Folge 81: Wunschkritik-Special

Hier kann darüber diskutiert werden!

//youtu.be/J-qM5iU4pKI

Die Kritiken von Mario sind wieder großartig:lol::wink:

Ich bin noch beim Schauen, aber eine kurze Anmerkung zu Michael Caine.
Dieser spielt sehr wohl bei “Interstellar” mit. Er spielt den Professor Brand, welcher im Untergrund die Reste der NASA führt und dafür sorgt, dass Cooper in sein Abenteuer aufbricht. Einzig bei “Insomnia – Schlaflos” spielt er nicht mit.

[QUOTE=Burns;482806]Einzig bei “Insomnia – Schlaflos” spielt er nicht mit.[/QUOTE]

Na, bei “Memento” spielt er auch nicht mit. Die Liaison hat erst mit seinem Casting als Alfred begonnen, weshalb er in jedem Nolan-Film von davor fehlt (auch wenn meistens nur Insomnia und Memento genannt werden).

Zu [B]Watchmen[/B] muss ich etwas mehr schreiben. Vorweg: Der Comic ist brillant! Das ist mein All-Time-Favourite-Comic und in den Top-5 meiner literarischen Lieblingsliste, mediumübergreifend.

Der Snyder-Film ist ok. Aber eben nur ok. Er kommt zu keiner Zeit an die Brillanz der Vorlage heran. Und das liegt zu einem großen Teil an Snyder selbst. Mal stelle sich aber mal vor, welch großartiger Film “Watchmen” geworden wäre, wäre Fincher oder Noland oder Villeneuve oder vielleicht sogar Whedon der Regisseur gewesen. Snyder aber hat im Prinzip nur die Vorlage verwaltet, aber es nicht geschafft, die Meta-Ebene der Comic-Dekonstruktion auf das andere Medium “Film” zu übertragen, was mEn der einzige gangbare Weg gewesen wäre, Watchmen irgendwie adäquat zu adaptieren, Snyder hat es nur verfilmt.

Ohne die Comic-Vorlage ist Watchmen: Der Film besser guckbar als wenn man weiß, wie unfassbar gut das Originalding war und wie wenig Snyder davon verstanden hat (siehe sein geändertes Ende, was im Kontext der nicht geänderten Vorher-Szenen überhaupt keinen Sinn macht* und dass er die Superhelden an einer Stelle sogar “Watchmen” nennen lässt - was Volker leider auch wiederholt).
Dazu kommen Snyders für ihn typische Style-over-Substance-Vergehen, wie der Anfangskampf, der überhaupt keinen Sinn ergibt, wenn man weiß, wer da den Comedian angreift (und dieser ihn einfach nicht so hochheben könnte), das Casting der Gut-in-Form-Schauspieler für die abgehalfterten Minute Men, die unerotischte Liebesszene der Kinogeschichte - vergleicht die mal mit der Gefängnisszene und schaut, was Snyder ästhetischer inszeniert: Liebe oder Gewalt?

Zu all diesen Schwächen kommt noch hinzu, dass die Effekte (v.a. Ozys Katze) nicht gut gealtert sind und: Es kommt kein Sixties-/Seventies-/Eighties-Feeling auf. Vergleicht den mal mit “X-Men: First Class” im Hinblick auf das Schaffen einer Epoche, da verkackt Watchmen zu sehr. Bei Kleidung und Haarstyling hat man sich nicht wirklich in die jeweilige Epoche hineinversetzt, was es für Nicht-Comic-Kenner wohl noch schwerer machen könnte, der Story zu folgen.

Das einzige, was ich besser fand als im Comic, ist Dans Widerstand gegen Adrian. Im Comic verkauft er sich arg schnell an ihn.

*Das geänderte Ende an sich fände ich übrigens auch von der Grundidee her gut, aber dann hätte man gewisse Dialogzeilen im Film vorher auch mitändern müssen.

Kurz zur Musik: Manche der Songs sind schon im Comic, in Form von Zitaten am Ende des jeweiligen Kapitels, z.B. All Along The Watchtower und Desolation Row.

Langer Rant kurz: Nein, aus der Vorlage hätte etwas besseres herausspringen müssen als ein weiteres Snyder-Vehikel.

