Folge 72: Gendering und Anglizismen

Aha…!

AFD hin oder her, diese Aktion ist sehr gut! Kannte ich gar nicht.

:+1:

Und dir ist noch nicht mal klar, dass es im verlinkten Artikel um die lateinische Sprache geht, den Artikel wo die deutsche Form besprochen wird, findest du hier:

(Partizip – Wikipedia)

Apropos Latein:
Das Wort Student kommt vom lateinischen studens, was wiederum das Partizip Präsens Aktiv (s.o., vielen Dank für die Verlinkung des Artikels) von studere ist.
Studere bedeutet: sich bemühen, versuchen, studieren.
studens also: sich bemühend oder studierend.
Student bedeutet also von der Wortherkunft her was? Genau, wörtlich übersetzt „Studierender“

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Es war ein schönes Sonntagsfrühstück mit dem/der Fernsehkritker:in und seinen/ihren Kolleg(en):innen.

Edit: Ich bin leidenschaftliche/r Hörer:in vom Deutschlandfunk und dort wird schon relativ hart gegendert. Ich persönlich finds scheisse. Das Volk sollte das Privileg haben, die Sprache weiterzuentwickeln und nicht irgendwelche Politiker:innen!

Manche Moderator:innen des Deutschlandfunks gendern, andere Moderatoren tun dies nicht. Ist wohl im Haus sehr umstritten, wie öffentlich auch bekannt ist.

Wieso Journalisten aber Politiker sein sollen, verstehe ich nicht.

Das stimmt, das habe ich nicht bedacht. Gebe grundsätzlich Politikern die Schuld :smiley:

MrWissen2go hat zufälligerweise genau heute auch ein Video dazu veröffentlicht

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Ich kann gar nicht sagen wie mir diese Genderscheiße auf dem Sack geht. :rage:
Für den Firefox Browser habe ich mir eine Erweiterung installiert die zumindest auf deutschsprachigen Seiten meinen Blutdruck schont.
Schade, das es das nicht für Videos gibt.

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Dein Hinweis ist nur eine Nebelkerze, schließlich weist der Artikel zu Partizip Präsens Aktiv auch darauf hin, dass es in der deutschen Grammatik als „Partizip I“ bezeichnet wird. Es ist ein und das selbe.

Und? Das beweist jetzt nun was? Ein Argument FÜR falsch genutzte Substantivierung von Partizipien sehe ich da nicht.

So gendert der Jugend-Radiosender „DasDing“ des SWR. Schön ist anders.

Wenn das eine Wort „falsch“ ist, was es aus meiner Sicht nicht ist, siehe meine diversen Beiträge oben, ist es das andere auch. Das heißt man kann aus zwei falschen Wörtern wählen.

Eher war übrigens dein Link eine Nebelkerze, weil du den einfach in die Diskussion geworfen hast, mit „Viele Leute haben keine Ahnung, informiert euch mal!!!“ (von mir paraphrasiert), ohne zu sagen, worum es dir in diesem Artikel, in dem fast ausschließlich lateinische Deklinationen enthalten sind geht.
Zum Thema konnte ich darin nichts finden, zumal ich nicht mit Sicherheit behaupten würde, dass die lateinische und deutsche Verwendung dieses Partizips zu 100 % identisch ist.
Kläre mich bitte auf, worum es dir geht, dann kann ich gerne auch antworten.

Also das „Gendern“ kann ich nicht befürworten. Bis heute fährt man selbst was die alte und deutsche Rechtschreibreform anbelangt zweigleisig und achtet nicht einmal auf eine Form der Kongruenz innerhalb eines Textes, also entweder alles nach neuer oder alter Rechtschreibung.

„Studierender“ bleibt für mich eine besondere Zeitform, die man aus verschiedenen anderen Sprachen kennt, sei es im Französischen (participe présent) oder im Lateinischen (Partizip Präsens Aktiv). In beiden Fällen, nutzt man meist auch Nebensätze verschiedener Art zum Übersetzen. Diese Schreibform ist eine grammatikalische Verkürzung und dient nicht dazu die Emanzipation voranzutreiben.

Wie jetzt? „Student“ soll ein falsches Wort sein? Also ein substantiviertes Verb, wie jedes andere Verb im Deutschen substantiviert werden kann?

Komisch, dass zu jedem lateinischen Verb und Satz ein deutsches Verb bzw. Satz dabei steht, die alle gleich gebeugt werden. ¯_(ツ)_/¯

Steht in dem Artikel, den du selbst verlinkt hast:

Noch ein Beispiel, warum „Studierender“ grammatikalisch falsch angewendet wird: Ein Student im Urlaubssemester darf garkeine Klausuren schreiben, also letztenendes auch nicht studieren. Trotzdem bleibt er ein Student.

Oder es mal ganz ordinär auszudrücken: Es würde niemand Menschen als „Kackende“ bezeichnen, wenn diese zum angesprochenen Zeitpunkt garnicht kacken.

Wenn „Studierende“ eine grammatikalisch falsche Partizipialkonstruktion ist, dann sind die Grammatikregeln einfach outdated. Das ist ein Wort was jetzt schon seit Langem von vielen offiziellen Stellen so verwendet wird. Eine Sprache wird von ihren Sprechern definiert und nicht von irgendwelchen Regeln, die sich nicht ändern dürfen - alte Linguisten Weisheit. In einem Wörterbuch würde ich erwarten, dass „Studierende“ genau so beschrieben wird, als genderneutrale Form, die von offizieller Seite verwendet wird und in der Umgangssprache quasi keine Verwendung findet.

