Folge 70 - Kurz kommentiert

Sicherlich kann man eine Diskussion darüber führen, inwiefern Einkommen mancher Personen gerechtfertigt sind, warum man da ausgerechnet bei Frau Lierhaus anfangen sollte, weiß ich nicht.

Sehe ich komplett genauso.

Ich nehme mal stark an, dass Frank Elster auch nicht wesentlich weniger Gehalt für den gleichen Job bekommen hat. Da hat man nie was von gehört. Wenigstens dieser Vergleich wäre angebracht, bevor man sich über Frau Lierhaus beschwert. Käme nun raus, dass Herr Elstner deutlich über eine halbe Million verdient hat, dann sähe die Sachlage anders aus und man würde es eher begrüßen, dass mittlerweile die Moderationskosten gesenkt worden sind.

Okay, Erziehung ist tatsächlich nicht dasselbe wie Bevormundung, da habt ihr Recht.
Aber wer soll denn seiner Meinung nach wen erziehen? Und nach welchen Kritierien?
Wieso macht Precht eigentlich einen Unterschied zwischen Fernsehen und Printmedien? Es gibt Unterschiede in der Art und Weise, wie Informationen in den Kopf gelangen, aber prinzipiell sind es eben beides, nun ja, Medien.
Und deswegen verstehe ich nicht, wieso private Sender mit Kernenergie verglichen, private Printmedien aber als Bereicherung der Demokratie gesehen werden.
Und dass im Internet die Leute immer nur auf Foren gehen, die ihre Meinung widerspiegeln, ist dasselbe Muster, das sich auch bei Printmedien findet: Man kauft die Zeitung/Zeitschrift, deren politische Ausrichtung einem genehm ist. Wobei man im Internet allerdings auch mal sich selbst einbringen kann, und deshalb gibt es eben auch Ausnahmen: Leute, die kontroverse und niveauvolle Diskussionen anstreben, auch wenn die Mehrheit gegen sie ist.
Und dass Niveau keine Moral garantiert, stimmt nicht zwangsläufig. Niveau wird durch kritische Reflektion erreicht. Wer über ein Thema kritisch reflektiert, landet irgendwann zwangsläufig bei der Moral. Und die muss, wie Precht wohl wissen sollte, logischen Kriterien genügen. Sie lässt sich also durch kritische Reflektion ermitteln.
Aus diesem Grund sollte man sich nicht zu sehr um die Moral sorgen, sondern darum, dass Reflektion stattfindet.

Mal eine Frage: Wie genau soll denn die politische Unabhängigkeit der ÖR-Medien gewährleistet werden? Wie verhindert man politischen Filz im staatlichen Fernsehen, und, im Moment wichtiger, wie löst man ihn überhaupt auf?

@megabjörnie

Es gibt sicher genausoviele gute Gründe für das Privatfernsehen wie für das Staats-, bzw. Gebührenfernsehen. Dass Precht die kommerziellen Sender für unnötig hält, ist nun mal seine Meinung. Aber es gibt sicher auch viele Experten, die das anders sehen.

Ich bin auch ein Verfechter des von der Gesellschaft finanzierten, im besten Falle unabhängigen Fernsehens.
Aus folgenden Grund:

Den deutschen Massenpublikumsmarkt beherrschen eine handvoll undurchschaubar auch miteinander vernetzter Verlags- und Medienkonzerne, die unrechtmäßig zusammenwirken, sich jederzeit ein Meinungsmonopol schaffen können, vor allem, wenn es um ihren kleinsten gemeinsamen Nenner, die Unterstützung marktradikaler Reformen geht.
Dementsprechend ist Meinungsvielfalt längst kein Begriff, den ich mit den Hauptmedien in Verbindung bringe. Umso brisanter das auf der Tagesordnung stehende Thema, desto deckungsgleicher werden die vermittelten Informationen. Selbst die öffentlich-rechtlichen Sender, sogar dazu verpflichtet eine Gegenöffentlichkeit zu dem Mainstream der kommerziellen Konkurrenz herzustellen, schwimmen lieber, warum auch immer, im Kielwasser von “Bild” und Konsorten.