Zur Sendung: Ich fand sie spannend und eure Diskussion - gerade zu Amelie - sehr unterhaltsam (ich habe den Film vor zich Jahren gesehen und fand ihn damals auch sehr kitschig, ist aber schon zu lange her). Nur Mario fiel hier im Argumentationsniveau deutlich gegenüber den anderen 3 ab und konnte seine Ablehnung all dieser Filme kaum einmal in zusammenhängenden Argumentationsketten begründen.
Dafür haben Volker und Nils mit ihren jeweiligen Plädoyers, die sehr in die Tiefe gingen, ein gutes Kontrastprogramm dazu geboten, das mit perönlich mehr zusagt als reine Meinungsäußerungen.

@Nils: ja, ich hab mich auch verliebt in Amélie :slight_smile:

      • Aktualisiert - - -

@Nils: Lass Dir nichts einreden. Der Film Amelie ist toll!

Beste Pantoffel-TV-Folge überhaupt!

5 Filme, die auch ich sehr, sehr schätze!

Großartige Kritiken und Worte vor allen von Holger und Nils zu Watchmen und Amélie! Wie krank und schön ist doch die Filmwelt, wenn man beide Filme gleichzeitig mögen kann?

Mit Uhrwerk Orange ein ganz großer Klassiker in eurer Palette - schade, dass ihr die wichtige Buchvorlage nicht erwähnt habt - und mit Prinzessin Mononoke eine der meiner Meinung nach besten und wichtigsten Animefilme.

Danke für die tolle Unterhaltung! Danke an die Community für eine tolle Wahl. Da haben fünf große Filme gewonnen! Freue mich auf neue Wunschkritik-Specials!

Watchmen kam direkt auf den Wunschzettel.

Uhrwerk Orange, ein Klassiker, ein Meisterwerk, hier muss man nichts mehr sagen.

Die Fabelhafte Welt der Amelie? DANKE BECKMANN!

Du sprichst mir aus dem Herzen! Einer der besten Filme aller Zeiten und mit der beste französische Film den Ich kenne! Ein Meisterwerk!

Diese Farben, diese Kamera! Seltenst habe Ich einen solch wunderbaren Film gesehen.

Die Schnittechnik wirkt am Anfang ein wenig verwirrend macht den Film aber mit der Zeit immer sympathischer. Der leichte Grünstich der Bilder der sich durch den ganzen Film zieht verbreitet eine ungewohnte Sympathie. Gerade diese während Monsieur Dings das macht macht Fräulein Bums das usw. unterstreicht meiner Meinung nach gerade zu noch diese kindliche Naivität mit der Amelie die Welt sieht.

Man kann diesen Film nicht schauen ohne tränen in den Augen zu haben vor Glück. Diese rührende Handlung, diese einzigartige Kamera. Langsam wird das Ziel umkreist und man tast sich heran. Eine Liebesgeschichte par Excellance.

Tautou in einer Paraderolle dominiert diesen Film mit einer Herzlichkeit wie Ich es noch nie gesehen habe.

Ein absolutes Meisterwerk! Unvergleichlich!

Lass dich nicht beirren Nils, das sind alles nur Banausen!

1 „Gefällt mir“

Travis Bickle halluziniert nach 40 Jahren immer noch wirres Zeug.

Nils ich liebe Dich!

Hab ich zwar vorher schon, aber spätestens jetzt auf Lebenszeit:D

Nun ich habe ja “Die fabelhafte Amelie” vorgeschlagen hier im Forum, da es einer meiner Alltime Liebingsfilme ist.
Ein Glück, dass die Leute ihn hier gewählt haben und ein Segen, dass du bei der Besprechung dabei warst Nils!
Ich wußte ja vorher, dass Holger den Film nicht mag und du schon. FÜr mich ehr eine Enttäuschung, dass Volker/Mario auch so denken. Naja…

Ich kann Nils nur 100% beipflichten. Der Film ist wirklich zum Niedernien!
Tatou kann man wirklich nicht genug loben. Ich hab mich auch in sie verliebt! Dann dieser großartige Soundtrack, den ich mir damals sofort gekauft haben (war dreimal im Kino damals).
Ich scheue mich auch nicht zu sagen, dass ich feuchte Augen krieg, wenn ich mir den Film ansehe und den Film abgötitisch liebe. Ich hab ihn auch über ein Dutzen mal gesehen.

Zeigt mir mal wieder, dass Nils von allen bein Pantoffel TV den besten Filmgeschmack hat (zumindest von meiner Sicht).

