Die Mediatheke Folge 312. Hier kann darüber diskutiert werden!
Luke Mockridge macht wieder Schlagzeilen - diesmal wegen Witzen über Behinderte. Ist sein Canceln berechtigt? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Außerdem geht es um einen erneuten Grafik-Fehler, diesmal im „Bericht aus Berlin“. Nur ein Fehler oder doch Methode? Und: eine merkwürdige Seite auf Facebook sowie Irrsinn vom Deutschlandfunk.
Die Stellungnahme von „Die Deutschen“ ist großartig. Genau so muss man es machen!
Ausgerechnet die, die am lautesten nach Demokratie und Meinungsfreiheit schreien, sind irgendwie immer die, die andere in ihren Taten, ihrer Sprache und ihren Gedanken einschränken wollen.
Was man natürlich hinterfragen müsste, ist der Drang, nach Fackeln und Mistgaben zu greifen, um als große Masse (oder Mob?) auf Einzelpersonen verbal einzuschlagen. Es ist natürlich ok, Dinge zu kritisieren. Aber wo genau hört die Kritik auf und wo beginnt der Wille, vermutlich nicht einmal mehr die Existenzvernichtung eines Künstlers zu akzeptieren?
Am Ende muss man auch klar über Gratismut reden. Man weiß ganz genau, dass über Luke herzuziehen in der eigenen Filterblase Lob, Schulterklopfer und Likes bringt. Kritik eher selten. Es ist der Weg des geringsten Widerstandes für Zustimmung. Zusätzlich hat dann auch jeder D-Promi nochmal die Gelegenheit, mit den üblichen copy&paste-Floskeln zu sagen „wie enttäuscht“ oder „unfassbar entsetzt“ er doch vermeintlich ist.
Und wie im Video von diese Deutschen zurecht gesagt, trifft es daneben viele Andere: Beleuchter, Tontechniker usw. Auch ein Stand Up-Programm ist nunmal keine Ein-Mann-Show.
Ist ja schön, wenn sie sich hinterher immer auf Social Media entschuldigen für solche (wiederholten) Fehler.
Nur kriegen das die Leute, die diese Sendungen schauen, nicht mit, da diese weniger im Internet unterwegs sind.
Nette Strategie.
Ich kannte den „Die Deutschen“-Podcast gar nicht. Podcast schreckt mich meist ab, zu viel Gelaber.
Jetzt habe ich 2,3 Folgen geschaut - mega lustig
So ging es sicher einigen - die Mockridge-Geschichte war insofern fette Werbung für die beiden.
Was den „Skandal“ mit Luke Mockridge betrifft, bin ich völlig bei dem, was Nizar und Shayan in ihrer Reaktion sagen, und was Kay Ray sagt. Die haben 100% recht.
Luke Mockridge hätte mit den Worten „Spaß, Leute, Satire Leute, kommt wieder runter!“ nicht einknicken sollen.
(sagt sich natürlich leicht von außen, als Nichtbetroffener … )
Ein vielleicht verwegener Gedanke: könnte man Mockridge mit etwas Abstand zum Interview in die Mediatheke einladen? Ja alle anderen ihn meiden dürfte es nicht viele Möglichkeiten geben, seine Sicht der Dinge darzulegen…
„Ist das das Ergebnis, wenn man seinem Kind zu oft vorgaukelt, es sei etwas ganz Besonderes: besonders unterhaltsam, besonders witzig, besonders spitzbübig charmant… was weiß ich alles?! Luke, das bist du alles nicht!“
Ich denke, da ist in Lukes Erziehung sicher Einiges falsch gelaufen. Er hat eine ziemlich Attitüde, sowas Arrogantes, Überhebliches. „Ich bin der Witzigste, mir kann keiner was.“ Hybris halt.
Früher hätte man gesagt „Arschlochkind“.
Ich vermute, Bill war viel auf Bühne und in der Lindenstraße und Mutti Margie hat in italienischer Mama-Art den Sohnemann total verzogen.
Ich bin sicher, er macht in zwei Jahren wieder ein Interview mit Spiegel, Stern oder Süddeutsche. Eher als in der Nische-Nische MG aufzuschlagen. Versuchen kann man es ja.