Wegen der wirtschaftsliberalen Dauerpropaganda wird das Märchen vom unbezahlbaren Sozialstaat von den Meisten für wahr gehalten. Und wenn ihre vereinte Meinungsmacht mal nicht ausreicht, um den Deregulierungswahnsinn schön zu reden oder gänzlich totzuschweigen, führen sie wie die Kureten einen lautstarken Pseudokriegstanz auf, um die Wut des Pöbels von den Verursachern in den Chefetagen abzulenken.
Als Ziel bietet sich wie üblich eine Minderheit an, die leicht zum Sündenbock gemacht werden kann. Zur Zeit gehts den moslemischen Migranten an den Kragen. Die westliche Medienwelt ist seit dem “Scheitern” des Kommunismus intensiv damit beschäftigt “die Moslems” als Feindbild zu etablieren.

Die mediale Herabwürdigung dieser Menschen hat mittlerweile demagogische Züge angenommen, während der “Aufstand der Anständigen” immer leiser wird, obwohl die Fanatiker das Gegenteil behaupten. Sukzessive wurde der Rahmen eines konstruktiven Dialogs in der Integrations- und Islamdebatte aufgelöst, indem man den geistigen Brandstiftern, den Sarrazins und Broders, sowie den Hasspredigern und Islamisten, ein Forum gab, ihnen ein Echo verlieh.
Diese Scharfmacherei setzt offenkundig eine Spiralle des Hasses in Gang, denn sie zeigt nicht nur Wirkung bei der beeinflussbaren “breiten Masse”, sondern verleitet auch die sich diskriminiert sehenden Minderheiten und die islamische Welt zu einer provokanten, Haltung, zu einem engeren, präventiven Zusammenschluss untereinander oder dazu, radikalen Rattenfängern zu folgen, wodurch die Aufwiegelung neue Nahrung bekommt usw.

Wichtig für die Interessenvertreter des Kapitals in den Sendern und Verlagen ist natürlich die Tatsache, dass Fanatismus den Einblick in die Wirklichkeit der eigenen Gemeinschaft erschwert. Sie agieren wie Wärter, die Häftlinge gegeneinander ausspielen. Wenn einer der Sträflinge gegen die unmenschlichen Haftbedingungen protestiert, wird der ganze Zellenblock für die Aufmüpfigkeit bestraft, so dass sich der Unmut der Inhaftierten gegen diesen vermeintlichen Sündenbock richtet.
Anstatt sich mit dem Widerständler zu solidarisieren und Gerechtigkeit zu fordern, wird er zum Aussenseiter abgestempelt.
Nach dem Motto: Gegen “die da Oben” kann man ja eh nichts ausrichten, aber der Türke gegenüber, der von der Sozialhilfe lebt und trotzdem ein dickes Auto fährt, kann bekämpft werden.

Diese Medienkartelle stellen eine große Gefahr dar, weshalb
Eine Neugestalltung des “Staatsfernsehens” bitter nötig ist.

Schließlich haben die ÖR ihre Mission, sich als Alternative zu den Privaten zu etablieren, nicht im Geringsten erfüllen können, haben sich von den marktbeherschenden Medienkonzernen instrumentalisieren lassen.
Der CDU-Politiker Beermann kritisierte vor kurzem die “Boulevardisierung von Nachrichtensendungen”, womit er Recht hat.
Das wird z.B. überdeutlich, wenn man sich die manchmal laufenden Tagesschau-Wiederholungen anguckt. Vor 20 oder 25 Jahren wurden die Zuschauer informiert, während heutzutage die Tagesschau aus “Meldungen” “Meinungen” macht.
Auch Nachrichtensendungen, die dafür zuständig sind, die Massen mit differenzierten Meinungen zu versorgen, bei kontroversen Themen für Aufklärung zu sorgen, schaffen es nicht aus dem Schatten von Bild und Co. zu treten.
Dabei bieten die ÖR enorme Möglichkeiten, dem Ideal der absoluten Medienobjektivität einigermaßen näher zu kommen.

