Folge 39: "Gert Postel"

Eine sehr, sehr tolle Folge. Hat mir viel Spaß gemacht.
Etwas schade fand ich, dass Alexa und Alexander Postel nicht auf die Rosenhan-Experimente angesprochen haben; ich hätte ja zu gern gewusst, wie Postels Haltung dazu ist. Ansonsten aber total spitze! :slight_smile:

Echt super Folge. Bei solchen Themen/Gästen schau sogar ich mal wieder Hoaxilla-TV :smiley:

Freue mich auch auf das Thema der nächsten Sendung, Kryptographie!

So wie Gert auf seinem Stuhl hin- und her rutscht und sich am Tisch festhält - die sturmfeuerartige Vortragsweise - der Typ hat doch dermaßen Kohle mit seiner Geschichte gemacht - warum macht der dann immer noch den Eindruck von nem reflexartig antwortenten, zuckenden Lehmklumpen, und nicht einem erhabenen Alleskönner?

Weil dieser “Katalysator” doch letztendlich auch nur ein weiterer geltungsgeiler Mensch ist - dem Ihr mit dieser Sendung erneut eine Plattform gegeben habt.

Jaja, arme Schweine sind die, die Bestätigung von außen suchen…
…nee, es sind vor allem Schwafler wie der, die aus einem subjektiv empfundenen Gefühl des Mangels heraus nicht positiv sind, weil er nicht nach Glück jagd. Weil er achtet sehr auf “ÄÄÄhhhh” Menschen…

UND: Todesangst. Angst und ALLES und wie das innere Bewusstsein, wo man “auch nix machen kann”, aber er hat auch überall Twitter-Geschichten… NEIN - aber er ist AUCH in erster Linie gegen Zwangspsychiatrie - gibt ja schließlich psychiatrische Wundermittel… den Benfit fand ICH faszinierend.

PS.: Respekt an Alex und Alexa - ja Ihr seid Masochisten! xD
und nein: man muß nicht jeden in seiner Weltanschauung tolerieren.

Ich muss sagen, ich bin ebenfalls positiv überrascht. Gutes Interview, auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu seinem S&B-Auftritt, wo er ja seinen “Panzer aus Arroganz” getragen hat (was aber auch entlarvend und aufschlussreich war).

Ich schließe mich hier den Vorrednern an, die eine kritisch-skeptische Aufarbeitung dieses Auftritts fordern. Postel ist nun zu Wort gekommen, ich finde aber nicht, dass man alles so stehen lassen sollte. Zunächst würde mich interessieren, wie es rein inhaltlich um seine Äußerungen steht. Demnach ist ja allein der Beruf des Psychiaters ein reiner Hoax, psychische Krankheiten gibt es vielleicht gar nicht und das System Psychiatrie ist eh die Hölle. Ich glaube kaum, dass man das so stehen lassen kann - wenn auch berechtigte Kritik darin mitschwingen mag.

Eine solche Aufarbeitung gäbe dann auch die Gelegenheit, Postels eigene Widersprüchlichkeit aufzuzeigen. Er wehrt sich vehement gegen Etikettierungen und Schubladendenken und fordert zu differenzierter Wortwahl auf. Das allein macht das Gespräch mit ihm manchmal mühsam, ist aber an sich ein guter Ansatz. Leider wird schnell deutlich, dass er sich nur gegen Etikettierungen wehrt, die seine Person betreffen. Psychiatern im Allgemeinen unterstellt er aber problemlos eine “Pathologie” in ihren Motivationen (während er selbst über seine Motivationen kaum etwas sagen kann und sich an anderer Stelle ausdrücklich gegen so ziemlich jede Form von psychischer Pathologisierung wehrt).

