Folge 74: Zeitreisen

Diese Bindungen bestanden insofern, als Konservative und Bürgertum das Hauptübel im Kommunismus und im Versailler Vertrag sahen. Dass diese Läger davon abgesehen nicht in Opposition zum Nationalsozialismus standen, ist ein Mythos. Allerdings wäre die NSDAP ohne Hitler nicht halb so radikal gewesen und es ist denkbar, dass sie sich mit den alten konservativen Eliten verbündet hätte, um die SA loszuwerden. Und dann wäre es wahrscheinlich ähnlich weitergegangen wie zuvor, da niemand gewagt hätte, das Rheinland zu remilitarisieren oder gar Österreich zu annektieren. Den Juden wäre es dennoch sehr schlecht ergangen, aber der Holocaust hätte wahrscheinlich nicht stattgefunden, zumal nicht einmal Himmler ursprünglich einen industrialisierten Massenmord im Sinn hatte, sondern erste Anweisungen in einer Geheimbesprechung mit Hitler erhielt, die er kreidebleich verließ.

Es hing schon sehr vieles von Hitler ab. Wer ihn töten will, soll das tun. Am besten irgendwann zwischen dem ersten Sieg und Hindenburgs Tod, denn das folgende Chaos würde die Leute davon abbringen, noch einmal die Revolution zu wählen.

Aber wie gesagt: Ich reise einige Millionen Jahre in die Vergangenheit, denn um wahnsinnige Deutsche zu sehen, brauche ich wirklich keine Zeitmaschine.

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Da hast Du absolut Recht und das ist eine sehr weise Einstellung. In genügend Filmen und Büchern wurde uns ja schon vor Augen geführt, dass alles was geschieht seinen Sinn und Zweck hat auch wenn wir es nicht immer verstehen können.

Trotzdem wäre es verführerisch bestimmte Dinge auszusprechen, die man nie sagen konnte und heute nicht mehr sagen kann. Oder tolle Momente noch einmal zu erheben.

Ob das die gewünschte Befriedigung bringt? Oder der Moment wieder so schön ist, wenn man ihn mit dem Wissen von heute erneut erhebt? Wohl nicht. Aber verführerisch es auszuprobieren wäre es!

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Ich glaube das Computerspiel Command & Conquer Alarmstufe Rot baut auf der Story auf, dass Hitler per Zeitreise ermordet wird, weshalb dann die Sowjets den Weltkrieg beginnen.

So was ähnliches gibt es schon, einmal auf Netflix Travelers und es gab früher mal so ne Serie Seven days oder so. Da konnte ein geheime Rehierungsbehörde sieben Tage in die Vergangenheit reisen und zum Beispiel Anschläge verhindern.

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Ich würde sehr gern zum 12. Oktober 802.701 reisen, nur um zu sehen, ob es wirklich die Eloy und die Morloks dann gibt.

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Hamburger Hafen vorm Krieg, da fällt mir doch direkt dieses Video ein, allerdings von 1938 also mit dem Krieg schon am Horizont, kommentiert von Wilhelm Wieben und in Farbe:

Hat @marioperez007 einige Folgen von „Sekunden vor dem Unglück“ gesehen? Hab ich auch^^

Ansonsten wäre ich aber vorsichtig bezüglich Unglücke verhindern usw. da sich dort der Rückschaufehler einschleichen kann.

Ich finde ja die „Rettung“ bei Japan Airlines 123 übel, das Unglück mit den meisten Todesopfern mit nur einer Maschine: Japan Airlines Flug 123: Der schlimmste Absturz der Geschichte - aeroTELEGRAPH

Nur vier der 524 Insassen überlebten den Absturz. Doch es hätten deutlich mehr sein können – wenn denn die Rettungskräfte rechtzeitig eingetroffen wären. Nach dem Absturz wollte zunächst die US-Luftwaffe mit einem Helikopter zum Unglücksort vordringen. Doch die Japanischen Rettungsteams wollten die Aktion alleine durchführen. Da sie erst in der Nacht ankamen und die Sicht schlecht war, konnten sie nicht landen. Man entschied sich, dass es wohl keine Überlebenden gebe und man die Suche erst am Morgen fortsetzen werde. Ein fataler Fehler. Bei der Untersuchung der Leichen stellten Ärzte feste, dass einige von ihnen den Absturz wohl überlebt hatten, aber von den Folgen der Nacht in den Bergen gestorben waren. Eine Rettung zehn Stunden früher hätte ihnen das Leben gerettet.

