Folge 6: "Ghosthunting"

[QUOTE=Sherlock;381496]
Unsinn ist der Geisterglaube nicht, weil es keine Geister gibt, sondern weil es nichts in der Welt gibt, dass den Geisterglauben rechtfertigen kann. Man befasst sich auch nicht mit der Möglichkeit von rosa Schweinchen auf dem Mond, das ist Unsinn - auch ohne dass ich die Möglichkeit rosa Mondschweinchen leugne.[/QUOTE]

Mit der Logik gäbe es aber keinen wissenschaftlichen Fortschritt. Rein mit logischem Menschenverstand betrachtet spricht auch wenig dafür, dass sich die Erde um die eigene Achse dreht: Kein Fahrtwind, man landet nach einem Sprung an der gleichen Stelle, mir wird gar nicht schwindlig, usw. Aber diverse Wissenschaftler haben sich davon eben nicht beeindrucken lassen und Beweise gegen den logischen Menschenverstand gesucht - und damit der Menschheit ganz neue Bahnen des Denkens eröffnet und zunächst erstmal etwas UNweisbares vermutet, ehe sie dann letztlich doch unumstößliche Beweise fanden.

Daher sollte man den Leuten ihre Forschungen erstmal nicht absprechen. Für die Erforschung der Oribitalbahnen musste auch erstmal ein passendes Teleskop erfunden werden, vielelicht muss ja auch für den Geisterglauben erst irgendein Pendel oder sowas erfunden werden und die, die wir jetzt als leicht wirre Spinner abtun, hatten dann doch recht? Ich würde einfach nicht voreilig von “Unsinn” sprechen, sondern auch obskuren Wissenschaften ihre Daseinsberechtigung und Freiheit der Forschung lassen. Schadet ja letztlich auch keinem.

[QUOTE=Sherlock;381496]
Sorry, aber das ist die alte Leier der Dummen, dass angeblich beides letztlich doch irgendwie dasselbe sei. Wenn das so einfach wäre, würdest du dich sicher in kein Krankenhaus mehr trauen. Die Wissenschaft ist das Gegenteil vom Glauben, weil sie mit der erfahrbaren, prüfbaren Wirklichkeit arbeitet. Die Wissenschaft als produktiver Faktor in der Wirtschaft hat doch damit nichts zu tun und das mit der Matrix ist eine erkenntnistheoretische Debatte von der wir alle ohnehin keine Ahnung haben. Und hier schließt sich der Kreis meiner Hoaxilla-TV-Kritik: Bitte verteidigt mit Haut und Haaren das wissenschaftliche Weltbild gegen den restlichen Unsinn![/QUOTE]

In der Wissenschaft legen die gleichen Leute Prüfgeräte und Messwerte fest, die diese dann auch anwenden. Früher (gar nicht so lange her) hat man auch ermittelt, dass Spinat viel Eisen enthält oder dass Muskelkater durch Laktat ausgelöst wird. Das war alles erfahrbar und nachprüfbar, fest in der “Wirklichkeit” verankert. Heute sagen wir, dass das nicht stimmt. Mal sehen, wie die Sachverhalte in 50 Jahren betrachtet werden.

Von daher halte ich es nicht für abwegig, wenn der Gast sagt, dass es mehr gibt, als wir uns vorstellen können.

Ja, aber diverse Wissenschaftler standen auch nicht im luftleeren Raum und kamen urplötzlich auf eine x-beliebige Idee, die sie dann mal zu beweisen versuchten. Forschung steht immer im Kontext anderer Forschung, Dinge werden aufgestellt, untersucht, revidiert. Und der Geisterglaube geht von einer Theorie aus, die nicht mehr gut in ein heutiges wissenschaftliches Weltbild passt, nämlich die Trennung von Körper und Geist. Niemand erforscht Geister, weil jeder schon längst besser weiß, was es damit auf sich hat. Forschung hat auch immer Gründe, aber welchen Grund gibt es heute noch Geister zu erforschen? Keinen. Aber die Sehnsucht nach dem Jenseits etc. ist allgegenwärtig, deswegen will man an Geister glauben, nicht, weil es sinnvoll ist sie zu erforschen (und deswegen hätte ich eine „soziokulturelle Betrachtungsweise“ auf das Thema gut gefunden).

Wie gesagt, das leugne ich nicht. Aber was gibt der aktuelle Stand der Forschung her, dass ich mich bemühen will Geister zu erforschen? Andersherum wird ein Schuh draus: Weil Geisterforschung keinen Sinn macht, gibt es sie auch nicht.

Klar, aber warum ist deswegen Glaube und Wissenschaft jetzt dasselbe? Das mit dem Muskelkater hat man eben nicht geglaubt, sondern aufgrund der Untersuchungen angenommen. Das ist halt der einzige Weg der Wahrheitsfindung: Empirisch. Und zugleich der Unterschied zum Glauben.

Das halte ich auch nicht für abwegig. Abwegig finde ich es, wenn man ohne nachvollziehbaren Anlass an Geister glaubt. Das ist ein Unterschied.

