Folge 57: Die Urbane Hip Hop Partei

Wer? :pikathink:

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Ich hab das Thema „Hip-Hop“ mal äußerst wissenschaftlich als Abschlussarbeit an der Uni analysiert, nebendem dass das auch mein halbes Leben eines meiner Steckenpferde ist. Hip-Hop lässt sehr viel Platz für Indivdiualität und deshalb sind nicht nur alle möglichen inhaltlichen Stilrichtungen erstmal denkbar, sondern die meisten auch bereits vorhanden und realisiert worden - entweder im Mainstream oder halt im Untergrund.

Es ist auch überhaupt kein Widerspruch „woken“ Hip-Hop zu machen, wenn man das möchte, aber das bildet mehrheitlich jedenfalls nicht die Realität der Kunstform als Ganzes ab, wie ich in meinem vorherigen Post bereits skizzierte. Ich denke, die Bezüge die man hier auf die vermeintliche Anfangszeit macht, die „empowerend“ gewesen sein soll, beziehen sich vor allem auf das Aufkommen von Bands wie Public Enemy. Ja, die waren sehr „links“, aber mit Texten wie „Sophisticated Bitch“ oder gewissen Antisemitismusvorwürfen, die manche der Bandmitglieder auf sich zogen, keinesfalls „woke“ im heutigen Sinne.

Unter dem Vorbehalt das es sich hierbei um eine Kleinstpartei handelt, finde ich das „Label“ „Hip-Hop“ noch ganz niedlich. Wenn das irgendwann mal eine ernstzunehmende Partei werden würde mit Wählerstimmen im zweistelligen Prozentbereich, dann würde ich da wohl auch meine Probleme mit haben, aber so weit wird es zum Glück nie kommen… Hip-Hop ist, meiner Auffassung nach, zu frei, zu wild, zu künstlerisch, zu subversiv, zu individualistisch um politisch endgültig vereinnahmt werden zu können und alle Parteien oder auch Unternehmen oder Magazine die das schon mal versucht haben, haben sich, soweit ich mich erinnern kann, daran immer glorreich die Finger verbrannt.

Aber wie gesagt, zwei nette Mädchen. Blöd nur, das die mich möglicherweise nicht so „nett“ finden würden, nur weil ich ein etwas anderes Weltbild vertrete, aber so what. Toleranz ist keine Einbahnstraße und starre Apologetik schadet einem im Endeffekt nur selbst. :slightly_smiling_face:

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Was ich beim Thema HipHop nie verstanden habe ist diese weit verbreitete Ansicht, dass die Inhalte die in in HipHop-Musik vorkommt, keinen Bezug zur Realität haben sollen bzw. das man das „nicht ernst nehmen soll“.

Das fand ich schon immer befremdlich und auch der Grund, dass ich in meinem Leben nie etwas mit HipHop oder Rap anfangen konnte.

Wenn jemand im HipHop oder Rap z.B. die Diskriminierung/Degradierung von Frauen thematisiert und diese dabei eindeutig beleidigt, herabsetzt, etc. dann fällt mir der Sprung zu: „Das ist ja alles nicht ernst gemeint.“ und „Das ist ja immer nur ironisch gemeint.“ sehr schwer.

Natürlich sind Kunstprodukte immer in einem gewissen fiktiven Rahmen eingebunden, aber es ist mMn schon ein Unterschied ob ich einen Film über einen Sexisten drehe, der frauenverachtende Sprüche von sich gibt oder ob ein Rapper permanent impliziert was ER so mit Frauen und/oder meiner Mutter anstellen will.

Das hab ich nie verstanden und halte deswegen absolut nichts von dieser Musikrichtung bzw. von den Inhalten. Musikalisch finde ich das Ganze auch nicht ansprechend. Davon mal abgesehen. Darum assoziiere ich ehrlich gesagt auch nichts positives mit Rap und HipHop, eher im Gegenteil.

Die Vielzahl der Anglizismen und Abkürzungen (die man heute scheinbar draufhaben muss) schreckt mich persönlich ab.
Ich bin gerade man in der fünften Minuten und habe schon keine Lust mehr.

Bessert sich das im Verlauf; lohnt es sich, weiterzuschauen?

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danke…

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anies :call_me_hand:https://youtu.be/V2-7dkB3FC0

Das Gespräch hat mir sehr gefallen. Die beiden Frauen waren recht freundlich und sympatisch und wollen aus ihrer Sicht gute Dinge. Wie es oft ist, haben auch ihre Argumente meist etwas Wahres, nur leider sind ihre Argumente sehr oft, wenn man von dem wahren Teilinhalt absieht, als Ganzes fragwürdig, unzureichend oder, so würde ich sagen, sehr oft sogar falsch.