Da hätte ich den Amis einfach gesagt: scheißt doch drauf und rettet die, da gehen doch Menschenleben über irgendwelche Befugnisse und Bürokratie!

Und Air India, die habens im Abstand von knapp 15 Jahren geschafft, zweimal gegen den Mont Blanc zu fliegen, praktisch an derselben Stelle:

Wäre ansonsten die Frage, inwiefern die Verhinderung gewisser Unglücke die Verbesserung der Sicherheit verschoben hätte, gab z.B. von der de Havilland Comet (erstes Strahlgetriebenes Verkehrsflugzeug der Welt) einige ungeklärte Abstürze (stellte sich später heraus, dass es Materialermüdung war), welche dann zur Entwicklung der Flugschreiber geführt haben.

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Bringt nix - der Doctor existiert!
Zeit ist so oder so wibblywobbly! :man_shrugging:

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Ach ja, geopolitisch würde mich der Nahe Osten nach 1945 ohne irgendwelche Eingriffe des Westens (insbesondere von Uncle Sam) interessieren, die haben ja bspw. 1953 den iranischen Präsidenten gestürzt, der die Ölgesellschaft verstaatlichen wollte, die Mudschahedin in den 80ern in Afghanistan gegen die Sowjets unterstützt und eben in den letzten 20 Jahren sind sie dann selbst auf den Friedhof der Weltmächte (Afghanistan), immerhin soll das ja so langsam vorbei sein, haben Saddam gestürzt; ja, der hat mMn schon viel Mist gebaut, will ich gar nicht beschönigen, aber der Irak heute ist mMn ein größeres Sh*thole als vor 2003.
Und auch die weiteren Länder des arabischen Frühlings.

Mittel- und Südamerika natürlich auch, da hat sich Uncle Sam auch das eine ums andere Mal eingemischt, beispielsweise am 11. September 1973 in Chile im Hintergrund und auch ein paar direkte Invasionen wie bspw. in Grenada oder Panama…

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Ach so, wir können nicht nur eindimensional reisen, sondern auch alternative Zeitlinien wählen? In dem Fall würde mich z.B. folgendes interessieren:

  1. Rom ohne Christen,
  2. Arabien ohne Moslems,
  3. Amerika sich selbst überlassen,
  4. Afrika sich selbst überlassen,
  5. Europa heute, nachdem Deutschland 1945 endgültig aufgelöst und zwischen Polen und Frankreich aufgeteilt wurde.

Und generell noch:

  1. Die Zeit Homers, um zu sehen, ob die bikamerale Psyche mehr ist als nur eine Theorie,
  2. die Zeit der Neandertaler, um zu sehen, ob sie Kulturwesen oder Bestien waren,
  3. die Zeit der Errichtung Gobekli Tepes.

Außerdem würde ich gerne die Wasseraffentheorie überprüfen. Ich hätte definitiv gut zu tun.

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Jetzt hätte ich fast das wichtigste vergessen:

Ich würde gerne vier Milliarden Jahre in die Vergangenheit reisen, und zwar auf den Mars, denn der hatte damals noch eine Atmosphäre und flüssiges Wasser, könnte also bewohnt gewesen sein. Ein Schutzanzug wird schon drin sein, wenn es eine Zeitmaschine gibt.

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Ich würde gerne einem berühmten Musiker eines seiner zukünftigen Lieder vorsingen und schauen, ob es später genau so schief wird :stuck_out_tongue_winking_eye:

Eher nicht, vor vier Milliarden Jahren war der (noch junge) Mars noch ungemütlicher als heute. :wink:

Immer wieder erstaunlich, dass sich die hellsten Köpfe der Welt in irgendwelchen Foren herumtreiben, anstatt ihr Wissen mit der Fachwelt zu teilen.

Wikipedia:

Sci-News:

Global News:

Und schließlich die NASA:

Ich denke, das reicht.

(Weiter diskutiere ich nicht darüber, da OT. Sollte ein Moderator diesen Beitrag löschen, dann bitte auch den, auf den er sich bezieht.)

Aber noch nicht vor 4 Milliarden Jahren, hat sich der junge Planet gerade erst verfestigt.
Die Zeit mit flüssigem Wasser kam erst später.

