Folge 261: Italo-Horror

In Italien hat Baron Blood nicht viel gerissen, aber er hat sich gut ins Ausland verkauft und war in den USA (in der veränderten Fassung) erfolgreich. Das ist die Ironie. Die Dreharbeiten wären fast abgebrochen worden, wenn es nicht eine Finanzspritze von amerikanischen Geldgebern gegeben hätte. Joseph Cotton ist zwischendurch auch mal abgehauen, weil er seine wöchentliche Gage nicht erhalten hatte. Die Produktion des Films war ein großes Desaster. Dafür ist er letzen Endes doch noch recht gut geworden. Und wir haben noch einen schönen Orchesterscore von Les Baxter bekommen.

Nackt unter Kannibalen (1977)
Ab 1:16:30.

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Ähnliche Szenen gibt es auch in „Demonia“ von Fulci und „Cut and Run“ von Ruggero Deodato.

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Die dänische Fassung hat die „halbierte Lady“.
Also scheint die harmlose Fassung tatsächlich die seltenere zu sein.

@Fernsehkritiker
Hätte mir bei dieser Folge eigentlich Gewünscht, das Anna und Rieke dabei sind. Das Frauenbild bei Fulci und Argento ist sehr „interessant“.

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Rike war auch zunächst statt Lars eingeplant, musste dann aber absagen. :man_shrugging:

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Der Effekt mit dem Fernseher sah aber doch recht gut aus :smiley:

Vom Timing und der Handlung her finde ich den 2. irgendwie spannender. Es sind Beide für mich aber keine Meilensteine des italienischen Kinos. Der Erfolg vom Ersten hatte mich auch sehr überrascht und vielleicht da auch die Ansprüche etwas zu hoch gelegt. Ich hatte den erst ziemlich spät gesehen nachdem ich Mitte der 2000er das Italienische Horrorkino, dank Argento, neu entdeckt hatte. Und Lamberto ist eben auch kein Mario, ihm fehlt da doch leider die Finesse seines Vaters.

In den 80er und 90ern, wo ich bei einem Bekannten einen Horrofilm nach dem anderen auf VHS gesehen hatte, wurden diese Filme noch stark belächelt. Inzwischen sind viele meiner Lieblingsfilme aus Italien.

Ich mag auch beide Teile.
Ich kann auch den Filmirage Werken, wie die hierzulande als GHOSTHOUSE 1 - Drölf veröffentlichten Streifen von Lenzi und Co etwas abgewinnen.

Italohorror ist halt was ganz Besonderes.

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Ja, das stimmt. Ich hatte vor ein paar Jahren auch noch Crowdfundings für 2 Filme unterstützt aus denen dann leider nichts geworden ist.

Die Kampagnen waren zwar erfolgreich, aber es liessen sich wohl keine Produzenten mehr finden, die diese Filme noch weiter finanziell unterstützen wollten, was ich leider auch irgendwo verstehen kann.

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Dass ein gemeinsames Projekt von Umberto Lenzi und Tom Savini keine Produzenten mehr finden kann, spricht jedoch nicht gerade für die heutige Filmbranche und ist einfach nur ziemlich traurig. :neutral_face:

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Bei Savini hätte ich auch gedacht, daß das was werden würde. Sein Night of the Living Dead Remake fand ich ziemlich gut.

Und Lenzi ist ja auch vor ein paar Jahren verstorben.

Aber der Hauptproduzent hatte anscheinend auch einen leichten Anflug von Größenwahn. Nur weil man einen schlechten Film mit Dolph Lundgren geschrieben hat, macht einen das noch lange nicht zu einem großen Filmproduzenten. Die Kampagne ist jetzt 5 oder 6 Jahre her und er würde wahrscheinlich heute noch sagen, daß das Projekt noch umgesetzt werden wird.

