Folge 70 - Kurz kommentiert

@Malus

Wie definierst du ausgeglichenes Programm eigentlich? Nach dem eigenen Geschmack einfach? Wie erschafft man denn ein Programm, welches ausgeglichen die Gelder verteilt und wie sehe es dann aus? Du beschwerst dich, dass 3Sat und Arte zu intellektuell wirken, Fernsehgarten beim ZDF ist aber auch nicht ok, dabei könnte man es doch gerade im Bereich “Ausgeglichenheit” einsortieren. Ob die ÖR Fußball ausstrahlen sollen und sich die Lizenzen teuer kaufen sollen, wird auch immer wieder stark diskutiert. Und selbst bei dem meiner Meinung nach vollkommen überteuerten “Gehalt” von Monika Lierhaus gibt es keinen wirklichen Konsens. Und dürfen ARD oder ZDF Volksmusik ausstrahlen, eine Musiknische, die immerhin absolut keine Beachtung bei den Privaten findet?

Wenn sollte man sich einzelne Sendungen rausnehmen und schauen, wie viel Geld dafür ausgegeben wurde. Allgemein ist dies erstmal nicht zu beantworten. Interessant wäre vielleicht auch ein Vergleich, wie hoch die finanziellen Ausgabe jeweils der ARD (ohne 3. Programme) im Vergleich zu den einzelnen Privaten (ohne Gewinn durch Werbung) ist, daran könnte man wohl Verschwendung feststellen.

Deine Kritik an Arte und 3Sat kann ich aber nicht nachvollziehen. Die Darstellung als intellektuelle Sender kommt durch die öffentliche Wahrnehmung und nicht durch die Selbstdarstellung.

Pro7 Switch Reloaded und Kalkofes Mattscheibe mögen ja lustige Sendungen sein, aber das war es auch schon. Das hat nichts mit Bildung oder gute Information zu tun, sondern ist in erster Linie Bespaßung und erst in zweiter Linie Selbstkritik und dazu noch ohne irgendwelche Lösungsvorschläge. Und an Stromberg scheiden sich auch die Geister.

Edit:

Alternativ kann man auch den vollkommen überblähten Verwaltungsbereich der ÖR kritisieren. Aber ein Teil der Gebühren gehen auch an den Kulturbereich, an Menschen, die ohne eine Anstellung bei den ÖR und deren Kultur- und Informationsbereich als Geisteswissenschaftler vermutlich arbeitslos wären. Die Gebühren sind also nicht unbedingt einfach verschwendet.

Und nein! Die vierte Gewalt (die Presse allgemein) sollte nicht kontrolliert werden. Das nennt sich Pressefreiheit. Dass die Presse nicht jeden Stuss behaupten darf, sollte man vielleicht regulieren, aber ich halte das eigene Volk als Kontrollinstanz für besser geeignet, so wie Bildblog und Fernsehkritik.TV

Wo schreie ich nach Privatisierung des Fernsehen? Wo behaupte ich die Privaten sind besser? Nein, ich sage der Unterschied zwischen Privaten und Öffentlichen ist fürchterlich gering.

Dein Polizeiargument löst sich schon so selbst auf. Strafverfolgung ist wohl etwas anderes.
Dass deine Steuern in das Schulwesen gehen, liegt daran dass du auch auf der Schule warst und davon profitiert hast. Bildung ist ein Grundrecht. Dass unsere Schulen Defizite haben, brauchst du mir jetzt nicht zu sagen, das würde das Thema hier aber sprengen.

Wenn dich das Thema interesiert empfehle ich http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaften/BF/Lehre/WiSe10_11/VL_Einfuehrung_in_die_soz._Bildungsforschung/PPT_Bildungsfinanzierung.pdf Das vermittelt gutes Hintergrundwissen, was Schulen und co. angeht.

Um zu wissen was der Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen ist, darf man sich das hier antun: http://www.mok-fulda.de/files/RStV.pdf

Du beschwerst dich, dass 3Sat und Arte zu intellektuell wirken, Fernsehgarten beim ZDF ist aber auch nicht ok, dabei könnte man es doch gerade im Bereich „Ausgeglichenheit“ einsortieren. Ob die ÖR Fußball ausstrahlen sollen und sich die Lizenzen teuer kaufen sollen, wird auch immer wieder stark diskutiert. Und selbst bei dem meiner Meinung nach vollkommen überteuerten „Gehalt“ von Monika Lierhaus gibt es keinen wirklichen Konsens. Und dürfen ARD oder ZDF Volksmusik ausstrahlen, eine Musiknische, die immerhin absolut keine Beachtung bei den Privaten findet?

