Folge 293: Was will Sahra Wagenknecht? - Schweigen nach der Kalifat-Demo - Abmahnung vom SRF

Die Mediatheke Folge 293. Hier kann darüber diskutiert werden!

Sahra Wagenknecht ist Dauergast in deutschen TV-Talkshows - möglicherweise, um ihre Partei zu pushen und der AfD damit zu schaden. Das klappt aber eher mittelprächtig. Außerdem geht es um die Kalifat-Demo in Hamburg, um Jan Böhmermanns Reaktion auf Til Schweiger und ein merkwürdiges Schreiben des öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehens.

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Danke für den frühen Upload.

Das erste Thema heißt „Was will Sarah Wagenknecht?“ - nach dem Clip frage ich mich das immer noch, Und auch, ob das überhaupt Thema des Clips war. Es ging gefühlt zu 90% nur darum, ob ihr Bündnis eine Koalition mit oder Tolerierung der AFD billigen würde.

Und hier sind wir eigentlich beim viel größeren Medienproblem: Wie das ängstliche Häschen schauen alle auf die böse Schlange namens Landtagswahlen. Insbesondere geht dann darum, wie stark eine AFD wohl werden könnte. Worüber redet man dann leider kaum bis garnicht: Inhalte.

Viele Menschen sind mit der aktuellen Ampel-Regierung unzufrieden. Gerade das Thema Migration oder auch die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung erfüllen viele mit großer Sorge. Statt die Themen anzupacken gibt es zu oft nur Worthülsen und anschließendes großes Erstaunen darüber, warum diese AFD nur so stark ist.

Ähnlich bei der Islamisten-Demo in Hamburg: Es interessiert mich nicht, ob eine Bundesinnenministerin es gefühlsduselig „unerträglich“ findet, dass ein Kalifat offen durch den Islamisten-Mob gefordert wird. Sie ist Ministerin, um zu handeln. Macht sie aber nicht. Bzw. Macht sie schon, aber nur dann, wenn mal wieder „irgendwas gegen Rechts“ vorgestellt wird. Also genau dann, wenn es ins ideologische Raster passt.

Wir brauchen endlich wieder mehr Inhalte in den Medien und eine beherzte Politik, die diese auch umsetzen will. Wissen wir eigentlich seit Jahren. Raus kommt wenig und dann reibt man sich die Augen, wenn man auf die Umfragewerte der AFD schaut und kann sich das angeblich nicht erklären.

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Das ist aber eine sehr elementare Frage - denn sie könnte womöglich die Brücke für die AfD zur Macht sein.

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Gegenthese: mit guter Realpolitik, die auch mal die arbeitenden Menschen in den Vordergrund rückt, gibt es weder für AFD noch für BSW irgendeine Machtperspektive.

Der Schwanz wedelt gerade mit dem Hund. Selbst wenn das BSW rein theoretisch eine Machtperspektive sein sollte, hat das Politversagen von SPD/GRÜNE/FDP/CDU diese Konstellation erst möglich gemacht. Eine „Schuld“ für eine rechnerische Mehrheit trägt nicht das BSW, sondern der passive Apparat der Altparteien, der sich in AFD-Scharmützeln verstrikt, statt die Situation der Menschen durch unideologische, unbürokratische und zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu verbessern.

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Noch ein kleiner Nachtrag zum Beitrag zur Kalifat-Demo und zu Frau Hübsch.

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Danke für den Link. Im Text steht, dass die Grünen islamische Vertreter im Rundfunkrat wollten. Die Überschrift suggeriert, dass die Grünen auch insbesondere Frau Hübsch in der Position wollten (Grüne haben sie installiert). Ist dazu was bekannt oder hat BILD das sehr frei hinzugedichtet?

Das steht doch außer Frage. Aber darum geht es doch jetzt gar nicht.

Eine berechtigte Kritik wäre für mich gewesen: während man medial schon seit Jahren erfolglos mit der AFD umgeht, macht man bekannte Fehler auch beim BSW. Statt sie inhaltlich zu stellen, redet man nur über Polit-Taktierei. Wer profitiert davon? AFD und BSW.

Habe gesehen, dass ihr bei Veto den Versuch gemacht habt, euch inhaltlich mit der Partei auseinanderzusetzen. Aber dies ist leider nicht die Regel in den Medien.

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Was den Umgang mit der AfD angeht wirst du mir hoffentlich zugestehen, dass ich dazu mehr als genug Beiträge gemacht habe.
Naja, und BSW inhaltlich stellen: welche Inhalte? :smiley: Wagenknecht redet in Allgemeinplätzen und will den potenziellen AfD- Wähler und Linken-Wähler zugleich erreichen. Das habe ich ja im Beitrag angesprochen. Ansonsten kommt man natürlich vom Hundertsten in Tausendste.

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Das hat wohl die Bild-Zeitung hinzugedichtet. Die Verbände selbst benennen die Vertreter für den Rundfunkrat, nicht die Grünen haben Frau Hübsch entsendet. Na ja, typisch Clickbait eben!

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Die Grünen haben 2016 gefordert, dass im HR-Rundfunkrat auch islamische Vertreter sitzen sollen. Insofern haben sie das ausgelöst - auch wenn die konkrete Personalentscheidung nicht von ihnen kommt, das ist richtig.

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SRF hat top reagiert. So läuft es in der Schweiz. Storymakers hätte ein Statement schreiben können dass er die rassistischen Kommentare nicht duldet. Hätten die Köche dem Storymakers schreiben sollen? :person_shrugging: Bravo SRF. SRF, alles richtig gemacht.

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Bei Begrifflichkeiten wie Kalifat oder Scharia fände ich wichtig, dass immer wieder auch ein Satz zur Definition und Einordnung von den Medien mitgegeben wird. Der Grund warum Leute von sowas überzeugt werden ist ja, dass der Begriff umgedeutet wird und dann die Sache dahinter harmloser erscheint. Gerade bei Polittalk oder Nachrichtensendungen ist es eigentlich ein schlechtes Zeichen, wenn ich dabei nochmal in Wikipedia die Bedeutung nachschauen muss. Zuletzt passierte mir das übrigens beim Begriff „Zionismus“: Eine Herleitung ist da nicht so einfach, denn „Islamismus“ und „Christentum“ wären zwar an sich Analogien(?) vom Begriff, aber es ist nicht vergleichbar. Wenn man sich dann weiter damit beschäftigt kommt man auf Sachen, wie, dass es atheistische Juden gibt (und ich hatte die bisher eher einer Religion zugeordnet). Da versagt imho die politische Aufklärung. Für diese wären aber auch nicht nur die Medien zuständig, sondern auch das Innenministerium. Bei der Gelegenheit könnten die sich auch etwas weniger mit der Ausrichtung der Fußball-EM der Sportministerin Faeser beschäftigen, sondern auch öfter einmal Kontroversen mit Statistiken einordnen - dafür sind sie nämlich ebenfalls zuständig… Aber auch die Medien könnten sich öfter mal einen Zugang zu DeStatis leisten.

Das Klimawandel-Beispiel was gezeigt wurde bekam zurecht Kritik. Oft ist es aber schwer, einen Zusammenhang auszuschließen - man kann sozusagen weder den Beweis noch den Gegenbeweis antreten. Zum Beispiel ist Kakao im Preis wegen einer Pflanzenkrankheit enorm gestiegen. Ob diese Krankheit sich bei höheren Temperaturen eher ausbreitet könnte ich aber nicht ausschließen.

Was Schweiger meinte finde ich auch unterste Schublade. Ihm Krankheiten anzudichten, zu pathalogisieren, und wie Böhermann sprach fand ich allerdings auch stigmatisierend. Böhmi ist ja auch nicht gerade ein Engel und auch nicht der, der etwas von „moralischem Kompass“ sagen sollte.

Eine schwarze Nachrichtensprecherin fällt mir öfters mit so knalligen Farben auf, dass der Monitor in die Sättigung geht. Hier tragen imho vor allem bei der Kleidungswahl (wie im Beitrag auch angedeutet) die Redaktionen eine Mitverantwortung.

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Also wer die Eisenacher Bürgermeisterin Katja Wolf in Thüringen zur Spitzenkandidatin macht, der dürfte da unverdächtig sein, besonders bei einem Björn Höcke. Die Frau hatte Gerichtsverfahren am Hals, weil sie NPD-Stadtvertretern nicht die Hand geben wollte.
Und auch Wagenknecht bezeichnet Höcke als einen Rechtsextremen. Und es ist ja trotzdem nicht ganz falsch, zwischen ihm und Weidel etwas zu differenzieren.

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Das wird die Historie dann zeigen, Historian :smiley:

Eine Overdub beim Kalif wäre für die Audiohörer oder Nebenbeizocker gut gewesen.

Zur Vervollständigung: Muslim Interakiv verteidigt sich jetzt mit der Behauptung nie in Videos oder auf Demos ein Kalifat in Deutschland gefordert zu haben, sondern, dass eines in den islamischen Staaten gegründet wird. Machts nicht viel besser.

Sehr gute Folge mal wieder. Lädst du demnächst Proletopia zum Thema #Arbeiterstolz ein, wie Shlomo damals zum Stolzmonat?

Zu Frau Hübsch: Ich denke es ist ein ziemlicher Fehler von ihr, sich nicht klar davon zu distanzieren, dass auf so einer Demo z.B. ein Kalifat für Deutschland gefordert wird. Letztlich implizieren solche Forderungen ja Änderungen am GG und den Gesetzen und die Trennung von Staat und Religion wird angetastet.

Trotzdem kann ich den Gedanken, mit dem sie natürlich letztlich ablenken will, für sich genommen auch teils nachvollziehen. Wenn der politische Islam und Gegnen des politischen Islams bzw. des Islamismus Begriffe wie z.B. Scharia als Kampfbegriffe benutzen, bleibt denjenigen Muslimen, die die Begriffe „ganz normal“ als Teil ihrer religiösen Praxis verwenden natürlich nicht viel Raum und sie geraten sozusagen ins Hintertreffen.

Wenn z.B. Scharia eigentlich nur heißt, sich an die Gebote des Korans zu halten, also religiös zu leben ist daran ja nichts verwerfliches und Slogans wie „die Scharia gehört nicht zu Deutschland“ sind da vielleicht eher kontraproduktiv. Dass zu kritisieren halte ich schon für vertretbar - zumal mit dem Satz eben nicht klar „nur“ gemeint ist, dass die Scharia nicht ins GG gehört. Wenn man in dem Satz z.B. „die zehn Gebote“ einsetzt, würde jeder dem Satz widersprechen (auch wenn auch sie nicht ins GG gehören) …

Danke. Apropos Moderatorin. Kann man die Farbe des Bildes nicht angand eines Softwareprofiles voreinstellen ? Beim Radio gab es das in der Schweiz. Moderator musste nur Badge an den Leser halten und seine persönliche Voreonstellungen wurde automatisch geladen (Stimme etc ). Weiss nicht ob es sowas gibt beim TV. Der Tweet hat halt die üblich verdächtigen eingeladen. SRF hat alles richtig gemacht :+1:

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