Danke aber an alle für die tolle Folge!
Die Wunschkritiken (ich meine die 5 Filme wie auch einst im Sommer) sind die besten Folge bei Pantoffel. Weiter so!

1 „Gefällt mir“

Sehr schöne Ausgabe Pantoffel TV mit einer guten Filmauswahl (danke ans Forum) und sehr guten Kritiken (danke an die Runde). Einzig Mario war mal wieder #mariomäßig :smiley: . Bei Bond wird ja auch immer so viel Wert auf Realismus gelegt (Finger in Wunde :wink: ).

Amelie: seltsame Wahl, ein englischsprachiger Trailer zu einem französischen Film, den ihr auf deutsch gesehen habt…

Zu Watchmen:

Ich habe zuerst den Film gesehen und anschließend den Comic gelesen und muss kylennep wiedersprechen.

Es stimmt zwar, dass man im Comic mehr erfährt und das Ende anders ist, aber der Film funktioniert so wie er ist sehr gut, ist schlüssig und klar aufgebaut und gehört mit zu den besten Comicverfilmungen, die es überhaupt gibt:

Ich weiß nicht, welchen Film du gesehen hast, aber genau diese Demystifizierung des Superheldentums habe ich im Film immer wieder wahrgenommen. Es wird zum Beispiel darauf eingegangen, was aus den Minutemen geworden ist und Psychopathen wie Rohrschach als Sympathen wahrzunehmen beweist ebenfalls, dass der Effekt vorhanden ist.

Zak Snyder mag den Film nur verwaltet haben - das ist aber immer noch um Welten besser, als wenn er den Stoff mit seiner eigenen Note verfälscht hätte.

Dazu kommen Snyders für ihn typische Style-over-Substance-Vergehen, wie der Anfangskampf, der überhaupt keinen Sinn ergibt, wenn man weiß, wer da den Comedian angreift (und dieser ihn einfach nicht so hochheben könnte)

  1. Weiß man genau das bis zum Ende nicht
  2. Wird genau diese Person an vielen anderen Stellen durchaus als Charakter dargestellt, der über mehr Kräfte verfügt, als er augenscheinlich haben sollte.

Weicht vielleicht von der Comic-Vorlage ab, ist aber dennoch stimmig im Film ungesetzt.

Zu all diesen Schwächen kommt noch hinzu, dass die Effekte (v.a. Ozys Katze) nicht gut gealtert sind und: Es kommt kein Sixties-/Seventies-/Eighties-Feeling auf. Vergleicht den mal mit „X-Men: First Class“ im Hinblick auf das Schaffen einer Epoche, da verkackt Watchmen zu sehr. Bei Kleidung und Haarstyling hat man sich nicht wirklich in die jeweilige Epoche hineinversetzt, was es für Nicht-Comic-Kenner wohl noch schwerer machen könnte, der Story zu folgen.

Hast du vielleicht eine andere Verfilmung gesehen als ich? Das was du hier schreibst, stimmt einfach nicht.

Gruß Iwan

Kann es sein, dass du mit deinem Lob eigentlich eher Volker und nicht Holger gemeint hast, denn schließlich war es ja Volker, der die ausführliche Beschreibung und Rezension zu „Watchmen“ geliefert hat? :wink:

      • Aktualisiert - - -

Woher willst du denn wissen, in welcher Sprache ich „Le fabuleux destin d’Amélie Poulain“ gesehen habe? :wink:

[QUOTE=Beyermacher;482841]Kann es sein, dass du mit deinem Lob eigentlich eher Volker und nicht Holger gemeint hast, denn schließlich war es ja Volker, der die ausführliche Beschreibung und Rezension zu “Watchmen” geliefert hat? ;)[/QUOTE]

Nein, er meinte natürlich mich - aber ich denke, bei deinem Namen hat er sich geirrt :mrgreen:

Beckmann zum Niederknien. Er hat so recht mit jeder Aussage. :smiley:

      • Aktualisiert - - -

…bis zur Mononoke-Kritik. Aber immer noch angemessene Kritik von ihm.
…Volker und sein Kuschelkissen… :mrgreen:

Insgesamt hat das Forum 4 Meisterwerke zur Rezension gewählt. Und Watchmen.

Danke, Nils! Du hast vollkommen Recht! Das Lob ging natürlich an dich und Volker!

Sorry, Volker! War, wie Holger auch schon anmerkte, nur ein Tippfehler!

