt, was einen gefällt und was nicht - kann da Abhilfe schaffen, außerdem sollte man sich vor der Sendung schon einige Sätze/Formulierungen im Kopf zusammenlegen. Und dann wirst du bald ebenso lange und flammende Plädoyers wie Nils halten können. 8)

Nils, ich wollte dich mal fragen, wann du Watchmen zum ersten mal gesehen hast. Dein „damals“ lässt darauf schließen, dass du den Film schon lange kennst, allerdings hast du den Film vor einem halben Jahr bei Pasch TV nicht gekannt und hast Watchmen für eine schlechte Serie gehalten. Oder hast du den Film als Reaktion auf das Pasch TV Spiel gesehen? :wink:

@Darth_al_Ghul

Das muss so 6 oder 7 Jahre zurückliegen. So ganz genau weiß ich das gar nicht nicht mehr. Dass ich mich bei Pasch-TV nicht daran erinnert habe, weiß ich allerdings noch sehr gut, aber da stand ich irgendwie unter Stress aufgrund der Quiz-Situation. :oops: