Pantoffelkino Folge 473. Hier kann darüber diskutiert werden!
Wie immer am ersten Freitag im Monat gibt es die Wunschfilme - und diesmal sind mit „Trainspotting“ und „Der Pate II“ gleich zwei echte Filmklassiker dabei. Auch der deutsche Film ist zweimal vertreten - mit der Paukerklamotte „Die Lümmel von der ersten Bank“ und die 90er-Komödie „Knockin’ on Heaven’s Door“. Außerdem geht es um „Die Firma“ mit Tom Cruise.
Für die nächste Wunschfilmfolge sollten wir „Musik, Musik - Da wackelt die Penne“ mit Ilja Richter wählen. Danach werden alle Beteiligten die Lümmelfilme zu schätzen wissen😂
Der erste Lümmel-Film läuft bei mir unter „Guilty Pleasure“. Schlecht gealtert und viel Klamauk mit drin, aber vor dem Hintergrund der 68er-Bewegung ist es für mich dennoch ganz amüsant, dabei zuzuschauen, wie die stockkonservativen Lehrer veräppelt werden. Wenn der mal sonntags im dritten Programm läuft, kann man den durchaus ertragen. Ich schaue mir den jedenfalls lieber an als Piratensender Powerplay oder Zärtliche Chaoten .
Maltes Mikrofon übersteuert konstant…
Die Filmauswahl spricht mich total an, ebenso wie die Zusammensetzung der FilmexpertInnen. Gefühlt ist @marioperez007 in letzter Zeit seltener dabei, deshalb hab ich mich über ihn besonders gefreut. @AnnaElch Ich finde diese Untertitelei (schönes Wort ) super anstrengend, da ich eine Sehbehinderung habe und um die Untertitel zu lesen muss ich mich jedes Mal direkt vor den Fernseher setzen. Deshalb finde ich es auch absurd, dass man in modernen Filmen z.B. öfter Gehörlose Menschen zeigt, was ja prinzipiell wünschenswert ist, dann aber das die Gebärdensprache untertitelt, womit Menschen die schlecht sehen können ausgeschlossen werden.
Kann mit keinem dieser Filme irgendwas anfangen. Der Pate 2, sowie der auch erste, halte ich für überbewerteten Firlefanz. Werde im Leben nicht verstehen, was Leute an diesen Filmen finden. Und mit Til Schweiger fang ich lieber gar nicht erst an…
"Trainspotting“ gehört zu den Filmen, die in meinem Filmherzen immer einen besonderen Platz haben werden. Ich habe ihn vor etwa neun Jahren eher zufällig spät nachts im Fernsehen entdeckt, nachdem ich von einer Geburtstagsfeier nach Hause gekommen war, ohne zu wissen, welcher Film mich da erwartet aber der Film hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Auch für den zweiten Teil möchte ich eine große Lanze brechen, selbst wenn er bei einigen Fans oft keinen guten Ruf genießt. Er ist etwas versöhnlicher und an manchen Stellen sogar heiterer als das Original. Aber gerade das gefällt mir. Ich muss immer beide Teile hintereinander schauen.
So eine Einschränkung ist natürlich sehr anstrengend und unfair, das tut mir leid. Aber Gehörlose können auch an großen Teilen des gesellschaftlichen Lebens nicht teilhaben, deswegen finde ich es etwas hart zu sagen, dass die paar Filme mit Gebärdensprache wiederum eine Zumutung für Sehbehinderte seien…
Kleiner Trost: manchmal helfen noch nicht mal Untertitel. Hab mal auf der Berlinale einen philippinischen Film gesehen und hab der Handlung kaum folgen können, während die Menschen im Publikum, die der Sprache mächtig waren, sich totgelacht haben. Da fehlte einiges an kulturellem Kontext
Ich habe mich offenbar missverständlich ausgedrückt (und übrigens auch gleich Mal meine veralteten Formulierungen von „Zeichensprache“ und „stumm“ auf die respektvolleren Bezeichnungen geändert ): Die Integration von Gebärdensprache in Filmen und somit eine Sichtbarmachung von Menschen mit Hörbeeinträchtigung finde ich absolut wünschenswert, ich halte nur die Lösung, diese dann zu untertiteln für zu kurz gedacht: Man möchte der einen Minderheit mehr Aufmerksamkeit schenken und sperrt dabei eine andere aus.
