Oh mein Gott! Eine unheimlich tolle Folge lag neben meinem Frühstück auf der Anrichte und hat in mir ein Mischgefühl aus „schalten Sie mal wieder ab“ und „unheimlich unterhaltsam ausgelöst“. Ersteres natürlich durch die Beiträge, die so in den Medien herumgeistern. Ich picke mal heraus, was ich so mitgenommen habe, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Korrektheit. Notfalls war es Satire…
Luis hat euch lieb. Das wäre doch ein besserer Titel für das neue Hart aber fair. Aber nehmen wir mal an, es stand wirklich die Absicht im Raum, durch die Teilnehmer aus dem Publikum die bürgerliche Mitte abzubilden, dann wirft das schon ein sehr deutliches Bild ab, wie Politik und der ÖRR diese sehen - nämlich nicht.
Wo ist der Pendler auf dem Land beispielsweise? Wo ist der Dachdecker? Wo die Lehrerin einer Grundschule mit hohem Migrationsanteil? Soll die geschäftsuntüchtige Friseurin, die sich einfach den Traum eines eigenen Salons erfüllen wollte und gescheitert ist, all diese Gruppen abbilden? Oder kommt das noch in späteren Sendungen? Wir werden es sicher erfahren, aber ich bin skeptisch.
Aber wir haben ja die Erklärung für die Rezession (Funfact: bei Amazon gibt es viele Rezessionen, habe ich kürzlich gelesen): der Krankenstand und Deutschland. Ich setze mal eben schnell meinen Aluhut auf und schwurble mal: was war denn das Credo vor gut einem Jahr? Stay at home, Social Distancing, Testen bis der Arzt kommt, Abstand bei jeglichen Symptomen.
Ich will nicht sagen, dass es per se schlecht ist, wenn man mit einem Infekt nicht ins Büro kommt oder ans Fließband steht, Kunden oder Patienten besucht oder Essen zubereitet. Aber ich beobachte schon auch eine gewisse Sensiblität, denn natürlich schlagen Corona-Tests weiterhin positiv an, natürlich wird die mittlerweile breit tolerierte Haltung, bei Kleinstleiden zu Hause zu bleiben, ausgenutzt und ich glaube auch, dass die Wirtschaft an sich der tragende Faktor war, die Maßnahmen auslaufen zu lassen.
Nun haben wir eben zum Teil die Vernunft de Bürgers, sich bei Krankheitssymptomen auch krank zu melden, anstatt demonstrativ die Hausapotheke im Betrieb vor sich aufzubauen.
Ja, es wurden explizit Atemwegserkrankungen genannt und ich kenne genug Leute, die an einer solchen schon seit Monaten leiden, das ist durchaus auch anzuerkennen, doch alleine all das als Faktor für Rezession zu benennen, ist absurd.
Aber zitieren wir doch mal Herrn Habeck, der ja bereits lösungsorientiert auf Umsatzeinbrüche geantwortet hat: man muss nicht insolvent gehen, sondern nur aufhören zu produzieren.
Doch zurück zur Satire, auch wenn der Wechsel kaum bemerkbar ist: Ich finde jede Breitseite gegen Böhmi ziemlich angebracht. Satire darf gerne alles, doch bitte auf allen Seiten, denn wenn es eine Zweiklassen-Satire gibt und gut gestellte Leute die Regeln vorgeben, wird es albern und ärgerlich…
Und auch wenn ich die Chance des Imkers für einen wie auch immer gearteten Sieg nicht so richtig hoch einschätze, finde ich den Schritt ehrenswert, denn einfach nachträglich den Passus aus der Sendung zu schneiden, nachdem sie von Millionen Leuten gesehen wurde und niemand mehr reinschaut, ist nicht dasselbe, wie das gelungene Werbeplakat zu untersagen.
Grundsätzlich ist das Schlagen der Gegenseite mit den eigenen Waffen zu begrüßen, denn an den Reaktionen erkennt man schnell die Heuchelfratze unter der Maske des Gutmenschen.
Und manche Leute sollten ihre Masken nicht ablegen. Es gibt das Sprichtwort, der Schuster soll bei seinen Leisten bleiben und für Kaya Yanar gilt das nachweislich auch. Er ist Komiker und er sollte es dabei belassen. Ernste Apelle solcher Leute zu weltpolitischen Themen wirken per se immer unpassend und schaden manchmal auch dem Image.
Ich war gestern im Comedy City Battle und auch dort kamen Themen wie Rassismus auf und das Wort „Nazi“ filed hier und da mal, aber es war alles so überzogen und im Kontext des jeweiligen Comedians eingebettet, dass ich mich vor Lachen weggeworfen habe. Wenn es mir im Hals stecken bleibt, dann haben wir ein Drama und dafür schaue ich mir eigentlich keinen Komiker an.
Vom Correctiven Versagen hatte ich schon vor der Mediatheke von einschlägigen YouTubern gehört und aggregiert kann man sagen, dass alles, was dieser Laden macht, der AfD hilft.
Schon das "Geheim"treffen als investigative Sensation hochzustilisieren, ist so überzogen, dass das schon wieder mehr Satire ist, als es Böhmi ausrichten könnte.
Das man sich hier aber völlig frei der Nazi-Sprache bedient, hat eine neue Qualität, denn es ist nichts anderes als eine Relativierung dieser Verbrechen. Es ist dieselbe Relativierung, die man bei Jana aus Kassel und anderen „Querdenkern“ festgestellt hat. Aber weil sie nun von einer halbstaatlichen Stelle kommt, ist es ok oder?
Und anzunehmen, man könne einfach festgeschriebene Aussagen einfach unbemerkt tilgen, hat das Social-Game nicht verstanden. Die X-Meute wartet nur darauf, die kleinste Verfehlung auf Screenshots für die Nachwelt festzuhalten und als Schandmahl ins Netz zu brennen.
Irgendwie scheint das bei gewissen Akteuren immer noch nicht angekommen zu sein. Die Menschen bilden sich ihre Meinung nicht mehr aus vorgesetzten Nachrichten, sondern machen bereits die Nachrichten selber. Hier hilft nur absolute Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz, der Gegenseite den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nur wären wir dann nicht mehr in der Politik.
Am Ende frage ich mich immer wieder: wenn ich zwei widersprüchliche Meinungen vorgesetzt bekomme und von beiden Seiten ein Korrektiv diese gegensätzlich einordnet, was bleibt übrig? Rein mathematisch nichts.
Und nichts blieb auch übrig, nachdem ich mir den Clip von Mario Götze ansehen musste. Danke Holger! Der Typ hat also viele neue Wörter gelernt und muss diese jetzt auskotzen. Und weil es keiner versteht, braucht man Untertitel.
Ich frage mich bei solchen Kreation immer, wer denn die Zielgruppe sein soll? Gibt es hier im Forum eine Person, die sagt „Ja, das ist ein gutes Konzept. Das möchte ich jetzt auch machen. Ich informiere mich jetzt mal bei Mario Götze.“? Bitte antwortet mir, ich muss wissen, ob es mir hier einfach an Bildung fehlt und ich demnächst englisch angehauchte Marketing Vokabeln pauken muss.
Und nun kommen wir zum Beitrag, den ich beinahe abgeschaltet hätte. Ein offen ausgesprochener Männerhass sollte man ja gewohnt sein, da das speziell in Funkformaten und deren Gefolgschaft zum guten Ton gehört, aber man alles überspitzen.
Aber gut, dann gehe ich nun auch mal etwas drüber oder? Ist ja im Grunde egal, welchen Irrsinn ich von mir gebe, es muss ja nur plausibel klingen.
Es geht schon los, dass hier eine Frau über Männer urteilt und das kann sie als Nicht-Betroffene gar nicht, denn sie ist eine Frau. Mehr gibt es dazu eigentlich schon nicht zu sagen.
Aber weil es ja thematisiert wurde, gehen wir doch mal direkt weg vom weißen CIS-Mann zum schwarzen POC, der - so sagt man - gerne seine Zeugungsfähigkeit unter Beweis stellt und damit massiv zur Überbevölkerung beiträgt. Was das an CO2 auswirft. Und dann rodet er auch noch den Urwald, um seine Großfamilie zu ernähren. So was aber auch. Wie viel CO2 da erst freigesetzt wird. Zusätzlich!
Aber immerhin wurde richtig erkannt, dass die Gleichberechtigung der Frau das Problem nun weiter verstärkt. Im Umkehrschluss wäre unser Klimaproblem nur halb so groß, wenn man Frauen weiterhin unterdrücken würde. Das habe nicht ich gesagt, das war ein Fazit des Beitrages.
Zum Glück haben wir aber noch das Thema „trans“ mit hineingepackt, denn was wäre ein Funk-Beitrag ohne einen weiteren Beleg, dass man selbst im höchsten Bildungsgrad Gender und Sex nicht auseinanderhalten kann. Und was das mit CO2 zu tun hat, weiß ich momentan nicht, aber es vergiftet trotzdem das Klima. Und da wäre es doch an der Zeit, das Klima als soziales Konstrukt abzutun. Es wurde vom Matriarchat erfunden, um heimlich an die Macht zu kommen und Männer zu unterdrücken.
Oh und wenn wir schon dabei sind: man muss auch die Body-Positivity-Bewegung in Sippenhaft nehmen, denn diese wird voranging von Frauen vorangetrieben und wir wissen alle, dass dicke Frauen mehr klimaschädliche Gase produzieren als dünne, allein schon aufgrund des Körpervolumens.
WTF?
Man merkt, es tut mir nicht gut, den Tag mit solchen Themen anzufüttern aber nun habe ich mich entleert und es geht mir besser. Bis zum näcshten Mal…