Die ÖR werden sich auch bei einer möglichen Reformierung, dem Dilemma stellen müssen, dass sie den kommerziellen Sendern nur Konkurrenz machen können, wenn sie sich von ihrem Bildungsauftrag lösen.
Selbst, wie ich finde, gute Ansätze wie ZDFNeo und EinsFestival, die mehr werberelevante Zuschauer aus den Fängen der Privaten retten sollten, funktionieren nicht gut genug, wobei man den beiden Sendern auch ein bißchen Zeit geben sollte. Ich glaube sowieso, dass man nicht auf Kommando Sendungen produzieren kann, die den Spagat zwischen Unterhaltung und Anspruch schaffen. Solche Perlen sind nicht planbar.
Im Grunde genommen bewirkt jede auf mehr Bildung, mehr Kultur und mehr seriösem Journalismus hin ausgerichtete Neujustierung des Rundfunkauftrags das Gegenteil.

Der Precht hat absolut Recht, wenn er sagt, dass es ein Fehler war, Privatfernsehen zu erlauben. Der negative Einfluß der Kommerziellen ist mit den ÖR in ihrer jetzigen Form nicht ausgleichbar.
Ich finde sowieso, dass die Kritikfähigkeit des gemeinen Medienkonsumenten überschätzt wird. Wenn man bedenkt, dass vier Medienriesen (burda, bertelsmann, springer und ProSiebenSat1) den Meinungsmarkt dominieren, fragt man sich schon, inwieweit das Bundeskartellamt denen auf die Finger schauen kann.
Sollte der vierten Gewalt im Lande nicht der gleiche Maßstab in Bezug auf Transparenz angelegt werden wie bei Polizei, Justiz und Politik?! Vielleicht sogar strenger beäugt werden?!
Im Moment scheint die Bändigung der Mediengewalt meiner Meinung nach nicht Ernst genug genommen zu werden. Ein großer Fehler!

Politisch Einfluß auf das Programm der Privaten zu nehmen wäre natürlich Zensur. Doch inwieweit ein unmoralischer und trotzdem erlaubter Journalismus gesellschaftlichen Schaden anrichten kann, hat ja der Fernsehkritiker im Fall von Stern-TV in Folge 63 gezeigt.

Lierhaus:

Ihre Ansagen jedenfalls sind echt ein bizarres Schauspiel, als ob eine Frau mit Kieferbruch mit vorgehaltener Waffe zum Moderieren gezwungen wird.

Und das ist eine sensationelle Leistung von ihr, glaubt es mir. Sie rackert für das Geld mehr als manche Manager- oder Bankerflasche, aber die sehen ja immer nett aus und können viel labern. Sie ist schwerstbehindert. Mit dem Laufen geht es nämlich gerade so noch mit Hilfsmitteln. Über das Gehalt lachen sich doch etliche Nullen in dieser Repubik kaputt.

Porstitution:
Wenns denn beiden Spaß macht OK. Ich wage aber mal deutlich zu bezweifeln, dass alle Nutten Spaß dran haben. Ein nicht geringer Teil wird gezwungen oder eine Notsituation wird aus genutzt. Das ist ziemlich ekelhaft und grausam. Genau das macht die Prostitution nicht zur Normalität wie einen Besuch bei der Fußpflege. Kerle sind da ja immer die Kunden. Die wenigsten Kerle sind Dienstleister. Da verliert man schon mal den Überblick bzw die Empathie für das andere Geschlecht.
Auf jeden Fall hat sowas nichts vor 22:00 Uhr im TV verloren. Vor allem nicht als Normalitätsdarstellung für Kinder.
Ich kenne unter meinen etlichen Bekannten und Begegnungen keinen einen, der damit angibt in den Puff zu gehen bzw. darüber spricht wie ein Frisörtermin. Und Kinder sollen gefälligst nicht diesen Eindruck bekommen. Sex ist nämlich kein Leistungssport oder Machtinstrument oder Dreck, sondern etwas sehr intim Zwischenmenschliches, Gutes, LIEBE.