Zu Beginn wirft er die Frage auf, ob es überhaupt psychische Krankheiten gibt, erzählt aber dann von seinen eigenen Depressionen und denen seiner Mutter. Es lassen sich sicher noch viele Beispiele dieser Art finden und so manches ließe sich vielleicht auch auflösen. So oder so würde es mich freuen, wenn in irgend einer Form (vielleicht ja z.B. im Psychotalk oder Hoaxilla Podcast?!) die Diskussion aufgegriffen wird.

Denn was Postel über seine Rolle als Psychiater gesagt hat (“Es ist reine Wortakrobatik”), gilt ja jetzt, wo er in den Medien auftritt, noch viel mehr. Ist er vielleicht immer noch ein Hochstapler, nur jetzt in der Rolle des Aufklärers und Aufdeckers?

Eine sehr interessante Sendung, das habt Ihr echt gut hinbekommen. Auch den Umgang mit diesem doch ziemlich wortgewandten Menschen.

Daß er die Schwächen der (Zwangs-) Psychiatrie aufdecken will, nehme ich ihm zumindest jetzt nach der Läuterung durchaus ab, sein ursprüngliches Motiv dürfte das nicht gewesen sein.
Ich finde den Menschen Gert Postel, seine Ansichten und seine Geschichte sehr interessant.

Eine Frage hätte ich dann noch: Ist die Geschicht verfilmt worden ähnlich wie die Tagebücher eines Konrad Kujau? Und wenn nicht: Ist das geplant? Würde ich nämlich gern zu Gesicht bekommen.

[QUOTE=RichieGuitar;443674]Eine Frage hätte ich dann noch: Ist die Geschicht verfilmt worden ähnlich wie die Tagebücher eines Konrad Kujau? Und wenn nicht: Ist das geplant? Würde ich nämlich gern zu Gesicht bekommen.[/QUOTE]

Nicht so wirklich, anscheinend. Jedenfalls nicht zu seiner ganzen Geschichte. Laut Wikipedia gibt es einen lose angelehnten Spielfilm (1989) und eine Doku (2002):

[I]"Im Jahre 1989 wurde der Spielfilm Eine unheimliche Karriere ausgestrahlt, der die Motive des Geschehenens in Flensburg sehr frei in Form einer Komödie aufgriff. Helmut Zierl spielte in der Hauptrolle den Hochstapler Dr. Dr. Sylvester, der einen Posten im Gesundheitsamt übernimmt.[24]

Im Juni 2002 folgte in der ARD unter dem Titel Der Unwiderstehliche – Die 1000 Lügen des Gert Postel unter Regie von Kai Christiansen ein Doku-Drama, das neben Spielfilmszenen auch Originalausschnitte aus einem Interview mit Postel verwendet. Während in zahlreichen Veröffentlichungen eine Tendenz schmunzelnder Anerkennung gegenüber Postels Köpenickiaden vorherrscht, schlägt die NDR-Produktion auch kritische Töne an. Thematisiert werden Postels Narzissmus und sein Wunsch, Kontrolle über Andere ausüben zu können. Zur Sprache kommt unter anderem die Einschüchterung einer Patientin, die seine Behandlungsmethoden hinterfragte und der Postel angedroht habe, sie bei weiterer Widerspenstigkeit in die geschlossene Abteilung überweisen zu lassen."[/I]

Ein großes Lob für die tolle Intervieführung von Alex und Alexa - vorallem bei einem solch schwierigen Zeitgenossen.

Der Mann strahlt mit seiner Rhetorik ständig ein “Ich bin euch allen zu jeder zeit überlegen” aus. Und versucht dann oft mit relativierenden Aussagen ála “Es geht hier ja nicht um mich” auch noch sich moralisch in das für ihn richtige Licht zu rücken.
Er glaub wohl von sich selbst so unglaublich klug zu sein, dass er alles und jeden manipulieren kann.
Aber bei genauem hinhören widerspricht er sich sehr oft. Lustig fand ich etwa als er Alexa wegen "Etikettierung"angegriffen hat,
dabei hat er im Verlauf des Gespräches nur so mit Etiketten um sich geworfen.
Was mir auch aufgefallen ist: Er wirft mit teils fachbezogenen (teils unsinnigen) Fremdwörtern bzw. teils unnötig komplizierten Formulierungen um sich - und das Ganze mit einer derartigen Selbstverständlichkeit, dass man sich in seiner Gegenwart schnell mal dumm und ungebildet vorkommt.
Ich denke das war einer der größten Gründe seines “erfolges”.

