Folge 47: Pro und Contra #allesdichtmachen

Grundsätzlich stimmt es, dass sich bei den Querdenkern alles mögliche tummelt, von ganz links bis ganz rechts.
Wenn man sich aber die führenden Akteure ansieht, die einen radikalen Systemumsturz, notfalls mit Gewalt und Tod ansieht, und auch wie viele dem Folge leisten, lässt das nur einen Schluss zu:
Das ist eine extrem-rechte, faschistische Bewegung.

Auch das wäre theoretisch auch aus linksextremer Richtung eine mögliche Forderung. Ich weiß aber natürlich, auf welche Akteure du dich beziehst und das die von rechts kommen.
Aber das heißt ja nicht, dass alle Gruppen, die sich zu diesem Thema verbinden, aus der rechten Ecke kommen.

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So sieht’s aus. Die Weimarer Republik hatte ihre Feinde auch auf beiden extremen Seiten des Spektrums, KPD und NSDAP haben oftmals im Reichstag gemeinsam gegen die Regierung gestimmt, zu Streiks aufgerufen etc. Beide wollten den Umsturz.

Diesen historischen Fehler haben viele KPD-Mitglieder dann ab 1933 mit ihrem Leben bezahlen müssen.

Nichtsdestotrotz, in diesem Fall ist eine False-Flag-Aktion wohl tatsächlich wahrscheinlicher, wenn man sich die Akteure anschaut. So erhofft man sich eventuell wohlwollendere Berichterstattung oder einen größeren Unterstützerkreis.

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Aber die sind doch viel zu bedeutungslos

Aber scheinbar bedeutend genug, dass jemand wie Brüggemann darauf reinfällt.
Oder aber er ist tatsächlich den Querdenkern näher als er zugeben möchte.

Das behauptet übrigens jemand, der über Die Linke im Osten folgendes propagiert:

Am Ende ist eben alles eine Frage der eigenen Schablone im Kopf. In welche Richtung ist man bereit, sein Auge am stärksten zuzukneifen bzw. wie groß muss der Balken im eigenen Auge sein, um daran zu erblinden? Ja, es gibt extremistische Splittergruppen unter den Querdenkern, die einen radikalen Systemumsturz, notfalls mit Gewalt und Tod, anstreben. Darauf hinzuweisen, ist völlig legitim und ich erwarte von Polizei und Verfassungsschutz, dass die Bestrebungen dieser extremistischen Querdenker-Strömungen sehr aufmerksam beobachtet werden.

Wenn man jedoch einerseits dazu in der Lage ist, solche Strömungen in einer noch sehr jungen Bewegung wie den Querdenkern zu erkennen, warum ignoriert oder verzeiht man sie dann in einer jahrzehntelang etablierten Partei wie Die Linke? @Pa1n1 legitimiert seine verharmlosenden Aussagen zu Die Linke ja mit dem eigenen Ossi-Status. Dann spiele ich diese Karte ebenfalls mal aus:

Selbst auch Ossi, habe ich mich schon als Jugendlicher sehr für Politik interessiert. Das ging spätestens in den 90ern wenige Jahre nach der Wende los. Ich durfte damals intensiv miterleben, wie sich die junge Linke in Ostdeutschland entwickelt und wie sie ein eigenes Selbstverständnis gefunden hat. Ein Selbstverständnis, das damit einherging, Extremismus in den eigenen Reihen nicht nur zuzulassen, sondern auch zu glorifizieren. So galten bspw. die Extremisten der RAF durch die Bank als Helden. Ja, genau diese RAF-Leute, die einen radikalen Systemumsturz angestrebt haben und dabei auch vor Tod und Gewalt nicht zurückgeschreckt sind. Diese Blindheit und Gleichgültigkeit ggü. linksextremistischer Gewalt war für mich der erste Anstoß, meine damals tiefrote Gesinnung zu hinterfragen. Bis ich mich komplett davon verabschiedet habe, verging zwar noch eine Weile, aber immerhin sorgte dieser Denkprozess wohl dafür, dass ich nicht auf die linksextremistische Schiene abgerutscht bin, auf der viele meiner damaligen Genossinnen und Genossen längst angekommen waren.

