Ich bin zwar nicht angesprochen, aber ich hätte kein Problem damit.
Dazu die folgende Anektdote: Karl Lagerfeld (DER Karl Lagerfeld) war ja bekannt für seine recht schnelle Sprechweise. In einer Talk Show hat er erzählt, seine Mutter hätte ihm seinerzeit geraten: „Red schneller Junge, damit wir uns deinen Blödsinn nicht allzu lange anhören müssen.“
Daran muss er sich gehalten haben bis an sein Lebensende.
Auch als er längst ein großer Star war und alle Leute an seinen Lippen gehangen hätten, auch wenn er sehr, sehr langsam gesprochen hätte. Natürlich war ihm selbst bewusst, dass er alles andere als Blödsinn verzapft. Aber er war halt sehr diszipliniert.
Heutzutage gibt es diese technische Möglichkeit. Da hat der Sprechende selbst keinen Einfluss mehr auf die Geschwindigkeit, in der er wahrgenommen wird. Und gelegentlich ertappt man sich sogar dabei, dass man sich sich solch eine Funktion auch IRL wünscht.
Interessant fand ich die Ausführungen zu Filmen, deren wahre Handlung man nicht beim 1. Anschauen begreift wie etwa „Fight Club“, The 6th sense", „A beautiful mind“.
In dieser Kategorie ist mir kürzlich eine „Tatort“-Folge positiv aufgefallen.
Falls jemand die o.a. Filme mag und die Serienfolge (es handelt sich um eine Wiederholung von 2018) noch nicht kennt: Unbedingt anschauen!
Mehr Raffinesse geht nicht!
Wobei mir häufig weniger die Sprechgeschwindigkeit sondern die Wortmenge gepaart mit deren ungünstigen Anordnung ist, die mir auf den Senkel geht.
Ich hasse es, wenn Leute zuerst so tun, als hätten sie was toooooootal Wichtiges - dann aber erst mal Minutenlang irgendeine unwichtige „Wie es dazu kam“-Geschichte erzählen statt sofort auf den Punkt zu kommen.
Eine sehr gelungene Folge mit Gästen, denen ich gern zugehört habe. Das ist eine Qualität, wenn man mit dem eigentlichen Thema – ich kenne die Jerry-Cotton-Filme nicht und werde sie wohl auch nie ansehen – keine Berührungspunkte hat und dennoch dran bleibt. Ich würde mir mal eine Gesprächsrunde zum Thema „Deutscher Film“ wünschen, und zwar mit Fokus auf Negativkritik, Filmförderung, Produktionsbedingungen etc. – insgesamt also eher darüber, was falsch läuft. Keine Folge mit Rezensionen, eher ein Talk mit mehreren Leuten aus der Branche wie Starck, Boll, vlt. jemandem aus der Produktion. Das wurde hier angerissen, auch schon in anderen Folgen, und könnte noch mal ausführlicher und als Schwerpunkt behandelt werden.
Da er in dieser Folge angesprochen wurde kurz der Hinweis, dass „Falling“, der Film von Viggo Mortensen mit Lance Henriksen nun tatsächlich in den Kinos gestartet ist. Allzu lange wird er dort vielleicht nicht zu sehen sein, also nutzt die Chance.
Das war eine anekdotenreiche Sendung. Sehr interessant. Den Jerry-Cotton-Film von 2010 hätte man noch erwähnen können. Darüber haben sich etliche alte Fans geärgert, weil gewagt wurde, sich über Jerry Cotton lustig zu machen. Aber was sollte man auch erwarten? Einen ernsthaften Cotton-Film heute zu drehen, ist kaum vorstellbar.
An den Heftchen, von denen ich vielleicht zwei oder drei tatsächlich gelesen habe, fand ich immer seltsam bis fragwürdig, dass die Cover so billig zusammengeschustert wurden, indem man einfach Bilder von beliebigen Filmen verwendete, die nichts mit Jerry Cotton oder überhaupt mit dem Genre zu tun haben.
Hier ein paar Kracher aus den den 90ern.
Ja, das ist David Bradley aus Cyborg Cop II.
Ein bischen Hardboiled gefällig?
Oder Bridget Fonda?
Letztlich ist es aber erstaunlich, dass die Hefte bis heute erscheinen und offenbar auch gelesen werden. Die Reihe ist mittlerweile bei Nummer 3348 angelangt und die Gesamtauflage bewegt sich stramm auf die Milliarde zu.