Mein Eindruck ist, dass man generell im Kino früher weniger lesen musste, z.B. auch weil Texte auf Briefen doer Zetteln dann in deutsch vorgelesen werden mussten, weil es nicht möglich war, diese digital für jede Sprache nachzubearbeiten und zu übersetzen. So wie ja auch bei der Pate 2 früher noch mehr übersetzt wurde. Oder es werden SMS oder Messenger Nachrichten eingeblendet, früher hätte der oder die Lesende das wohl leise vorgelesen.
Dein Berlinale-Erlebnis klingt, als hättest Du dann mehr die Menschen um Dich herum beobachtet, als dem Film zu folgen - das kann ja auch sehr unterhaltsam sein.
Naja, es gibt deutsche Filme und es gibt DAS. Zumindest „Knockin’ on Heaven’s Door“ hab ich mir vor ein paar Jahren mal wieder angeguckt und musste resümieren „Also, irgendwie hatte ich den besser in Erinnerung.“
Falsch: Anna und synchronisierte Filme; DAS wird nix mehr
Ich liebe Lang, Murnau, Lubitsch, Wenders, Akin und ich mag auch viele Filme von Tykwer, Graf, Petzold oder Schipper. Und so Einzelfälle wie Goodbye Lenin, damals mochte ich sogar den ersten Teil von Fack Ju Göhte - aber den hab ich lange nicht gesehen
Irgendwie versteh ich nicht so ganz wie manche Leute, Fuck you Goethe’gut aber die Lümmel schlecht finden können. Is doch derselbe Quatsch nur in alt dafür mit Theo Lingen
Schade das für dich nichts dabei war, aber trotzdem danke, das dir die Runde dennoch gefallen hat. Zu Til Schweiger hab ich ja meine aktuelle Abneigung zum Ausdruck gebracht und Anna hat ebenfalls noch einiges ergänzt.
Dennoch fand ich ihn bis Anfang 2000er wirklich gut. Bei Knockin’ kann ich mit ihm als Hauptcharakter einfach mitfühlen. Ich meine, er und J.J haben nur noch kurz zu leben, das kann doch jeder verstehen und jede kleine Nebenrolle ist geil besetzt.
Beim Paten widerspreche ich dir. Das ist für mich das, was für andere Herr der Ringe ist, damit kann ich widerum nichts anfangen. Sobald ich ein paar Szenen der Corleones sehe, bin ich im Bann, da bin ich machtlos gegen, vor allem bei Teil 2, weswegen ich auch unbedingt an der Sendung teilnehmen wollte. Ich hätte mit Anna bestimmt noch ne Stunde darüber reden können…aber das hätte wohl den Rahmen gesprengt. Und natürlich Trainspotting
Die Lümmel von der ersten Bank fand ich schon immer abgrundtief schlecht, und sogar unangenehm, wenigstens Malte hat etwas drastischere Worte gefunden.
Zunächst mal sind die dargestellten Streiche sehr abwegig, sie wären kaum zu bewerkstelligen, die grundlegende Geschichte ist also nicht intelligent geschrieben und durchdacht, sondern es ist dahingerotzter Nonsens, der irgendwie den antiautoritären Zeitgeist halbherzig aufgreift.
Gleichzeitig wird uns dieser Pepe als Held präsentiert, aber was für ein Held soll das sein, der hier Nummern abzieht, von denen jeder weiß: das läuft so nicht. Da bleibt als Kompetenz wenig hängen bei Pepe, in Wirklichkeit kann er gar nix außer nerven. Er ist weniger ein Held, sondern eher ein psychisch und emotional gestörter Problemschüler. Solche Leute haben es im realen Leben sehr schwer, denen bleibt nur noch der Weg in die Politik oder ins höhere Management.
Um das 90 Minuten durchzustehen und nicht das Gefühl zu haben, Lebenszeit zu vergeuden, muss man sich einfach einreden, dass die Streiche von dem verrückten Typen einfach total genial sind. Dann kann man wahrscheinlich auch herzlich ablachen und weitere Filme aus der Reihe angucken.