Die Mängel in ihren Begründungen und Argumenten erscheinen mir so zahlreich, dass ich nicht weiß, ob ich die Kraft und die Zeit aufwenden kann, die nötig wären, sie wenigstens aufzuzählen oder gar zu erörtern. Ich schätze, dass das eine gleichsam mehrere DIN-A4-Seiten lange Erklärung würde.

Ich denke noch darüber nach, ob ich hier dazu noch etwas schreibe.

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Bitte, würde mich freuen auf deine Anmerkungen, kannst das wichtigste nehmen

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Ich höre mir im Moment viel CR7Z an. Das ist sehr sehr lyrischer, auch sehr verkopfter und sehr „technischer“ Rap und alleine deswegen schon nicht Jedermanns Sache, aber auf jeden Fall so ziemlich das Gegenteil zu dem, was Du da beschreibst.

Auf das was Du beschreibst fällt es schwer pauschal zu antworten; da müsste man wirklich den Einzelfall analysieren und zur Not auch den Künstler selbst befragen, wie er zu seinem Werk steht. Ich kann nicht völlig ausschließen, das es sogar Leute gibt die tatsächlich menschenverachtende Ansichten haben und Hip-Hop quasi als Ventil oder Vehikel benutzen um diese an den Mann zu bringen, aber ich würde doch behaupten, das in der wirklich absoluten Mehrheit aller Fälle das Gegenteil der Fall ist und man manchmal erstaunt darüber sein kann, wie sehr private Personen häufig das genaue Gegenteil zu ihrer Bühnenfigur darstellen oder das sie zumindest nur für eine bestimmte Art von Humor verantwortlich zeichnen, die man mögen kann oder auch nicht, die aber im Endeffekt harmlos ist und bei der sich die Interpreten sogar diebisch freuen, wenn man ihnen den Gefallen tut, sich darüber noch aufzuregen, weil es heutzutage gar nicht mehr so leicht ist noch zu „provozieren“ oder zu polarisieren.

Für mich ist Kunst im Endeffekt aber Kunst. Ich kann in einem Bukowski, mal etwas blöd gesagt, genauso schöne und tiefe Stellen finden wie in einem Hesse auch wenn das Eine in dem Ruf steht „dreckiger“ zu sein als das Andere. Manchmal muss man auch zwischen den Zeilen lesen und ich sags unter Vorbehalt, aber grundsätzlich hat für mich alles, was etwas mit Kunst zu tun hat auch seine volle Berechtigung zu existieren (ob man es dann rezipiert oder nicht, steht ja immer noch Jedem selbst frei zu entscheiden). Peace out, wie wir Hip-Hopper sagen. :grinning:

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Ist immer die Frage was man „menschenverachtend“ nennt. Darüber singen wie man die Mitglieder der anderen Gang beseitigt? Könnte man so nennen …

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Keine Ahnung. Ich möchte das jetzt nicht final entscheiden. Wenn es so ist wie bei Conway the Machine ist, dessen Gesicht paralysiert ist, weil er damit bei Gangrivalitäten eine Kugel gefangen hat, dann hat das bis zu einem gewissen Grad schon dokumentarischen Charakter. Ich sehe es aber auch kritisch wenn ich das Gefühl hab, das so etwas glorifiziert wird. Einer von den Rappern da aus dem entfernteren Umfeld ist jetzt für 40 Jahre reingegangen - am Ende ist der Straßentraum halt nicht so schön wie er verkauft wird. :wink: Aber ich glaube Bob Dylan hat mal gesagt (sorry für den musikalischen Sprung): Don`t judge me unless you end up on this road… Ich weiß halt nicht, wie es ist, im Ghetto aufzuwachsen, als einziges Ventil oder Strohhalm Musik zu haben um sich daran zu klammern und damit eventuell mal aus Allem rauszukommen. Ist ein Bisschen wie die Frage nach der Henne und dem Ei oder wer jetzt der Spiegel ist, der Künstler oder die Gesellschaft. Grundsätzlich bin ich der Ansicht das man als Künstler so positiv und wahrheitsgetreu wie möglich sein sollte. Das ist aber nur mein eigener Anspruch. Jeder Künstler ist für seine Kunst selber verantwortlich und wie ich bereits sagte: Kunst ist Kunst.

Danke @Tho , für die Einblicke.

Aber ist es nicht so, dass trotz des Kunst-Argumentes es immer noch Grenzen gibt? Ich meine natürlich gibt es die, schließlich landet eine Menge Zeug auf dem Index, da es einfach jugendgefährdend ist.

