Folge 345: Schweizer Filme

Hallo zusammen,

ich bin ja immer sehr spät dran mit dem nachschauen der ganzen Folgen. Ich komm da immer nicht hinterher und will dann doch alles anschauen was mich interessiert. Deswegen kommentiere ich nur selten, aber diesmal möchte ich ein bisschen was zum Film Tannöd sagen.

Ja, das ist nicht wirklich ein Schweizer Film, es hat mich auch etwas überrascht ihn in dieser Sendung zu sehen, aber das sehe ich jetzt nicht als Problem.

Ich will den Film an sich gar nicht groß bewerten. Aufgrund meines speziellen Bezugs zu der Geschichte ist es für mich auch schwer ihn zu bewerten. Was mir gefallen hat, ist, dass er sehr nah an den tatsächlichen Ereignissen bleibt (zumindest was die Geschehnisse auf dem Hof betrifft). Aber auch da gibt es andere Meinungen.

Warum schreib ich jetzt also hier? Weil ich mich mit der Geschichte des Mordes von Hinterkaifeck (das ist der tatsächliche Name des Hofes) schon seit vielen Jahren beschäftige. Der Hof war nicht allzu weit weg von uns und wir waren auch schon dort (wo er halt war, is ja nix mehr davon da). Auch ein starker Bezug besteht von mir zu den Aufklärungs-Versuchen, denn unser ehemaliger Nachbar, Kriminalkommisar im Ruhestand, beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Fall und behauptet auch zu wissen wer der Täter war (was er aufgrund fehlender Beweise und aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht sagt). Mit ihm habe ich schon oft über den Fall diskutiert, habe schon viele Bücher, Artikel, Filme usw. gelesen/gesehen und bin also was den Fall angeht sehr gut informiert.

Im großen und Ganzen also: Ein wahnsinnig faszinierender Fall, sehr interessant und fesselnd. Der Film gefällt mir auch nicht so wirklich, weil die Dorfgemeinschaft sehr negativ dargestellt wird.
Besonders Tragisch ist ja die Tatsache, dass die Magd erst am Tag vorher auf den Hof kam und dann eines der Opfer wurde und auch das kleine Baby auf eine Eiskalte Art ermordet wurde, die schwer zu ertragen ist. Diese beiden Punkte wurden im Film sehr schön umgesetzt und auch die Tatsache, dass der Mörder wohl einige Tage auf dem Hof verblieb und sich noch um das Vieh kümmerte, was ja das besonders Rätselhafte an der Sache ist.

Eine faszinierende Geschichte und ein nicht ganz schlechter Film. Meiner Meinung nach hätte sich die Geschichte aber einen Film verdient gehabt, der ohne diese Verschwörungs-Geschichten und ohne diese komische Darstellung der Dorfbewohner ausgekommen wäre. Aber das ist dann wohl nicht genug für einen Kinofilm. Die zweite Verfilmung, die übrigens im gleichen Jahr entstand, jedoch in der Jetztzeit spielt ist übrigens auch sehenswert, aber leider auch etwas zu sehr in die Verschwörungs-Ecke abdriftend ( Hinter Kaifeck – Wikipedia).

Interessant wäre doch mal, warum so oft Filme zu gleichen Themen im gleichen Jahr erscheinen, das überrascht mich immer wieder. Ist hier auch wieder der Fall. Aber das nur nebenbei.
Mittlerweile gibt es so viele Verfilmungen zu dem Thema, dass man schon fast eine eigene Folge darüber machen könnte. :wink:

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