Folge 7: Atze Schröder

Trotz alledem ist das Interview wirklich gut. Irgendwie passt der Prollchar nicht mit der eigentlichen Person zusammen finde ich. Und das ist schade. Als Comedian interessiert mich Atze dennoch auch weiterhin nicht.

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Ich hätte mich vorher nicht dafür interessiert, jetzt weiß ich nicht nur wo das Haus genau steht sondern finde auch die Eigentümerin direkt unsympathisch.

Zum Inhalt kann ich eigentlich nur sagen, dass jemand seine Tour nicht nach einer religiösen Figur benennen sollte, wenn man offensichtlich keine Ahnung hat. Herr A.S. tut immer gerne so als wäre er kontrovers, nimmt aber meiner Meinung nach immer nur Themen aus Korn, wenn’s gesellschaftlich eh schon akzeptiert ist. Der Abstauber quasi. Wenn man schon in die vielbehauene Kerbe Christentum hauen will, sollte man wie Ricky Gervais sehr genau wissen, wovon man spricht.

Herr Gratismut kann ja seine nächste Tour „du hast bei mir einen Stein in Mekka nennen“.

Ansonsten herzlichen Glückwunsch zu dem Hochkarätiger ungeachtet meiner persönlichen Abneigung.

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Nachdem ich das Interview nun gesehen habe würde ich schon sagen, dass „Atze“ durchaus sympathisch ist. Diese Leichtigkeit und Gelassenheit zum Leben haben sicherlich nicht viele. Andererseits hatte ich aber auch den Gedanken, dass er die mehrfach angesprochene Comfortzone selten verlässt und daher bequem mit dem Strom schwimmt. Die Figur „Atze“ eckte zu Beginn seiner Karriere sicher an, in den Themen und Aussagen ist er aber doch im Wohlfühl-Mainstream angekommen.

Gerade beim Thema Cancel-Culture/Political Correctness fielen schnell Sätze wie „Witze über das Gendern mache ich nicht“ - er sagte: weil sie zu einfach sind. Könnte nicht auch ein Teil der Wahrheit sein, dass er viele Frauen und Menschen aus der linken Filterblase anspricht und ihnen nicht vor den Kopf stoßen will, da dort das Gendern überdurchschnittlich akzeptiert wird?

Und das vermeintlich kontroverse Themenbeispiel war dann der in einem Programmteil eingebaute Aufruf zu Fleischverzicht - bei eben genannten Teil der Bevölkerung Konsens wie nur irgendwas.

Nuhr hat auch den Mut gehabt, FFF zu hinterfragen, als es nur Lob und Kuschel-Interviews gab. Nun reiben sich alle die Augen und entdecken, dass ein Teil der Bewegung strukturell antisemetisch ist. Ach was…

Gerade jetzt könnte man auch den antisemitischen Mob auf den Berliner Straßen ansprechen und sie mit den Mitteln der Komik entlarven - aber warum, wenn ein mittelmäßiger Gag gegen die AFD doch auch den erwünschten Applaus bringt?

Er ist ein sympathischer Comedian der Wohlfühl-Mitte. Kann man gut, aber auch langweilig finden.

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Gendern ist doch jetzt schon eher als Realsatire anzusehen.
Witze über das Gendern sind somit mittlerweile überflüssig geworden.

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Viele in Medien und Politik meinen dies sehr ernst.

Und da es z. B. an vielen Unis Notenabzüge für unterlassene Gendersprache in Hausarbeiten gibt, hat es auch ganz reale Konsequenzen.

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Um was geht es denn nun?
Über das Gendern ansich oder um Witze über das Gendern?

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Es geht darum, dass Institutionen und einflussreiche Persönlichkeiten in Medien und Politik das eben nicht für Realsatire halten. Somit ist das Thema eben doch nicht vom Tisch, um es satirisch zu verarbeiten.

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Witze, Komik, Satire usw. sind Stilmittel des Künstlers, um sein Thema darzustellen. Man kann Themen aufgreifen, bei denen man ahnt, dass man mit dem Mainstream des Publikums auf einer Wellenlänge liegt. Hier anzusetzen resultiert im einfachen sozial erwünschten Applaus.

Man könnte aber tatsächlich auch Themen aufgreifen, die kontrovers, einem persönlich aber sehr wichtig sind. Hier muss man auf der Bühne mehr Arbeit reinstecken und wird trotz aller Bemühungen negatives Feedback und vielleicht sogar von den üblichen Verdächtigen einen Shitstorm erhalten.