Viele dieser ostdeutschen Linksextremismus-Fans wählten damals schon PDS/Die Linke und tun es heute noch. Die SED-Nachfolgepartei hatte nie ein Problem mit der Gesinnung dieser Leute und hat sie dankbar in ihre Reihen aufgenommen. Meiner Erfahrung nach fand bei den wenigsten eine Abkehr vom Extremismus statt. Warum auch? Keiner ihrer Parteigenossen gab/gibt ihnen Anlass dazu. Die Linksextremisten dürfen innerhalb der Partei in ihrer Hassblase gemütlich weiterexistieren.

Nun kann man natürlich auch dieses Problem aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlicher kritischer Schärfe betrachten. Dennoch kommt es mir doch sehr seltsam vor, wenn ein Ossi wie @Pa1n1 von dieser ganzen Problematik bisher so überhaupt gar nichts mitbekommen haben will. Mir ist der Extremismus innerhalb von Die Linke in vielen unterschiedlichen Ecken Ostdeutschlands begegnet. Rechtsextremismus übrigens ebenso. Beides ist für uns Ossis immer noch ein tiefsitzendes Problem. Wenn der Balken im linken Auge allerdings so gigantisch ist, dass man nur eine Seite dieses Problems wahrnimmt (so wie jetzt völlig zurecht beim extremistischen Teil der neuen „Querdenker“-Bewegung), sollte man vielleicht dringend mal zum Augenarzt gehen. :thinking:

Ja, zum Glück ist dieses (mutmaßliche) Kalkül nicht aufgegangen.

Danke Tanja für deine Worte :slight_smile: das teilweise Geschwurbel und das sich als Opfer darstellen von Herrn Wunder fand ich unerträglich.

Danke für die Folge Holger!

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Bitte nicht ganz so heftig persönlich projizieren. Herr Wunder hat auch eigene Fehler eingestanden und an keiner Stelle opfermäßig herumgejammert. Die Art und Weise wie die Medien ihn anfangs dargestellt haben, war verzerrt und faktisch falsch. Darauf kritisch hinzuweisen, ist legitim. Vielleicht ist es dir in deinen 10 Jahren hier noch nicht aufgefallen, aber MG (bzw. FKTV vorher) ist eine medienkritische Plattform.

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uff…jetzt zu Ende gehört! Hm…ich rufe gleich mal meinen Doc an, ob wir die Immunsuppression absetzen können, damit mein Immunsystem wieder in Gang kommt.

Kai Wunder: „Die Politik sollte das Gesundheitsbewusstein im Volk stärken.“

Tajci: „DiE iMmUnSuPpReSsiOn aBsEtZeN!!!1“

Alles klar, danke für das Geschwurbel. :smirk:

Was ist eigentlich das erste, was einem die meisten Ärzte empfehlen, wenn man aufgrund chronischer Erkrankungen Immunsuppression benötigt? Ach richtig: Ernährung umstellen, mehr körperliche Bewegung zur Stärkung des Immunsystems, zudem auf Alkohol u.ä. verzichten.

Tjoa, scheint ja doch irgendwas dran zu sein an diesen wunderlichen Ideen. :kissing_heart:

Nach dem Interview fühle ich mich darin betätigt, das die Aktion einen verständlichen Hintergrund hatte aber schrecklich naiv angegangen wurde.
Viele Ansätze von Herr Bernd K. Wunder waren sehr verständlich, hatten dann aber immer diese Anhänge wo man bemerkte, dass er da gerade nicht den Finger drauf legen konnte.
Ich denke da an Imunsystem stärken… Dass tun wir jetzt mit der Impfung. Der Körper kann sich nicht ohne Kentniss über das virus dagegen stärken.
Auch ähnliche Aussagen zeigten mir immer wieder das Manches nicht klar durchdacht war.

