Folge 68: Legalisierung von Cannabis

Tut mir leid, aber das ist leider das „dümmste“ Argument von Allen. Der Gast hat ja überzeugend argumentiert. Nur weil die Freigabe und staatliche, gesellschaftliche Subvention von Alkohol allerorts Wsl ein Fehler war heißt das ja gerade nicht, dass man einen solchen Fehler nochmal wiederholen sollte. Dass Alkohol noch schädlicher ist mag sein, sollte aber dann ja als warnendes Beispiel gelten ! Und wie sich auch und besonders bei einer (unbedachten) Legalisierung kriminelle Strukturen etablieren können zeigt das Beispiel Niederlande ja in der Tat in aller Brutalität auf

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hallo, ich komme aus der region (marienberg) ursprünglich und …der ruf der „klinik“ ist eher nicht so gut…:wink: (ich kenne einen der hat mit cannabis angefangen hat und dort hin ist und ist auf meth geendet ist…)
ps. generell ich finde die diskussion etwas dümmlich, niemand möchte cannabis für jugendliche legalisieren und alkohol ist wesentlich gefährlicher.ich kenne einige die daran gestorben sind, bei cannabis kenne ich niemand!! … das sind dr. thomasius argumente mehr nicht!..sorry, gute sendung und jeder sollte selbst entscheiden ob er weiche drogen konsumiert…!
PPS: welche körperlichen entzugserscheinungen??..BULLSHIT! und POLEMIK!..
herr wicha!

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Den Misserfolgen bei den Freigaben würde ich aber auch die Verbote gegenüberstellen, gerade beim Alk die Prohibition vor ca. 100 Jahren hat ja Cosa Nostra, Al Capone etc. erst groß gemacht und die Kriminalität ging durch die Decke, Schwarzbrennerei, aus der Zeit kommt ja auch der Begriff „Bootleg“, weil man den Sprit dann in Stiefelschäften versteckt/geschmuggelt hat und dann später die Aufnahmegeräte zu Konzerten…

Oder in der UdSSR durch Gorbatschow, wo es ähnlich ausging, das Russland der 90er versank ja nach Ablösung Gorbatschows durch den Säufer Jelzin in Kriminalität.

Andererseits, wie sieht es in Norwegen, Schweden und Finnland(?) aus? Haben kein komplettes Verbot, aber mW hohe Steuern, im Supermarkt gibts nur Bier <3% (zumindest in Schweden) und es mit begleitenden Maßnahmen wohl heute besser im Griff als vorher.

Da muss man, wie er schon sagt, das Problem wie in Island aus mehreren Richtungen angehen.
Eine ähnliche Vorgehensweise sollte man mMn bspw. auch hierzulande in Sachen Ernährung machen, fand den Abschnitt Frankreich bei „Where to invade next?“ diesbezüglich interessant, wie es dort in den Schulen mit Essen aussieht und auch hier ist es mMn eher schlecht als recht, Mittagessen in der Schule hatte ich so in der 5.-7. Klasse und es war wenig begeisternd, man musste Marken im Voraus kaufen und sich auch schon vorher für Gericht XY eintragen, Spontanität war also null, viele sind in der 45-minütigen Mittagspause deshalb lieber zum nächsten Imbiss oder Supermarkt gegangen.
Und bei meiner momentanen Arbeit auch, ist so klein, dass das Essen angeliefert wird, Bestellungen aber auch wochenweise.

Aber genug dazu, geht mir halt darum, dass Übergewicht hierzulande grassiert und sehe vor allem bei den Schulen das Problem.

Gerade das Ausspielen von „Andere legale Drogen sind doch viel schädlicher“-Karte wurde ja im Gespräch angesprochen - das logische Ergebnis müsste demnach keine Legalisierung einer weiteren Droge sein - sondern Verbote/Einschränkungen der bereits legalen Drogen.
Es ist kein Pro-Argument.
Es ist nur ein flaches „Die dürfen und ich nicht!“-Sandkasten-Argument. :man_shrugging:

Nicht missverstehen - mir ist es bei ausgewachsenen(!) Menschen grundsätzlich wuppe, ob jemand Gras raucht oder nicht. Solange die mir weder den Joint in den Mund pressen oder ich die Abgase mitbekomme.
Gilt übrigens auch für normale Raucher.
Funfact am Rande: So gut wie jeder Raucher bestätigt mir, es wäre gut, dass ich nie angefangen hätte - Kiffer hingegen… Du verstehst den Unterschied? :wink:

Obwohl mir auch schon der Gedanke kam, dass es vielleicht förderlich wäre bei Fußballspiele an die Ultras Joints zu verteilen, die sie dann auch verpflichtend rauchen müssten. Gut - näme was Drive aus der Südkurve. Aber hey: Bisschen Verlust ist immer. :ugly:

Anyway - und mal Spaß beiseite - Quarks hatte (als die Sendung noch „gut“ war) sich des Themas auch mal angenommen - empfiehlt sich zu sehen. Vor allem über die Hintergründe, was die Papier-/Holzindustrie mit dem Verbot von Cannabis zu tun hatte. :man_shrugging:

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Hab mal Hindu Kush, Afghani#1 und Skunk angebaut. Afgahni hat gut geknallt. Kiffe aber schon lange nicht mehr. Mit Tabak habe ich auch schon lange abgeschlossen.

Den Coffeeshops Betreibern in Holland bleib doch nichts anderes übrig als sich das Kraut illegal zu besorgen. Ich begegne lieber nachts auf der Straße einen Bekifften als einen Betrunkenen.
Der Anbau für Private Personen sollte in Deutschland erlaubt werden.

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Wieso, alle süchtig hier??? :rofl:

Nee, ich weiß schon was du meinst.

Vielen Dank für diesen Hinweis. Der Artikel des Focus war mir nicht bekannt. Ich hatte diverse andere, nach meiner Einschätzung seriöse Quellen. Aus diesen Quellen entnahm ich, das in Kalifornien viele Obdachlose aufgrund von Ladendiebstählen in Haft kommen. Dies sollte verhindert werden, die Lösung war, Ladendiebstähle bis zu einer gewissen Höhe nicht mehr mit Haftstrafen zu ahnden. Der Effekt, Diebstähle wurden bis an diese Grenze ausgeführt. Nun kommt mein Punkt und der Übertrag zur Legalisierung von Cannabis. Wenn ich möchte, das Obdachlose nicht aufgrund ihres Elends in Haft kommen, dann muss ich Hilfsangebote, Wohnraum, Unterstützung oder Arbeit zur Verfügung stellen. Mit der Verschiebung der Strafbarkeit von Ladendiebstählen kann ich niemanden aus dem Elend heraus holen. Da macht sich einen schlanken Fuß, fühlt sich wie ein Held, hat aber nichts gekonnt.

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Hallo Morisson,

zum Thema Entzugssymptome Cannabis gibt es auch im Netzt ausreichende Quellen. Nur eine möchte ich hier verlinken, im übrigen von einer Initiative die eher aus dem Safer Use Spektrum der Drogenhilfe kommt. Einen Ansatz den ich nicht teile, aber auch die Kollegen können ja mal Recht haben. Tipps für den Cannabis-Entzug - sauber drauf! mindzone.info

Den letzten Teil deines Postings halte ich für problematisch. Im Grunde genommen, wiederholst Du damit die Position die bis in die 70er Jahre offizielle Lesart war. Süchtige haben nichts gelernt und versagen im Leben. Damals hat man Süchtigen auch noch eine Charackterschwäche unterstellt. Heute ist der Konsens in der Wissenschaft, das es sich um eine Krankheit handelt die Ursachen hat und behandelt werden kann. Moralische Bewertungen der Betroffenen als „Lernresistent“ oder „Versager“ werden zum Glück seit über fünfzig Jahren in Fachkreisen nicht mehr vorgenommen.

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Als jemand, der noch nie Cannabis geraucht hat, niemanden im Freundeskreis hat, der Cannabis konsumiert und daher wahrscheinlich nie dazu kommen wird, fällt es mir nicht leicht, mir eine Meinung zu einem Cannabis-Verbot zu bilden.

Auf der einen Seite kann ich dem Argument gut folgen, dass Alkoholkonsum in jeglicher Hinsicht problematischer ist. Auf der anderen Seite kommt es mir schon so vor, dass Cannabis von vielen zu sehr verharmlost wird.