Gruß

Robert

@Mannbärschwein: Das alles kann stimmen. Aber die entscheidende Frage hast du nicht beantwortet: Wie soll die Unabhängigkeit von ÖR-Medien gewährleistet werden? Denn eigentlich ist es keine Überraschung, wenn die Sender genau die Politik propagieren, die auch von den Parteien verfolgt wird, die im Rundfunkrat sitzen und die Sender verfilzen.
Wie willst du denn den Saustall aufräumen? Oder besser: Wer soll es tun, der erstens in der Position ist und zweitens nicht an seinem Ast sägen würde, wenn er es tut?

Doch, ich meine Prostitution darf ohne weiteres vor 22 Uhr thematisiert werden, eben weil Prostitution nicht gleich Zwangsprostitution ist sondern ein ehrbarer, normaler Beruf der ein Bestandteil unserer Gesellschaft darstellt den man nicht tabuisieren sollte. In anderen Bereichen gibt es ebenfalls Teile mit großem Druck oder gar Zwang, sogar vom Staat selbst befohlen und unterstützt aber würde man Telefondienst grundsätzlich in einem negativen Kontext bewerten? Oder den Bergbau? Natürlich nicht aber bei der Prostitution ist das noch so, dabei ist das problematische der Teil der Branche in dem Zwang und Druck ausgeübt wird. Abgesehen davon seh ich kein Problem dabei, wenn man über Sex spricht wie über etwas alltägliches auch, Sex ist nämlich etwas alltägliches und mit Liebe muss es gar nichts zutun haben.

zu Lierhaus:
Daß Lierhaus dieses Angebot annimmt ist ja wohl verständlich - zumal ihre Karriere als Sportmoderatorin so jäh endete. Dort hätte sie nämlich sonst rund 850 000€ p. a., also deutlich mehr, verdient. (Quelle: http://www.faz.net/artikel/C30280/ferns … 28020.html)

Und das ist ja der eigentliche Skandal. Denn hier geht es wirklich um GEZahlte Gelder. Es wird Zeit, dass die Vertraege offengelegt werden. Mit welcher Frechheit darf sowas geheim bleiben?!

@Megabjörnie

Wie?! Z.B., indem man sich mit Gleichgesinnten zusammenschließt und demonstriert, einer möglichst breiten Öffentlichkeit die verkrusteten Strukturen in den ÖR demonstriert, wie hier im Forum.
Oder, um schneller auf uns aufmerksam zu machen, gründen wir die RAF, die Rundfunk Armee Fraktion. :mrgreen:

Und frag jetzt bloß nicht: Wie soll das denn gehen?!
Sonst kriegst du von mir das zu hören:

http://www.youtube.com/watch?v=dMMCZBCI9wY

also zu F wie Fernsehgebühren:

wenn ich in einer Bäckerei ein Brötchen kaufe, dass ich essen will, muss ich es bezahlen.

und wenn ich aber KEIN Brötchen essen will, muss ich eben auch KEIN Brötchen bezahlen.

das Prinzip der GEZ ist doch grade, dass ich jeden tag 1 Brötchen bezahle, obwohl ich schon seit 5 Jahren keine Brötchen mehr essen mag, weil sie mir zum Halse raushängen, und auch nicht gegessen HABE.

finde es witzig wie hier argumentiert wird von der GEZ. sie decken ihren EIGENEN Logikfehler ja damit auf.


Ich esse ein Brötchen - ich bezahle ein Brötchen - vs - ich esse kein Brötchen - ich bezahle kein Brötchen.

