Folge 56: Team Todenhöfer

Veto Folge 56. Hier kann darüber diskutiert werden!

Jürgen Todenhöfer war viele Jahre für die CDU im Bundestag, dann wechselte er zum Burda-Verlag und machte sich danach als Publizist zu Nahost-Themen einen Namen. Nun hat der inzwischen 80-Jährige eine eigene Partei gegründet. Zentrale Botschaft: Die Politik hat versagt, es müssen neuen Ideen und Konzepte her.

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Was genau verspricht sich Todenhöfer davon?

Seine Partei ist fernab jedweder Relevanz, wird weder in den Bundestag einziehen geschweige denn zu seinen Lebzeiten noch Regierungsverantwortung tragen. Ein Team scheint es ja auch nicht zu geben, zumindest benennt er keines, das seinen Kampf weiterführen könnte. Seinen Wahlkreis hat ein CSUler 2017 mit knapp 37% gewonnen, der auch wieder antritt, wie auch darüber hinaus noch 15 weitere Direktkandidaten. Todenhöfer kommt also weder direkt noch indirekt ins Parlament.

Also was soll das? Ihm scheint es weniger um ein Programm, als vielmehr um seine Person zu gehen. Der verzweifelte Versuch eines 80 jährigen auf der politisch-medialen Bühne ein vielleicht letztes Mal auftreten zu dürfen?

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Nach Anschauen der Folge würde ich vermuten: Treffer!

Ein ziemlich unsympathischer selbstherrlicher und stellenweise polemischer Auftritt.

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Ich hab mir von dem Interview irgendwie mehr erhofft. Ich fand, dass kein wirklich schöner Fluss im Interview zustande kam. Bei den jeweiligen Themen waren die Informationen teils von Satz zu Satz in unterschiedlichen Abstraktionsebenen. Viele Thesen und Standpunkte waren zumindest nach meinem empfinden nicht gut hergeleitet oder erklärt.

Bin jetzt in der Summe nicht schlauer wofür Team Todenhöfer - Die Gerechtigkeitspartei eigentlich genau steht.

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Ich auch nicht :bowing_man:

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Wow, wie er Holgers Fauxpas mit den toten Bundeskanzlern lediglich mit einem „Wenn Sie das meinen“ wegwischt. Er ist sogar zu arrogant, einen eindeutigen Irrtum zu korrigieren :laughing:

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Holger: Reiche Menschen leben auf Kosten von Armen.

Das ist nur ein kleiner Teil des Geldkreislaufes. Heiko Maas bekommt sein Geld z.B. von den reichen Steuerzahlern. Der beutet nicht die Armen aus. Und die reichen Unternehmer verkaufen ihre Produkte vorrangig an andere Reiche, Arme können nicht genug kaufen. Der Arbeiter bei VW ist schon lange nicht mehr arm.

Von Almosen der Reichen halte ich auch nicht viel. Da entscheidet dann der Reiche wer sein Geld bekommt. Das wird wenig bedarfsgerecht sein.

Hier hat eine Sängerin sogar ein Huldigungsvideo für seine neue Partei raus gehauen.
Ich bin aus dem Interview auch nicht wirklich schlau geworden.

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Hier hat Wolfgang M Schmitt das Jung und Naiv interview analysiert.
Ich finde Todenhöfers Erklärung mit der Sippenhaft in Bezug auf den
Gestapovorwurf nicht wirklich überzeugend. Denn der Vorwurf, ist ja mehrfach in dem
Interview gefallen.

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Oder eben sagen, dass er mit Gerhard Schröder gesprochen hat, denn der lebt ja noch.

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„Ich bin der Größte, ich bin der Größte!“
„Sind Sie ein Narzisst?“
„Nein. Ich bin der größte Selbstkritiker!“

Einfach nur herrlich!

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Womit genau hat er das denn gesagt?

Eines sollte man nicht vergessen, ob man Todenhöfer nun mag oder nicht: Der Mann hat tatsächlich sehr viel erreicht in seinem Leben. Ich finde, da darf er auch mal etwas dicker auftragen.

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Am interessantesten fand ich da das Fahrerhaus des LKW :wink:

Warum können erfolgreiche und medienbekannte Menschen nur selten in Würde abtreten? Ich glaube mit dieser Partei tut er sich mehr Schaden als alles andere.