Klar Arte und 3Sat und Phönix erfüllen den Bildungsauftrag (ich bin kein Fan von Unterhaltung im TV, unter diesem Begriff kann ja alles stehen), dennoch finde ich es schwach, dass ARD und ZDF in solchen Dingen immer auf die Spartenkanäle verweisen. Bei Arte kotzt mich dieses Intellektuelle total an, Beispiele zu bringen ist schwer, da es das Gesamtbild des Senders ist.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=rJx2ju_c4-g[/video]
Das ist so ein typischer Artebeitrag, wo dumm daher gelabert wird, als wäre das irgendeine MTV-Sendung. Dieser Bericht hat überhaupt keine Aussage und erzählt mir mal Dinge, die jeder Depp weiß. Anstatt mal eine knackigen Beitrag zu bringen wie Internet unser Leben verändert und was vielleicht in Zukunft möglich ist, wird so ein auf „Kultur“ getrimmter Beitrag gesendet. Das wird einem immer so unangenehm aufs Auge gedrückt. Das ist hier KULTUR, das muss avantgardistisch sein. Na ja, Arte hat ja die Ausrede, dass sie den Kulturauftrag war nehmen müssen. Ich finde es schade, dass es dann keinen Sender gibt, der sowas wie Arte macht, nur ohne Kultur und dafür interessante Politikmagazine sendet. Mit offenen Karten finde ich klasse, kommt aber aus Frankreich, warum nicht aus Deutschland? ARTE ist kein Politiksender sondern in erster Linie Kultursender. Das 3Sat sendet interessante Dokumentationen aber außer Nano und Neues (wurde ja eingestellt, war wohl zu revolutionär) haben die absolut keine interessante Informationssendungen.
Phönix ist ein Informationssender, der einige interessante Informationssendungen bringt, am Tag von mehr oder minder wichtigen Ereignissen berichtet, aber eine Durchgehend aktuelle Berichterstattung gibt es nicht. In England gibt es dafür BBC News, wir haben die Deutsche Welle, im Land empfängt das keiner und darüber hinaus ist das unterirdisch schlecht gemacht.

Deine Kritik an Arte und 3Sat kann ich aber nicht nachvollziehen. Die Darstellung als intellektuelle Sender kommt durch die öffentliche Wahrnehmung und nicht durch die Selbstdarstellung.

Nein? Ein Sender wird so wahr genommen, wie er sich gibt. Den meisten ist auch bewusst, dass RTL zu großen Teilen Müll ist. Wenn ich mich wie ein Arschloch verhalte, dann denken die Menschen auch ich bin ein Arschloch und nicht umgekehrt.

Ich sage nicht, dass Volksmusik nicht in die öffentliche Berichterstattung gehört. Nur um 20:15 zur Primtime will ich das nicht sehen. Das können die mir gerne auf Eins Festival bzw. 3SAT versenden, da bringen die ja immer klassische Musik und das ein oder andere zeitgenössische Musikmagazin. Ich will gar nicht wissen, was ZDF-Fernsehgarten und Volksmusikfest an Kosten versachen :smt011

Andersrum gibt es genug Menschen (vermutlich mehr als diejenigen, die Volksmusik hören) die aktuellere Pop- und Rockmusik hören, diese Bevölkerungsgruppe hat bei dem Ersten und Zweiten (das sind die Sender, die das meiste Geld verschlingen). auch nicht ihre Primetimesendung, wo nur aktuelle Bands vor Publikum spielen. Nennst du das ausgeglichen? Bloß weil VIVA aktuelle Musik mehr schlecht als recht abdeckt, dürfen die Öffentlichen das Thema bis auf ein paar Sendungen auf Spartenkanälen ignorieren???

Das Monika-Lierhaus-Problem ist kein Monika-Lierhaus-Problem sondern von allgemeiner Natur. Die Personen vor der Kamera verdienen Unsummen, bloß weil sie prominent sind. Dass das ARD seine eigene Lotteriegesellschaft (trotz Glücksspielmonopol :smt005 nur der Staat darf Glücksspiel betreiben, damit wir nicht süchtig werden :shock: ) betreibt halte ich für beknackt. Dann nimmt man einen Pinsel und schreibt „wird gespendet“ drauf und das ganze ist moralisch einwandfrei. Dass die ganze Infrastruktur dann auch noch die Gewinne schmälert, die an wohltätige Zwecke gehen, halte ich für besonders sinnfrei.

Ob Monika Lierhaus oder Frank Elstner oder Thomas Gottschalk, sie verdienen zu viel und ich kann auf die Fratzen echt verzichten. Jetzt komme nicht mit, die Privaten zahlen Günter Jauch aber auch so viel Geld. Die Öffentlichen sollen sich nicht mit den Privaten vergleichen und denen ihrem Programm. Deren Rechenschaft ist der Gewinn am Ende des Jahres. Ich bin auch gegen die Übertragung von der Bundesliga. Das ist Geldverschwendung und Fußball hat da schon lange den Sportgeist gegen Kommerz eingetauscht. Darüber hinaus wurde das Thema früher und auch heute von den Privaten sehr ordentlich abgedeckt. Es gibt keinen Grund da mit Geld rum zu werfen, dagegen unterstütze ich die Übertragung von Frauenfußball, auch bevor das Thema in der Bevölkerung war genommen wurde, weil so etwas nicht von den Privaten abgedeckt wird. Das ist ein weiterer Sinn der Öffentlich-Rechtlichen, quotenunträchtige Programme dennoch zu senden, weil deren Publikum nicht übergangen werden darf. Wie oft kam es vor, dass ARD und co. ein Programm abgesetzt haben, was nicht genug Quote brachte.

Die Öffentlichen sollen nicht nur für die Senioren Programm bieten sondern für die gesamte Bevölkerung Deutschlands. Für das Volk!

Pro7 Switch Reloaded und Kalkofes Mattscheibe mögen ja lustige Sendungen sein, aber das war es auch schon. Das hat nichts mit Bildung oder gute Information zu tun, sondern ist in erster Linie Bespaßung und erst in zweiter Linie Selbstkritik und dazu noch ohne irgendwelche Lösungsvorschläge. Und an Stromberg scheiden sich auch die Geister.

