Folge 38

[QUOTE=naizo;411089]
Das hat mich auch recht geärgert, dass das nicht richtig besprochen wird. Photographieren darf man weiterhin alles, man darfs halt nur nicht auf FB hochladen. Da sieht man wieder, dass ein einfaches interpretieren von News doch nicht alles ist, sondern dass man sich auch ein bisschen damit beschäftigen muss. Vor allem wenn man eine kostenpflichtige Sendung betreibt, in welcher der Zuseher korrekte Informationen haben will und keine halben Sachen. Da ja die Mehrheit der Zuseher Adam so super toll finden, sollte hier alles korrekt sein, denn die Zuseher glauben ihm dieses Halbwissen und verbreiten es weiter und weiter.

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Na ja, wozu macht man den heute sonst Fotos? Um sie auszudrucken und aufzuhängen oder ins Album zu kleben? Das macht doch kaum noch jemand. Die Regelung, so sie dann kommen sollte, ist völlig unzeitgemäß. Vermutlich wird sie dann existieren, aber einfach ignoriert werden.

[QUOTE=TomK.;411090]Na ja, wozu macht man den heute sonst Fotos? [/QUOTE]

Naja, es gibt durchaus viele Hobbyfotografen, die mit digitalen Spiegelreflexkameras Architektur fotografieren und sonstige Stadtaufnahmen machen. Ich gehöre auch dazu, allerdings liegt mein Schwerpunkt Gott sei Dank eher noch auf Landschaftsfotografie. Schade wäre es dann in Bezug auf die Panoramafreiheit, wenn man Architekturfotos tatsächlich nicht mehr irgendwo öffentlich hochladen dürfte und sie mit anderen auf technischer Ebene diskutieren kann. Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass die Einschränkungen in der Panoramafreiheit nur professionelle Verwendung der Fotos betrifft.

[QUOTE=naizo;411089]

Adam könnte auch mal zeigen, dass er wirklich was kann und den nicht-Nerds genauer erklären was ein Hacker und ein Cracker ist und warum es gut ist, dass es diese gibt. [/QUOTE]
Gab doch schon paar Beiträge von ihm in die richtung

[QUOTE=naizo;411089]Da ja die Mehrheit der Zuseher Adam so super toll finden, sollte hier alles korrekt sein, denn die Zuseher glauben ihm dieses Halbwissen und verbreiten es weiter und weiter.[/QUOTE]
adam hat das doch nicht verbreitet. die meldung hat daily knödel vorgelesen

[QUOTE=LT1550;411093] nur professionelle Verwendung der Fotos betrifft.[/QUOTE]

Wenn facebook unter “professionell” fällt… letztlich ist es auch egal, niemand wird sich daran halten.
Ich persönlich fühle mich schon dadurch, dass solche Lächerlichkeiten überhaupt diskutiert werden, in meiner Alehnung der EU gegenüber bestätigt.

Wenn man Facebook durch Hochladen ein Recht am Foto einräumt, das man selbst nicht hatte, dann mag das für die meisten eine Bagatelle sein. Memes und lustige Bilder werden alle Nase lang geteilt. Das Problem ist eher, dass es sehr diskussionsfreudige Anwälte geben wird, und bei Fotos ist die Beweisführung leichter möglich als bei Filesharing. Das wird mit etwas Pech eine Goldgrube.

Ist zwar blöd, aber die EU deswegen abzulehnen ist etwas zu einfach. Das Gesetz ist noch nicht durch, und Blödsinn einbringen kann jede Partei. Zudem sind VDS, Ausländer-Maut und gerade Gurken z.B. auch innerdeutsche Gedankengänge, und meiner Meinung nach nicht die besten. Wegen besonderer Absurdität ist kürzlich auch in den USA berichtet worden, dass jugendgefährdende e-Books hier (heißt: deutsches Internet) nur nach 22:00 Uhr verkauft werden dürfen. Borniertheit und Weltfremdheit kennt keine Grenzen.

