Folge 371: Menschen im Hotel

Pantoffelkino Folge 371. Hier kann darüber diskutiert werden!

Anna, Volker und Holger erfüllen einen Lebemann-Wunsch und sprechen über Filme, die in Hotels spielen. Los geht die Reise bereits in der Stummfilmzeit mit F.W. Murnaus „Der letzte Mann“. Danach begegnen uns große Regisseure wie John Huston und Billy Wilder, aber auch Weltstars wie Humphrey Bogart und Jack Lemmon. Volker freut sich besonders über das „Weiße Rössl“.

3 „Gefällt mir“

Beim zweiten Film hat man die Roll Credits! :smiley: :joy: :nerd_face:

(und bei solchen Sätzen kommt mein Grammatik-Gehirn durcheinander… :see_no_evil: :hear_no_evil: :speak_no_evil: :sweat_smile: :woozy_face: :face_with_spiral_eyes:)

:heart_eyes: :smiling_face_with_three_hearts [:] (Gunther Philipp | Was kann der Sigismund dafür | Im weißen Rössl 1960 HD - YouTube)

1 „Gefällt mir“

Schöne Doku über Gunther Philipp. Er war ein hochintelligenter Mann Gunther Philipp - Portrait - Schauspieler - Österreich - 2018 - HD - YouTube

2 „Gefällt mir“

Wo ist „Four Rooms“? Der Film darf doch nicht fehlen, wenn es um Hotel geht! :smiley:

4 „Gefällt mir“

Zunächst ein mal wieder vielen Dank an mein gewähltes Trio für die schöne Sendung. Mir macht es Spaß nicht nur die Sendung zu sehen sondern auch ein zu besprechendes Themengebiet zu finden, dazu passende Filme zu wählen um dann zu sehen wie die Auswahl in der Runde ankommt. Leider immer nur ein mal pro Jahr möglich! Dieses Jahr waren es dann halt mal Hotelfilme. :slight_smile:

Der letzte Mann
Hier freut es mich besonders, dass er so gut angekommen ist. Bei einem fast 100 Jahre alten Film ja keine Selbstverständlichkeit. Gerade da ja im Stummfilmbereich hauptsächlich Filme mit fantastischem Hintergrund in Erinnerung und noch „schaubar“ bleiben (Horror/Grusel, Märchen, etc.) während Stummfilme anderer Genres heutzutage eher quälend zu konsumieren sind. Bei „Der letzte Mann“ ist dies gerade nicht der Fall, tatsächlich kann man den als satirisches Filmdrama auch heute noch prima anschauen - sofern man denn bei s/w keinen allergischen Schock bekommt.

Menschen im Hotel
Den Namensgeber der Sendung habe ich erstmals geschaut nachdem ich die tolle Buchvorlage von Vicki Baum gelesen hatte. Der Film ist inhaltlich sogar recht nah an der Vorlage und die Rollen sind meist exzellent besetzt. Auch ich finde, dass Joan Crawford in der Rolle als „Flämmchen“ sehr viel mehr überzeugt als Greta Garbo (damals ein Megastar). Zum einen u.a. weil die Rolle einem viel sympathischer ist und zum anderen weil die Garbo mit Ende 20 eigentlich viel zu jung scheint um eine alternde Ballerina zu geben.
Die Buchvorlage kann ich unbedingt empfehlen, mir ist besonders die Figur des verbitterten Dauergasts Dr. Otternschlag in Erinnerung geblieben. Hier mal die letzten Worte des Romans, die für mich ganz gut aufzeigen warum Hotelgeschichten so toll sein können:

In der Halle sitzt Dr. Otternschlag und führt Selbstgespräche. „Grauenhaft ist es“, sagt er zu sich. „Immer das Gleiche. Nichts geschieht. Grauenhaft allein ist man. Die Welt ist ein gestorbener Stern, sie wärmt nicht mehr. In Rouge-Croix hat man zweiundneunzig verschüttete Soldaten eingemauert. Vielleicht bin ich einer von ihnen, sitze dort zwischen den anderen seit Kriegsschluss, bin tot und weiß es gar nicht. Wenn doch in diesem großen Kaff etwas vorgehen würde, das sich lohnt. Aber nein - nichts. Abgereist. Adieu. Herr Kringelein. Ich hätte Ihnen ein Rezept mitgeben können gegen die Schmerzen. Aber nein - abgereist ohne Gruß. Pfui Teufel. Rein - raus, rein - raus, rein - raus-“
Der kleine Volontär Georgi aber hinter seinem Mahagonitisch bewegt ein paar einfältige und tief banale Gedanken. ‚Großartiger Betrieb in so einem großen Hotel‘, denkt er; ‚kolossaler Betrieb. Immer ist was los. Einer wird verhaftet, einer geht tot, einer reist ab, einer kommt. Den einen tragen sie per Bahre über die Hintertreppe davon, und zugleich wird dem anderen ein Kind geboren. Hochinteressant eigentlich. Aber so ist das Leben -‘
Doktor Otternschlag sitzt mitten in der Halle, eine versteinerte Statue der Einsamkeit und des Abgestorbenseins. Er hat seinen Stammplatz, er bleibt. Die gelben Hände aus Blei hängen ihm herunter, und mit dem Glasauge starrt er auf die Straße hinaus, die voll ist von einer Sonne, die er nicht sehen kann.
Die Drehtür dreht sich, schwingt, schwingt, schwingt …

Es gibt noch eine weitere deutsche Verfilmung des Romans von 1959 mit O. W. Fischer, Heinz Rühmann, Gert Fröbe und Sonja Ziemann. Dieser ist allerdings weiter von der Vorlage entfernt als diese Verfilmung von 1932.

Gangster in Key Largo
Da der gute Humphrey Bogart bei Pantoffelkino bisher eher selten dran war, war das die Gelegenheit in mal rein zu schmuggeln. Da der Film zudem auch noch sehr gut ist, passte das prima.

Im Weissen Rössl
Die sichtbare Freude Volkers endlich mal über seinen Lieblings-Wohlfühlfilm sprechen zu dürfen (bei mir sind das Heinz Erhardt-Filme), erfüllt auch mich mit Freude. Den Film finde ich selbst in Ordnung, er wird sicherlich nie mein Favorit, aber er ist auf jeden Fall eine nette Unterhaltung in schönen Bildern und mit schöner Musik (und deutlich besser als das „Schwarzwaldmädel“).
Der „Typ mit dem Schmetterlingsfangnetz“, liebe @AnnaElch, ist übrigens Werner Finck, der ein großartiger Kabarettist gewesen ist. Das er heute eher durch seine Mitwirkung in albernen Nebenrollen in Filmen der 50er und 60er Jahre in Erinnerung geblieben ist, ist eigentlich sehr schade.
Und @eldorado: Waltraut Haas, die ich sonst nur als viel zu junge Ehefrau von Wolf Albach-Retty in „Immer die Radfahrer“ kenne und mag, lebt ja noch (Jahrgang 1927). Hattest du denn in den letzten Jahren mal die Gelegenheit ihr persönlich zu begegnen? Wenn nicht, würdest du gerne, falls sich dir das bietet?

Das Schweigen
Um die an mich gerichtete Frage direkt zu beantworten: Ja, ich mag den Film tatsächlich sehr gerne und finde ihn auch überhaupt nicht anstrengend! :smiley:
Ich habe ja auch schon ein paar Mal versucht ihn in die Wunschfilme zu bringen (wohl wissend, das er ohnehin nicht gewählt wird) da ich ihn sogar außerordentlich gut finde. Vielleicht ist das eher eine Gemütsfrage ob man mit dem Film was anfangen kann oder nicht. Zur Stimmungsaufhellung taugt er ja ganz und gar nicht, da gebe ich euch recht. Aber als Depri kann ich mich da vielleicht schon besser hinein versetzen. :wink:
Bei Erstsichtung des Film war mir der Skandalhintergrund nicht bekannt und ich bin mit Null-Wissen an den Film rangegangen (was ja generell das Beste ist). Die aus heutiger Sicht harmlosen Erotikszenen schockieren jedenfalls keinen mehr.