Der Gast wirkt wenig sympathisch auf mich, eher oberlehrerhaft.
Das doch recht fortgeschrittene Alter von Herrn Todenhöfer merkt man eigentlich gar nicht, außer in den Anekdoten und den Technologien die er zu präferieren scheint.
Die Entwicklung und der Erfolg des Elektroautos hat seinen Ursprung wohl kaum in Deutschland, eher das es solange gedauert hat mit der Einsicht massiv in diese Richtung zu Entwickeln und Forschen.
Es ist für mein Dafürhalten eher die Politik anderer Länder wie Norwegen, Niederlande und der Wachstumsmarkt China mit dem Verbot für Verbrenner, die diese Entwicklung befeuert haben. Will die deutsche Automobilindustrie weiter bestand haben, bleibt nicht wirklich etwas anderes als SUVs mit Elektromotor zu bauen.

Und was spricht denn gegen Elektroautos im globalen Norden und Verbrennern im globalen Süden, welche dann mit CO2 neutralem Kraftstoff betrieben werden?

Diese sozialromantische Vorstellung, des gesellschaftlichen Aufstieges durch Bildung wird immer seltener Realität. BAföG wird auch immer seltener in Anspruch genommen trotz Rekordzahlen bei der Zahl der Studierenden. Er hat ja recht, dass das Kind eines/einer Industriellen nicht in Konkurrenz zum Kind eines/einer Mitarbeitenden steht. Wer erfolgreiche Eltern hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schnell in eine Position kommen die ihm oder ihr hohes Einkommen beschert.
Und was ist mit den Leuten die einfach nur reich Erben und somit nicht wirklich für ihren Wohlstand arbeiten mussten?
Klar gehört auch etwas Geschick dazu mit dem Vermögen klug umzugehen, wenn man auch lange etwas davon haben möchte.

Mich hätten Beispiele interessiert die ähnlich viel von ihrem Vermögen in soziale Projekte investieren.
Wie Holger schon in einer Mediatheke erwähnte, hat z.B. Herbert Grönemeyer auch zur finanziellen Solidarität mit Künstlern aufgerufen, selbst daran beteiligt scheint er sich, zumindest medienwirksam, nicht zu haben.

Ich wünsche mir mehr wohlhabende, die sich wie Herr Todenhöfer stark im Sozialen engagieren, aber in der heutigen Politiklandschaft sehe ich ihn nicht.

Keine Frage, klar kann er das tun.
Aber zum Einen wirkt das eben an der ein oder anderen Stelle ziemlich selbstverliebt, zum Anderen sollte er doch (ginge es ihm wirklich um die Sache und nicht nur um sich selbst) sich gegenüber seiner Partei und deren Zielen (welchen konkreten auch immer) etwas zurücknehmen.

Um die Frage bzgl. seines Antizionismus hat er sich natürlich erwartungsgemäß herumlaviert. Auch sonst eher eine Selbstoffenbarung - das TT ist nichts anderes als eine One Man Show zur Selbstbeweihräucherung.

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Und seine Feststellung, dass andere Parteien genauso von bestimmten Gesichtern geprägt sind, stimmt nicht? Sehen wir in Talkshows nicht auch immer dieselben Nasen, die Parteien ihre repräsentieren? Und deutet der enorme Selbstdarstellungsdrang dieser Leute nicht ebenso auf Selbstüberschätzung hin?

Ich frag das nicht, weil ich diesen Vorwurf gegenüber Todenhöfer ungerecht finde, sondern weil ich bei neuen Parteien immer wieder dieses Phänomen beobachte, dass sehr viel kritischer und genauer hingeschaut wird als bei bereits etablierten Parteien.

Dinge, die bei den etablierten wohl schon aus Gewohnheit und Vertrautheit einfach so hingenommen werden, geraten bei den neuen Parteien plötzlich unters Brennglas. Ist wahrscheinlich ein natürlicher Reflex, dass der Neuling erstmal kritischer beäugt wird. Aber sollte es in der Politik vernünftigerweise nicht eher umgekehrt sein: Müsste man nicht eigentlich gerade bei denen besonders genau und immer wieder neu hinschauen, die das sehr viel größere Machtpotenzial haben?

