Folge 42 - Bohlen gegen Oslo

Ich glaube, dass es den Leuten die DSDS mögen zu langweilig ist, und die Leute die DSDS nicht mögen vermuten dahinter nur wieder so eine Casting Show bei der es nicht um Musik geht.

Volle Zustimmung meinerseits. Und deswegen war ich gestern Abend durchaus überrascht, als ich mir das mal angesehen hatte. Den FKTV-Beitrag habe ich erst heute im Nachhinein gesehen – gut gemacht!

EDIT: Wieso kann man jetzt schon anrufen? Müssen die fünf nicht nochmal singen?

Wahrscheinlich, weil das Ergebnis ja schon am Ende der zweistündigen Sendung verkündet werden soll. K. A. wie das bei Pro7 lief, da war ja jeder nur einmal dran.

hkl

Wenn man das Vorausscheid-Prozedere wirklich mit dem Ziel veranstalten würde, dass Deutschland einen höchstmöglichen Platz beim GrandPrix erzielt und uns die Blamagen der letzten Jahre erspart bleiben, dann müsste man es meiner Meinung nach komplett anders aufbauen. Also weder USFO noch DSDS.

Dass das natürlich Utopie ist, weiß ich auch, Fernsehsender sind Wirtschaftsunternehmen, auch wenn sie über Gebühren finanziert werden. Solange bei “Unser Star für Oslo” die Einnahmen sprudeln und die Platzierung in Oslo nicht gerade so peinlich niedrig ist, dass sie das Vorausscheid-Sendekonzept erneut in Frage stellt, wird man wohl daran festhalten. Und natürlich bliebe auch die Unterhaltung auf der Strecke.

Aber ich stelle mir mal folgendes vor:

20 Interpreten treten hintereinander weg auf, danach erfolgt ein Schnelldurchlauf und sofort im Anschluss das Televoting. Kein Prominenter oder Halbprominenter sülzt vorher dazwischen. Innerhalb der Votingzeit läuft ein Film über die Geschichte des GrandPrix, die letzten Sieger, die kuriosesten Auftritte, das Balzverhalten des Eichelhähers - was auch immer.
Danach wird das Voting geschlossen.

So. ERST JETZT ist 1 Stunde Zeit, alles auseinanderzuanalysieren und Revue passieren zu lassen, Ausschnitte zu zeigen, die Teilnehmer zu interviewen, die Prominenten fachsimpeln zu lassen, ein Ei zu legen und was weiß ich.

Der wesentliche Unterschied: Kein Voter wird von einer Promi-Meinung beeinflusst und stimmt tatsächlich so ab, wie der Auftritt - und nichts anderes - bei ihm ankam. Das wäre die Simulation des eigentlichen GrandPrix und man erhält eine repräsentative Zuschauermeinung.

Ich sehe nämlich bislang die Expertenrunde als das eigentliche Problem. Sagt ein Pfund wie Stefan Waggershausen oder ein Peter Maffay “Boah, Hammerauftritt!” oder krabbelt sich skeptisch am Kinn, beeinflusst das Unmassen von Anrufern in ihrer Entscheidung. Bei den beiden hätte ich damit noch am wenigsten ein Problem, aber bei Anke Engelke, die meint im Studio irgend etwas erkannt zu haben wonach ich am TV vergeblich gesucht habe, oder einem Stefan Raab, der Witzchen reißt oder (sinngemäß) sagt “Klar, Du studierst natürlich Schauspielerei und weißt, wie man wann blicken muss um die Zuschauer zu fangen.” werden die Voter-Gehirne massiv beeinflusst. Und man erhält nie eine sauberes Ergebnis. Und nie GrandPrix-Resultate, die radikal neben denen des Vorausscheides liegen. Es ist doch eigentlich nicht möglich wie vor ein paar Jahren, dass die No Angels das beste waren was Deutschland schicken konnte und ganz Europa es anders sieht.

Just my 2 Cents, USFO ist viel besser, unterhaltsamer und angenehmer als DSDS, aber in Sachen “GrandPrix gewinnen” irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei.

War das nicht sonst immer so (Ausnahme letztes Jahr, als man versucht hat, mit einer “hochkarätigen” Jury um HP Baxxter den Miss-KIss-Puzzi hochzupushen)? Mehrere Künstler treten auf, Publikum kann anrufen, das Ticket in die Eurovision-Stadt bekommt erstaunlicherweise (?!) immer der “Act” von Ralph Siegel (auch wenn sonst niemand von diesem Menschen gehört hat und das Lied auch noch Schrott ist - siehe Lou!).

den beitrag fand ich wie immer sehr interessant.
frage: gibts den ausschnitt, wo bohlen einer kandidaten ne flasche champagner schenkt irgendwo auf youtube? bin nämlich nicht ganz nachgekommen, um was es geht :smiley:

Nina saufen! :lol:
Dass DSDS sehr kommerziell ist und die Gesangsleistung eine fast zweitrangige Rolle spielt, gibt Bohlen sogar offen zu. Er sagt, dass ein Superstar mehr bieten muss, als Stimme, und zwar Personality: “Die Sendung heißt nicht Deuschtland sucht den Supersänger, sondern den Superstar. Lady Gaga ist zwar nicht die beste Sängerin, aber zur Zeit die erfolgreichste.” Eine realistische Chance hat nur jemand, der mit seinem Auftreten (siehe der “Checker”) oder seinem privaten Hintergrund (Menowin Fröhlich) die Quoten in die Höhe treibt. Wer glaubt, dass man durch DSDS zur Legende werden kann, hat schon verloren. xD

Und was erfahren wir kurz vor der DSDS-Sendung? Dass Menowins Mutter gerade aus dem Knast kommt! Unglaublich, wie so eine kriminelle Vergangenheit hier so romantisch verklärt wird.

Wenn die Nina so oft “Hammer” sagt, könnte man fast glauben, die macht Werbung für “Hammer”. :smt005

Da stapelt einer aber ganz schön hoch. Allerdings was haben die Kandidaten von DSDS mit Lady Gaga zu tun?

Hier gibt es ein Video, bevor „Lady Gaga“ Laydy Gaga war:
http://www.youtube.com/watch?v=NM51qOpwcIM
Ist zwar auch nicht unbedingt der Gesang, den ich mag, aber zu behaupten ihren Erfolg machen nur ihre Fummel aus ist doch schon sehr gewagt.

Die Fummel machen sie “massenkompatibel”. Die Fummel sorgen für den kommerziellen Erfolg.
Die Kunstfigur Lady Gaga garantiert exorbitant hohe Plattenverkäufe.
Stefani Germanotta ist verdammt talentierte Musikerin. Aber geht in der Masse der Talentierten unter.

Ich habe etwas hochinteressantes gefunden was auf Manipulation hindeutet(DSDS):

Auf der Facebook-Seite von den herrausgewählten Kandidaten Nelson Sangare findet sich eine zu einem SternTV-Artikel:

http://www.stern.de/kultur/tv/dsds-bitteres-aus-fuer-nelson-sangare-1548804.html -
“die haben das gestrige Datum gelöscht und durch das Datum von heute ersetzt!” -Zitat Nelson

“Aber, lieber Stern und RTL und Co. Habe die Seite abgespeichert:” Zitat Nelson

http://img169.imageshack.us/img169/3097 … reenie.jpg

“sowie von der ursprünglichen Version ein Screenshot des Quelltextes der Webseite gemacht”: http://img163.imageshack.us/img163/89/sternquelltext.jpg -
“schaut mal bei last modified content, sogar mit Sekundenangabe.”

“Tja, nun haben RTL und Konsorten nocheinmal mehr bewiesen, dass sie manipulieren. Danke Euch vielmals!”

Edit:Sry falsch dies das falsche Forum ist.

Hey schaut mal was ich gefunden habe als ich mal nach jon lord in youtube gesucht habe

http://www.youtube.com/watch?v=_U8b1KQo … re=related Ist das nicht der Moderator von DSDS?
Glaubt ihr er war früher im ZDF besser?

@Hurz:
Bohlen hat auch nicht gesagt, dass sie eine schlechte Sängerin ist, aber da gibt es weit weit bessere Beispiele und DEN Erfolg und die Popularität hätte die allein durch ihre Gesangsleistung nicht erreicht. Ähnlich ist es bei den Superstars: die Personality ist das was denen “Erfolg” bringt und nicht allein die Stimme, wie Bohlen schon sagte.

So weit hab ich das schon verstanden, nur trotzdem sehr eigenartiger Vergleich, denn ich sehe schon einen Unterschied, ob jemand sei Kindheit Musik macht und den Erfolg will und deshalb auch selbst verstanden hat, wie man den Erfolg erlangt und dann auch noch selbst die Idee hat, wie man sich als Kunstfigur gibt, oder ob über einen x-beliebigen eine herzergreifende Geschichte erzählt wird oder irgendwelche Streiterein in der Bildzeitung behandelt werden.
Lady Gaga ist eine Kunstfigur, die sich selbst erschaffen hat.
Die Kandidaten bei DSDS sind irgendwelche Marionetten, die einmal ins Fernsehen wollen. Die Kandidaten von DSDS erinnert mich eher an Laiendarsteller als an Künstler.

