Folge 356: Trailer-Special

Kannste ja vorschlagen, die YouTube Reviews darf man sich nochmal wünschen.

1 „Gefällt mir“

Ich kann es auch nicht wirklich erklären warum Ich den Film Drive so toll finde.

Wie Ich oben geschrieben habe, sehe Ich hier das Genre des Western in die Neuzeit adaptiert. Der „Nameless Rider“ oder der „Lonesome Rider“, der in die Stadt kommt, etwas erlebt und dann wieder weiterzieht.

Mir gefällt vor allem die Bildsprache des Films, das unterkühlte, distanzierte, das Spiel mit dem Licht. Man sieht eben den harten Kontrast zwischen den Tagszenen (z. B. wie er mit seiner Nachbarin und deren Sohn im Sonnenlicht am L. A. River ist) und den Nachtszenen die durchweg in diesem dunklen Neonlicht gehalten sind. Auch die Kamera, gerade die Hubschrauberperspektive, als er da durch die Stadt fährt oder die Szene mit der Maske in dem Imbiss. Ich weiss nicht, Ich finde das eben absolut klasse. Eine ähnliche Bildsprache wird ja auch in dem anderen Film von Nicholas Winding Refn „The Neon Demon“ benutzt.

Ich finde es interessant, wie eben die verschiedenen Tageszeiten hier benutzt werden um die zwei verschiedenen Gesichter (nein, hier bitte keinen Gag über die nicht vorhandene Mimik von Ryan Gosling machen!) des Protagonisten zu zeigen. Tagsüber der unschuldige Stuntman und Autoschrauber und nachts der kriminelle Fahrer.

Auch die Musik finde Ich hier exzellent gewählt. Ich hab die Titel alle in meiner Spotify Playlist.

Chromatics - „Ticking of the Clock“ in der Szene am Stadion, Riz Ortolanis „Oh my love“ das man aus den Mondo Filmen kennt, Kavinsky mit „Nightcall“ untermalt wunderbar die nächtlichen Fahrten, Desire mit „under your spell“ die am Tag und auch den Song „A real hero“ finde Ich klasse.

Das ist für mich mit der best-passendste Soundtrack aller Zeiten.

Ich weiss auch nicht. Ich liebe diesen Film einfach… :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Guck dir lieber The Driver von Walter Hill an, das ist einer meiner Favoriten.
Dass ich Drive nicht mag, liegt aber nicht am Regisseur, die gesamte Pusher Reihe liebe ich.

Für mich ist Drive ein Abklatsch davon. Die Grundhandlung finde ich soooooo bescheuert. Dennoch hasse ich ihn nicht wie andere. Der Film spaltet eben auf ner Skala von 1 bis 10. Ich gebe ihm 4, er ist okay, nicht mehr und nicht weniger.
Aber das ist nur meine Sicht der Dinge

Hatte ich selbstverständlich schon mal vorgeschlagen. Wurde leider nicht gewählt.
Ist also nicht der unmittelbare Favorit der Stimmberechtigten gewesen.
Landete glaube ich maximal im Mittelfeld.

Driver überzeugte mich damals atmosphärisch. Dazu tragen die Songs und der Soundtrack, sowie eben die beschriebenen Bilder/Bildsprache bei. Die Handlung oder Story ist bei dem Film eher drittrangig und nicht das worum, es bei dem Filmerlebnis aus meiner Wahrnehmung geht.

Mich wundert also die Enttäuschung nicht, wenn die beiden mit einer ganz anderen Erwartung in den Film reingegangen sind und sowieso eher einen anderen Geschmack an Film haben, als diese Richtung hier, wo weniger handlungstechnisch „passiert“. Dann kommt schnell der Begriff „langweilig“ in die Kritik, wenn das nichts für einen ist. Und schlecht haben sie den Film ja auch nicht bewertet.

Ich versuche natürlich grundsätzlich allen Filmen möglichst offen gegenüber zu sein und das wünsche ich mir von allen Kritikern, dass sie auch ihre subjektive Ebene in Richtung einer objektiven reflektierten Ebene möglichst jederzeit verlassen können, auch wenn es nicht den eigenen Geschmack getroffen hat. Allgemein gesprochen, nicht auf die Kritik zu Drive hier bezogen. Ich habe auch Genres oder Filme, wo ich erstmal Vorbehalte habe, weil sie so gar nicht mein Geschmack sind.
Ich würde Filme jedoch nicht einschalten, wenn ich nicht meine Abwehrhaltung/Aversion vorher abgelegt habe und mich darauf einlasse. Sonst gibt man dem Ganzen von Anfang an wenig Chancen und das trübt das eigene Filmerlebnis und man übersieht die gute Qualität ggf.
Entwickelte Erwartungen hingegen sind natürlich schwieriger abzulegen.