„Atze“ hat sich entschieden, die einfachen Themen zu nehmen. Ist sein gutes Recht, finde ich aber sehr schwach.

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Ich denke, da liegt einfach der Punkt. Er duckt sich nicht weg, das Thema ist ihm einfach nicht wichtig genug. Und dieser Ansicht kann man auch sehr gut sein.

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Also bei seinem Bühnenprogramm „Turbo“ hat er durchaus kritische Themen angesprochen.

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Ich habe das Interwiew noch nicht gesehen, aber kenne sehr viel von ihm. Ich glaube, du schätzt da das Stammpublikum des Stand-Up-Comedians Atze Schröder etwas falsch ein – das erkennst du, wenn du ihn mal vor voller Hütte in der Dortmunder Westfalenhalle siehst. Das Publikum ist durchaus gemischt, aber nicht unbedingt überwiegend der Sorte „Gendern“ und „Vegan“. Ich denke eher, dass er da sogar ein Risiko eingegangen ist, die Bühnenfigur etwas zu öffnen für die private Person. Das, was du beschreibst, trifft eher so auf die Zuhörerschaft seines Podcasts „Betreutes Fühlen“ (da gendert er übrigens) zu. Schon bei seinem anderen Podcast, „Zärtliche Cousinen“, sieht es anders aus, in dem er häufiger seine Position zu bestimmten Themen vor Zuhörerzuschriften verteidigt.

Ich finde aber auch, du überschätzt die „Tagesaktualität“ eines solchen Bühnenprogramms und legst da Maßstäbe an, die du vielleicht an einen politischen Kabarettisten anlegst. Ich glaube, er kennt sein Publikum, er kennt aber auch seine Fähigkeiten. Er wird nicht den Fehler machen und sich wie einst Michael Mittermeier verschätzen, überschätzen und verrennen.

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Was war denn?

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Also das ist jetzt mein persönlicher Eindruck … er hatte damals mit seinem Programm „Zapped“ riesen Erfolg, war sicherlich in Deutschland auch Pionier (vielleicht neben Rüdiger Hoffmann) und für mich persönlich auch inhaltlich auf seinem Höhepunkt, aber danach meinte er, politisch werden und seine politische Meinung transportieren zu müssen – und zwar ziemlich flach. Also auch überhaupt nicht auf dem Niveau eines guten politischen Kabarettisten. Für lange Zeit (ich weiß nicht, wie das heute ist) hat er viel Publikum verloren, die Hallen wurden kleiner usw.

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Man kommt ja nicht drumherum dieses Interview mit den vorherigen zu vergleichen…

Ich habe in diesem Interview leider nicht diese Nähe/Intimität gespürt, die es bei den vorherigen RtG-Folgen gab (insb. bei Christian Rach). Auch wenn in dem Interview persönliche Themen besprochen wurden und es inhaltlich auch interessant war, fehlt mir einfach der Zugang, wenn ich höre, wie Alex mit H.A. spricht, ich aber die ganze Zeit nur A.S. sehe. Das mag vielleicht oberflächlich klingen, aber der Eindruck bleibt halt bei mir hängen, denn letztlich ist es halt eine Kunstfigur mit einer fiktiven Biografie, die selbst bei Wikipedia niedergeschrieben wurde, und kein „echter Mensch“.

Vielleicht hätte ich diese Episode einfach als Podcast hören sollen. :sweat_smile:

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Lieber Alex, liebe Crew,

ich möchte diesmal nur DANKE sagen und, dass Road to Glory einfach hier bitte nie wieder aufhört. Ich finde, dass allerbeste Kompliment, dass man Alex immer wieder geben kann, wenn sich der Gast am Ende aufrichtig und ehrlich für das Gespräch bedankt. Und das habe ich dir, lieber Alex, von Herzen gegönnt.

Beste Grüße und schönen Feiertag euch weiterhin,
Marco

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Ist doch nur eine google-Suche entfernt um festzustellen, dass sein Name %%7##8!7#3%§$35%…%connection lost% :rofl:

Keine Ahnung - aber der betreffende Abschnitt in der Wikipedia zeugt davon, dass er auch nicht alles gewonnen hat, was er angezeigt hatte. :man_shrugging:

Es stellt sich auch eher die Frage, ob „Atze Schröder“ noch eine Kunstfigur ist - oder inzwischen eher den Aspekt eines Künstlernamens erfüllt.