Beste Grüße,
Euer Marco

[QUOTE=signore;482846]Das Lob ging natürlich an dich und Volker!
[/QUOTE]

Danke, wusste ich doch! :mrgreen:

Ich fürchte, das wird dieses Jahr nix mehr mit dir bei Pasch-TV… :stuck_out_tongue:

Es stimmt zwar, dass man im Comic mehr erfährt und das Ende anders ist, aber der Film funktioniert so wie er ist sehr gut, ist schlüssig und klar aufgebaut und gehört mit zu den besten Comicverfilmungen, die es überhaupt gibt:

Nö. Für mich funktioniert das Ende im Comic nur, weil (Comic- und Film-Spoiler)

das Alien eine dritte Macht ist, die die Weltmächte des kalten Krieges angreift. Deshalb müssen sie sich vereinen. Dr. Manhatten ist aber eine amerikanische Waffe, der heißt ja sogar Manhattan und der Wissenschaftler im Film sagt sowas wie „Gott ist Amerikaner“. Deshalb werden die Russen, selbst wenn sie zum Stoppen Manhattans mit den USA zusammenarbeiten, immer den USA Vorwürfe machen werden bzgl. der Zerstörung der Städte. Das Film-Ende bringt ein Ungleichgewicht ins Verhältnis der Mächte, weil die USA in den Augen Russlands Mist gebaut haben und die UdSSR damit den moralischen Highground hat, während das Comic-Ende (vermeintliche Alien-Invasion) beide Mächte in die genau gleiche Position versetzt.

Ich weiß nicht, welchen Film du gesehen hast, aber genau diese Demystifizierung des Superheldentums habe ich im Film immer wieder wahrgenommen. Es wird zum Beispiel darauf eingegangen, was aus den Minutemen geworden ist und Psychopathen wie Rohrschach als Sympathen wahrzunehmen beweist ebenfalls, dass der Effekt vorhanden ist.

Ich sprach nicht von der Demystifizierung des Superheldentums, sondern von der Dekonstruktion des Mediums. Der WM-Comic dekonstruiert den Superheldencomic - diese Metaebene fehlt bei Snyder völlig, weil der zu Metaebenen auch bisher in keinem seiner Filme in der Lage war.
Außerdem - und das ist ja das Brillante an WM - ist es eine extrem durchgeplante Narration, die nicht nur das Medium Comic erweitert, sondern auch ganz konsequent mit den Grenzen des Mediums spielt. Schau dir zum Beispiel das Kapitel „Fearful Symmetry“ noch einmal ganz genau an, wie Gibbons die Panel komponiert hat. Fällt dir was auf?
Hier wäre Snyder als Filmemacher gefragt gewesen, so einen ähnlichen Effekt für das Medium „Film“ zu erzeugen, wenn er eben nicht nur ein Verwalter der Vorlage sein will. Dass sowas geht, hat ja bspw. Nolan mit Memento bewiesen.

Zak Snyder mag den Film nur verwaltet haben - das ist aber immer noch um Welten besser, als wenn er den Stoff mit seiner eigenen Note verfälscht hätte.

Das Ende ist ja seine eigene Note und das gefällt dir doch auch…

  1. Weiß man genau das bis zum Ende nicht
  2. Wird genau diese Person an vielen anderen Stellen durchaus als Charakter dargestellt, der über mehr Kräfte verfügt, als er augenscheinlich haben sollte.

Ja, klar, und genau das wollte Snyder subtil andeuten. Dem ging es überhaupt nicht um coole Shots, ist klar. Das sind ganz normale Menschen. Nicht Leute, die mit bloßen Fäusten durch Wände hauen. Schau dir mal an, wie viel Mühe es Ozymandias kostet, die Kugel zu fangen. Er sagt ja sogar, er sei sich selbst nicht sicher gewesen, ob das klappe So oder so ist er einfach nur ein agiler, sehr sportlicher Mensch, kein geheimer Gewichtheber, der den Comedian über den Kopf heben könnte.

Hast du vielleicht eine andere Verfilmung gesehen als ich? Das was du hier schreibst, stimmt einfach nicht.

Belege?

[QUOTE=hugoalva;482792]Die Kritiken von Mario sind wieder großartig:lol:;)[/QUOTE]

Ich habe mit ihm mitgelitten… Schon die Trailer gingen mir bei allen Filmen auf die Nerven und ich war froh diese nicht schauen zu müssen.