Ich hab bei HipHop eben nur das Gefühl, dass man es sich dort besonders leicht macht und das trotz der Tatsache, dass viele junge Konsumenten sicher nicht in der Lage sind zwischen Humor, Satire und Ernst zu unterscheiden. Dennoch konsumieren viele Minderjährige derartige Inhalte.

Schwieriges Thema…

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Was jetzt auch keine große Erkenntnis für jene darstellt, die mal in aller Ruhe über so was nachgedacht haben. Es ist halt ähnlich wie mit dem Begriff „das wirkliche Leben“.

Dem kann ich mich nur anschließen. „Ahnungsloser Populismus“ fällt mir dazu ein oder um bei den Anglizismen zu bleiben: What in the actual fuck?

Ich kann das Argument das transsexuelle Frauen echte Frauen sind langsam nicht mehr hören. Fällt mir spontan nur die „Cotton Ceiling“ ein, welche parallel zur „Glass Ceiling“ das Maximum an sexuell Erreichbarem darstellt.

Es beschreibt die Tatsache das man als Transfrau keine Chance hat bei Lesben. Es gab mal den Versuch die Lesben dahingehend „umzuerziehen“ das sie jetzt auch mit Transfrauen in die Kiste springen. So auf die Art der Konversionstherapie. Hat tatsächlich stattgefunden und war auch nicht nur ein unschuldiger Versuch etwas zu bewegen.

Gleichtzeitig laufen Transen ernsthaft zu lesbischen Veranstaltungen und verlangen Einlass, bekommen diesen nicht und schon ist die ganze Bewegung „transphob“. Lesben definieren sich halt primär mal darüber das sie keine Lust darauf haben die Nudeln anderer Leute zu lutschen. Da hat man als transsexuelle Frau halt keinen Stich…

Umgekehrt ist es übrigens genauso wenn sich die transsexuellen Männer, keine echten Männer, darüber beschweren das die Schwulen keine Lust haben ihnen das Döschen zu lecken.

Hier wird gezielt und absichtlich versucht Menschen zu etwas zu bringen was sie nicht möchten.

Das sich die Schwulen und Lesben von der Veranstaltung immer weiter lossagen wundert mich schon länger nicht mehr. Wenn man solchen Unsinn liest merkt man das Transsexualität tatsächlich öfters mit anderen psychologischen Störungen einhergeht. Paart man das noch mit dem ideologischen Wahnsinn von Twitter & Co, wird das auch schnell sichtbar.

Apropos ideologischer Wahnsinn. Das die Haare der Dame jetzt politisch sind halte ich für ein Gerücht, auch das die Friseurmeister die Behandlung ihrer Haare bei der Ausbildung extra einkaufen müssen für weit hergeholt.

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Die glorifizieren doch Gewalt, Mord, Kapitalismus und Anarchie am laufenden Band es sei denn sie setzen sich mit aktuellen politischen Themen auseinander, aber dann sind sie schnell Kinderschänder-Naziärzte-Raubkopierer-Verbrecher.

Er bringts mal schön auf den Punkt:

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Mit dem Gefühl stehst Du nicht alleine dar, diesen Vorwurf hat man Hip-Hop immer gemacht und Hip-Hop hat sich selbst aber nie wirklich darum geschert. Mittlerweile ist die Musik aber so differenziert, das es immer auch zahlreiche Gegenbeispiele gibt. Man darf nicht vergessen, das Vieles auch aus so einer sogenannten „Battlekultur“ entsteht in der sich Leute prototypisch lieber verbal oder sportlich die Fresse polieren, anstatt so etwas in die Wirklichkeit zu tragen - das ist jedenfalls der ursprüngliche Gedanke dahinter. Vieles ist, so würde ich das jetzt mal beschreiben, eine Art „Schulhofhumor“ die eh schon an jeder Ecke existiert und die man nicht wieder wegbekommt. Wenn man aber in Nischen geht, findet man natürlich auch kuriose Auswüchse, es gibt z.B. Arten von „Pornorap“ da frage ich mich auch, ob das Alles sein muss. Letzten Endes sind das aber Randphänomene und auch da ist normalerweise die „Index-Grenze“ für mich noch nicht überschritten. Ich finde, erwachsene Menschen sollten selbst entscheiden was sie sich anhören und was nicht.

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Für die Folge 55, leider zwei Wochen zu spät, trotzdem interessant wens interessiert.

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Dann poste es doch bitte auch im Thread zu Folge 55 :roll_eyes:

Der Thread ist doch geschlossen.

Wie soll man da irgendwas posten können?

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