ach ja. Was ich allgemein noch über Jebsen beobachtet habe:
Im Grunde ist er ein aggressiver Verteidiger.
Er ballert Sätze raus als Abwehr, um nicht selbst überprüft werden zu können.
Das sieht man grade bei der Diskussion über Demokratie bei ihm: Sofort holt er das Todesstrafen-Argument bei des USA raus und will die Diskussion abwürgen. Dass es in der Politikwissenschaft eine ganze Disziplin gibt, die nur den Diskurs über Demokratie beinhaltet und eben nicht eine Utopie als Maßband für alle existierenden Institutionen ansetzt, blendet er offenen Auges natürlich aus.
Auch was das Thema Medien angeht, ballert er einfach nur Phrase nach Phrase raus. Als Holger ihn dann richtigerweise auf seinen eigenen Bias hinweist, ist es freilich okay einen Bias zu haben. Etwas worauf er vorher eine ganze Argumentationskette aufgebaut hat.
Der Typ ist kein guter Journalist. Kein cleverer Gesellschaftskritiker. Kein guter Komiker.
Er ist einfach nur guter Rhetoriker… bei ihm besticht die Form, doch nie der Inhalt des Gesagten.
„Lass die Menschen miteinander reden, vielleicht haben beide Recht.“
Das ist der Freifahrtsschein für jeden Schwurbler. Da ist er ganz im postmodernen Trend. Am Ende gäbe es ja keine objektive Wahrheit. Dann kann man auch einfach 8000 Impftote herbeiphantasieren. Medien bräuchte man dann auch nicht mehr. Alle vegitieren in narzisstischer Verdrängung der Realität und Selbstbefriedigung an den eigenen Thesen.
Als er sich dann noch über das Aussehen von Lauterbach belustigt, ist mir aber die Hutschnur geplatz. Ebenso als er ein Virus mit der eigenen Entscheidung zu rauchen oder dick zu sein verglichen hat. Die Pharse mit Freiheit und Sichherheit zu droppen, wenn es um Menschen geht, die durch eine Krankheit sterben ist dann an Menschenfeindlichkeit nicht zu überbeieten.
Bei 01:18:07 beschreibt er sich aber sehr gut. Richitg reflektiert der Typ.
Der Zynismus kickt dann richtig, wenn er das Streben nach Glück als solches einfach als Erzählung abtut.