Ich fand dieses Video von GReeeN für mich recht aufschlussreich: GReeeN 28 Tage KIFF-FREI - YouTube

Ja, der Entzug scheint tatsächlich gut machbar zu sein und hauptsächlich etwas psychologisches. Auf der anderen Seite hört man oft von Leuten, die ihre Kifferzeit bereuen. So, wie in diesem Video. Wenn wir das also schon legalisieren wollen, dann möglichst so, dass es nicht im Jugendzimmer normalisiert wird.

Sorry, aber dafür hätte ich gerne eine Studie. So ist das höchstens ne Meinung, die nicht mal logisch schlüssig ist.

Damit das wahr wäre. müsste nachgewiesen sein, dass nach Legalisierung mehr oder „schlimmeres Zeug“ konsumiert wird. Wenn man sich die vom Hanfverband zitierten Studien anschaut scheint ersteres nicht der Fall zu sein. (Legalisierung von Cannabis - keine Auswirkungen auf die Zahl der Konsumenten in ausgewählten Ländern | Deutscher Hanfverband)

Das bei einem kontrolliertem Verkauf von Cannabis ohne Beimengungen und mit geprüften Inhaltstoffen, bei denen sich der Konsument das passende raussuchen kann, mehr schlimme Nebenwirkungen entstehen als bei dem illegalen Handel, der von Streckmitteln und Sortenlotterie geprägt ist, kann eigentlich auch keiner ernsthaft glauben.

Übersehe ich was ? oder war die Aussage vielleicht doch unbedacht :slight_smile:

Hier wird erwähnt das es mehr Tote beim Konsum von Zigaretten und Alkohol geht. Das mag sein. Werbung für Zigaretten im Fernsehen ist verboten, aber Alkohol Werbung ist erlaubt. Was für ein Widerspruch. Nun ich denke wenn Cannabis hier in Deutschland legalisiert wird, dann dauert es auch nicht lange bis man die erste Werbung dies bezüglich im Fernsehen sieht, und das muss jetzt wirklich NICHT sein. Drogen haben auf dieser Welt nichts aber auch garnichts verloren.

Im Koaltionsvertrag steht

Wir verschärfen die Regelungen für Marketing und
Sponsoring bei Alkohol, Nikotin und Cannabis.

Was damit gemeint ist, ist das es für Cannabis keine Werbung geben soll. Und auch für Alkohol und Nikotin nicht mehr.

Dieses „Slippery Slope“-Argument lässt sich also leicht entkräften bzw. man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass es nicht so kommen wird.

Das würde ich in der Pauschalität nicht so stehen lassen und glaube auch dass die dadurch enstehende Welt der überwiegenden Mehrheit von Menschen nicht gefallen würde.

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Hallo Santos,

gute Frage, sie berührt eine Problematik beim Nachweis des Cannabiskonsums. Im Gegensatz zu Alkohol, ist Cannabis noch Wochen nach dem Konsum nachweisbar. Das bedeutet, das jemand der aktuell nicht unter den substanztypischen Bewusstseinseintrübungen steht und eigentlich zum führen eines Fahrzeuges geeignet ist, trotzdem nach Testergebnis als positiv gilt und somit der Führerschein weg ist. Näheres hierzu: Cannabis, Führerschein, Straßenverkehr: Cannabisprävention

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Hallo spooky3do,

ich bin bei Argumenten die von Interessenverbänden angeführt werden skeptisch. Daher halte ich auch den Deutschen Brauer-Bund für ähnlich geeignet, Aussagen über die Gefährlichkeit des jeweils vertretenen Stoffes zu machen, wie den Deutschen Hanfverband. Übrigens meine „Branche“ müsste , würden wir nach Marktlogik handeln, ein hohes wirtschaftliches Interesse an der Freigabe haben, da mit einer Steigerung der „Kundschaft“ zu rechnen ist.

Du hast Recht, das legal vertriebenes Cannabis voraussichtlich nicht mit Streckmitteln verunreinigt sein wird. In den Kliniken sehen wir Konsumenten, die aufgrund der Wirkung von Cannabis behandelt werden, Patienten die aufgrund der Verunreinigung eine Behandlung bedürfen haben wir in unserem Haus noch nicht gesehen. Soll heißen, der Stoff an und für sich ist gefährlich. Zweitens, meine Argumentation geht ja dahin, das der Schwarzmarkt durch eine Legalisierung nicht verschwindet. Also wir weiterhin auch Cannabis konsumiert werden, welches unkontrolliert ist.