      • Aktualisiert - - -

Eine Anmerkung weil hier im Forum eine gewisse Sympathie für Herrn Postel mitschwingt: Ich finde es falsch ihn als Helden zu feiern weil er mit Täuschung und ■■■■■■ sich einen Posten in der Psychiatrie erschlichen hat.
Aufgezeigt oder bewiesen hat er damit rein gar nichts! Er hat mit dieser Aktion weder bewiesen das die Psychiatrie kein legitimer Bereich der Medizin ist - noch hat er bewiesen das alle Psychiater hochstapler und oder böse Menschen sind.
Was er bewiesen hat: Das man sich mit ■■■■■■, Lügen, Fälschungen und Manipulation (wie er es nennt: social engineering)
gewisse Positionen in gewissen Institutionen erschleichen kann. In medizinischen Institutionen natürlich besonders
heikel, ich gebe zu das darf und soll so nicht passieren. Aber er ist bei Gott nicht der erste der sich als Mediziner aus einen Posten erschleicht. (Der Beruf des Medziners ist bei Betrügern übrigens ein sehr beliebtes Berufsfeld).

Und ja, ich kann mir vorstellen das vieles in der Psychiatrie (vorallem im geschlossenen Bereich) im Argen liegt.
Und ja, es gibt bestimmt an vielen Ecken und Enden ein Verbesserungspotential (nicht nur in der Medizin)
Und ja, die Medizin und Psychiatrie sind nicht allwissend, aber wir lernen jeden tag durch wissenschaftliche methoden dazu - das ist das schöne an der Wissenschaft.
Aber rechtfertigt das diese Vorgehensweise?
Ich achte Menschen die sich für eine Sache einsetzen und für ideale kämpfen ohne dabei zu lügen, zu betrügen und das Gesetz zu brechen.

Danke für die tolle Folge. Ich finde euch beiden Hoaxilla-Moderatoren sehr sympathisch und reflektiert.

Herr Postel scheint mir kein einfacher, sondern sehr widersprüchlicher Mensch zu sein. Teilweise war das schon etwas komisch, wie er manche Begriffe als wertend ablehnte und dann selber wertende Begriffe verwendete.

Dennoch sehr unterhaltsam das gesamte Gespräch.

[QUOTE=RubyGPunkt;444245]Eine Anmerkung weil hier im Forum eine gewisse Sympathie für Herrn Postel mitschwingt: Ich finde es falsch ihn als Helden zu feiern weil er mit Täuschung und ■■■■■■ sich einen Posten in der Psychiatrie erschlichen hat.[/QUOTE]
Also für etwas eine gewisse Sympathie aufzubringen oder jemanden als Helden zu feiern sind zwei verschiedene paar Schuhe. Eine Argumentation mit solchen Vergleichen zu eröffnen spricht nicht gerade für diese.

Und die Frage die gestellt werden muss ist: [I]Wie zum Teufel kann es passieren, dass ein Postbote ohne psychologische Ausbildung zu so einem von Fachpersonal gefeierten Psychologen aufsteigen kann?[/I]
Und im Anschluss: [I]Was sagt dieses Vorkommen über den in diesem Berufsstand tätigen Personen aus?[/I]

Meine Erwartung als Laie ist, dass doch gerade professionelle Psychologen ■■■■■■■■ und Hochstapler in ihrem eigenen Berufsstand erkennen sollten - was hier nicht der Fall war und nur durch Zufall rausgekommen ist.