Avanti, Avanti!
Hier finde ich die eher negative Reaktion eurerseits sehr schade. Ich finde den ganzen Film zuckersüß und unheimlich lustig von Anfang bis Ende. Auch hier kann ich mich gut in die von Jack Lemmon gespielte Figur hinein versetzen und in Juliet Mills hätte ich mich wohl auch verguckt.
Zu lang? Aber nicht doch! Ein wunderbarer Wohlfühlfilm! :smiling_face_with_three_hearts:

Zum Schluss:
Ja, meine Auswahl sind mal wieder eher alte Filme gewesen. Aber das Problem war auch, dass die neueren und in der Sendung zum Teil auch angesprochenen Filme schon Thema waren, z.B.
Gand Budapest Hotel: Folge 28
Shining: Folgen 89 und 98
Hotel Artemis: Folge 135
Hotel Mumbai: Folge 183
…und ich meine, dass auch „Best Exotic Marigold Hotel“ schon mal dran war… kann mich aber auch irren.
Ansonsten hatte ich noch „Bad Times at the El Royal“ auf der Liste. Vielleicht ein ander Mal.

8 „Gefällt mir“

Moin Doc. :smiley:
Nein, Waltraus Haas bin ich nicht begegnet, das wäre wohl auch nur möglich gewesen wenn sie in einer aktuellen Kinoproduktion mitgewirkt hätte. Und einen beosnderen Bezug hab ich zu ihr auch nicht, da finde ich die Filmographie von Karin Dor z.B. viel spannender.

Und das „Weisse Rössl“ ist zwar einer meiner Wohlfühlfilme, aber nicht der eine absolute Liebling.
Das ist und bleibt ein anderer aus der Zeit, ebenfalls mit viel Musik, aber dann doch von etwas anderer Qualität und mit deutlich größeren Namen:

4 „Gefällt mir“

Im weißen Rössl :heart_eyes:
Ich mag den Film auch sehr. Genauso wie Saison in Salzburg, der in eine sehr ähnliche Richtung geht.

1 „Gefällt mir“

Du wirst den Film vielleicht schon kennen. Jedenfalls sehr sehenswert und ein interessantes Stück Nachkriegskino aus Deutschland, dass mich gestern sehr gut unterhalten hat und auch die Hintergrundgeschichte ( Der Regisseur war Veit Harlan ) ist sehr spannend.Anders als du und ich (§ 175) 1957 - YouTube

1 „Gefällt mir“

Ja, zu diesem Film habe ich mal einen Beitrag in Schlechte Filme TV gemacht - kann man in der Schatzkammer gucken (ab 4:20): Schatzkammer - Folge 28

Die Originalversion „Das dritte Geschlecht“ war sehr viel liberaler als das Machwerk, was dann daraus geschustert wurde…

3 „Gefällt mir“

Harlan konnte sich nicht durchsetzen in der Sache. Homosexuelle werden da als verschlagen, aber auch kunstinteressiert dargestellt und besonders dieser Ringkampf in der Villa wirkte schon sehr befremdlich.

2 „Gefällt mir“

Schade das ihr diese Version von Menschen im Hotel nicht besprochen habt. Ich mag den sehr und Rühmann glänzt hier für mich auf eine ganz besondere Art und Weise.

2 „Gefällt mir“

Aufgenommen auf einer Ausstellung in Berlin 1987

4 „Gefällt mir“

„Avanti, Avanti“ zählt zu meinen Lieblingsfilmen.

Da passt am Ende einfach alles. Kein Sarg muss als Bartheke verwendet werden, wie von dem kulturlosen Ami vorgeschlagen. Am Ende kriegen alle, was sie wollen. Sogar der Kriminelle darf in die USA zurück kehren, wenn auch als Leiche.

Juliet Mills finde ich bezaubernd in ihrer Rolle.
Sie hat „das gewisse Etwas“.
Und damit meine ich nicht die kurze Szene, wo sie sich traut ,blank zu ziehen.
Allein die Abschiedsszene treibt mir jedesmal Tränen der Rührung in die Augen.

Dass sie anschließend nicht für weitere Aufträge gebucht wurde, halte ich für ein Versäumnis. Es mag der damaligen Zeit geschuldet sein, dass ihr Charakter als dick eingeschätzt wird, obwohl sie nach heutigen Maßstäben bestenfalls mollig ist. Das allgemeine Schönheitsideal waren damals halt Twiggy und andere Magermodels. Das wird mittlerweile ja auch längst kritisch gesehen. Stichwort Essstörung.