Nein in erster Linie kommt die Selbstkritik und dann die Bespaßung. Darüber kann man streiten. Ob Stromberg manche doof finden, andere nicht, bei den Kritikern kam Stromberg sehr gut an. Folgende Preise wurden abgräumt:

Adolf-Grimme-Preis 2006
Bayerischer Fernsehpreis 2005
Deutscher Comedypreis 2005/2006/2007/2010
Deutscher Fernsehpreis 2x 2007

Nominierungen sind da gar nicht drin. Wenn das keine erfolgreiche Serie ist, dann weiß ich auch nicht. Vorallem verstehst du nicht meinen Punkt. Das sind Sendungen, die von Pro7 produziert wurden und gute Quoten einfahren. Obwohl Pro7 für solche aufwändige, teils anspruchsvolle Sendungen als Konzern keine Verpflichtung hat, sendet er es dennoch und schafft gute Quoten, weil es für aufwendig produzierten und gute Sendungen ein großes Publikum gibt. Beim ARD und ZDF ist da bis auf Tatort mal tote Hose. Den Tatort schauen so viele an, weil es erstklassike Krimis sind, wo Kosten und Mühe nicht gescheut werden. Früher hatten ARD und ZDF ihre Sendungen international vermarkten können :smt005 Aber sowas wie „Das Traumschiff“ schaut nur Oma Hilde mit Demenz in der dritten Phase Ironie, was nicht heißt, dass es nicht gesendet werden soll, aber bitte nicht mit solchen Produktionskosten.

Alternativ kann man auch den vollkommen überblähten Verwaltungsbereich der ÖR kritisieren. Aber ein Teil der Gebühren gehen auch an den Kulturbereich, an Menschen, die ohne eine Anstellung bei den ÖR und deren Kultur- und Informationsbereich als Geisteswissenschaftler vermutlich arbeitslos wären. Die Gebühren sind also nicht unbedingt einfach verschwendet.

Mach ich doch :D. Wenn man an die ganzen Gremien und Aufsichtsräte denkt, die sich ihre Dienste teuer bezahlen lassen und an die GEZ, die so viel Geld (170 Mios) für ihre Verwaltung braucht. Zu sagen, man muss den armen Menschen, die im Kulturbereich arbeiten, einen Job geben, die würden sonst verhungern, halte ich für weit hergeholt. Entweder es gibt Nachfrage nach etwas oder nicht. Die meisten Kultursendungen kosten doch verdammt wenig und manche sind ja auch von guter Qualität, nur bei einigen muss man sich die Hände über den Kopf einschlagen. Das meiste Geld geht für die Produktionen á la „Wetten dass“ drauf.
Ich bin ja nicht gegen Kultur, sondern gegen Einseitigkeit. Ich möchte, dass jeder Mensch den Fernseher anschaltet ein Programm finden kann, dass ihn wirklich interessiert. Bei mir kommt das einmal in der Woche vor, dass mich eine Sendung interessiert. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das daran liegt, dass ich einen solch extravaganten Geschmack habe.
Bloß weil etwas Arbeitsplätze schafft, ist es nicht ratsam. Oder willst du ganzen Tag Kugelschreiber zusammenbasteln? Genauso wenig sollte es Fernsehteams geben, die schlechte Sendungen produzieren, die einfach total an jedem Zielpublikum vorbeischießt, nur damit sie Arbeit haben. Was in den das für ein Argument???

Wenn sollte man sich einzelne Sendungen rausnehmen und schauen, wie viel Geld dafür ausgegeben wurde. Allgemein ist dies erstmal nicht zu beantworten. Interessant wäre vielleicht auch ein Vergleich, wie hoch die finanziellen Ausgabe jeweils der ARD (ohne 3. Programme) im Vergleich zu den einzelnen Privaten (ohne Gewinn durch Werbung) ist, daran könnte man wohl Verschwendung feststellen.

Gerne, hier die Zahlen die GEZ an die Rundfunkanstalten überweist: http://www.gez.de/gebuehren/gebuehreneinzug/index_ger.html

Hier ein Artikel von RP-Online

Das sollte dich überraschen, wie viel Geld RTL macht und wie wenig Umsatz vorhanden ist, wenn man bedenkt das RTL der Sender mit den größten Marktanteil ist (2010 13,6%). Mit billigsten Programm holen die sich Zuschauer.

Bei Prosieben und Sat1 geht es im diesen Jahr so richtig rund http://www.prosiebensat1.com/de/presse/pressemeldungen/presse-lounge/prosiebensat1-media-ag/2011/5/prosiebensat1-setzt-umsatz-und-ergebniswachstum-im-ersten-quartal-2011-fort

Hier zahlen vom letzten Jahr ProSiebenSat.1: Senderkette verdoppelt 2010 Nettogewinn - FOCUS online
1863 Millionen €uro im Freetvbereich Umsatz.

Ich hätte gerne Zahlen, was Kosten der Produktionen und Mitarbeiter sind, allerdings findet man solche zahlen nicht. Warum auch, ist ja „Geschäftsgeheimnis“ :lol:

Die öffentlich rechtlichen schaffen solche Marktanteile trotz einem haufen Knete, um gute Sendungen zu produzieren.
Die gesamten öffentlich-rechtliche Kanäle kommen insgesamt auf 45% Marktanteil mit 7.604.232.804,85 €uro an Knete, die sie von der GEZ bekommt. Die Werbeeinnahmen, die sicherlich nicht niedrig sind, habe ich nicht gefunden, nur dass sich die Gebühren um 1,40€ im Monat erhöhen würden, falls es keine Werbung gebe, also viel Schotter (Quelle: ARD/ZDF: "Ohne Werbeeinnahmen würden sich Gebühren um 1,40 Euro erhöhen.")
Ich habe keine Lust die Finanzberichte von ARD und ZDF durchzulesen nur um herauszufinden, was die an Werbung einnehmen.

