Folge 30: Thema: Angela Merkel - Gast: Prof. Gertrud Höhler

Sieht das aus deiner linksradikalen Blase so aus?

  1. Hört auf euch gegenseitig in politische Ecken zu schieben.

  2. Wenn hier Nutzer unterwegs sind, von denen Ihr glaubt, sie seien bereits unter einem anderen Account im Forum aktiv gewesen, dann ist das hier nicht der Ort um das Auszudiskutieren. Ich habe zumindest im Moment keinen Hinweis darauf, dass hier ein User einen Zweitaccount benutzt. Sollte so etwas mal auffallen, dann meldet das per PN

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Habe die Folge noch nicht zuende geschaut, weiß auch nicht, ob ich das noch tue. Die Frau redet nun mal wie sie redet, dafür kann sie nichts, aber ich empfand es als anstrengend. Das nächste mal bitte direkt Haftcreme bereit stellen, wenn die Dritten locker sind.

Und wenn man wieder mal einen Gast hat, der ein neues Buch geschrieben hat, dann das Buch bitte direkt gut sichtbar vor dem Gast platzieren, damit man nicht im Sekundentakt Sätze ala „Steht alles in meinem neuen Buch“ hören muss.

Noch mal etwas konstruktive Kritik, die Fakten-Check-Einblendungen sind immer noch recht kurz zu sehen. Es schadet nicht, wenn diese ein paar Sekunden länger zu sehen sind. Oft muss ich zurückspulen und Stopp drücken, um alles lesen zu können.

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Holger, mach doch mal eine Folge zum Thema Meinungsfreiheit. :smiley:
Ich glaube es verstehen nicht alle was das Grundgesetz jeder Bürger:in garantiert und vor allem gegenüber wem. Ich kann meine Meinung immer frei äußern, ohne vom Staat dafür in Regress genommen zu werden. Wenn sich allerdings Bürger:in und Bürger:in an die Gurgel gehen wegen unterschiedlichen Auffassungen, hat das nichts mit Meinungsfreiheit im Sinne des Grundgesetzes zu tun.
Einfach mal drüber nachdenken.

Liebe Grüße

Metaphorisch oder Real?
Denn eine hitzige Diskussion sollte im Rahmen der Meinungsfreiheit schon möglich sein. Ich glaube aber, dass da genau das Problem liegt. Nicht die Meinungsäusserung wird unterbunden sondern der Austausch von Meinungen. Das ist aber auch nichts das von Merkel persönlich befohlen wurde, sondern es hat einfach damit etwas zu tun, dass Leute diese „Mit denen redet man nicht“ Auffassung haben und dabei nicht sehen, dass es vielleicht doch sinnvoll sein könnte mal mit denen zu Reden.

Es gibt wahrscheinlich zwar sehr viele Spinner, die man nicht mehr eingefangen bekommt und man wird die Leute auch nicht überzeugen können. Aber man bringt die dazu sich mal aktiv mit ihren Argumenten auseinander zu setzen und lernt für sich selber vielleicht auch etwas.

Wenn es das Ziel einer jeden Diskussion wäre, den Gegenüber zu einer Meinungsumkehr zu bewegen, dann wären nahezu alle Polik-Diskussionen und TV-Talkshows in diesem Sinne sinnlos.

Der Sinn liegt tatsächlich in der sichtbaren Darstellung verschiedener Argumente mit denen Dritte (Unentschiedene) dann arbeiten können.

Dabei ergibt sich aber das Problem, dass beide Seiten zunächst einmal als gleichwertig vernünftig, logisch, oder vertretbar eingesetzt werden. Wenn dies aber generell fraglich ist, kann es Sachverhalte verzerren.
Dieses Dilemma stellt sich bei Extrempositionen nahezu jedes Mal. Ein Interviewer oder eine Sendung kann da ganz schön viel falsch machen.

Ich dachte jetzt eher an Diskussionen an denen man selber teilnimmt.

In diesem Fall musst du dir selbst die Frage stellen, ob dir der direkte Gesprächspartner tatsächlich einen Mehrwert bringt, wenn du seine Positionen eigentlich bereits kennst.

Ich kann dann jedenfalls mehr über die Denkweise lernen und vielleicht auch etwas in die Nächste Diskussion nehmen oder Erkennen wie Menschen extreme Meinungen abdriften. Ich sehe da durchaus etwas positives drin, sofern der andere ebenfalls Diskutiert. Es gibt ja Leute die nur die andere Seite Niederbrüllen. Das ist dann irgendwann nicht mehr sinnvoll.

