Folge 79 - Quelle: Internet

Hier kann über diesen Beitrag diskutiert werden!

Ich finde, dass es sehr schwer ist eine genaue Quelle anzugeben.
Jeder sollte ja wissen, wie oft Sachen im Netzt verschwinden und zig Mal neu hochgeladen werden. Das würde ja quasi unmöglich werden, den wirklichen Ursprung festzustellen. Oder wenn man Uber_haXx0r1337 als Quelle angeben muss ist das dann doch bei den Tagesthemen ein wenig komisch.

Aber solange es möglich ist und nicht zu große Umstände macht sollte man möglichst genau die Quelle angeben, wie man es z.B. bei FKTV hätte machen können, aber bei anderen Dingen ist das denke ich leider nicht so eindeutig möglich.

Ich bin erstaunt und positiv überrascht, dass die ARD eine so detaillierte Stellungnahme abgegeben hat. Scheinbar gab es ein Missverständnis bezüglich der Frage. Holger hätte wohl etwas präziser nach Videos aus dem deutschsprachigem Raum fragen können.

Allerdings hat die ARD sehr wohl recht damit: Der Ursprung des Videos ist nur in den seltensten Fällen zu klären.
Wenn das Material allerdings im Channel bestimmter Personen erscheint, sollte es natürlich angegeben werden.
Aber auch hier ist wieder nicht gewährleistet, dass die Redaktion bei ihren Recherchen auf die reale Quelle stößt. Material “einfach so” zu verwenden ist aber doch wirklich dreist.
Stellt euch vor, ihr findet ein Handy auf der Straße, wisst nicht, von welchem Hersteller es ist und kopiert einfach mal das Design für eure Zwecke… lol

Entscheidend ist ja nicht der wirkliche Ursprung sondern die Quelle bezeichnet ja die Herkunft auf die man sich als Bezugnehmer bezieht. Da ist egal wer was wann wie oft hochgeladen hat, wenn ich es ausgerechnet von dem einen herangezogen habe, dann habe ich den auch zu nennen.

Anderenfalls würde ja die Quellenangeberei (schönes Doppelwortspiel) ein langer Wortschwanz werden.
Ich finde aber dennoch, dass man zb. den Youtube Kanal oder konkrete URLs nennen sollte.

Ansonsten kann man auch allgemein Quelle: “irgendwo irgendwie auf der Welt” definieren und hätte damit alles abgedeckt - hilft nur keinem.

Der Beitrag war wirklich gut.

Die Stellungnahme der ARD war aber mal wirklich brauchbar, damit hätte ich gar nicht gerechnet, sonst hauen die einem immer nur Floskeln auf den Latz - aber diesma war es wirklich nachvollziehbar und sachlich.

Die Begründung des ZDF ist … seltsam.
Ich würde Youtube, wenn überhaupt, mit der Gesamtheit des Fernsehprogramms vergleichen, nicht aber mit einem einzelnen Sender.

Zu “Quelle: Internet”, “Quelle: YouTube” und ähnliches:

Ich finde eher die Frage interessant, ob die Sender die genaue Quelle finden könnten oder es bloß nicht wollen.

Natürlich ist bei manchen Beiträgen (z.B. Videos) der wirkliche Urheber schwer zu finden oder sollte geschützt werden. Aber es wird sicher auch Fälle geben, wo die genau Quelle möglich wäre. Eine ellenlange URL ist gar nicht nötig, die Webseite und der YouTube-Kanal reichen beispielsweise aus.

Hat ein Dozent von mir letzte Woche erst gesagt. Quelle: Internet ist in etwa so als wenn man sagen würde Quelle: Bücherei, Quelle: Straße, Quelle: Öffentlicher Raum.

Hat ein Dozent von mir letzte Woche erst gesagt. Quelle: Internet ist in etwa so als wenn man sagen würde Quelle: Bücherei, Quelle: Straße, Quelle: Öffentlicher Raum.

Na also.
Wehe, Holger müllt uns weiter mit unnötigen Informationen zu…
In einem Magazin, dass sich mit dem Fernsehen beschäftigt, kann man sich die Quellangaben gleich sparen. Das es aus dem Fernsehen kommt ist offensichtlich - und da Holger die Clips (das nehme ich jetzt einfach mal an, damit meine Begründung Sinn ergibt) zugespielt wurden und es kompliziert ist, die Quelle zu ermitteln (Bunte Senderlogos sind ja kein klarer Anhaltspunkt) kann man sich das auch ganz sparen.
Am Besten noch das Senderlogo zensieren, damit beim Zuschauer keine Irritation entsteht und fertig.