[QUOTE=RubyGPunkt;444245]Aufgezeigt oder bewiesen hat er damit rein gar nichts![/QUOTE]
Nein? Dann denk noch mal drüber nach.

Lest euch mal seine Biografie auf einer möglichst neutralen Seite durch: Der Typ ist relativ regelmäßig aufgeflogen - er ist nur immer wieder auf den Füßen gelandet, auch begünstigt durch den eisernen Vorhang sowie diverse Tarnidentitäten. Und er HAT ja psychologische Seminare besucht, um sich den Duktus anzueignen. Also ganz so perfide, wie er das im Interview darstellt, war das alles nicht.

Deshalb fände ich das super, wenn es eine kritische Nachbereitung des Interviews in einer weiteren Folge gäbe - ähnlich wie beim Stoll-Film.

Postel hat sich selbst entlarvt. Bzw. Er wurde wie in einem Verhör aus der Reserve gelockt. Eigenartig, ich dachte er sei legendär. Danke für dies.8)

[QUOTE=mchawk;444349]Also für etwas eine gewisse Sympathie aufzubringen oder jemanden als Helden zu feiern sind zwei verschiedene paar Schuhe. Eine Argumentation mit solchen Vergleichen zu eröffnen spricht nicht gerade für diese.

Und die Frage die gestellt werden muss ist: [I]Wie zum Teufel kann es passieren, dass ein Postbote ohne psychologische Ausbildung zu so einem von Fachpersonal gefeierten Psychologen aufsteigen kann?[/I]
Und im Anschluss: [I]Was sagt dieses Vorkommen über den in diesem Berufsstand tätigen Personen aus?[/I]

Meine Erwartung als Laie ist, dass doch gerade professionelle Psychologen ■■■■■■■■ und Hochstapler in ihrem eigenen Berufsstand erkennen sollten - was hier nicht der Fall war und nur durch Zufall rausgekommen ist.

Nein? Dann denk noch mal drüber nach.[/QUOTE]

Zugegeben - der Vergleich mit “Sympathieträger” und “Held” lässt wenig Differenzierung zu. Da gbe ich dir recht.
Ich glaube aber tatsächlich, dass vorallem die Psychiatrie eine Einrichtung ist, in die man sich leichter einschleichen kann als in andere Bereiche. Er hat es ja selbst gesag, dass es in seinem Fall ja auch wenig bis keine direkte Arbeit am Patienten gab sondern fast nur Management Tätigkeiten. Wenn sich der gute als Oberarzt in der Unfallchirurgie eingeschlichen hätte, hätte er wohl keinen Tag geschafft.
Dieser mann ist in meinen Augen weder außergewöhnlich noch besonders interessant (höchstens interessant als Beispiel für jemanden mit Persönlichkeitsstörungen)
Außerdem gab schon in nahezu jeder berufsgruppe hochstapler mal mehr mal weniger erfolgreich. Es gab Piloten, Anwälte, Bauingenieure… Heißt das, dass alle Piloten, Anwälte, Ingenieure usw. keine legitimen Berufe sind? Letzerer richtete zum Beispiel einen erheblichen Schaden am Belüftungssytem des Terminals am Flughafen BER an. Oder sollten nicht Anwälte und deren Kollegen wie Staatsanwälte und Richter nicht auch ein Gespür für ■■■■■■■■ haben?
Das hat im speziellen nichts mit der besonderen “schwäche” der Psychiatrie im zutun. Dort arbeiten auch nur Menschen die man blenden und belügen kann. Und stell dir mal vor: Du beginnst als junger Assistenzarzt eine Stelle an der besagten Institution. Wäre dein erster Gedanke: “Mal überprüfen ob der Chef ein ■■■■■■■■ ist.”?

Übrgigens was seine anscheinende Schlagfertigkeit im Interview betrifft: Der Mann hatte genug Zeit sich solche gespräche vorzustellen. Er ist Interviews wie dieses 100 wenn nicht 1000 mal in seiner Fantasie durchgegangen - diese Schlagfertigkeit überrascht mich daher überhaupt nicht.