Ich schaue ARD/ZDF - Ich bezahle für ARD und ZDF - vs - Ich schaue kein ARD/ZDF - ich zahle für ARD/ZDF

wer entdeckt den Fehler im Analogieschluss?

zur Verteidigung der GEZ, man versucht hier natürlich die Analogie von Nahrung als Grundbedürfnis und … ÖR-Fernsehn (bzw Information*) als Grundbedürfnis herzustellen, nach dem Motto: Jeder isst ja was, und bezahlt das auch.
Aber da ist ja der Haken: es gibt immer mehr Menschen, die eben NICHT Fernseh schauen, und in Zukunft dennoch zahlen sollen.
Ich finde, demnächst sollte jeder eine Monatspauschale für Alkohol zahlen, denn iwie trinkt ja jeder … (natürlich nicht, einige trinken keinen Alkohol, aus Angst um ihre Gesundheit. Und tatsächlich finden sich hier einige Parrallelen zum Fernsehkonsum … auf den verzichten auch schon sehr viele, aus Angst um ihre geistige Gesundheit.)

ich hätte zum Abschluss noch nen netten Werbeslogan für die GEZ.

GetNone-PayOne.

(in Analogie zu den ganzen GetTwo-PayOne - Angeboten ;-))

*Wie sich Information aber defininiert und ob solche Sendeanstalten (mit dem im RGebStV festgelegten Finazierungsmodell) neutrale und aufgeklärte Berichterstattung leisten können, wenn die halbe Wirtschaft UND die Politik den Programmmachern im Nacken sitzen, ist fraglich.
Dabei geht es nicht nur um direkte Entscheidungsteilhabe gewisser Lobbys, nein es geht auch um das “Bite the Hand that feeds you” Phänomen. (oder auch: “den Ast auf den man sitzt absägen”)
Letztendlich ist sogar der Begriff “Unabhängige Medien” selbst zu hinterfragen und womöglich als absurd abzulegen, da jeder Mensch in einem System mit Geld auch stets von einem Geldgeber abhängt. Somit gibt es keine “Unabhängige Berichterstattung”, wohl aber gibt es Meinungsvielfalt und die vielfältige Verbreitung von verschiedenen Meinungen im Fernsehen. und DIESE, ausgerechnet DIESE, findet nämlich schon lange nicht mehr statt. (was aber nicht auffällt, da wir immer nur über das Ungetüm “Unabhängige Medien” diskutieren)

Wenn man zum Eigentümer eines Fernsehgerätes wird, muss man auch einen Beitrag dazu leisten, damit ein zum Wohle der Allgemeinheit dienendes Programm empfangbar ist.

Artikel 14 (Die Grundrechte)

[Eigentum, Erbrecht, Enteignung]

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Dass die ÖR die Regeln geändert haben und bald jeden Haushalt, ob mit oder ohne Glotze, zur Kasse bitten, finde ich allerdings auch fragwürdig, da dann auch die auf Rundfunk, Internet und Handy verzichtenden Personen unrechtmäßig verpflichtet werden.
Auf der anderen Seite wird die Zahl solcher Sonderlinge verschwindend gering sein, so dass die pauschale Gebührenforderung sinnvoller- und kostensparenderweise die GEZ-Exekutive unnötig macht.

Öhm, aber wenn man kostensparend arbeiten will, warum hat man das Ganze nicht gleich in eine Steuer oder Abgabe umgewandelt, die dann vom Finanzamt mit eingezogen wird? :smt017
So haben wir immer noch den Wasserkopf an GEZ, der ja sogar noch die Belegschaft aufstocken muss.
Logik? Fehlanzeige. :smt011

So haben wir immer noch den Wasserkopf an GEZ, der ja sogar noch die Belegschaft aufstocken muss.

Wie kommst du darauf? Weil demnächst - weiß nicht ab wann diese pauschale Gebührenforderung pro Haushalt und Betrieb in Kraft tritt - müssten ja logischerweise die GEZ-Kontrolleure unnötig werden,…
Dass durch die Neuregelung mehr bürokratischer Aufwand entsteht kann natürlich sein, aber zumindest der Kontrollapparat wird ja wohl verschwinden.

Die brauchen den schon, da man ja nun überprüfen muss, ob denn ein gebührenpflichtige Einheit vorliegt. Das Problem hat sich nur verlagert.