[QUOTE=Sherlock;381501]
Und der Geisterglaube geht von einer Theorie aus, die nicht mehr gut in ein heutiges wissenschaftliches Weltbild passt, nämlich die Trennung von Körper und Geist. Niemand erforscht Geister, weil jeder schon längst besser weiß, was es damit auf sich hat. [/QUOTE]

“Niemand”, “jeder” - und du bist dir sicher, nicht in Absolutismen zu reden? Außerdem sagst du so leicht dahin, dass die Trennung von Geist und Körper nicht in die heutige wissenschaftlcihe Welt passe. Woran machst du das denn fest?

Der Absolutismus ist eine politische Herrschaftsform. „Jeder“ meint hier natürlich die Welt der Wissenschaft.

Zunächst daran, dass der Dualismus kein umstrittenes Thema mehr in der Wissenschaft ist. Ganz einfach. Der Geist wird heutzutage als Resultat einer materiellen Eigenschaft aufgefasst - des Gehirns. Historisch gesehen konnte sich der Dualismus nicht durchsetzen, weil er ständig widerlegt wurde, was schließlich in der Quantenphysik mündete.

@ Sherlock

Ich hoffe doch sehr du arbeitest nicht in einem wissenschaftlichen Bereich. Dann müsste ich anfangen zu weinen.
Das was du über Wissenschaft so schreibst ist einfach nicht richtig. Und das mit der Quantenmechanik…da gibt es wohl einen Welle-Teilchen-Dualismus, der nach wie vor gilt und mit all dem was du so sagst nichts zu tun hat.

In der Wissenschaft ist zudem hier und da eine Menge Glauben notwendig. Angefangen bei der Mathematik, der exaktesten Wissenschaft. Jedenfalls ist die Wissenschaft nicht das Gegenteil von Glauben und auch nicht die Realität sondern nur eine ständig bemühte Annäherung an diese.

Das ist Rassismus gegenüber Geistern

Sind Geister eigentlich eine Minderheit? Zombies sind es ja nach relativ kurzer Zeit nicht mehr.

In England dürften die in der Mehrheit sein.

Im Laufe der Jahrhunderte werden sich bestimmt einige Millionen Geister zusammengesammelt haben.

[QUOTE=Sherlock;381496]Nein, das sind ja nur unbekannte Flugobjekte.[/QUOTE]
…die Du in Deinem vorhergehenden Posting als “Unsinn” bezeichnet hast.
Mein lieber Sherlock - für dieses Diskussionsverhalten gibt es einen Fachbegriff: Wendehals.

Was meinst du?

Der Welle-Teilchen-Dualismus meint in der Quantenphysik aber keinen Gegensatz. Beim philosophischen Konzept (Körper-Geist) ist ein Gegensatz gemeint.

Körper und Geist zu trennen, ist aus dem vorletzten Jahrhundert und da gehört’s auch hin.

Doch, find ich schon und dem widerspricht auch nicht, dass Wissenschaftler mal glauben müssen.

Wissenschaft ist ein aus der gesellschaftlichen Praxis erwachsendes, sich ständig entwickelndes System der Erkenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der Natur, der Gesellschaft und des Denkens. Und das wird fixiert in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien, Hypothesen usw. Der Glaube ist in etwa das Gegenteil: Er erwächst nur bedingt aus der gesellschaftlichen Praxis (z.B. Religion), er entwickelt sich nicht ständig und er ist kein System von Erkenntnissen, sondern von Dogmen. Historisch treten beide Kategorien auch als Gegensätze auf, die Leuten wurden nicht verbrannt, weil beides vereinbar oder dasselbe ist, sondern schon eher, weil sich Wissenschaft und Glaube widersprechen.

Nicht ganz, ich habe „Nazi-Ufos“ als Unsinn bezeichnet und dabei bleibe ich auch.

Hast du Beweise dafür das es keine Nazi Ufos gab, oder glaubst du nur das es sie nicht gab?

Weder noch.

@ sherlock

ich meine so ziemlich alles…
und dabei würfelst du noch verschiedenes zusammen (Quantenmechanik…)

Liege ich richtig, wenn ich sage, dass du weder Wissenschaftler noch ein gläubiger Mensch bist? Wenn ja redest du die ganze Zeit von Dingen die du nur vom “Hörensagen” kennst…und beides ist in deinem vorangegeanen Text auch sehr konfus definiert.
Beides hat überhaupt nur eine geringe Schnittmenge und widerspricht sich auch in keinster Weise.

Was ist denn an „Wissenschaft ist ein aus der gesellschaftlichen Praxis erwachsendes, sich ständig entwickelndes System der Erkenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der Natur, der Gesellschaft und des Denkens. Und das wird fixiert in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien, Hypothesen usw.“ konfus?

Das wird auch durch Wiederholung nicht besser. Wieso äußerst du dich nicht wenigstens zu dem, was ich sage. Der Glaube ist statisch, dogmatisch, die Wissenschaft empirisch, pragmatisch - das ist ein Gegensatz. Historisch traten und treten beide auch als Gegensatz auf. Und auch das Forschungsgebiet „Science and Religion“ fasst Wissenschaft und Religion als konkurrierende Ansichten auf. Warum also widerspricht sich das in keiner Weise?

Wer alles meint, meint nichts.