Du hast meinen Punkt nicht verstanden, trotz so hoher GEZ-Gebühren, sind sie noch auf Werbung angewiesen.

Ich quote mich mal selbst. Auf diesen Punkt ist keiner eingegangen. Ist er nicht wiederlegbar? Ich glaube eher ARD und ZDF machen, dass nur um extra viel Geld einzunehmen. Hier ein bisschen Propaganda vom ZDF http://www.zdf-werbefernsehen.de/fileadmin/user_upload/zdfwerb/pdf/studien/werbungunverzichtbar.pdf

Eigentlich wollte ich keinen Roman schreiben, aber ich bin wieder ein Jahr abreitsunfähig geschrieben, dass heißt ich habe maßig Zeit :smt025 Bitte geht auf meine Punkte auch ein, wie ich auf jeden euer Punkte eingegangen bin :wink:

Und es sollen wohl auch nur 400 neue Mitarbeiter sein. Was meine Einschätzung für die Folgezeit angeht, so bleibe ich aber dabei. Lustig finde ich aber auch, dass die GEZ sich umbenennen will. Hofft man, auf die Weise das schlechte Image los zu werden? Und wie wollen sie sich nennen? RBEZ - RundfunkBeitragsEinzugsZentrale?

ZEBRA = ZENTRALE für die EINTREIBUNG der BEITRÄGE für die RUNDFUNK-ANSTALTEN
Mit einem süßen Zebra als neues Maskottchen vielleicht. Tiere kommen ja immer gut an. :ugly

Naja, zumindest schafft die GEZ Arbeitsplätze. :mrgreen:

Ich halte den Grundsatz „Jeder bezahlt seinen Kram immer selbst.“ nicht für fair in Anbetracht der deutlichen Einkommensunterschiede in der deutschen Gesellschaft.

Sehe ich auch so, halte aber die Finanzierung über Steuern und dadurch Einkommen für keine gute Idee. Man müßte innerhalb des Gebührensystems eine Lösung für das Problem finden. Keine Ahnung wie, aber auch nicht auf Gebühren, bzw. jetzt Beitrag verzichten deswegen, ist meine Meinung.

Wo schreie ich nach Privatisierung des Fernsehen? Wo behaupte ich die Privaten sind besser?

Weißt du, die gleiche Rhetorik könnte ich anwenden:
Wo habe ich behauptet, dass du nach Privatisierung des Fernsehens schreist? (Vor allem, da der Zug schon abgefahren ist und wir seit einem viertel Jahrhundert Kommerzfernsehen haben.)
Wo habe ich behauptet, dass du begauptet hast, dass die Privaten besser sind?

Ich habe von deiner, wie ich finde, ziemlich selbtstbezogenen Denkweise gesprochen, die im Rahmen dessen, was du so von dir gegeben hast, deutlich wurde.

Z.B.:

[quote]
Baru hat geschrieben:
Es ist nun mal einfach sinnvoll, bestimmte Bereiche der öffentlichen Grundversorgung, und dazu gehört das TV-Programm in Deutschland einfach, egal wie wenig du selber schaust, über die Masse finanzieren zu lassen, damit die Kosten pro Person möglichst gering bleiben.

Fernsehen Grundversorgung??? Für einen schönen sachlichen gut informierenden staatlichen Nachrichtensender zahl ich gerne, aber für ZDF-Fernsehgarten, verbotene Liebe und sonstigen geistigen Absatz nicht. Phönix ist da er einizgste Sender der dem öffentlichen Auftrag entspricht.[/quote]

Wie soll man denn die vier Fragezeichen anders verstehen, als, dass du das Fernsehen nicht als Grundversorgung ansiehst. Du willst nur für das zahlen, was du selber guckst, und alles andere stempelst du entweder als geistigen Müll ab oder hältst es im Sinne des öffentlichen Auftrags nicht für angemessen genug.

Oder du schreibst:

TV-Gebühren mit Agrarsubventionen zu vergleichen ist ein schwaches Beispiel, den beide sind mal so richtig unnötig.

Im Kontext deiner vorherigen und nachfolgenden Aussagen versteht man das „unnötig“ nicht im Sinne von unwirksam, verbesserungswürdig, sondern im Sinne von entbehrlich, zwecklos.

Auf den Einwand von Baru, dass es eine Alternative zu der Kulturarmut im Programm der Privaten geben sollte, sagst du über die Privaten:

Über die Privaten kann man schimpfen wie man will, manchmal produzieren die Klasse Sendungen: Stromberg, die tolle Polizeiserie deren Name mir gerade nicht einfällt usw usf

Besonders lustig finde ich, dass Pro7 Switch Reloaded und Kalkofes Mattscheibe produziert haben. Das sind erstklassige Parodien, wo man sich selbst auf den Arm nimmt. Und die Privaten haben vorallem einen Sinn, Gewinn zu erwirtschaften. Wenn man das dann mit den chronisch überfinanzierten Öffentlichen vergleicht, merkt man ganz schnell da stimmt was nicht, weil der Unterschied zwischen ARD und ZDF, die das meiste Geld verschlingen, und den „kapitalistischen“ Privaten verdammt gering ist.