Man hat keine Steuer draus gemacht, weil sich die Leute ohne Fernsehgerät damals dann wohl beschwert hätten.

Heut zutage geht man eben davon aus, jeder hätte einen Fernseher, weil wir ja soooo fortschrittlich sind. aber genau da liegt ja der Hase im Pfeffer: viele haben erkannt, dass das Fernsehen eine große Meinungsmaschiene ist (ja allenvoran das ÖR !!!), und schauen es nurnoch seeeehr selektiv oder garnicht mehr.

ich lehne Fernsehen bis auf wenige Sendungen ab, diese schaue ich per DVD (SCIFI Serien oder zB Southpark). ich besitze keinen Fernseher,

TROTZDEM soll ich die Leute mitfinanzieren, die ich ablehne, wegen ihrer Taten.

stellt euch vor, der Bäcker bäckt nurnoch schlecht schmeckende Brötchen, trotzdem müsst ihr jeden Tag eins davon kaufen (essen werdet ihrs natürlich nicht …), und der Bäcker überlebt weiter, weil ja der Staat euch zwingt jeden Tag ein Brötchen zu kaufen, obwohl er das backen wohl nicht draufhat.
wie sollen die Brötchen besser werden? iwann werdet ihr aus lauter Verzweiflung anfangen auch diese verdorbenen Brötchen zu essen. - Und an dem Punkt sind viele leider schon, sie konsumieren das verdorbene, vielleicht in der Hoffnung, das es sich iwann “gegessen hat”, aber ich kann euch sagen: einer von denen kann mehr Scheiße produzieren, als wir alle zusammen vertilgen können.

die einzig wirksame Variante ist: kein Fernsehn mehr schaun. und das scheint wohl gewirkt zu haben, sonst hätte man nicht diesen Plan ins Auge gefasst, dass nu jeder zahlen soll, ob er nun nen Gerät hat oder nicht, ob er schaut oder nicht.

das beste Mittel zum Kampf, welches man in einem Konsumsystem hat, ist: Konsumverweigerung, Kauf-Verweigerung. und genau dieses Mittel haben wir bei der GEZ nicht. Entweder wir fordern dieses Mittel ODER wir fordern ein “Zuschauerkomitee” als Kontrollinstanz, bestehend aus Vertretern ALLER Bevölkerungsgruppen (Studenten, Kinder, Arbeiter, einfach ALLE).

die Folge daraus wäre: warum zwingen wir nicht gleich jeden einen Fernseher zu kaufen, und mind 1 VW, und eine AEG Waschmaschiene. alles staatlich aufgezwungen.
Statt Opel Rettungspaket, hätten wir einfach jeden Deutschen gezwungen, einen Opel zu kaufen.

Man muss quasi diese Fernsehmachenden Idioten MIT bezahlen, ihr überleben sichern, obwohl sie ganz offensichtlich GEGEN die Menschheit arbeiten mit ihrem DES-Informationsprogramm.

@Mannbärschwein: Entweder bei netzpolitik.org oder bei heise (ich weiß es grad nimmer) wurde berichtet, dass die GEZ in der Übergangszeit ~2000 neue Mitarbeiter (befristet auf 2 oder 3 Jahre) einstellen “muss” (zumindest nach Aussage der GEZ), um die ganzen Betriebe überprüfen zu können, dass die auch korrekt zahlen - kommt von diesem ganzen Hickhack mit anteiligen und mehrfachen Haushaltsabgaben, Berechnung von Dienstwagen usw.
Dass danach die Mitarbeiterzahl nennenswert sinken wird, glaube ich kaum - man muss ja überprüfen, ob die Betriebe nicht zwischenzeitlich gewachsen sind und deshalb mehr zahlen müssen.
Nachtrag: Gefunden! Es war Heise. Und es sollen wohl auch nur 400 neue Mitarbeiter sein. Was meine Einschätzung für die Folgezeit angeht, so bleibe ich aber dabei. Lustig finde ich aber auch, dass die GEZ sich umbenennen will. Hofft man, auf die Weise das schlechte Image los zu werden? Und wie wollen sie sich nennen? RBEZ - RundfunkBeitragsEinzugsZentrale?