Die Idee, irgendein Dokument in der Vergangenheit zu hinterlassen, ist sinnvoll.
Ich würde z.B. die Serie „Tschernobyl“ auf VHS überspielen und - sagen wir - im Januar 1986 anonym per Post an eine oder mehrere maßgebliche Stellen schicken. Dann zurückreisen in die Gegenwart und nachschauen, ob die Katastrophe stattgefunden hat. (Vorausgesetzt, wir befinden uns nicht im „Terminator“-Universum. Wobei … der T-1000 kam ja auch durch, obgleich der nix Organisches an sich hatte. Merkwürdig …)

Problem: Sobald du in der Vergangenheit gezielt etwas änderst, bekommst du es mit einem astreinen Zeitparadoxon zu tun. Beispiel Tschernobyl: Angenommen, jemand könnte den Vorfall im Nachhinein verhindern. Erstens gäbe es die TV-Serie dann gar nicht und somit nicht den Beweis, den du brauchst. Und erst recht gäbe es auch keine Motivation, in der Zeit zurück zu reisen. Daran kranken eh fast alle Spielfilme und Serien, die sich mit dem Thema beschäftigen, wie etwa „Zurück in die Zukunft II“: Die Protagonisten nehmen aus irgendeinem Grund als einzige die Veränderung wahr. Das ist natürlich dramaturgisch erforderlich, damit sie in der lage sind, den Fehler auszubügeln. Logischer wäre, dass die beiden nach ihrer Rückkehr in die Gegenwart das allgemeine Bewusstsein teilen. Noch schlimmer: Hätte Doc Brown unter den widrigen Bedingungen überhaupt seine Zeitmachine bauen können? Dann hätte es nie eine Zeitreise gegeben. :dizzy_face:

(Noch schlimmer ist in dieser Hinsicht übrigens „Back to the Future III“, das sogar innerhalb der eigenen Parameter failt. Ich sag nur: 2 DeLorians … einer davon ohne Zeitreise-Funktion, dafür mit intakter Kraftstoff-Versorgung. Bei dem anderen genau umgekehrt. So where’s the problem?!?)

Der Film behilft sich mit der Erklärung, dass die Veränderung der Zeitline ein Paralleluniversum erzeugt hat, das zusätzlich zu der bekannten Welt existiert. Womöglich gibt es dort einen zweiten Doc, der ins Irrenhaus eingeliefert wurde, und einen zweiten Marty, der in der Schweiz Rachepläne gegen seinen verhassten Stiefvater schmiedet. Dass die beiden nicht spätestens bei ihrer Rückreise in ihr eigenes Universum zurückgekehrt sind (wie zuvor ja auch der alte Biff, als er die Zeitmaschine nach 2015 zurück bringt), ist natürlich wiederum der Dramaturgie geschuldet. Ein positives Gegenbeispiel ist die Star Trek Folge „Die alte Enterprise“. Hier ändert sich mit der Veränderung der Zeitlinie auch sofort die Gegenwart mitsamt allen Personen und deren Bewusstsein. Doch natürlich braucht die Dramaturgie auch in diesem Fall jemanden wie Whoopie Goldberg, die den Durchblick behält … :sunglasses:

Tatsächlich habe ich vor Jahren eine Doku gesehen, die sich mit verschiedenen Theorien paralleler Universen auseinander setzt. So gibt es z.B. in der ernsthaften Wissenschaft die Hypothese des sogennannten „Multiversums“. Immer mal wieder ploppt demnach in der übergeordneten Sphäre so eines auf. Womöglich erzeugt sogar jede Entscheidung, die jemals getroffen wurde, solch ein neues Paralleluniversum. Also müsste auch eine Welt existieren, in dem ein gewisser A.H. im Jahr 1907 an der Wiener Kunstakademie akzeptiert wurde und in der es daraufhin einen 2. Weltkrieg nie gegeben hat. Oder in der in Tschernobyl 1986 ein Mitarbeiter vor Ort war, der sich gegen seinen Vorgesetzten durchsetzen und somit die Havarie verhindern konnte. Der hat sich in unserer Realität an dem Tag vielleicht krank gemeldet.

Von einer empirischen Beweisbarkeit solcher Theorien scheint die Wissenschaft derzeit weit entfernt. Immerhin braucht es demnach aber auch keine Zeitreise, um etwas zu ändern, denn diese Welten gibt es dann ja eh schon. Wir können da bloß nicht hin. Jedenfalls noch nicht.

Daher neigen wir in Ermangelung von Alternativen dazu, die Ereignisse unserer Vergangenheit als selbstverständlich wahrzunehmen und das Positive darin zu sehen. Ohne das Reaktorunglück von Tschernobyl wären bestimmte technische Elemente nicht stillschweigend ausgetauscht worden, dann wäre es früher oder später irgendwann woanders passiert. Dies Weltbild ist deterministisch und hat nahezu religiösen Charakter. Frag einen Geistlichen nach der Welt und du landest früher oder später bei der Aussage: „Die Wege des Herrn sind unergründlich“. Wir selbst beten ja auch „Dein Wille geschehe“.

Dass Zeitreisen vor allem Nervensache sind, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Aus den 2000er Jahren gibt es die TV-Serie „Do over“ aus dem USA, die ab 2005 mit dem Untertitel „Zurück in die 80er“ auf Pro Sieben gezeigt wurde. Da findet sich die 34-jährige Hauptfigur Joel Larsen nach einem Stromunfall in seinem 14-jährigen Ich wieder und durchlebt erneut seine Jugend, natürlich mit dem Wissen und Bewusstsein, das er als Erwachsener angesammelt hat. In der Serie ist das ganz entspannt. Für mich ist es ein Albtraum! Wann immer alles wieder so ausgeschaut hat wie vor 30 Jahren, habe ich sofort Panik und will in dem Moment nur eines: Möglichst schnell in der Gegenwart aufwachen. Bislang hat das jedesmal funktioniert. Zum Glück …?

Ich denke, jenseits aller bekannten physikalischen Theorien bezüglich Lichtgeschwindigkeit, Wurmlöchern und komproimierter Masse liegt der Schlüssel für „Zeitreisen“ in unserem Gehirn. Immerhin gibt es ja auch Fälle, wo Leute nachweislich die Zukunft vorhersagen können. Sogar in meiner eigenen Familie.

Natürlich gibt es Zeitreisen, allerdings nur in die Zukunft und da mangels Geschwindigkeit nur im Sekundenbereich. Wenn man sich auf der Internationalen Raumstation ISS befindet, ist man schneller unterwegs als die Erde und reist damit in die Zukunft (Zeitdilatation] . Kosmonaut Sergei Krikaljow ist in die Zukunft gereist, allerdings nur 1/50sec bei seinem langen Aufenthalt im All. Siehe auch hier: Sergei Konstantinowitsch Krikaljow – Wikipedia Also physikalisch ist es möglich.

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Dasselbe Prinzip wie in diesem einen „Werner“-Film, nur umgekkehrt und deutlich langsamer?

Lustig,
passend zum Thema lese ich gerade „Das Jesus Video“ und bin ganz fasziniert.

Kurz: Bei Ausgrabungen in Israel findet man eine besondere Grabbeigabe. In dem über 2000 Jahre alten Grab, liegt eine Bedienungsanleitung einer Sony Videokamera. Besonders pikant: Diese Kamera ist eigentlich bei Sony erst in Entwicklung und soll frühestens in drei Jahren erscheinen.

So, hoffe jemanden angefixt zu haben. Lest mehr Bücher! :wink:

P.S.
von Andreas Eschbach. Davon gibt es wohl auch eine Verfilmung und sonstige verwurstungen. Sicher alles Käse im Vergleich zum Original

Ja ich kenne die Sendung „Sekunden vor dem Unglück“.
Habe sie schon oft gesehen. :+1:t3:

Als großer Science Fiction Fan, würde ich primär die Zukunft sehen wollen, weil ich wirklich neugierig bin ob wir eine Zukunft haben und wenn wie sie aussehen wird. Natürlich wäre es auch interessant zu sehen, wie etwas wirklich gewesen ist, aber ich würde es nur sehen wollen und nicht ändern.
Da fällt mir eine Folge von vermutlich Twilight Zone oder Outer Limits ein, wo es auch um Zeitreisen und Jesus ging, wo interessierte Geschichtszeugen angehalten waren sich so zu verhalten, dass die Geschichte nicht verändert wird. Beim der Wahl, welchen der Gefangenen man begnadigen sollte, waren es dann vor Ort nur die ganzen Zeitreisenden, die für die Freilassung von Herrn Barabbas stimmten, statt für den Herrn aus Nazareth