Dennoch ist das kein Grund mancher gleich die Nähe der Querdenker aufzubauen.
Es ist eher so, das es durch die Naivität dort Freunde fand.

Corona Fun-Fact: Der Krankheitsverlauf ist bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem meist drastischer und tödlicher. Den Umkehrschluss überlasse ich dir selbst. :relaxed:

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Mir ist durchaus bewusst, dass wir hier auf einer medienkritischen Plattform unterwegs sind und stimme zu das meine Aussage etwas hart war.

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Der Kommentar war sarkastisch gemeint. Ich käme niemals auf die Idee etwas ohne ärztliche Absprache an der Immunsuppression zu ändern. Seinen Appell zur Stärkung des Gesundheitsbewusstsein kann ich unterzeichnen. Aber es dann so darzustellen, als ob man nur das Immunsystem stärken müsste, ist nicht zu ende gedacht. Aufgrund mehrfacher Transplantation werde ich nie das Immunsystem eines „Gesunden“ erreichen und gleichzeitig sind Risikogruppen noch mehr auf den Schutz anderer angewiesen.

Als jemand der nur noch auf der Arbeit und Zuhause Menschen um sich hat, kann ich es ebenfalls nachvollziehen, dass wir alle die Nase voll von den Maßnahmen haben. Hoffen wir einfach, dass wir da heile und gesund durchkommen :slight_smile:

Ich fande es persönlich sehr schade, dass Holger Tanja Heesen mit ihrem Kontaktschuld-Argument einfach durchkommen lassen hat und es nicht weiter kritisch hinterfragt hat. Das hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht.

Man merkt mMn das Frau Heesen hier keinerlei Argumente hat, was diesen Kontaktschuld-Quatsch angeht. Es macht überhaupt keinerlei Sinn, aber es wird irgendwie „gefühlt“ behauptet, so ala: „Naja wenn da jemand komisches Beifall klatscht, dann muss man sich ja selbst schonmal fragen, welche Thesen man vertritt.“

Gegenfrage: Wenn jetzt die Nazis Beifall klatschen, weil ich mich für den Erhalt einheimischer Baum- und Tierarten einsetze, muss ich mir dann auch Gedanken machen, weil ich von der falschen Seite dafür Beifall bekomme? Ich seh nicht ein, Klimaschutz in Deutschland aufzugeben, nur weil das u.A. auch ein Thema der NPD oder der Rechten allgemein ist.

Kontaktschuld ist ein mMn absolut hinrissiges und widersinniges Konzept und es wäre schön gewesen, wenn jemand Frau Heesen da mehr angegangen wäre und ihre komische Schwurbelei als solche entlarvt hätte. Stattdessen verlief die Diskussion dann einfach im Sand, wohl weil Frau Heesen selbst gemerkt hat, dass sie ihr Kontaktschuld-Argument nicht sinnvoll begründen kann.

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Dieser Wunder feiert sich und die Aktion die ganze Zeit dafür, dass die Teilnehmer vorausgesehen hätten, wie die Reaktion auf „Alles dicht machen“ ausfallen würde.

Ja Wahnsinn! Was ist das bitte für eine Leistung? Ich kann auch jemandem vor die Haustür kacken und dann hinterher sagen: „Der Erfolg der Aktion war, dass ich genau antizipiert habe, wie die Reaktion darauf ausfallen würde. Ich habe bereits vorhergesehen, dass die Hausbewohner sich aufregen und ekeln würden und genau so ist es dann auch gekommen. Jetzt seht ihr mal. Das ist Kunst!“

Ich ärgere mich, dass dieses „Wir haben das alles antizipiert!“-Argument nie angegriffen wurde, denn es ist kein gültiges und sagt nichts über die Qualität einer (Kunst)-Aktion aus.