@Tyler_86: Ich meinte die Umwandlung in Steuer/generelle Abgabe auch eher im Rahmen der letzten Überarbeitung - da wurde das Ganze dann ja von Gebühr in Beitrag umetikettiert.
Dass das seinerzeit bei der Einführung für Ärger gesorgt hätte, ist mir auch klar.

Was ist mit den Agrarsubventionen von Deutschland und der EU? Du zahlst sehr wohl etwas für die Brötchen, die du nicht kaufst. Und ähnlich gelagert ist es auch mit den Krankenversicherungen und Rentenversicherungen. Und z.B. große Mengen von Studenten müssen ein Semesterticket zwangsweise über ihren Semesterbeitrag finanzieren, egal ob sie selber den ÖPNV benutzen oder nicht.

Es ist nun mal einfach sinnvoll, bestimmte Bereiche der öffentlichen Grundversorgung, und dazu gehört das TV-Programm in Deutschland einfach, egal wie wenig du selber schaust, über die Masse finanzieren zu lassen, damit die Kosten pro Person möglichst gering bleiben. Würde dies über die Steuer finanziert werden, wäre dies noch fairer, da dann die Belastung der einzelnen Personen anhand des Einkommens geregelt wäre. Und man könnte sich den Kontrollverein ersparen. (Edit: Ich halte den Grundsatz „Jeder bezahlt seinen Kram immer selbst.“ nicht für fair in Anbetracht der deutlichen Einkommensunterschiede in der deutschen Gesellschaft.)

Dass du meinst, dass man mit dem ÖR schlimmere Stimmungsmacher als mit den Privaten hat, kann nur aus deinem mangelndem Konsum von TV-Programm begründet werden. Wenn einer „gegen die Menschheit“ arbeitet und Desinformation betreibt, dann sind das erstmal die Privaten und vielleicht dann in zweiter Linie die ÖR.

Ich hoffe aber du beachtest bei deiner Konsumverweigerung auch das Radioprogramm, alle Produktionen, die vom ÖR finanziert werden und auch das Online-Angebot der ÖR.

Kritik an Gebührenverschwendung kann man vielfältig äußern, das Programm ist momentan alles andere als optimal und biedert sich immer weiter den Produktionsarten der Privaten an. Aber momentan ist es trotzdem ersatzlos.

(Natürlich, dass dies nicht so auffällt, wenn der Konsum bei Southpark und SciFi hauptsächlich liegt, ist schon verständlich. Aber das ist nun auch nicht gerade die Gegenbewegung zur „Desinformation“.)

Es ist nun mal einfach sinnvoll, bestimmte Bereiche der öffentlichen Grundversorgung, und dazu gehört das TV-Programm in Deutschland einfach, egal wie wenig du selber schaust, über die Masse finanzieren zu lassen, damit die Kosten pro Person möglichst gering bleiben.

Fernsehen Grundversorgung??? :lol: Für einen schönen sachlichen gut informierenden staatlichen Nachrichtensender zahl ich gerne, aber für ZDF-Fernsehgarten, verbotene Liebe und sonstigen geistigen Absatz nicht. Phönix ist da er einizgste Sender der dem öffentlichen Auftrag entspricht.

Und ich bin auch gegen Agrarsubventionen. TV-Gebühren mit Agrarsubventionen zu vergleichen ist ein schwaches Beispiel, den beide sind mal so richtig unnötig.

Wenn in den öffentlichen Sendern dann wenigstens keine Werbung geben würde. Nein die brauchen alle 3 Monate von jedem, der zahlen kann, ~54 Eier. Das ist hochgerechnet verdammt viel Geld und wenn man sich anschaut, was man dafür geboten bekommt, ist das unterirdisches Preisleistungsverhältnis.