Wie soll man das anders verstehen als, dass du meinst: Die ÖR und die Privaten sind sich ähnlich, weshalb man sich das jeweilig gleiche Programm bei den ÖR sparen kann.

Die Finanzierung über „Jeden“, egal wieviel er guckt, scheint dich zu stören, da du alles außer „Phoenix und Co.“ für Luxus oder Privatsache hältst, was auch die Privaten abdecken könnten.
Du hast ja auch an keiner Stelle erwähnt, dass du das solidarische System über die Gebührenfinanzierung nach einer positiven Reformierung gutheißen würdest.

Oder habe ich dich da irgendwie falsch verstanden?
Wenn ja, dann solltest du dich präziser ausdrücken.
Wenn nicht, würde es EBEN deiner Logik entsprechen, auch Polizei, Justiz, Schule, Gesundheitswesen, usw. zu privatisieren.

Im Übrigen betrachte ich alles, was zur Meinungsbildung der Massen gebraucht werden kann, als „Vierte Gewalt“, nicht bloß die „Presse“. Aber eine Diskussion darüber sollten wir uns im Sinne des Threads sparen und uns darauf einigen, nicht einig zu sein.

Wie viel Prozent der Sendeminuten beim ÖR sind Werbung? 0,5%? Werbung läuft soweit ich das überblicken kann doch nur zu ganz bestimmten Zeiten nur auf ARD und ZDF. Wäre also eher ein kleiner Aufkleber.

ARD und ZDF dürfen pro Tag 20 Minuten Werbung zeigen (im Jahresdurchschnitt), alle dritten Sender der ARD zeigen überhaupt keine Werbung. Wirklich voller Werbung…

Der Werbeanteil ist auf Sendeminuten bezogen zwar relativ gering (wenn man das Thema Schleichwerbung außer Acht lässt… ) der Anteil der zusätzlichen Gelder, die durch Werbung hereinkommen, ist schon etwas höher. Und während die Gelder, die über die GEZ hereinkommen, stabil sind, kann man an den Geldern, die über die Werbung hereinkommen, noch etwas optimieren, in dem man die Zeiten, zu denen Werbung laufen darf, auf ein bestimmtes Zielpublikum hin optimiert, weil man dann noch bessere Preise von Galama und Klosterfrau Melissengeist bekommt. Und so kommt es dann zum einseitigen Seniorengefälligkeits-TV, das in die Apothekenrundschau eingebettet ist. Kurz gefasst: Für das bissel mehr Geld, das über Werbeeinnahmen einfließt, bekommen wir nicht besseres, sondern einseitigeres und schlechteres Fernsehen! Und die Quotenmessgeräte interessieren sich nicht für die selektiven Zuschauer…

Wenn man das nicht als Vorwurf, „ich würde nur nach privaten Fernsehen schreien“, deuten kann, weiß ich auch nicht mehr weiter.

Ich glaube, Fernsehen ist kein besonders mächtiges Medium, was die Meinung bildet, es dient eher der Unterhaltung. Da sind klassische Medien wie Zeitungen wie Bild und Zeitschriften wie Spiegel mächtiger. Mit einem Artikel kann man seine Meinung immer noch am besten ausdrücken. Mir fällt auch kein Thema ein, wo das Fernsehen meine Meinung zu einem großen Teil beeinflusst hat. Zu erst kommen Internet und Zeitung.

Ich stimme Baru auch zu. Nur mit der jetzigen übertriebenen Finanzierung (ab 2013 sogar noch mehr) und den Rotz den die für so viel schönes Geld produzieren :expressionless:
Ich glaube, die Rundfunkgebühr ist keine Steuer, damit man anschließend nicht Steuerverschwendung schreien kann :smt005

Sry aber Fernsehen ist grundsätzlich für mich keine Grundversorgung, es ist Luxus. Versorgung mit Schule, Wohnraum, Krankenversorgung und Nahrung dagegen schon. Ich sehe in einer Welt ohne Fernsehen keine Menschen die leiden müssen. Wenn man oben genannte Dinge wegnimmt dagegen schon :wink:

Natürlich halte ich dennoch eine Versorgung mit Dokumentationen, Kultur und Bildung für sinnvoll, da wir sie uns leisten können und möchte dafür einen öffentlichen Rundfunk. In diesem Umfang wie jetzt aber nicht.

Ich verstehe unter Grundversorgung etwas anderes als du.

Genauso wenig wie eine Agrarwirtschaft Subventionen braucht, braucht es das Fernsehen. Wenn man aber subventioniert greift man in den Markt ein und verzerrt ihn. Entweder die Öffentlichen würden dann endlich sich auf Spartenprogramme wie politische Programme, Kultur und Bildung konzentrieren, oder sie lassen es bleiben, im Unterhaltungsfernsehen haben sie m. M. n. nichts verloren. Die Versorgung von Unterhaltung ist auch ein Ziel des Bildungsauftrag und da bin ich strickt dagegen. So etwas wie „Wetten, dass“ brauchen wir nicht. „Schlag den Raab“ macht das gleiche in grün. Nur wird dabei nicht unser Geld benutzt. Ist das so schwer zu verstehen? In meinem vorherigen Post habe ich das eigentlich klar gestellt.