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Stimmt zuweilen schon, wobei diese Gesichter dann selten die Talkshows nutzen, um in erster Linie über sich selbst und das eigene Leben zu reden.

Allerdings war diese Aussage von ihm natürlich eine Ausflucht, weil er die These einer One-Man-Show nicht entkräften kann.
Und die Nachfrage liegt dann bei dem plakativen Parteinamen „Team“ Todenhöfer schon nahe.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass diese Frage gekommen wäre, hätte er die Partei „Jürgen Todenhöfer-Partei“ genannt. :man_shrugging:

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Was mir jetzt nach einem Tag „sacken lassen“ noch aufgefallen ist:

Tödenhöfer drückt in dem Video sehr viel Unzufriedenheit aus. Teils wird diese konkret benannt, teils bleibt diese finde ich diffus. Es kommt mir so vor, dass auf der der Grundlage dieser teils diffusen Unzufriedenheit sagt „Es muss sich was ändern“, weil diese aber diffus ist, gar nicht sagen kann wohin die Sache nun ändern soll. Auch das Wahlprogramm finde ich nicht sonderlich erklärend. Da werden durchaus existieren Misstände und aberwitziges in unserem in unserem Staate angesprochen. Aber es werden keine für mich nachvollziehbaren Alternativen präsentiert.

Stimmt, was seine persönlichen Beweggründe betrifft, ist Todenhöfer deutlich offener. Will ich bspw. wissen, was Annalena persönlich antreibt, wird es schon schwieriger. Außer phrasenhafte Äußerungen gibt es von ihr selbst nicht viel, während ich bei Todenhöfer sehr schnell weiß, woran ich menschlich und persönlich bin. Und da wären wir bei dem Punkt des genau Hinschauens:

Schaue ich mir bspw. Todenhöfers Wikipedia-Beitrag genau an, finde ich dort eine Fülle persönlicher Informationen, sowohl zu ihm selbst als auch zu seiner Familie. Schaue ich mir hingegen Annalenas Wikipedia-Eintrag an, finde ich dort überwiegend oberflächliches PR-Geschwurbel, das so glatt geschliffen ist, dass keinerlei Ecken und Kanten übrig bleiben. Baerbocks Eltern werden bspw. kaum näher beleuchtet. Dies setzt sich dann bei Google ebenso fort: Einfach mal passende Suchbegriffe eingeben und du wirst feststellen, dass sich dort so gut wie nichts finden lässt.

Warum das so ist, kann Dirk Pohlmann („Geschichten aus Wikihausen“; Gast Mediatheke #3) erklären:

Der Wikipedia-Eintrag von Annalena Bock klingt wie eine Traumbiographie einer „linksliberalen“ Kanzlerkandidatin. Schon im Kindesalter, so heißt es dort, nahm „Baerbock in den 1980er Jahren gemeinsam mit ihren Eltern an Menschenketten gegen das Wettrüsten und an Anti-Atomkraft-Demos teil“. Dass der Vater Jörg Geschäftsführer in der Niederlassung Hannover der WABCO Holding GmbH, eines großen US-amerikanischer Automobilzulieferers war, steht dort nicht. (Quelle: Frau Baerbock und Wikipedia: Kritik ist nicht erwünscht — RT DE)

Nun habe ich also bei der Vertreterin der etablierten Partei mal genauso aufmerksam hingeschaut wie beim Vertreter einer neuen Partei und stelle fest: Auf der etablierten Seite deutlich weniger Transparenz und deutlich stärkerer Eingriff in öffentliche Informationen. :thinking:

Da ist einer wie Todenhöfer irgendwie sympathischer und glaubwüriger für mich. Der gibt lieber etwas zu viel Auskunft über sich selbst als zu wenig. Seine Äußerungen sind dabei sehr direkt, oft fettnapftauglich, doch immerhin nicht nur zurechtgeschliffenes PR-Schönsprech. Kann man nervig und narzisstisch finden, allerdings bevorzuge ich solche redseligen Freischnauze-Politiker ganz klar gegenüber den bis auf jeden einzelnen Satz gecoachten Werbephrasen-Annalenas der heutigen Zeit.

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