Oder kaufe ich mir einen PC, der stinkt, mit Werbungsstickern beklebt, Strom unter hohem Verlust umwandelt, mit einem komplett veralteten Betriebssystem läuft und auch dir die ganze Zeit sagt wie toll er ist und nötigwendig ist um die öffentliche Ordnung aufrecht zu halten. Wenn man ausländische Fernsehsenungen und Filme, die der PC nicht produziert hat, abspielen will muss ich bis 23 Uhr warten, bevor ich diese abspielen kann :roll: .

Ich denke das ist ein schöner, passender Vergleich (bzw. Metapher).

Wie viel Prozent der Sendeminuten beim ÖR sind Werbung? 0,5%? Werbung läuft soweit ich das überblicken kann doch nur zu ganz bestimmten Zeiten nur auf ARD und ZDF. Wäre also eher ein kleiner Aufkleber.

Und was ist eigentlich mit Arte und 3Sat? Erfüllen die etwa keinen Auftrag?

Dass man das Programm an vielen Stellen kritisieren kann, habe ich ja selbst geschrieben. Aber was ist denn so die kulturell gehobenere Alternative der privaten Sender?

Edit:

ARD und ZDF dürfen pro Tag 20 Minuten Werbung zeigen (im Jahresdurchschnitt), alle dritten Sender der ARD zeigen überhaupt keine Werbung. Wirklich voller Werbung…

Wie viel Prozent der Sendeminuten beim ÖR sind Werbung? 0,5%? Werbung läuft soweit ich das überblicken kann doch nur zu ganz bestimmten Zeiten nur auf ARD und ZDF. Wäre also eher ein kleiner Aufkleber.

Du hast meinen Punkt nicht verstanden, trotz so hoher GEZ-Gebühren, sind sie noch auf Werbung angewiesen.

Und was ist eigentlich mit Arte und 3Sat? Erfüllen die etwa keinen Auftrag?

Ich mag 3Sat und ARTE, nicht destotrotz dürfen die beiden Sender ein Schattenleben fristen. Darüber hinaus mag ich nicht dieses auf „gebildeter“ Sender getrimmte. Warum kann man nicht einfach interessante Filme, Dokumentationen und Magazine zeigen ohne einen auf so „elitär“ und anspruchsvoll zu machen. Bloß damit die auf sowas stehen, nicht meckern können?
Sry ein ausgeglichenes Programm sieht anders aus, da bei ARD und ZDF das meiste Geld verbrannt wird.

Über die Privaten kann man schimpfen wie man will, manchmal produzieren die Klasse Sendungen: Stromberg, die tolle Polizeiserie deren Name mir gerade nicht einfällt usw usf

Besonders lustig finde ich, dass Pro7 Switch Reloaded und Kalkofes Mattscheibe produziert haben. Das sind erstklassige Parodien, wo man sich selbst auf den Arm nimmt. Und die Privaten haben vorallem einen Sinn, Gewinn zu erwirtschaften. Wenn man das dann mit den chronisch überfinanzierten Öffentlichen vergleicht, merkt man ganz schnell da stimmt was nicht, weil der Unterschied zwischen ARD und ZDF, die das meiste Geld verschlingen, und den „kapitalistischen“ Privaten verdammt gering ist.

@Malus

Die Massenmedien werden nicht umsonst als vierte Gewalt bezeichnet. Vor allem das Fernsehen ist ein effektives Werkzeug zur Meinungsbildung der Mehrheit, das kontrolliert werden sollte.
Jeder ist sich einig, dass die Staatsgewalt auf verschiedene Organe verteilt werden muss, um unsere freie Gesellschaftsordnung nicht zu gefährden, doch die Massenmedien werden - fatalerweise - nicht für mächtig genug angesehen, um das Gleichgewicht zu kippen.
Nach deiner Logik könnte man auch darüber nachdenken die Polizei, Justiz zu privatisieren, oder die Schulpflicht abzuschaffen, da ja nicht jeder Kinder hat oder will. Warum sollte er mit seinen Steuern das Schulwesen finanzieren?