[QUOTE=AlexB;411110]Wenn man Facebook durch Hochladen ein Recht am Foto einräumt, das man selbst nicht hatte, dann mag das für die meisten eine Bagatelle sein. Memes und lustige Bilder werden alle Nase lang geteilt. Das Problem ist eher, dass es sehr diskussionsfreudige Anwälte geben wird, und bei Fotos ist die Beweisführung leichter möglich als bei Filesharing. Das wird mit etwas Pech eine Goldgrube.
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Wenn man ein Foto von einem Gebäude macht, sollte man selbstverständlich die Rechte daran haben. Insbesondere, wenn es um ein Gebäude geht, was aus Steuergeldern erhalten wird (von irgendwelchen Privathäusern spricht ja hier keiner, es geht ja um den Eiffelturm u. ä.). Sollte da ersthaft geklagt werden, wird man irgendwann eh wieder Bagatellgrenzen einführen (so wie de facto bei den meisten Filesharing-Fällen) weil die Staatsanwaltschaften sich vermutlich auch mal mit echten Problemen beschäftigen wollen.

Ist zwar blöd, aber die EU deswegen abzulehnen ist etwas zu einfach.

Das ist ein perfektes Beispiel dafür, dass die EU mit ihren wirklichkeitsfremden Eingriffen grundsätzlich das Leben umständlicher macht. Was gibt es da nicht abzulehnen?

[QUOTE=TomK.;411104]Wenn facebook unter “professionell” fällt… [/QUOTE]

Ich frage mich, ob Privatfotos auf Facebook davon überhaupt betroffen sein sollen. Man darf das nicht mit geteilten Fotos vergleichen, von denen man sich nicht die Rechte eingeholt hat. Als Fotograf hat man ja ansonsten generell erstmal das Urheberrecht für das eigenst angefertigte Foto.

Bisher habe ich aber ernsthaft nur von Überlegungen gehört, dass die gewerbliche Fotografie von diesem neuen Gesetz betroffen sein soll.

[QUOTE=LT1550;411114]Ich frage mich, ob Privatfotos auf Facebook davon überhaupt betroffen sein sollen. Man darf das nicht mit geteilten Fotos vergleichen, von denen man sich nicht die Rechte eingeholt hat. Als Fotograf hat man ja ansonsten generell erstmal das Urheberrecht für das eigenst angefertigte Foto.

Bisher habe ich aber ernsthaft nur von Überlegungen gehört, dass die gewerbliche Fotografie von diesem neuen Gesetz betroffen sein soll.[/QUOTE]

Doch, das würde auch darunter fallen. Bei Facebook wird Werbung eingeblendet, das zählt als gewerbliche Nutzung.

Hmm, aber ich selbst als Urheber des Fotos handle doch nicht gewerblich damit, nur weil ich es bei Facebook hochlade. Ist das nicht eher Facebook selbst?

Selbst wenn: Dann gibt es genug Lösungen, diese Problematik zu umgehen. Fotos generell nur für Freunde verfügbar machen und eine Teilmöglichkeit unterbinden. Keine Ahnung, ob es das jetzt schon gibt, aber das sollte Facebook doch implementieren können.

[QUOTE=TomK.;411113]Wenn man ein Foto von einem Gebäude macht, sollte man selbstverständlich die Rechte daran haben.[/QUOTE]
Da bin ich voll bei dir. Ich finde es schäbig, aus allem den letzten Cent zu quetschen; besonders für alltägliche Dinge. Facebook, Tumblr und das Internet sind da, sie werden nicht wieder gehen. Oder die Allgemeinheit bekommt das Recht, den Bau eines nicht von öffentlichem Grund fotografierbarem Gebäudes abzulehnen - was genau so absurd wäre.

Bagatellgrenze fände ich nicht gut, denn sie würde heißen, eine solch banale, alltägliche Sache wäre ablehnenswert und fast jeder würde ein Straftäter sein, der nur nicht verfolgt wird. Ich halte beides für falsch: es ist ok, nicht verwerflich, und jeder sollte das Recht haben, Öffentliches zu fotografieren.