Wer ein Sendungsbewusstsein besitzt, landet am Ende mit größerer Wahrscheinlichkeit auf einer politischen, musikalischen oder sonstigen Bühne. Das ist aber auch eine triviale Feststellung.
Die Küchenpsychologie über Lukes Erziehung bringt aber niemandem was. Läuft es gut, gilt er als selbstbewusst und schlagfertig, dreht sich der Wind, werden die identischen Eigenschaften als Arroganz und Egoismus geframed
Aber wir sehen: die Lust am öffentlichen Pranger ist ungebrochen.
Ob Dieser dann Talent, Selbstrefelxion und Feingefühl besitzt ist nicht gesagt.
Sieht man ja öfter, dass Leute meinen die größte Nummer auf der Erdscheibe zu sein und drängen ins Rampenlicht. Dann muss man aber auch anerkennen, wenn die eigene Hybris dann zum Stolperstein werden kann.
Das ist aber auch ziemlich dumm, wenn man gerade Zielscheibe der Wokies war, so Einen rauszuhauen. Das meine ich mit „mir kann keiner was.“
Den Beitrag zu schlechten Diagrammen fand ich gut, weil man da schon Meinungsmache vermuten könnte. Da das fast alles schon einmal gezeigt wurde, muss man ein bisschen aufpassen, dass nicht die Aufklärung darüber auch Meinungsmache wird. Eine Zahl, wie oft Fehler im Vergleich zu korrekten Diagrammen geliefert werden, wäre hilfreich.
Was mich aber besonders freuen täte, Holger:
Du warst doch selbst einmal Redakteur oder Journalist… Mich würde wirklich brennend ein „Hinter den Kulissen“ interessieren. Die verwenden ja offenbar kein Excel, aber die Art der Fehler ist ja teilweise schon ein Kunststück für sich - was für eine grottige Software macht das so? Oder werden die Balken mit Lineal und Paint gemalt?
Excel ist es sicher nicht. Ich nehme an die haben pro Balken feste Breiten in Pixel. Und dann muss man eben Umrechnen in der Höhe (in Pixel). Ich denke, da hat man bei der Grafiksoftware gespart und sich nichts schreiben lassen. Machen wie vielleicht mit Power-Point oder ähnlichem per Hand. Oder sogar mit einer Videosoftware. Das würde dieses Zurückspringen des AfD-Balkens erklären. Den letzten Keyframe nicht ganz am Ende gesetzt und der Balken springt in einen vorherigen Punkt. Ich halte das für handwerklichen Dilettantismus.
Powerpoint mit seinen visuellen Effekten oder animierte GIFs… ja, das könnte es erklären. Dann wirds bestimmt schwer einen Interviewpartner zu finden, der das offen zugibt.
Auch ich bin der festen Überzeugung, dass da keine „Rechen“-Software eingesetzt wird. Deine These mit Powerpoint macht Sinn. Ob da bei den falschen Größenverhältnisse der Balken, tatsächlich Vorsatz im Spiel ist, kann wohl nicht bewiesen werden. Aufgrund der vermehrten Vorkommnisse dieser Art, kann man aber fast schon davon ausgehen…
Vor allem: Es ist ja - wie Holger berichtet hat - schon mehrfach passiert. Spätestens beim zweiten Mal sollte es doch interne Maßnahmen geben, die solche fehlerhaften Darstellungen abstellen. Da wird sich seitens der Öffis in den sozialen Medien entschuldigt, man gelobt sogar Besserung und dann passiert es doch wieder…
Da freue ich mich ja schon auf die Pannen, wenn der Office Copilot (also die KI) demnächst seine „Vorstellungen“ auf die Mattscheibe zaubert:
„ChatGPT, ich bin von der ARD. Bitte male mir ein Diagramm, was die Zielgruppe der 3-99jährigen verwirrt.“
Nun sollte man ja Quasi-Live Balken in Wahlsendungen, die unter einem gewissen Zeitdruck entstehen (Punkt 18 Uhr) oder eben Grafiken mit mehr Vorlaufzeit unterscheiden. Bei den Schnellschüssen könnte man ja ein Auge zudrücken.
Aber wie geschrieben
muss es immer geben. Auch wenn man sich diese Dienstleistung z.b. extern einkauft. Mag ja sein, dass die Öffis da kein eigenes Personal haben, dass alle Jubeljahre mal an Wahlgrafiken ran darf.