Jemand wie Marianne Sägebrecht konnte sich erst rund 10 Jahre später etablieren.
Die war ja wirklich dick. Und trotzdem eine grandiose Schauspielerin.

Auch was die Dialoge betrifft, hat Billy Wilder m.E. nichts von seiner Bissigkeit verloren.
Ich sag nur „Mussolini“ oder „Damaskus“. :smiley:

Der melodische Soundtrack tut sein übriges, um dem Film sein unvergleichliches Flair zu verleihen.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Thema in ernsthaft funktioniert hätte.
Wahrscheinlich gar nicht.
Euren Wunsch nach Kürzung kann ich nicht nachvollziehen,.
Die Handlung hält den Zuschauer permanent in Atem, da ist keine Zeile zuviel.
Bezeichnend ist ein Dialog zwischen Armbruster und dem Hotelmanager Carlucci, nachdem beide gemeinsam ein Abenteuer bestanden haben.
Armbruster: „Wann gehen Sie eigentlich schlafen?“
Carlucci: „Im Winter.“

:+1::+1::+1::+1::+1:

Meines Wissens hatte der sogar einen Doktortitel.

Peter Alexander soll hingegen hinter den Kulissen nicht so sehr der „nice guy“ geweswen sein. :neutral_face: Aber vielleicht kam das auch erst später, zu Zeiten der „Lümmel“ Filme.

3 „Gefällt mir“

Er war wohl hinter den Kulissen schon früh anstegend, wie ich vor Kurzem von Pit Weyrich erfahren habe. Das Interview geht demnächst online.

3 „Gefällt mir“

Seine Frau war ja auch seine Managerin und neigte wohl auch etwas zum Alkohol. Wenn sie dann ordentlich getankt hatte wurde er vor Kollegen auch gern mal verbal rasiert ( Was wärst du denn ohne mich schon… ). Peter Weck erzählte das einmal in einem Interview.

3 „Gefällt mir“

Er fand es besser, dass aus Pepe Nietnagel ( der Rollen-Name von Hansi Kraus ) dann Pepe Notnagel wurde und es wurde promt bewilligt natürlich :smile:

3 „Gefällt mir“

Danke für den Tip! Habe ich direkt bestellt! Grace Kelly geht immer! :smiley:

Klar, Karin Dor ist natürlich der weit größere Name, aber leider auch schon verstorben. Die war ja auch, im Gegensatz zu Waltraud Hass, international erfolgreich.
Das wäre doch mal ein Thema für eine Sondersendung: „International erfolgreiche deutsche Schauspieler“ :wink:

Der Film ist okay! Aber wie schon gesagt, sehr viel weiter weg vom Buch. Nur die Grusinskaya wurde altersmäßig und optisch besser besetzt.

:heart:

1 „Gefällt mir“

Nette Folge mit interessanten Vorstellungen; wir hatten Spaß beim gucken.
Aber wie @Dave_1223 bereits schrieb, hätte ich zumindest eine Erwähnung von Four Rooms erwartet. Zur Strafe gucken wir den heute Abend, meine Maus kennt den tatsächlich noch gar nicht kopfschüttel

Hallo Daniel. Schöne Auswahl. Da ich im Vorfeld die Titel wusste, bin ich einem Irrtum zum Opfer gefallen! Bei „Der letzte Mann“ dachte ich, es handelt sich um den Hans Albers Film, in dem Blacky Fuchsberger ein richtiges Arschloch spielt! Von den restlichen fünf kenne ich „Das Schweigen“ nicht und es wird auch so bleiben. Mit Bergman konnte ich noch nie was anfangen.
Das PK-Team hat in Bezug auf „Avanti, Avanti!“ in sofern Recht, dass er ein eher harmloser Billy Wilder Film ist, der keine bissigen Dialoge hat und der Witz sehr seicht daher kommt. Dennoch muss ich gestehen, dass ich ihn in den letzten 20 Jahren dreimal gesehen habe und er mir stets Freude bereitet. Wir scheinen nicht nur im Westerngenre einen ähnlichen Geschmack zu haben! Von mir bzgl. deiner Filmauswahl, Daumen hoch.

4 „Gefällt mir“