[QUOTE=TomK.;411113]Das ist ein perfektes Beispiel dafür, dass die EU mit ihren wirklichkeitsfremden Eingriffen grundsätzlich das Leben umständlicher macht. Was gibt es da nicht abzulehnen?[/QUOTE]
Dies ist wahrlich kein Glanzstück, genauso wie die Olivenöl-in-Originalkännchen-Initiative. Dennoch finde ich 2000 Gesetze sinnvoller als 28 mal 1000, und grundsätzlich sind die Initiativen ja nicht derart. In diesem Fall ist es, so wie ich verstanden habe, eine Harmonisierung. England und Frankreich haben anscheinend solche Gesetze schon, und nun sollen sie überall gelten. Ich hätte es lieber, wenn die jeder Bürger überall frei fotografieren könnte. Dann müsste sich keiner mehr um so was Triviales wie die Lampen an einem Stahlgerippe scheren.

Die Abmahnindustrie wird sich jetzt schon freuen - die sind ja schon fleißig dabei, Facebook-Seiten abzumahnen weil sie kein Impressum haben oder weil Leute die “Teilen”-Funktion bei Bildern benutzen für die sie keine Rechte haben.

Das ist einfach absurd und völlig am aktuellen Stand der Technik vorbei gedacht. Niemand wird sich daran halten, genau so wie jeder weiterhin illegal Filme und Musik streamt und runterlädt.

Ich kann es vom logischen Standpunkt her ja verstehen, dass nicht jeder Mensch gerne fotografiert werden möchte, aber ein Gebäude fotografieren? Daraus entsteht kein Schaden, eher ein Nutzen wenn es sich denn um ein Museum o.ä. handelt, welches Einnahmen generieren kann.

[QUOTE=schmatzler;411119]oder weil Leute die Teilen"-Funktion bei Bildern benutzen für die sie keine Rechte haben.[/QUOTE]

Das ist aber auch eine ganz andere Sache, denn da wird ein komplettes fremdes Werk unrechtmäßigerweise weiterverteilt, ohne dass man auch nur ansatzweise an der Erstellung des Fotos oder der Grafik beteiligt war. Bevor man irgendwas teilt, was einem nicht gehört, sollte man schon vorsichtig sein.

Anders sehe ich das bei Inhalten von Fotos. Jeder Mensch kann diese Inhalte frei mit dem eigenen Auge betrachten. Warum sollte man sie nicht fotografieren dürfen und dann frei verbreiten? Man hat dann ja in erster Linie die Rechte an der Bildkomposition.

[QUOTE=AlexB;411118]
Dies ist wahrlich kein Glanzstück, genauso wie die Olivenöl-in-Originalkännchen-Initiative. Dennoch finde ich 2000 Gesetze sinnvoller als 28 mal 1000, und grundsätzlich sind die Initiativen ja nicht derart. In diesem Fall ist es, so wie ich verstanden habe, eine Harmonisierung. England und Frankreich haben anscheinend solche Gesetze schon, und nun sollen sie überall gelten. Ich hätte es lieber, wenn die jeder Bürger überall frei fotografieren könnte. Dann müsste sich keiner mehr um so was Triviales wie die Lampen an einem Stahlgerippe scheren.[/QUOTE]

Was für schwachsinnige Gesetze in anderen Ländern gelten, sollte für Deutschland keine Bedeutung haben. Als souveräner Staat sollten wir uns Einmischung von außen grundsätzlich verbieten. Es ist eine Katastrophe, dass ein ganzer Kontinent unter den wirren Ideen von ein paar abgeschobenen, altersschwachen Politikern zu leiden hat, die mental tausende Kilometer von der echten Welt entfernt leben.

Wegen ein paar unsinniger Gesetze die EU gleich gänzlich zu verteufeln, zeugt in meinen Augen von wenig Weltoffenheit. Soweit meine Meinung dazu. Man kann nicht auf der einen Seite durch die EU profitieren (ich sage nur Freizügigkeit!), sich dann aber über unbeliebte Dinge beschweren. Wenn viele Länder zusammenarbeiten wollen, müssen nun mal Kompromisse gemacht werden, ob man es will oder nicht. Für viele EU-Regelungen bin ich persönlich dankbar, andere sind mir egal und nur wenige stören mich.

[QUOTE=TomK.;411116]Doch, das würde auch darunter fallen. Bei Facebook wird Werbung eingeblendet, das zählt als gewerbliche Nutzung.[/QUOTE]

Nicht nach deutschem Recht. Da braucht man für die Annahme eines Gewerbes doch noch ein paar weitere Punkte.

@all:
Die Entwürfe habe ich noch nicht gelesen. Wird da nun auf eine gewerbliche Nutzung abgestellt, oder nicht?