[QUOTE=kylennep;444353]Deshalb fände ich das super, wenn es eine kritische Nachbereitung des Interviews in einer weiteren Folge gäbe - ähnlich wie beim Stoll-Film.[/QUOTE]

Wäre ne coole Sache. Bei Stoll war die kritische Einordnung und “Richtigstellung” seiner Aussagen zwar interessant, aber eigentlich auch geschenkt. Denn dass Stoll ein Spinner war, hat wohl kaum jemand bezweifelt.

Bei Postel ist das Ganze wesentlich ambivalenter, umstrittener und daher auch herausfordernder - und umso spannender.

[QUOTE=HefHughner;443192] dass jemand über die Medikation von Patienten entscheidet, dem die Berufserfahrung und die Ausbildung fehlt. [/QUOTE]

ach, das machen die studierten ja auch permanent. Passiert ja täglich, dass irgendein Patient irgendein Medikament bekommt, weil sich der Herr Doktor keine Zeit nimmt, Tests durchzuführen und einfach drauf hofft, dass er richtig liegt.

Dem Lob der anderen hier, kann ich mich nur zu 100% anschließen.

Fern ab von der Begutachtung im Zusammenhang mit einer Straftat ist der Grund für einen Psychiatriebesuch immer das Leiden desjenigen der sich dazu entscheidet. Man sitzt als Psychiater also Hilfesuchenden gegenüber:

Wer mal ein Interview mit einem echten und richtigen Psychiater, Leiter der Psychiatrie in Köln, sehen möchte:

//youtu.be/dQ7X6X2nqtc

[QUOTE=Hoaxmaster;443062]Danke.
Nein, wir hatten ein langes Vorgespräch am Telefon mit ihm. Die Meinung ist die gleiche geblieben. :)[/QUOTE]

Dein Gesicht wurde zwischendurch nur immer röter… :twisted:

Auf der einen Seite ein faszinierender Mensch - auf der anderen Seite auch ein extrem gefährlicher Mensch meiner Meinung nach.

Manchmal hatte ich so das Gefühl, dass Du Dich ab und an wie ein kleiner Schuljunge gefühlt hast… neben dieser Empathiegranate… :mrgreen:

DANKE Euch Beiden (nebst Herrn Postel) für das sehr interessante Gespräch!

btw. Alexander. Mich würde interessieren, wie Deine ehrliche Meinung zu Herrn Postel in Deiner Funktion als Diplom Psychologe ist - aber ich glaube, da werden wir auf eine Antwort warten dürfen, oder? :wink:

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=Stachelbeere;443088]Ich sehe es wie Mara-Jade.

Ich komme gerade von einem Kommunikationsseminar und fand die Gesprächsführung auch sehr interessant. Ich fand Alexas und Alexanders Reaktionen und nicht-Reaktionen schön passend.

Der Postel regt mich auf, weil er so hochgestochen tut und allen sagt, was sie falsch machen, obwohl er selbst ja nur Unsinn daher redet. Es ist gar nicht so sehr, was er sagt, sondern eher wie er etwas sagt.

[/QUOTE]

Exakt deshalb bekommt man auch (gute) Jobs. Oftmals sind nicht die Fähigkeiten entscheident, sondern wie man sich gibt und präsentiert in einem Vorstellungsgespräch z.B.