ZDF-Fernsehgarten, verbotetene Liebe und sonstigen geistigen Absatz hat mit öffentlichen Fernsehen nichts zu tun. (nicht vergessen es ist eine Meinung kein Fakt 8) )

Wo hat Baru das gesagt?
:lol:
Zum zweiten Punkt zitiere ich mich selbst:

Vorallem verstehst du nicht meinen Punkt. Das sind Sendungen, die von Pro7 produziert wurden und gute Quoten einfahren. Obwohl Pro7 für solche aufwändige, teils anspruchsvolle Sendungen als Konzern keine Verpflichtung hat, sendet er es dennoch und schafft gute Quoten, weil es für aufwendig produzierten und gute Sendungen ein großes Publikum gibt. Beim ARD und ZDF ist da bis auf Tatort mal tote Hose. Den Tatort schauen so viele an, weil es erstklassike Krimis sind, wo Kosten und Mühe nicht gescheut werden. Früher hatten ARD und ZDF ihre Sendungen international vermarkten können :smt005 Aber sowas wie „Das Traumschiff“ schaut nur Oma Hilde mit Demenz in der dritten Phase Ironie, was nicht heißt, dass es nicht gesendet werden soll, aber bitte nicht mit solchen Produktionskosten.

Das was ich für GEZ-Gebühren bekomme, ist eindeutig minderwertige Ware. Die Liste an schlechten Programmen ist um einiges länger als die Liste guter.

Nein so sollte man das nicht verstehen. Das macht die Sache zu einfach. Im Post davor war ich der Meinung, obwohl die öffentlich rechtlichen Kanäle so viele Milliarden Euro von uns bekommen, keinen Gewinn erwirtschaften müssen, ist ihr Programm Müll. Marienhof ähnelt nunmal sehr GZSZ und die total überteuerten Gute-Laune-Unterhaltungsshows findest du auch bei den Privaten. Warum kann man sich nicht mehr abgrenzen und wirklich mal kreativ sein? Seit 50 Jahren ist es der gleiche Käse, der mittlerweile einfach nur noch stinkt. Es gibt keinen Grund so altgebackenes Fernsehen zu produzieren.

Habe ich es irgendwo komplett abgelehnt? Nein ich halte öffentliche-rechtliche Kanäle wichtig, vor allem im Kultur, Informations und Bildungsbereich. Der andere Kram ist nicht staatlich verpflichtend. Oder wo steht der Staat müsse für Unterhaltung sorgen? Für tägliche Schnulzen? Irgendwelchen Zoogeschichten? Ich kritisiere den Punkt der Unterhaltung. Dafür zahl ich nicht. Ich zahl doch nicht für irgendeine billige Pampe :wink:
Die GEZ-Gebühren sind viel Geld und wenn sich die Menschen zwischen einem guten PayTV-Programm und der GEZ entscheiden dürften, wäre die Auswahl klar.

Dieser Satz kapiere ich auch nach mehrmaligen durchlesen nicht. Andere vermutlich auch. :smt017

Sorry für mich ist „Meinungsbildung der Massen“ die Presse bzw. „die Medien“, ob du Zeitung druckst, im Fernsehen eine Politiksendung hast, einen Blog betreibst oder auf dem Marktplatz laut deine Meinung verkündest, du gehörst für mich zur Presse, weil du versucht andere deine Meinung nahe zu bringen und sie zu informieren.

Naja ich denke ich verstehe einfach unter den Begriff was komplett anderes. Sry für das Missverständnis. Der Begriff ist in seiner Bedeutung nicht eindeutig. Blödes Wort :?

[b]Ich finde es schade, dass du an meiner Kritik an 3SAt und speziell Arte nicht eingehst. Stimmst du etwa nicht über ein, dass ARTE einen teilweise auf versnobten kulterellen Sender macht?

Meine Kritik an der Werbung hast du auch nicht beachtet.[/b]

Die Zahlen der Privaten kennst du ja teilweise. Du siehst, dass sie weniger Geld zur Verfügung und dennoch mehr Zuschaueranteil haben. Und das liegt nicht nur daran, dass sie Programm für die verblödeteten Massen machen.

Bei Arte kotzt mich dieses Intellektuelle total an, …

Ich finde es schade, dass du an meiner Kritik an 3SAt und speziell Arte nicht eingehst. Stimmst du etwa nicht über ein, dass ARTE einen teilweise auf versnobten kulterellen Sender macht?

Unter den GEZ-Zahlern gibt es jede Menge intellektuelle Snobs, die haben auch das Recht, bedient zu werden! Deutschland ist nämlich immer noch auch ein Land der Dichter und Denker. Auch wenn der Rest der Sender meint, Deutschland nur noch als Jauchegrube oder geistigen Plattenbau darstellen zu müssen. Arte mag auf manchen snobistisch wirken, aber es ist der einzige Sender, der mir durch die Art und Weise des Drumherum (Trailer, inhaltliche Bandbreite, Webseite, … ) glaubhaft vermittelt, die Verantwortlichen investierten Mühe in die Programmgestaltung und hätten noch Spaß dabei. Das soll nicht heißen, es wäre alles Gold, was da glänzt, der von dir zitierte Beitrag bei tracks über das web2.0 war nämlich wirklich nicht gerade das Gelbe vom Ei. Doch Arte ist immer noch geradezu populistisches Kultur-TV im Vergleich zu Alexander Kluges trockenerem dctp… :wink: (womit ich aber nicht dessen Existenzberechtigung in Abrede stelle)