Bei diesem insgesamt interessanten Interview ist mir eine Sache negativ aufgefallen, was mich auch an anderen Veto-Sendungen gestört hat: Du, Holger, hakst zu wenig nach, wenn dein Gegenüber anfängt, ganz offensichtlichen Unsinn zu erzählen.
Auch ohne viel Hintergrundrecherche sollte jedem klar sein, dass die Energiewirtschaft keinesfalls „in den Ruin getrieben“ wurde. Die Stromkonzerne lassen sich die Zwangsabschaltung der AKWs in Milliardenhöhe vergüten, meines Wissens ohne Bedingungen.
Außerdem sind wir hier nicht in den USA, wo ein Republikaner einfach unwidersprochen behaupten kann, staatliche Eingriffe in den Markt seien mit Sozialismus gleichzusetzen. Neoliberales Framing sollte zumindest von dir hinterfragt werden.
Und dann dieses ewige Mantra der Rechten, dass böswillige linke Kräfte ihre Meinung unterdrücken. Wenn auf Facebook und Twitter rechte Diffamierungen vermittels anderer Äußerungen abgestraft werden, machen alle Beteiligten von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch. Und ja, auch Boykottaufrufe gehören dazu. Du kannst problemlos dazu aufrufen, jemand Missliebigen nicht mehr wirtschaftlich zu unterstützen. Ob dieser Aufruf dann aufgenommen wird, entscheidet nicht derjenige, der ihn tätigt.
Ich weiß, dass du von der zügellosen Hetzkultur im Netz selbst eine Menge abbekommst, und zwar von beiden Seiten des politischen Spektrums. Gerade deshalb solltest du es besser wissen als die Dame, die dem Publikum wohl verkaufen will, nur die Rechten würden Opfer des Online-Denunziantentums.

Die ganzen Interviews mit den kontroversen Personen wären nochmal um ein Vielfaches spannender, wenn du ihren Thesen mal kräftig Konter geben würdest. Ich höre bei den Ausführungen deiner Gäste fast durchgehend dieses ein bisschen zu beifällig klingende „Hmhm. Hmhm.“ Ich weiß, dass es eigentlich nur signalisieren soll: „Ich höre dir zu.“ Trotzdem sollte an dessen Stelle auch mal ein scharfes Gegenargument eingestreut werden. Du sollst das ja nicht machen, weil der Zuschauer sehen will, wie da eine unsympathische Person fertiggemacht wird, sondern damit der Zuschauer sieht, wie diese Person auf Argumente reagiert. Ob sie ihre Thesen nicht nur ausbreiten, sondern auch verteidigen kann. Erst dann erhält man die richtig interessanten Einblicke in die Gedankenwelt dieser Leute.

Sehr problematische These. Gut, dass sie für nichts steht, ist für langfristig angelegte Politik ein Riesenproblem. Wie soll sie z. B. vernünftige Klimapolitik machen, wenn die Politik nur dem Machterhalt für die nächsten vier Jahre dienen soll und sie immer nur sieht: „Ach, die Jungen sind in der Minderheit und wählen meist sowieso jemand anders. Da halt ich mich lieber an die Alten, die um ihren Wohlstand bangen.“ Oder: „Ach, Flüchtlinge produzieren mehr AfD-Wähler? Mach ich doch gleich mal einen Deal mit Erdogan, damit er mir diese Stimmenfresser vom Leib hält.“
Kein Problem auf dieser Ebene. Aber was soll es denn heißen, dass die CDU das konservative Spektrum nicht genug ansprechen? Hätte sie die ganzen migrantenfeindlichen, homophoben und reaktionären Tendenzen in ihrem Programm lassen sollen, damit weniger Leute AfD wählen? Hätte sie eine knallhart neoliberale Politik machen sollen?
Das Problem ist doch wohl nicht, dass die CDU gewisse Ansichten nicht bedient. Einem Migranten ist egal, ob die diskriminierenden Gesetze und Verfahren von der AfD, SPD oder der CDU kommen, sein Leiden bleibt das Gleiche. Einem Leiharbeiter ist egal, ob die Gesetze, die seine Ausbeutung ermöglichen, von CDU, SPD oder AfD kommen, die Ausbeutung bleibt dieselbe. Einem Homosexuellen ist egal, aufgrund wessen Gesetzgebung er heiraten und Kinder adoptieren darf.
Das Problem ist, dass es diese Ansichten überhaupt gibt. Jetzt stehen sie wenigstens in der Schmuddelecke, in die sie gehören.
Oder hattest du bei deinem letzten Satz etwas ganz anderes auf dem Schirm?

P. S.: Ein Gast aus dem linken Spektrum wäre auch mal wieder nett. Eine Feministin hattest du schon. Vielleicht mal ein/e VertreterIn der Identitätspolitik?

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kEmmerich fdp?

ich kann da bzgl. der Kritik des nahezu fehlenden Gegenhaltens nur zustimmen.

Holger, bitte lasse gerade bei absolut unsinnigen Nebenbemerkungen der Gäste nicht zu, dass das einfach so stehen bleibt. Diese Sendung mit Frau Höhler hätte ohne großes Vorwissen zahlreiche Stellen angeboten, an denen man hätte eingreifen und kritisch nachfragen müssen. Natürlich erwartet hier keiner einen Angriff alla Friedman, aber ein klein wenig mehr Gegenwehr ist dringend in Zukunft einzubringen.
Ich weiß nicht, vielleicht befürchtest du, dass sonst kaum noch Gäste zu Veto kommen, aber eine Verkaufssendung für das neue absurde Buch des Gastes soll Veto ja auch nicht werden.

In Veto fehlt leider der Biss, den man in der Mediatheke eigentlich nie vermisst. Wie kommt das?

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Ich hab das Gefühl bei Veto erwarten die Leute immer, dass ein Gast der der eigenen Agenda widerspricht fertig gemacht und als Idiot vorgeführt werden soll.
Ich finde so ein Format sollte ergebnisoffen sein und die Auftritte sprechen dann für sich selber.

Wenn ein Gast mit einer umstrittenen Meinung eben gut rüberkommt und gewisse Punkte anbringen konnte,dann ist das eben so,dass dürfte ja auch der Grund für den Gast sein zu einer Sendung zu kommen,dass er eben auch gleichberechtigt die Legitimation hat, Holger oder die Zuschauer überzeugen oder zumindest zum Nachdenken anregen zu können.

Nein, die Leute erwarten bei einer Sendung, die „Veto“ heisst ein Veto, also eine Gegenposition zu der des Gastes.
Sonst würde die Sendung „Jeder darf hier ohne jede kritische Nachfragen seinen Schmonz verbreiten“ heissen.

Ja, das ist so und nie hat jemand etwas anderes gesagt.
Man muss es einer umstrittenen Meinung aber auch nicht allzu einfach machen, gut rüberzukommen (generell gemeint - nicht, daß das immer so der Fall wäre).

Ja, aber nicht frei von der Leber weg Fakten zu erfinden oder Ideologien zu verbreiten und einfach irgendeinen Promotext runterrattern und dann wieder gehen.
Wo wäre da der Sinn? Dafür ist Youtube da, da kann das jeder machen, wie er Bock hat.

Ansonsten fände kein Diskurs statt, sondern eine Präsentation.
Also im wahrsten Sinne eine reine Bühne für Ideologien und Meinungen und dann muss sich MG daran messen lassen, an welche Meinungen es sein Publikum unkritisch heranführen möchte.

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Oh Gott. In den meisten Fällen gebe ich den Gästen einen Vertrauensvorschuss und ein Merkel-Fan bin ich mit Sicherheit nicht, aber diese Folge musste ich nach zwanzig Minuten abbrechen. Wie hat Holger das ausgehalten? Eine Frau, die im Tonfall einer Besessenen spricht und dem Interviewer dabei ununterbrochen aus nächster Nähe in die Augen starrt. Man hat unweigerlich den Eindruck, dass sie bei sich zuhause einen speziellen Raum hat, dessen Wände mit Merkel-Postern gepflastert sind, die Augen ausgestochen, und in dessen Mitte ein Altar mit schwarzer Kerze und nadelgespickter Merkel-Voodoopuppe steht. Der unheimlichste Gast bisher. :sweat_smile:

Man könnte meinen, diese Frau hätte noch nie Politische Entscheidungsprozesse mitbekommen und erst bei Merkel mal genau hingeguckt weil sich damit vielleicht in bestimmten Kreisen Geld verdienen lässt. Ich kann mir sonst ein solches Meinungsbild:

Nicht anders vorstellen. Merkel ist ganz bestimmt nicht Sprunghaft. Das ist einer der größten Kritikpunkte, das sie im Gegensatz zu allen anderen Kanzlern ewig lange für eine Entscheidung braucht und erst dann überhaupt mal zustimmt, wenn der Diskurs schon längst vergangen ist.

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