Pasch-TV Folge 415. Hier kann darüber diskutiert werden!
Diesmal ist Zeit für einen Klassiker aus den 90ern! Denn zu der Zeit haben junge Mädchen gern „Traumtelefon“ gespielt - sofern sie es sich denn leisten konnten, denn das Spiel war damals schon enorm teuer. Holger, Julian und Étienne sind zwar keine Mädchen, probieren das gut 30 Jahre alte Produkt trotzdem mal aus.
Auch mir ist da doch glatt mein Monokel ins Champagnerglas gefallen.
Ich erinnere mich noch an den Werbespot aus den 90ern, wo das angepriesen wurde.
Hier mal die quietschbunte englische Version davon:
Die ganz große Begeisterung, wie im Spot ist offensichtlich bei euch ausgeblieben
Die Bildungslücke, wie der Plunder mit seinem Cluedo-Prinzip eigentlich genau funktioniert, hab ich jetzt hiermit auch geschlossen.
Solche 90er-Jahre-Plastik-„Billig“-Spiele können gern mal öfter dran kommen.
Ich könnte mir da auch mal „Bravo Traube“ vorstellen, was mir damals trotz ausdrücklichem Weihnachtswunsch NICHT geschenkt wurde! Ein Trauma bis heute…
Lustige und kurzweilige Runden - schade, dass man die Fotos nicht besser sehen konnte. Das Spiel als solches ist natürlich sehr einfach gestrickt, es lebt von der damaligen Innovation des Telefons. Hier natürlich von Truppe.
Die seltsamen und verstellten Stimmen beim Tipp haben mich an alte TKKG-Folgen erinnert, in denen ein Erpresser aus der Telefonzelle angerufen hat
Und hier noch I want you back für Holger - er mag alles, nur keine Thunfish-Pizza
Hey Girls! Voll crazy, dass die Spielanleitung konsequent das generische Femininum benutzt.
Auf Wikipedia heißt es: „Die Spielmechanik entspricht der anderer Deduktionsspiele wie dem Detektivspiel Cluedo, bei dem die Mitspieler Hinweise so kombinieren müssen, dass sie zum richtigen Ergebnis oder in diesem Fall zum richtigen Traumboy führen.“
Diese Unverschämtheit weise ich entschieden zurück! Das Traumtelefon möchte zwar so wirken, aber in Wahrheit ist es nur ein Glücksspiel. Die Spielerinnen haben nur einen geringen Einfluss auf das Spielgeschehen. Die Wahl der anzurufenden Boys erfolgt nicht strategisch, da die Antworten zufällig auf sie verteilt sind. Die Hinweise enthalten keine Informationen, die sich nicht direkt ergeben. Der Einsatz der Sonderkarten bringt auch nicht mehr Strategie hinein.
Deduktionsspiele verstehe ich so, dass man aus Hinweisen logische Schlussfolgerungen zieht. Bloßes Wegstreichen ist keine Logik. Hier wird nichts kombiniert. Das ist kein Deduktionsspiel. Bei Cluedo hat kann man zum Beispiel selbst daraus, dass sich andere Spieler Karten zeigen, logische Schlüsse ziehen. Das ist schlau. So etwas gibt es beim Traumtelefon nicht, das ist einfach anspruchslos.
Man hätte mehr aus dem Spiel machen können, z.B.:
Hinweise, die gelogen sind, was durch andere aufgedeckt wird: „Ingo sagt die Unwahrheit“
Hinweise, die sich nicht aus den Bildern ergeben und mit anderen Hinweisen verknüpft sind: „Die Jungs im Fitnesscenter essen gerne Thunfischpizza“ + „Er isst fast alles außer Pizza.“
Mich hat es dennoch unterhalten, was mehr an den Mitspielern lag. Technisch fand ich es für die Zeit interessant. Der Zufallsgenerator wirkt auch in Ordnung. Da haben wir schon anderes erlebt, ich sag nur „der Buchstabe lautet K, K, K“.
Sieht man sich die abgeschlossenen Auktionen auf eBay an, kann man das Spiel mit etwas Geduld auch schon für 60 bis 70€ ergattern. Falls jemand interessiert ist…
Ich denke schon, dass das eine ganze PaschTV-Folge trägt. Ich würde mir das auch gerne anschauen.
Es ist allerdings schwer, da noch ein funktionierendes Exemplar zu bekommen. Das Bett ist ein interessantes Beispiel für einen „mechanischen Zufallsgenerator“, der Mechanismus hielt aber meistens nicht lange.