Ich hätte den Herrn Postel permanent gefragt, ob er seine hochtrabenden Begriffe auch laienfreundlich mal erklären kann. Denn er macht nix anderes in seiner Wortwahl als das, was er Andern vorwirft. Er schwurbelt ohne Ende Wörter durch die Gegend… auch sicherlich ein Grund, warum Leute, die eigentlich fit in der Materie sind, sich nix anmerken lassen, wenn ein Anderer schwafelt. Man könnte sich ja entblößen, etwas nicht zu wissen - und das macht man durch Nachfragen halt öffentlich. So hält man lieber die Klappe… :mrgreen:

[QUOTE=HefHughner;443192]Andererseits ist natürlich nicht zu vertreten, dass jemand über die Medikation von Patienten entscheidet, dem die Berufserfahrung und die Ausbildung fehlt.[/QUOTE]
Nach seinen Aussagen im Interview würde Herr Postel vermutlich sinngemäß antworten, dass die ‘echten’ Psychiater, (= die Hochstapler unter denen er Hochstapler war) das auch nicht besser hätten entschieden.

An einer Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Hoaxillas zu sehr auf die Rechtsfrage herumgeritten sind, anstatt auf die ethische Frage und den möglichen realen Schaden an den Patienten einzugehen. Wo es dann zur Sprache kam, hat er dann gezeigt, dass er sich sekbst als mindestens genauso nützlich und höchstens so schädlich, wie die studierten und aprobierten Ärzte. Auch hier wäre interessant zu erfahren, wie Alexander als Psychologe das einschätzt.

Gibt es denn Dinge, wo er konkret Menschen beraten / begutachtet hat und haben die sich mal geäußert? Wie werden diese Gutachten dann eigentlich bewertet, wenn sie von einer Nichtfachkraft kommen, also eigentlich keinen Bestand haben dürften?

[QUOTE=mchawk;443104]Postel hat seine eigenen Weltanschauung - und die muss man erst mal respektieren.
Sollte einem eigentlich in einem Kommunikationsseminar auch nahe gebracht werden. :wink:

Sicher, dass der Kommunikationslehrgang erfolgreich war? :wink:
Wenn Du über „gewinnen“ respektive „verlieren“ in dieser Art sprichst und schreiend weg rennen willst deutet das für mich auf eine sehr radikale schwarz/weiß-Sicht hin.
Das ist bezüglich professioneller Gesprächsführung jedenfalls meilenweit entfernt.[/QUOTE]

Zwei Tage, wo einem jemand etwas über Kommunikation und Methoden erzählt und wir paar Rollenspiele geübt haben, können mich nicht verändern. Ich achte nur anders auf Gespräche und erkenne ein bisschen Methoden, selbst anwenden bekomme ich nicht hin, nur die leichteren Methoden vielleicht. Dadurch, wie ich bin, was ich mir zutraue und hinbekomme, weiß ich halt, dass ich bei so einer Person sehr aufgebracht wäre und nicht im gleichen Raum sein könnte.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=deRonny;445827]
Ich hätte den Herrn Postel permanent gefragt, ob er seine hochtrabenden Begriffe auch laienfreundlich mal erklären kann. Denn er macht nix anderes in seiner Wortwahl als das, was er Andern vorwirft. Er schwurbelt ohne Ende Wörter durch die Gegend… auch sicherlich ein Grund, warum Leute, die eigentlich fit in der Materie sind, sich nix anmerken lassen, wenn ein Anderer schwafelt. Man könnte sich ja entblößen, etwas nicht zu wissen - und das macht man durch Nachfragen halt öffentlich. So hält man lieber die Klappe… :mrgreen:[/QUOTE]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er laienfreundlich erklären würde.
Ganz am Anfang sagt er ja auch irgendwas in der Art: Das ist doch ihr Job, nicht meiner!
Ich vermute, dass er dann wieder so reagieren würde: Sie haben doch studiert, wieso wissen sie das nicht? Sie haben hier doch Internet, informieren Sie sich! Ich kann doch nicht jedes Wort von mir noch erklären, dann sitzen wir hier in 5 Tagen noch.

Na ja. So funktioniert aber Kommunikation nicht. :wink:

Ein Dampfplauderer, der exakt das Gleiche macht, was er Anderen vorwirft. Alleine auf Grund dessen kann man den guten Mann schon nicht ernstnehmen.