Quelle: Bücherei

Ha, sehr schönes Beispiel … das hätte ich mir mal bei meiner Diplomarbeit erlauben sollen, da wäre das Quellenverzeichnis auf eine halbe Seite zusammengeschrumpft. :wink:

Guttenberg WIN!

Wenn man den genauen Urheber nicht finden kann, gibt man eben die nächstbeste Quelle an. “Internet” oder “Youtube” sind das bei einem Youtube-Video nicht, sondern der Kanal, von dem man das Video genommen hat.
Wenn sie schon selbst sagen, dass sie mit den Uploadern Kontakt aufnehmen, kann man solche Information aber auch erfragen.

Die Stellungnahme des ZDF ist lächerlich. “Quelle: YouTube” würde nicht “Quelle: ARD”, sondern wenn überhaupt “Quelle: Fernsehen” entsprechen, und das kanns ja wohl nicht sein.

Ich finde das Thema ein wenig übertrieben.
So ein Youtube-Video ist eben oft kurzlebig, wird gelöscht, woanders neu eingestellt. Es lässt sich nicht herausfinden, wer genau der Urheber ist und das macht die Gesamtheit der Internet-Videos erstmal zu sehr unsicheren Quellen.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, eine URL im Fernsehn einzublenden, wenn nicht eindeutig geklärt ist, wer da die Kamera gehalten hat.
Ich glaube, “Quelle: Internet” hat eine ähnliche Qualität wie “Amateuer-Aufnahme”.

Zumal es natürlich nett wäre, wenn ein Fernsehsender vorher beim Youtube-User nachfragen würde, ob der Clip verwendet werden darf und wie genau er zu der Aufnahme gekommen ist… Einfach nur stumpfsinnig und unreflektiert Youtube-Clips im Fernsehn zu zeigen, hat ja auch nichts mit Recherchearbeit zu tun…

@suede
Man könnte aber zumindest angeben, aus welchem YT-Kanal man das Video nun hat.
Da es doch recht unwahrscheinlich ist, dass das Video noch während Ausstrahlung der Nachrichten spurlos aus dem Kanal verschwindet, könnte der Zuschauer kontrollieren, ob das Video selbst eventuell noch länger war, was der Nutzer ansonsten so hochlädt, wie das Video in den Kommentaren bewertet wird etc.
Aber das ist offenbar nicht gewünscht, man würde damit ja ein Stück Deutungshoheit aufgeben.

So ein Youtube-Video ist eben oft kurzlebig, wird gelöscht, woanders neu eingestellt. Es lässt sich nicht herausfinden, wer genau der Urheber ist und das macht die Gesamtheit der Internet-Videos erstmal zu sehr unsicheren Quellen.

Ohne den Beitrag bis jetzt gesehen zu haben, aber in wisschenschaftlichen Arbeiten ist es so, dass neben URL auch das Datum mit angegben wird, an dem die Datei/Dokument/Video angeschaut wurde. So lässt sich auch nach der Löschung nachvollziehen, ob es die Datei zu dem Zeitpunkt gab.

Es geht ja auch nicht darum wer der Urheber ist, sondern auf wen man sich bezieht, wenn man ein Video einer dritten Person zuhilfe nimmt.

Ansonsten müsste man ja auch alles andere quellentechnisch absichern. Ausschnitte bei RTL - Quelle RTL - die widerum filmen, Quelle Innenstadt, die Innenstadt wiederum visualisiert andere Sachen zb. Werbung, Quelle Vodafone, die wiederum die Werbeagentur beauftragt haben, die einen Fotografen für die Werbung engagiert haben, der widerum die Rechte an den fotos hält usw. usw.

was wär das für ein Chaos…

Jetzt zeigt sich leider die Kehrseite dieser fragwürdigen Anti-RTL-Kampagne: RTL und alle weiteren Privatsender werden wohl nie mehr eine Stellungnahme zu irgendwas abgeben, auf dem das Ticket Alsterfilm/Kreymeier/FKTV klebt. Das war absehbar und offensichtlich von Holger auch so kalkuliert.

Dass die Öffentlich-Rechtlichen kein Problem mit Holgers Anfragen haben, ist klar: Wenn die ihre Stellungnahmen nicht abgeben, heißt es gleich wieder “der öffentlich-rechtliche Apparat mauert und schweigt”. RTL und die Privaten können ihren Ruf im FKTV-Publikum eh nicht mehr retten, von daher tun sie gut daran die Anfragen zu ignorieren.