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Wo feiert er sich denn? Dass gleich zwei Rundfunkräte nach Berufsverbot schreien, konnte sicherlich nicht mal er voraussehen. Damit wurden die Befürchtungen zur hiesigen Medienmentalität nicht nur bestätigt, sondern wahrscheinlich sogar weit übertroffen. Wenn dir das weniger Sorge bereitet als mutmaßliche Hybris irgendeines ansonsten ziemlich unbedeutenden Künstlers… Tjoa. :shrugdog:

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Du weißt schon, dass Rundfunkräte niemandem „Berufsverbot“ erteilen können. Sie können die Künstler evtl. nicht mehr bei ihrer Organisation beschäftigen. Dann müssen diese Künstler sich eben einen anderen Auftraggeber suchen. So ist das eben in der freien Wirtschaft. Es gibt Vertragsfreiheit. Jeder Marktteilnehmer kann sich weigern, mit einem anderen Geschäfte zu machen. Das hat mit Berufsverbot nichts zu tun. Berufsverbot geht von Staat aus und der Staat (ein Gericht, ein Minister, etc.) hat sich null zu der Aktion geäußert oder irgendwelche Maßnahmen angeordnet oder auch nur erwogen.

Wikipediaeintrag „Berufsverbot“: " Als Berufsverbot wird eine Anordnung eines Staatsorgans bezeichnet, die einer konkreten Person oder Personengruppe bestimmte Tätigkeiten untersagt."

Du sitzt dem gleichen Irrtum auf wie Leute, die behaupten, es sei „Zensur“, wenn z.B. Holger etwas aus dem Forum löscht. Nein. Sowohl Zensur als auch Berufsverbot sind Maßnahmen des Staates und nur wenn der Staat solche krassen Maßnahmen ergreift, kannst du dich um die Demokratie sorgen. Solange nur Privatpersonen oder Firmen Leute ächten und mit ihnen nichts mehr zu tun haben wollen, ist das deren gutes Recht und damit muss man klarkommen, wenn man kontroverse Meinungen in die Welt trompetet.

P.S.: Ich hätte gern eine Quelle für das geforderte „Berufsverbot“. Ich finde dazu nichts.

Du kannst dir das schönreden wie du möchtest. Fakt ist, dass damit bestätigt wurde, was sonst immer abgestritten wird: In ARD und ZDF kommen nur diejenigen beruflich weiter, die auf Linie sind. Wer auch nur einen Hauch davon abweicht, muss um seine berufliche Zukunft fürchten.

Da ARD und ZDF nicht wirklich Teilnehmer des freien Marktes sind (sie erwirtschaften ihre Geldmittel nicht unter freien Marktbedingungen), aber dennoch in vielen Bereichen schon nahezu eine Monopolstellung einnehmen (durch die zahlreichen Verflechtungen zwischen Degeto, Filmförderung usw.), würde ein solcher Fehltritt vor allem für kleinere Künstler ein faktisches Berufsverbot bedeuten. Mit genau dem Mittel wurde auch zu DDR-Zeiten oft gearbeitet: Man hat gegen Künstler meist kein offizielles Berufsverbot ausgesprochen, aber dafür gesorgt, dass sie so gut wie nirgends mehr Arbeit finden. Ergebnis ist dasselbe. Schön, dass du immer noch auf diesen alten Trick reinfällst.

Die Hollywood-Blacklist aus der McCarthy-Ära funktionierte nach einem ähnlichen Prinzip: Ein offizielles Berufsverbot wurde nie ausgesprochen, dennoch sind dadurch ganze Karrieren zerstört worden. War das in deinen Augen damals dann auch einfach nur der freie Markt? Dank Naivlingen wie dir dürfen solche ewig gestrigen Methoden auch heute noch angewendet werden. Denn solange man es nicht offiziell „Berufsverbot“ nennt, ist ja alles bestens. :roll_eyes: Sehr bequeme Einstellung.

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