Immer noch besser intellektuelle Vielfalt als die fünfte Kochshow, die sechste Quizsendung und die siebte Soap. Natürlich gibt es auch bei arte Kochshow (z.B. Sarah Wiener,) und Soap (Institut Venus) , aber damit werden dann nicht gleich alle Sendeminuten austapeziert.

hihihi, sogar bei dctp kommt man nicht ohne Kochen aus:
DCTP KIOSK SPECIAL / Fast-Food oder Feinkost - wie kocht Deutschland?
Sendedatum: 26. Juni 2011 VOX 08:50

Ja da hast du recht. Bei Arte hat man halt immer so ein eigenartiges Gefühl. Dass das normalerweise gut und glaubwürdig gemacht ist, darf man nicht unter den Tisch kehren. Darüber hinaus kann man das um einiges versnobter und hochgestochener machen, damit es sich echt kein Normalsterblicher antun kann. Da ist noch viel Luft nach unten :wink: Aber auch einiges nach oben. Dennoch ist Arte unterm Strich ein gutes Beispiel, wie öffentlich-rechtliches Fernsehen auszusehen hat.

Ich hoffe, dass ARTE-Zuschauer nicht nur aus Menschen bestehen, die nur klassische Musik und deutsche Romantik bzw. Morderne bis 1950 für Kultur halten und alles danach und herrum ignorieren.

Als Filmfan kommt man bei ARTE und 3SAt auf seine Kosten. Dennoch schade, dass solche gute Filme nur dort laufen und es nur selten auf die Hauptkanäle schaffen. Die sind wohl damit beschäftigt ihre „hochwertigen“ Sendungen zu produzieren und samt Wiederholungen zu versenden.

… Dennoch ist Arte unterm Strich ein gutes Beispiel, wie öffentlich-rechtliches Fernsehen auszusehen hat.

:smt023 (na endlich hat er sich durchgerungen…)

Ich hoffe, dass ARTE-Zuschauer nicht nur aus Menschen bestehen, die nur klassische Musik und deutsche Romantik bzw. Morderne bis 1950 für Kultur halten und alles danach und herrum ignorieren.

Also Klassikübertragungen sind eher eine Spezialität von 3sat, was nicht ausschließt, dass dann und wann diesbzgl. auch etwas hübsches auf arte kommt (z.B. Stummfilm mit Livemusikbegleitung) . Ansonsten ist Deine Meinung wirklich gewaltig vorurteilhaft. Seit wann verfolgst Du das Programm von arte? Da gab es von arte-trash (Russ Meyer und Co.) bis Subversives (Eraserhead von David Lynch weit vor Mitternacht) alles mögliche, sogar japanische Bondage-Kunst (das dann aber doch etwas nach Mitternacht… ) und einen Manga/Anime-Themenabend gab es auch schon mal. Natürlich könnte man bsp.weise „Mit offenen Karten“ als eine Art „Telekolleg Geschichte“ auffassen, aber vergleich das mal mit den drögen Telekolleg-Sendungen aus den frühen 70ern…

Einfach etwas Mut zum Snobismus haben… 8)

Ich finde es schade, dass du an meiner Kritik an 3SAt und speziell Arte nicht eingehst. Stimmst du etwa nicht über ein, dass ARTE einen teilweise auf versnobten kulterellen Sender macht?

Meine Kritik an der Werbung hast du auch nicht beachtet.

Selbstverständlich habe ich beide Punkte beachtet, aber ich bin nicht darauf eingegangen, weil du im großen und ganzen Recht hast, bzw. weil ich im großen und ganzen mit dir einer Meinung bin.

Dass die ÖR Werbung senden, obwohl sie mehr als genug kassieren, ist mit dem dualen System und der aktuellen Fülle an Privatsendern kritikwürdig geworden. Doch du musst auch bedenken, dass die ÖR, unabhängig von den Einnahmen durch Werbung, verpflichtet sind, eine Plattform für Reklame anzubieten, wo Unternehmen ihre Produkte anbieten und die Menschen sich über diese Angebote informieren können. Auch Werbung kann man als Grundversorgung betrachten.
Also ich habe gerne Werbung geguckt, bevor es die Privaten gab, die das Ganze pervertiert haben.
Falls du zwanzig oder jünger bist, wirst du dir das nicht vorstellen können, aber viele pubertierenden Knirpse freuten sich damals darüber, im Fa-Werbespot mal einen nackten Frauenarsch zu sehen zu bekommen.
Z.B. Sagen wir die ÖR verzichten auf Reklame. Stell dir dann mal die unwahrscheinliche aber nicht unmögliche Situation vor, dass die Privaten sich darauf einigen, bestimmte Produkte mit legalen oder illegalen Methoden zu boykottieren, ihnen z.B. keine oder geringere Sendeminuten für Werbung zur Verfügung zu stellen.

