Vielen lieben Dank für die wunderbare Besprechung des von mir vorgeschlagenen Klassikers
„Das Wunder des Malachias“ von 1961.
Ich hatte den vorgeschlagen weil er mir – auch aufgrund der absolut irren Story - nicht mehr aus dem Kopf geht…
Hatte den Film auch ein- oder zweimal als „Wunschfilm“ vorgeschlagen – da war er aber bei der Abstimmung absolut chancenlos… - kennt halt keiner!
Von den beteiligten Schauspielern leben offenbar nur noch Senta Berger (geb. 1941) & Brigitte Grothum (geb. 1935) die beide noch aktiv sind!
Brigitte Grothum ist im „Malachias“ die Freundin von Günter Pfitzmann, mit dem sie witzigerweise ab 1976 bei den „drei Damen vom Grill“ wiederum seine Freundin spielt (7 Staffeln)…
Derzeit steht sie auf Tournee und in Dieter Hallervorden’s Schlossparktheater (Berlin) mit dem SOLOSTÜCK (!) „Ein Deutsches Leben“ auf der Bühne – dort spielt sie die Sekretärin von Joseph Goebbels !
Kürzlich war sie deswegen auch in der NDR-Talkshow…
Günter Pfitzmann (verstorben 2003) spielte auch bereits in „Die Brücke“ mit – dort den Unteroffizier Heilmann der eigentlich dafür sorgen soll, dass es NICHT zu einem Kampf um die Brücke kommt…
Nach dem Welterfolg von „Die Brücke“ hatte Bernhard Wicki quasi bei seinen Geldgebern eine „Carte Blanche“ ( = freie Auswahl) was er als nächstes realisieren möchte.
„Das Wunder des Malachias“ war als Roman bereits in den 1930-er Jahren erschienen und stammt von einem schottischen Autor (Bruce Marshall) – ab 1950 in deutscher Übersetzung und in 6-facher deutscher Buchauflage veröffentlicht.
Unterschiede zum Roman und der Verfilmung:
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Die Handlung wurde von den 1930er Jahren in Schottland ins Deutschland der Gegenwart übertragen.
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Während im Roman das „Wunder“ etwa in der Mitte des Romans geschieht, steht es im Film ganz am Anfang…
Für den Hauptdarsteller
Horst Bollmann (verstorben 2014)
war es die erste Filmarbeit überhaupt.
Mir ist er noch ein Begriff als 2-facher Tatort-Kommissar: Kommissar Otto Brandenburg (1988/89 für München) bzw. MAD-Oberstleutnant Delius (ab 1977 – 1985 für den NDR).
Zudem spielte er den „Felix Unger“ in der ZDF-Serie „Felix und Oskar“(1979) - einer deutschen Adaption von „Ein seltsames Paar“ (Walter Matthau/Jack Lemmon) bzw. der Serie „Männerwirtschaft“ (Jack Klugman/Tony Randall).
Probleme mit dem Film gab es schon kurz nach dem Erscheinen:
Kurz nach dem deutschlandweiten Kinostart (1961) ging die Produktionsfirma „UFA-Filmhansa“ pleite – der Film geriet in die Konkursmasse und verschwand aus den Kinos!
1964 übernahm Bertelsmann die UFA und der Film kam in einer gekürzten 88-min. Version zurück ins Kino…
Die ursprüngliche Länge des Filmes waren 126 Minuten – Wicki selbst kürzte ihn um 4 Minuten aufgrund von Auflagen der FSK, die den Film ansonsten erst ab 18 Jahren freigegeben hätte…
Die heute auf der DVD vorliegende Version hat jedoch 117 Minuten.
Von Bernhard Wicki selbst gibt es wunderbares historisches Interview-Material zu dem Film am Originaldrehort in der ARD-Mediathek:
Es gibt auch eine wunderbare Doku über Bernhard Wicki!
Ein Film von seiner Witwe Elisabeth Wicki-Endriss u.a. mit Maximilian Schell & Klaus-Maria Brandauer.
Auf You-Tube ist nur der Trailer davon:
Der „Malachias“-Film ist nur ganz selten im Fernsehen gelaufen – zuletzt wohl noch unrestauriert in 2011 & 2012 auf BibelTV…