Inhaltlich find ich den Beitrag auch eher unschlüssig. Denn auch wenn der Vergleich sehr krass ist, so haben Mitarbeiter von BBC und amerikanischen Networks im zweiten Weltkrieg den wenigen Augenzeugen, die entsetzt von Massenvernichtungslagern in Deutschland und Polen sprachen, sinngemäß gesagt: “Leute, ihr habt keine Quellen. Alles was wir haben, sind ein paar verwackelte Luftbilder und ein paar verstörte Regimegegner. Kommt wieder, wenn ihr was Handfestes und einen klaren Kopf habt.”

Diese verwackelten Videos aus Syrien und dem Jemen haben ja gerade den Zweck, verbrecherische Vorgänge zu belegen und nach außen zu schmuggeln. Man kann dem gar nicht so detailliert nachgehen, weil es ansonsten Menschenleben kostet. Und dass sich in den Krisenregionen nicht so viele ausländische Korrespondenten herumtreiben, ist auch verständlich.

@ rikibu:
Lustigerweise wird das ja auch dann im Off-Text oder der Anmoderation erwähnt: Wo findet etwas statt, wann soll es passiert sein, in welchem Zusammenhang sind die Aufnahmen (angeblich) entstanden. Dass die “Quelle” einer Vodafone-Werbung Vodafone selbst (und die Werbagentur, welche die Rechte an ihren Plakten in Gänze wiederum Vodafone verkauft hat) ist, ist selbsterklärend und darauf muss nicht hingewiesen werden - Zumal es in den wenigsten Fällen dieser Art überhaupt von Belang ist.

Wenn es nicht um den Urheber geht, worum denn dann?
Man kann (als ernst zu nehmender Journalist) nicht einfach auf etwas Bezug nehmen, bei dem man nicht gepfrüft hat, wer dafür verantwortlich ist. Deshalb ist es ja so ein zweischneidiges Schwert überhaupt Internetvideos als Belege/Beweise in (beispielsweise) Nachrichtensendungen zu verwenden.
Ich gehe aber jetzt einfach mal optimistischerweise davon aus, dass die Redakteuere bei den einschlägigen Sendern, ihre Internet-Clips geprüft haben, bevor sie ihre Nachricht drum basteln. In dem Fall reicht mir persönlich die Information: "Das Video stammt aus dem Internet. Wir haben es nicht selbst produziert. Es ist frei zugänglich. Anscheindend wurde es von jemandem gedreht, der vor Ort war, aber selbst kein Journalist ist."
Mal ehrlich, wer schreibt sich denn den Usernamen eines Youtube-Kanals oder gar eine ganze URL auf, nur um sich ein Video anzusehen, das er schon im Fernsehn gesehen hat?
(Videobewertungen sind jedoch nur dann interessant, wenn der Clip tatsächlich länger als ein paar Tage online ist. Besonders aussagekräftig sind Youtube-Kommentare aber trotzdem meistens nicht…)

In dem Fall reicht mir persönlich die Information: „Das Video stammt aus dem Internet. Wir haben es nicht selbst produziert. Es ist frei zugänglich. Anscheindend wurde es von jemandem gedreht, der vor Ort war, aber selbst kein Journalist ist.“

Es geht ja nicht nur darum, die Quellenangabe als Referenz zu verwenden. Ich persönlich empfinde das Weglassen einer halbwegs genauen Quellenangabe als Respektlosigkeit gegenüber dem/den Urheber/n des Videos.
Diejenigen Redakteure, die diese Videos in ihre Sendungen nehmen füllen damit enorm billig ihre Sendezeit und geben dem Zuschauer gleichzeitig auch noch was schönes zu gucken - haben aber nicht mal den Anstand, eine Quelle zu nennen. „Quelle: Internet“ oder „Quelle: Youtube“ stehen wie schon gesagt auf dem gleichen Level wie „Quelle: Bücherei“. Wenn man keine URL einblenden will, könnte man ja wenigstens „usernameX, Youtube“ oder so schreiben.

Und die Sache mit dem Quellenschutz finde ich auch etwas an den Haaren herbeigezogen, wenn die Sender selbst sagen, dass Rückschlüsse auf tatsächlichen Urheber und Authentizität sowieso nicht überprüfbar sind.

Warum fällt mir das erst jetzt ein? Ist zwar nicht sonderlich einfallsreich, aber “Quelle: Milchstraße” sollte doch wohl genau genug sein, oder?