Es ist ja ähnlich wie bei Jerry Seinfeld, der in seiner Serie ja auch eher ein Parodie von sich spielt. Nur halt mit dem Unterschied, dass er mit seinem bürgerlichen Namen auftritt. Es ist die Frage: Was ist Schauspiel und was ist authentisch?
Zumindest außerhalb der Bühnenprogramme scheint es sich in Richtung „authentisch“ bewegt zu haben.

Anyway: Sehr schöne Folge mit einem sehr sympathischen Gast, dessen Podcasts ich mir in Anbetracht meines „PodCast & Hörbuch-Pile-of-Shame“ wohl erst mal nicht geben werde… :sweat_smile:

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Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung leider nicht anschließen. Für mich war das die bisher schwächste Folge. Ich habe bis zuletzt nicht gewusst, wer da überhaupt interviewt wurde, die Kunstfigur „Atze Schröder“ oder der Darsteller von „Atze Schröder“? Da der Mann die ganze Zeit verkleidet war und sich mit falschem Namen hat ansprechen lassen, gehe ich davon aus, dass wir es die ganze Zeit mit der Kunstfigur zu tun hatten. Und eine Kunstfigur hat kein Privatleben, hat überhaupt nichts privates an sich. Alles was dieser Darsteller da von sich gegeben hat, kann zwar zufällig ganz oder teilweise mit der privaten Meinung des Darstellers übereinstimmen, kann aber genauso gut frei erfunden gewesen sein.

Dich kann man auch ziemlich leicht begeistern, stimmt’s? Du weißt übrigens auch nach diesem Interview überhaupt nichts über den Menschen, der dahinter steckt. Der wurde nämlich überhaupt nicht interviewt.

Da der Darsteller sich ausschließlich verkleidet in der Öffentlichkeit zeigt, fällt der Aspekt des reinen Künstlernamens weg. Es ist und bleibt eine Kunstfigur.

Für mich hatte das Gespräch den gleichen Aussagewert, als hätte man Horst Schlämmer, Bernd Stromberg oder James Bond interviewt. Ein gewisser Unterhaltungswert lässt sich nicht abstreiten, aber wer die Äußerungen für bare Münze hält, hat nichts vom Showbusiness verstanden.

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Hallo zusammen, nun möchte ich als Interviewer auch noch meinen Senf dazu geben: Erst einmal vielen Dank für das tolle Lob - aber auch für kritische Stimmen. Was mich fasziniert bis irritiert ist die Tatsache, dass manche der hier Kommentierenden ernsthaft glauben, dass ich ein Interview mit einer Kunstfigur geführt habe. Nennt mich gerne naiv - wobei ich nach mehr als 25 Jahren Interviews erfahren genug sein müsste, denke ich - aber ich habe das zu keinem Moment gedacht. Atze hat im Gespräch doch ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass er vor ein paar Jahren einen Cut in seiner Karriere gemacht hat und seitdem auch offen über sein wahres Ich/sein Privatleben spricht. So wie in dieser RtG-Episode. Dass er trotzdem dabei die „Atze Schröder“-Montur bzw. sein optisches Alter Ego nicht ablegen möchte, liegt einzig und allein in dem Wunsch begründet, dass er als Privatmensch so unerkannt wie möglich bleiben will. Klingt für mich sehr plausibel und glaubwürdig. Warum also sollte er sich die Mühe machen und den ganzen privaten Part im Interview erfinden? Dann hat er wirklich einen Schauspielpreis verdient - davon abgesehen, dass er ja immer aufpassen muss, sich in zukünftigen Gesprächen/Interviews nicht selbst ständig zu widersprechen. Aber wie gesagt: Nennt mich gerne naiv. Ich bleibe aber dabei, dass wir hier den wahren Mann hinter der „Maske“ erleben. LG von Alex

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Hallo mein Bester, ich akzeptiere und respektiere Deine Meinung selbstverständlich - bin aber trotdzem anderer Meinung. Siehe auch mein genereller Kommentar. LG und einen schönen Abend!

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@alexander-nebe

Da „Atze“ sein Privatleben immer noch abschirmt: gab es die Forderung oder zumindest die „freundliche Bitte“, dass bestimmte Themen nicht angesprochen werden? Also z. B. sein Name, geführte Prozesse oder auch der Zusammenstoß mit Nils Ruf?

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