Aber da kann man schön zu USFO überleiten, denn hier ist die Gesageskunst oder besser gesagt der Künstler das was zählt, nicht irgendwelche Absurden Geschichten, mit denen man Sendezeit oder die Bild füllen kann. Das Laientheater, was bei DSDS gespielt wird reicht vielleicht dafür, Zuschauer für den Moment an den Fernseher und ans Telefon zu bringen, aber nicht für einen langfristigen Erfolg.
Lena oder Dursti als Beispiel von USFO sind dagegen eigene Typen mit Wiedererkennung. Sie hat Chancen auf einen langfristigen Erfolg, nicht aber diese Freaks von DSDS, die eine Woche nach der Staffel kein Mensch mehr kennt.

Deshalb finde ich es aberwitzig, wenn Bohlen in seiner Show solch einen Satz von sich lässt. Sicherlich hat er Recht, dass man es als Spitzensänger alleine nicht unbedingt schafft, man braucht noch irgendetwas, was einen von der Masse abhebt (einzigartige Stimme, besonderer Sound, besonderer Typ, etc). Aber dieses Laientheater von DSDS bringt einen bestimmt kein Stück weiter.

Sehr schöner Beitrag… der beste der Folge! Ich finde es sehr gut wie du die Gegensätze zwischen den beiden Sendungen deutlich gemacht hast :wink: Werd mir jetzt auch mal „Unser Star für Oslo“ angucken, scheint echt ne gute „Casting-Show“ zu sein. Generell muss ich sagen, dass die Folgen immer besser werden! Weiter so!

Und selbst Lady Gaga, die Kunstfigur mit der schönen Stimme (aber den dämlichen Texten), muss sich Stories ausdenken (?), damit sie im Gespräch bleibt. Vor einem Jahr war das die Pimmel-Geschichte und jetzt heißt es, sie sei einmal vor drei Jahren ganz doll ultra krass koksabhängig gewesen.

Sie hat es sich nicht ausgedacht. :smt021 seufz

Geschadet hat die Story ihr aber nicht.

Möglich, was auch immer. Zurück zum Thema bitte.

Der Vergleich Bohlen gegen Oslo scheint mir einerseits angebracht, andererseits denke ich, bringt er nicht mehr ans Tageslicht, als man sich allein aus den Konzepten der beiden Sendungen schon überlegen kann. Der Beitrag macht es aber noch einmal ganz deutlich.

Die Konzepte sind nämlich zwei ganz verschiedene.

Das Ziel bei Unser Star für Oslo ist tatsächlich, einen Musiker oder eine Musikerin zu finden, der oder die die Bevölkerung in Deutschland erneut für anspruchsvolle Musik begeistern, und Deutschland beim Eurovision Songcontest vertreten kann. Ich für mein Teil schenke Stefan Raab in dieser Sache durchaus Glauben.

Das Ziel bei DSDS ist, eine Breitenwirkung zu erzielen, die die Quoten und somit den Profit der Sendung steigert.

Das ist m.E. der zentrale Unterschied. Und dieser hat erhebliche Auswirkungen auf die Auswahl der Kandidaten. Wie bei allen auf Breitenwirkung ausgelegten Casting-Formaten erfolgt diese bei DSDS nicht nach künstlerischem Talent (jedenfalls nicht primär), sondern nach dramaturgischen Kriterien. Es wird dabei oft (vor allem bei weiblichen Kandidaten) das Wort “Zickenpotenzial” gebraucht.

Wie im Beitrag erwähnt sind die Kandidaten bei Unser Star für Oslo tatsächlich nach künstlerischem Potenzial ausgesucht.

Das ist ein erheblicher Unterschied. DSDS fällt m.E. unter die Kategorie Reality Show. Der Ablauf ist durchgeplant und durchorganisiert, die Spannung künstlich erzeugt, die Urteile auf Publikumsreaktionen ausgerichtet. Daher kommt die große Zuschauerwirkung. Es ist kein Wunder, dass Unser Star für Oslo in der Bevölkerung mehr Anklang findet. Die Kritik - das macht ja der Beitrag auch klar - richtet sich in diesem Fall eigentlich nicht ans Fernsehen, sondern an “uns Zuschauer”.

@Hurz
Ja, natürlich ist Lady GaGa verglichen zu den Superstars eine wahre Künstlerin, aber den Vergleich hab nicht ich gemacht, sondern Dieter Bohlen, der den Kandidaten einreden will, dass die durch diese Sendung es so weit bringen können. Das meinte ich auch, dass denen zwar eingeredet wird, dass die mit Showeinlagen sehr weit im Musikgeschäft kommen, was eigentlich nicht falsch ist, aber da wird viel zu sehr auf die Quotentauglichkeit geachtet, wie bei dem “Checker”, der für manche zwar unterhaltsam (für mich nervtötend), aber gesanglich knapp unterdurchschnittlich ist, und das sind genau die Leute die nach kurzer Zeit von der Bildfläche verschwinden.
Mir ist Lady Gaga auch lieber als diese geclonten TV-Sänger, obwohl ich von der auch kein Fan bin.