Folge 8

Und in 99% der Fälle trifft das auch zu, Herr Masernkritiger.

Auf den Inhalt der Kritik bezogen hast du vollkommen recht. Was die Motivation angeht, sehe ich schon eine große Mehrheit im antisemitischen Bereich, da kein Staat der Welt (mit Ausnahme höchstens der USA) auch nur annähernd so kritisch betrachtet wird wie Israel und keine Gruppe der Welt so liebevoll und nachsichtig umsorgt wird wie die Palästinenser. Es gibt ein unstillbares Bedürfnis, dem Staat der Juden Schandtaten nachzuweisen, und das kann man nur mit Antisemitismus erklären. Wer heute immer noch behauptet, er dürfe Israel nicht kritisieren, gleicht einem Volltrunkenen, der klagt, man bekomme nirgends Alkohol.

OT Ende. Sorry.

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Das ist auch so eine Sache. Polak hat niemals Namen genannt, also niemanden namentlich angeklagt. Das waren Niggemeier und der „Freitag“. Jetzt wird einerseits so getan, als wäre alles eine von Polak inszenierte PR-Aktion, und ihm andererseits vorgeworfen, dass er sich nicht näher dazu äußern will. Die Botschaft vieler Kritiker Polaks lautet mittlerweile: Der Jude zieht die Fäden, um seinen Opferbonus zu maximieren. Er ist gleichzeitig schuldig, weil er über das Thema redet und weil er nicht darüber redet. Egal was er tut, es untermauert seine Schuld.

Sein eigentliches Verbrechen besteht darin, darauf hingewiesen zu haben, dass es Antisemitismus auch dort gibt, wo es ihn gemäß öffentlicher Meinung nicht geben kann. Dass sich, sobald das A-Wort genannt wird, die halbe Nation aufführt, als hätte man beiläufig eine Leiche im Keller erwähnt, ist typisch, aber die Reaktionen werden heftiger.

Dass du dich zu dem Thema nicht äußern kannst, ohne dich darüber zu beklagen, dass dein dringendes Bedürfnis nach Israelkritik angeblich nicht erfüllt werden dürfe, spricht ebenfalls Bände.

So in der Simpsons-Art:

For the sake of Privacy Let’s call her Lisa S… No That’s too Obvious, let’s say L. Simpson

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Wenn man die betreffende Sendung gesehen hat, mag das offensichtlich sein. Dennoch hat er keine Namen genannt und den Vorwurf auch nicht gezielt lanciert. Er wurde in Interviews auf die Passage angesprochen und hat weiterhin keine Details verraten. Dann kam Niggemeier und seitdem tun alle so, als würde Polak versuchen, Böhmermann zu seiner PR-Bitch zu machen. Das halte ich für unredlich.

Polaks Buch halte ich übrigens für unnötig. Für den klassischen Antisemitismus gibt es “Der ewige Antisemit” von Henryk Broder, für den israelbezogenen “Der ewige Sündenbock” von Tilman Tarach und “Vereinte Nationen gegen Israel” von Alex Feuerherdt und für den muslimischen “Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude” von Arye Shalicar. Jedes einzelne davon gibt mehr her als Polaks seichter Taschenschinken.

Aber das Simpsons-Zitat muss ich einfach liken.

Wolfgang M. Schmitt macht sich übrigens auch musikalisch ganz gut :wink:

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Geil. Hat er in der Adventsnacht schon was vor? :smiley:

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dass er noch niemals in zerrissenen Jeans unterwegs war, war mir schon klar :wink:

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HaHaHaHaHa, Made my day, sehr schöne Idee. Mit Mario als musikalische Hintergrundbegleitung.

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Und anschließend muss er seinen Auftritt auf den Kapitalismus reduzieren!

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Im Ernst, ich finde die Idee super und würde auch dafür spenden. Die Frage ist, ob er Zeit und Lust hätte…

Er könnte ja ein schön systemkritisches Lied darbieten:

edit: timecode ergänzt

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Oder das hier:

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Wie genial , ein verstecktes Talent

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Cool! Mit dem Wolfgang würde ich auch zusammen Karaoke singen… :microphone:

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Ernsthaft: Sorgt bitte dafür, dass ihr ihn, wenn es irgendwie geht, an die Adventsnacht bekommt. Und wenn nicht, muss er künftig nach jeder Analyse in der Mediatheke eins trällern. :rofl:

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Er empfahl " Die großen Fragen: Eine Geschichte der philosophischen Probleme im Überblick" von Robert Zimmer und Martin Morgenstern, erschienen im Reclam Verlag, was allerdings schon seit geraumer Zeit vergriffen ist.

An Philosophie Interessierten würde ich (selbst wenn das oben genannte Buch nicht vergriffen wäre) zuallererst “den Störig” ans Herz legen:
Hans Joachim Störig - Kleine Weltgeschichte der Philosophie (erschien im Fischer Verlag)

Wer kein besonderes Faible für die östliche Tradition hat, kann direkt beim zweiten Kapitel (Griechische Antike) einsteigen, dem Fundament aller westlichen Philosophie bis heute.
(Whitehead: Die sicherste allgemeine Charakterisierung der philosophischen Tradition Europas lautet, daß sie aus einer Reihe von Fußnoten zu Platon besteht)

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Die akademische Philosophie steht vor dem Problem, dass sie - hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Weltbild - von den Naturwissenschaften nahezu vollständig verdrängt wurde und auch keine neuen Impulse mehr liefert. Die heutigen Philosophen sind überwiegend Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler.

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Und das ist tatsächlich ein Problem, denn die Damen und Herren können immer nur vom kleinsten Teilchen her denken. Das ist, als versuchte sich jemand als Literat, der glaubt, ein Wort sei nicht mehr als die Summe seiner Buchstaben.

Auch die Nachfrage fehlt. Derzeit ist es schick, den Menschen irgendwo zwischen Roboter und Rindvieh einzuordnen. Philosophie stört da nur und kann im Untergrund verrückte Blüten treiben.

Die letzten paar populären Philosophen sind eher Philosophiewissenschaftler, denn sie erzählen nur nach und ordnen ggf. neu ein, was alte Philosophen einmal geschrieben haben. Die einen basteln sich daraus eine politische Agenda (was das Gegenteil von Philosophie ist), die anderen einen schönen Youtube-Kanal.

Zu Oliver Polac. Egal ob das PR war oder nicht, aber ich kann das nachvollziehen was er damit meint wenn eine Person die Situation ausnutzt und extra stichelt. Aber da ist Polac selber schuld, den dieses Thema und wie er die Witze bringt sind ein Schneidegrad zwischen ernst gemeint und es soll witzig sein.

Allgemein gesagt ist es immer problematisch Witze auf kosten von Anderen zu machen. Und wenn man selber davon betroffen ist, hängt es davon ab in welcher emotionalen Verfassung man ist, um solche Witze von sich abprallen zu lassen.