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Eben das finde ich nicht.
Studieren wird auch benutzt, wenn man etwas untersucht oder durchdenkt.
Ein Student muss nicht studierend sein; ebensowenig andersrum.
Wenn meine Frau mich eine Anleitung studierend vorfindet, macht das aus mir ja keinen Studenten.

Wie gesagt… Das ist mein Sprachgefühl.
Studenten und Studierende sind für mich zwei unterschiedliche Dinge.

Und in meinem allerersten Beitrag in diesem Thread habe ich erläutert, warum man nach meinem Sprachgefühl auch dann studiert, wenn man gerade nicht fürs Studium aktiv ist oder sogar ein Urlaubssemester hat.

Nochmal ein Beispiel:
Die Oma eines Studenten wird gefragt: „Was macht eigentlich Ihr Enkel? Ist der noch in der Schule?“ Sie antwortet: „Nein, der studiert jetzt.“ Diese Oma muss dafür nicht wissen, ob ihr Enkel gerade in der Uni sitzt, sie muss ihn nicht anrufen, um zu wissen, ob er tatsächlich in diesem Moment studiert. Der Satz bleibt auch dann völlig korrekt, wenn der Enkel gerade ein Urlaubssemester hat.

Studieren bedeutet in diesem Kontext dasselbe wie Student sein und im selben Sinne kann man auch das substantivierte Partizip Studierender verwenden.
Mein Hinweis auf die Herkunft des Wortes Student zielte darauf ab, dass dieses grammatikalisch dieselbe Form wie „Studierender“ hat, nur eben auf Latein und es hier vermutlich dieselbe Bedeutungserweiterung gab. Also von jemandem, der gerade in diesem Moment studiert, zu einer quasi Berufsbezeichnung. Wenn das im Lateinischen möglich war, warum dann nicht auch im Deutschen?
Zumal wir das Verb ja wie oben geschildert (zumindest umgangssprachlich) längst in diesem Sinne verwenden.

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da gehe ich mit afd konform.

es heisst studenten. nicht studierende. gendergaga

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Ich weiß ja nicht. Wir hatten doch schon immer eine Form der gendergerechten Sprache… So hab ich es in den 90ern jedenfalls in der Schule gelernt: „Schüler/innen“.
Ich verstehe jetzt nicht warum man ohne Not neue Zeichen wie „:“ oder „*“ einführen muss, die dafür nie gedacht waren. Ein Doppelpunkt leitet auf eine Aussage oder Konklusion o.ä. hin. Der Stern ist eher in der Mathematik beheimatet. Warum fügen wir nicht gleich ein Eurozeichen oder % ein…
Das „Slash“ „/“ war hingegen schon immer ein Zeichen für und/oder. Oder ist das jetzt verboten, weil es womöglich ein alter weißer Mann erfunden hat.
Es wird in meinen Augen damit aus Geltungssucht einer kleinen Minderheit der deutschen Sprache ein Stempel aufgedrückt, für ein Problem, das in meinen Augen nie existierte. Und das schlimmste ist, dass große Tageszeitungen und Medienunternehmen den Mist auch noch mitmachen, aber auch Behörden. Haben die alle in Bremen Abi gemacht?

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„/“ schließt halt nicht binäre Menschen nicht mit ein. Den Ansatz kann ich zumindest noch nachvollziehen, wenn man schon etwas ändert, dass dann wirklich jeder mitgemeint sein soll. Und Slash steht halt wie von dir geschrieben allgemein für oder, das heißt eins von zwei Sachen, zwei Geschlechtern in diesem Fall.

Inzwischen ist aber auch der Doppelpunkt wohl raus und völlig daneben, da hört dann für mich das Verständnis auch auf.
Anscheinend (nach Auskunft irgendeiner Twitter-Aktivistin) schließt das auch nicht binäre Personen aus, weil das kein Vorschlag ist, der aus der entsprechenden Community kommt (mit deiner Vermutung hattest du also recht, zumindest in diesem Fall). Außerdem sei das von irgendeiner rechten (oder religiösen?) Gruppe in den USA gekapert worden, die sagen, dass die zwei Punkte für zwei Geschlechter stehen.
Es gab noch einen dritten Grund, den ich nicht mehr weiß, war genauso wenig überzeugend.
Jedenfalls sei nur das Sternchen akzeptabel.

Für mich war der Doppelpunkt immer die eleganteste schriftliche Lösung, wenn man gendern möchte, weil es sich gut ins Schriftbild einfügt und nicht so stark ins Auge springt.
Wenn man jetzt aber aus der entsprechenden Bubble sogar schon kritisiert wird, wenn man „falsch“ gendert, statt dass sich darüber gefreut wird, dass man es überhaupt macht, ja indirekt sogar vorgeworfen wird, man spiele den Rechten in die Hände, die sich diese Form des Genderns zu eigen gemacht hätten, dann hört das Verständnis bei mir auch auf und es hat eher den Effekt, dass ich sage, ich lasse es komplett.