Dass die Programminhalte von 3Sat und Arte eher intellektuelle Gemüter ansprechen, stimmt natürlich. Aber das ist ja auch so gewollt. Die ÖR können und sollen es sich halt leisten, Programme für Minderheiten zu machen.
Meinst du RTL würde freiwillig eine Sendung wie „Scobel“ produzieren.
Die Privaten sind ja rechtlich verpflichtet eine geringe Sendezeit Kultur zu bringen, glaub eine Stunde pro Woche oder so, ganz genau weiß ich das auch nicht. Jedenfalls schreiben sie diese Zeit gleich als Verlust ab, machen sich erst gar nicht die Mühe sich an eine Kultursendung zu versuchen, die vielleicht viele Zuschauer vor die Fernseher lockt.
Ich glaube RTL sendet dieses trockene dctp, von dem Nobbse gesprochen hat.

3Sat schau ich oft. Toller Sender. Vor allem „Kulturzeit“ um viertel nach sieben verpass ich selten, da die Redaktion in der Auswahl der Programminhalte sehr differenziert und urteilssicher zu Werke geht. Z.B. beim Sarrazinhype, als alle Möchtegern-intellektuellen Sendungen sich mit den „Thesen“ dieses Quaksalbers auseinandergesetzt haben, war Kulturzeit schon einen Schritt weiter und hat nach den Ursachen des Hypes gefragt.

Arte mag ich auch nicht. Der Sender macht dermaßen auf progressiv, dass es schon teilweise gruselig wirkt. Außerdem bringen sie viele Dokus, Filme und Sendungen, die Migranten und Moslems diffamieren.
Ich vermute, dass sich diese Tendenz dadurch begründet, dass in dieser Sendeanstalt Franzosen und Deutsche sich arrangieren und zusammenarbeiten müssen. Und es scheint sich bewährt zu haben, aufkeimende Antipathien bei diesem Kultur-Clash dadurch zu verhindern, indem man solche unsolidarischen Gefühle auf diverse Feindgruppen ablenkt.

Außerdem bringen sie viele Dokus, Filme und Sendungen, die Migranten und Moslems diffamieren.

Könntest du mir dafür bitte ein paar Beispiele nennen? Ich schaue so gut wie kein Fernsehen mehr, aber diese Sache würde mich doch interessieren.

@gdrbaby

Vielleicht sollte ich meine Aussage dahingehend ergänzen, dass Arte bei Themen wie Islamismus, Migration, Ausländerkriminalität im Verhältnis zu den anderen anspruchsvolleren Kanälen und Sendungen eher Denunziation als Aufklärung betreibt.
Mit Beispielen siehts schlecht aus, da ich mir keine Notizen gemacht habe. Jetzt im nachhinein wäre mir auch lieber, einiges protokolliert zu haben. Wenn dich das wirklich interessiert, guck einfach mit kritischem Blick regelmäßig Arte quer Beet von Dokus, Nachrichten, Talks bis zu Filmen, dann wirst du nach ein paar Wochen sicher wissen, was ich meine.

  • Die Dokumentation “Halbmond über Köln” (Allein der Titel sagt ja schon viel aus) solltest du dir z.B. mal angucken.
    Der Film kommt vordergründig neutral rüber, doch Bild und Ton sind - absichtlich, keine Frage - so angelegt, dass die islamische Seite als gefährlich, die Moslems als Eindringlinge dargestellt werden.

  • Für Themenwochen über Islam, Migranten, Türkei, Istanbul z.B. werden überwiegend Inhalte genommen, die die negativen Seiten zeigen und beanstanden, was unter normalen Umständen in Ordnung geht, aber bei polarisierenden Themen, den Hetzern neue Nahrung für ihre pauschalen Brandmarkungen liefert…

Vielleicht hilft dir dieser Link weiter; in den Abschnitten “Islamophobie” und “Migration - Integration…”:

http://www.medienverantwortung.de/publikationen/

Da das Thema GEZ hier offensichtlich stark dominiert, möchte ich auch mal einen Teil dazu beitragen:

Die IMHO einzig sinnvolle Finanzierung sollte direkt aus dem Staatshaushalt erfolgen.
Und wenn jetzt das Argument kommt…dann wird das ja aus “Einkommen” bezahlt - wer sagt das denn?
Es muss dazu IMHO keine gesonderte Steuer geben.
Steuern sind sowieso nicht zweckorientiert und zu welchen Teilen die Kosten für die Ö/R jetzt aus der Einkommensteuer, der Gewerbesteuer, der KFZ-Steuer oder der Tabaksteuer stammen, ist doch im Endeffekt egal.
Für Bildung, Polizei, diverse Subventionen und Bankenrettungen werden doch auch Steuergelder verwendet, wo ist denn da der Unterschied.
Natürlich sollte es auch strukturelle Änderungen und Einsparungsmöglichkeiten geben, aber der Verwaltungsaufwand für eine Gebühr (ob sie jetzt von der GEZ eingezogen wird oder vom Finanzamt) ist sowas von unnötig.
Und natürlich muss es weiterhin öffentliche Berichte geben und möglichst noch ein wirklich unabhängiges Aufsichtsgremium.
Ansonsten habe ich eigentlich nicht viel gegen die Arbeit der öffentlich-rechtlichen, es ist zwar viel Müll dabei (siehe Kochsendungen und Daily Soaps), aber mit einer radikalen “Grundversorgung”, die nur aus Schulfernsehen und Nachrichten besteht, würden sie sich ihr eigenes Grab schaufeln.
Sicher kann man über die Vielfalt der Digitalsender streiten und die politische Einflussnahme ist manchmal auch stark zu spüren, hier allerdings von mehreren Seiten, womit sich das ganze etwas relativiert und mit einem “Staatsfernsehen” á la RAI nicht zu vergleichen ist.