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Ich denke eher, dass Cannabis diesbezüglich ähnlich behandelt werden würde wie Tabak, welcher ja nur noch sehr eingeschränkt öffentlich beworben werden darf.

Was dann aber auf den entsprechenden Schockbildern abgebildet sein mag? :thinking:

Danke für die Rückmeldung. Ja, die Studienlage anzweifeln kann man immer auf beiden Seiten. Aber wo bleibt da der Dialog ?

Und es gibt ja auch 'nen unterschied zwischen einem einfachen Statement und einer hoffentlich „unabhängigen“ Studie.

Die würde ich rein logisch gesehen auch eher in 'nem regulären Krankenhaus oder beim Hausarzt erwarten.

Das zeigt m. E. sehr gut die Problematik an der Sache:
Es wird immer wieder versucht die verschiedenen Probleme, die Drogen verursachen können, gegeneinander auszuspielen. Solche Vergleiche bringen nix.

Wenn es z. B. um die Verhinderung von Kollateralschäden ginge, dann müsste man z. B. das Rauchen in Gegenwart von Nichtrauchern sofort unter harte Strafe stellen. Schließlich ist Passivrauchen gefährlich für die Gesundheit. (Jeder mag sich ausmalen, was dies in letzter Konsequenz bedeuten würde.)
Wenn mich ein Alkoholisierter verprügelt habe ich als Geschädigter die Möglichkeit ihn zur Rechenschaft zu ziehen.
Wobei eine Krebserkrankung jetzt nicht vergleichbar mit blauen Flecken, Schnitten oder Knochenbrüche ist.

Wie gesagt: Auswirkungen vom Drogenkonsum gegeneinander ausspielen zu wollen funktioniert nicht. Im Zweifel müsste man konsequenterweise alles verbieten.

Ein weiteres schönes Beispiel dafür - zumal gerade bei „Tod durch Tabak“ es doch sehr auf die Erfassung/Studie ankommen dürfte.



Schon alleine diese beiden Schnellsuchen über google zeigen, dass man bei solchen Angaben nicht pauschal was sagen kann.
Denn: Krebstote gibt es definitiv mehr - wobei schon bei der ersten Zahl nicht zwischen „Alkohol und Tabak“ unterschieden wird - bei der Zweiten nicht, welche Krebsarten es sind und ob sie vom Rauchen her rühren.

Fakt ist aber: Bisher scheint niemand wegen kiffen gestorben zu sein. Wohl aber gibt es Menschen, die lebenslange psychiche Probleme durchs kiffen mit sich rum schleppen. (Siehe dazu auch die weiter oben von mir verlinkte Quarks-Sendung).

Wie gesagt: Diese Art von Vergleichen bringt nix.

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Das stimmt, aber die Patienten kommen mit einer Krankenakte zu uns. Dort wird insbesondere auf die durch den Konsum bedingten Begleiterkrankungen geachtet. Zudem wird im Haus bei der medizinischen Aufnahme dies nochmal abgefragt und untersucht. Wenn dort etwas ist, finden wir es raus.

Ok das macht Sinn, da sollte man zumindest bei einigen von euren Patienten entsprechende Begleiterkrankungen erwarten.
Vielleicht sind Blei, Sand, Henna und Haarspray sowie hier und da sicher auch Schimmel doch nicht so ungesund wie angenommen oder nicht so weit verbreitet.

Bleibt noch die unvorhersehbare Zusammensetzung der Wirkstoffe. Müsste mal nach 'ner Studie zum Thema CBD vs. THC schauen. Wenn CBD wirklich als Antagonist zu THC in Sachen Psychose und anderer negativer Auswirkungen agiert, dann wäre es ja vielleicht vorteilhaft, wenn man sich seine Sorte entsprechend aussuchen könnte.

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Jetzt mal ganz ehrlich, was soll eigentlich der Unsinn ständig Tabak und Cannabis zu vergleichen? In der Regel konsumiert man beides, wenn man bspw. einen Joint raucht. Hinzukommt, dass die meisten Kiffer auch Raucher sind. Insofern ist es hanebüchened immer zu argumentieren, dass Tabak tötet, Cannabis aber nicht.

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