Das ist der Knackpunkt. Es geht in der Tat um die gewerbliche Nutzung - aber die ist nach Meinung einiger Juristen bei Facebook automatisch gegeben, weil man beim Hochladen von Fotos einer gewerblichen Nutzung durch Facebook zustimmt. Hier z.B. eine Info von meediadazu, die MdEP Julia Reda vertritt auch diesen Standpunkt.
Genau solche Grauzonen sind die Jagdgründe von Abmahnanwälten, da besteht noch Klärungsbedarf.

Bei Bildern ist es noch viel einfacher als bei BitTorrent. Der Anwalt kann einfach den Namen und die Anschrift aus dem Impressum nehmen. Er muss nicht mehr selbst Geld für das frei drehende Gericht in Köln aufbringen, das die Telko-Unternehmen zur Herausgabe der Daten verurteilt. Und wenn da kein Impressum vorhanden ist, kann man deswegen gleich mit abmahnen.

[QUOTE=TomK.;411131]Was für schwachsinnige Gesetze in anderen Ländern gelten, sollte für Deutschland keine Bedeutung haben. Als souveräner Staat sollten wir uns Einmischung von außen grundsätzlich verbieten. Es ist eine Katastrophe, dass ein ganzer Kontinent unter den wirren Ideen von ein paar abgeschobenen, altersschwachen Politikern zu leiden hat, die mental tausende Kilometer von der echten Welt entfernt leben.[/QUOTE]
Tun sie aber, und das hat auch wenig mit Souveränität zu tun: Deutschland selbst entsendet Abgeordnete ins EU-Parlament, und häufig sind es wir, die anderen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Das heißt, die Entscheidungen sind anteilig unsere, der Rest ist Kompromiss. Aber ohne diese Kompromisse wäre z.B. TTIP gar kein Thema: Die USA hätten einfach jedem einzeln unbedeutenden Land gesagt wie es von nun an läuft. Mir ist die Politik auch zu überaltert; immer dieselben alte Nasen, und die jungen haben wenig Chancen und sowieso nichts zu entscheiden. In Sachen Internet hat Europa, aber ganz besonders auch Deutschland, einfach sehr viel Nachholbedarf und wenig Kompetenz.

[QUOTE=LT1550;411117] Fotos generell nur für Freunde verfügbar machen[/QUOTE]
Das sollte man prinzipiell bei jedem Post so einstellen. Ich werd User nie verstehen, die alles und jedes mit der gesamten Öffentlichkeit teilen.

Teilen kann man leider nur unterbinden, wenn Du in einer “geschlossenen Gruppe” die Fotos hochladest.
Dann gibts dort keinen Teilen Link. Aber falls man soviele Freunde hat, die jedes Bild sofort teilen (warum auch immer man das tun sollte), kann man ja dazu schreiben, dass man das nicht will.

[QUOTE=AlexB;411110]und gerade Gurken[/QUOTE]
und da ist es wieder. Das Gurkenthema. Für die meisten DAS Argument gegen die EU - Die wenigsten wissen scheinbar, dass es dieses Gesetz schon lange nicht mehr gibt und nicht von der EU gefordert wurde, sondern von der Landwirtschaft.

Aus dem Kontext sollte sich ergeben, dass ich weder die EU ablehne, noch dass ich die EU für den Ursprung dieser Verordnung halte. Eigentlich genau das Gegenteil davon. Die Initiative kam aber damals so weit ich weiß vom deutschen Handel, sodass immer x genormte Gurken in einen Karton passten.

@Corbeau:
Wenn dann nutzt aber auch nur Facebook selbst diese Bilder gewerblich. Der Nutzer erzielt ja keine Gewinne aus der Werbung und erfüllt auch die anderen Kriterien zur gewerblichen Tätigkeit (§15 (2) EStG) nicht vollständig.
Jetzt kann natürlich immer noch der Nutzer haften müssen, wenn Facebook von sich auch die Verwendung solcher Bilder auf Facebook untersagt. Insgesamt glaube ich aber, dass der „kleine Nutzer“ mit Facebook und Google in diesem Fall eine gute Lobby haben wird, um eine derartige Regelung zu kippen :slight_smile: