Aus meiner Perspektive:
Mich nervt nicht nur das eingedeutschte englische Wort „gender“ zu „gendern“. Es ist auch die Widersprüchlichkeit und Inkonsequenz der Verfechter bzw. Vertreter dieses was-auch-immer.
Da gibt es das *, den . , den _, den / usw. (welches dieser Zeichen soll es denn nun eigentlich sein?)
Es gibt z.B. Substantive wie Abonnent, Zuschauer, Kunde (um im Kosmos von MG zu bleiben)
Daraus werden dann Abonnent* innen, Zuschauer* innen, Kund*innen.
Was zum Teufel ist ein „Kund“? Da wird der Kunde einfach mal beschnitten, gar kastriert. Finde ich persönlich irgendwie wenig erregend.
Auch bricht für mich das Wort auseinander. Alles hinter dem Sternchen verschwindet für mich und aus Abonnent* wird Abonnenten.
Auf der einen Seite möchte man das Femininum aus dem dunklen Keller ins Licht halten, aber einen Bruch möchte man sich dabei bitte auch nicht heben.
Die vollständige Anrede von Abonnentinnen und Abonnenten, Zuschauerinnen und Zuschauern, Kundinnen und Kunden sind der Bandscheibe nicht zuträglich. Man beachte, dass hierbei die weibliche Form zuallererst steht (a la meine Damen und Herren, Ladies and Gentleman, Madame e Monsieur)
Bei der genderkonformen Version werden die angesprochenen Frauen einfach nur hinten „angeklatscht“.
Nö, ich verzichte. Das hat etwas mit Respekt zu tun. Und so etwas hinten „angedackeltes“ verbitte ich mir. Ansonsten fühle ich mich als Frau bei der Anrede „Abonnenten“ bereits „inkludiert“. Danke!
Die deutsche Sprache ist wie eine Kiste gefüllt mit Lego. Man kann so wunderbar mit ihr spielen, alles erschaffen, bauen, formen, sofern die eigene Kreativität die architektonischen Fähigkeiten nicht begrenzt.
Wer als Kitt dann auf englische Worthülsen oder Symbole zurückgreifen muss, hat die eigene Sprache irgendwie noch nicht verstanden oder sich nicht eingehend mit ihr beschäftigt.
Ein Grossmeister im Spiel der Sprache ist für mich R.M.Rilke…