Insgesamt hab ich schlechte Erfahrungen mit so Crowdfundingsachen gemacht. In einen hatte ich fast $200 gesteckt und da ist der Regisseur nach dem Ende der Dreharbeiten an Krebs erkrankt und verstorben. Dann gab es noch die beiden oben erwähnten. Der einzige Film, der es geschafft hatte, war dann auch total mies, es gab nämlich kaum Budget für Effekte und die ganzen Mordszenen fanden im Off statt. Seitdem habe ich keine Lust mehr Filme zu supporten.

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Wenn Ihr noch nicht genug vom Italo-Horror habt, hier ist der brandneue Medienhuren Podcast zum Thema:

Teil 2 folgt vorraussichtlich in 2 Wochen.

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Auf Dich ist Verlass, vielen Dank!

Argento hat m. E. definitiv kein negatives Frauenbild, da gibt es eigentlich immer starke und interessante Frauenfiguren. Fulci hatte generell, glaube ich, kein allzu positives Menschenbild und eine pessimistische Sicht auf die Gesellschaft.

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Auch wenn es mit Iron Sky und Stromberg ein paar große erfolgreiche Projekte gab, würde ich Crowdfunding von Filmen eher im Amateurbereich oder bei Dokumentationen sehen. Wenn man bei solchen Namen wie Argento und Iggy Pop (!) auf Crowdfunding angewiesen ist, frage ich mich, was da los ist. Diese Aktion war insgesamt undurchsichtig, insbesondere was die Finanzen und die Position von Argento betraf. Es scheint so, dass Argento einfach ein fertiges Drehbuch verfilmen sollte, also eine Art Auftragsarbeit.

Ich habe letztens Commando Ninja II: Invasion America auf Kickstarter gebackt. Aber auch nur, weil der erste Teil so viel Spaß gemacht hat (schaut ihn an!) und der Regisseur/Produzent offenbar weiß, was er tut. Allerdings hat er für den zweiten Teil direkt mal das Dreifache an Budget veranschlagt und plant, statt wie den ersten Teil ausschließlich im französischen Hinterland, auch in den USA und Thailand zu drehen. Und das während der Pandemie. Bin gespannt…

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Dennoch hat er ein paar echt sehenswerte Filme zum italienischen Genrekino beigesteuert … neben dem schon oben erwähnten „Ghost Son“ denke ich da vor allem an seine Gialli „Midnight Ripper“ und „A Blade in the Dark“.

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Bei so größeren Projekten dient es vielleicht dazu, Interesse bei Produzenten mit Geld zu wecken. Wenn die sehen, daß Leute einen Film haben wollen, kommen sie vielleicht auch an Board. Manche Projekte haben sogar mehrere Kickstarter… Und Sandman hatte auch 2 Anläufe gebraucht, um sein Ziel zu erreichen. Das 1. Funding ging in die Hose, also hatten sie das Ziel dann runtergesetzt und ihn nochmal eingestellt.

Hätte Argento vorher nicht Dracula 3D gemacht, wäre auch vielleicht was daraus geworden. Aber die 2 Filme davor waren ja auch nicht besonders gut. Da hatte ich zum Glück auch nur Geld für die Blu-Ray reingesteckt. Angeblich ist Argento wegen Konflikten zwischen den Produzenten ausgestiegen.

Jetzt hat er einen anderen Film in der Planung. Bin ja gespannt, ob daraus was wird.

Ja, da hat man auch so ungefähr eine Vorstellung, wie das aussehen könnte. Das ist natürlich ein immenser Vorteil :smiley:

Bei „The Basement“ gab es einen Teaser und der Regisseur scheint ansich auch nicht schlecht zu sein. Aber Horror kann halt wirklich nicht jeder und wenn man die Morde dann nichtmals zeigen kann, hat man eh schon verloren. Und das ist ein Film der nur 30% seines eigentlichen Zieles erreicht hatte. Und der wurde dann leider auch produziert.

Hier bin ich einer von 50 ausführenden Produzenten. Obwohl da steht, daß der draussen ist, wurde der leider nie fertig. Vielleicht erbarmt sich ja doch irgendwann noch jemand und schneidet ihn zusammen, damit man ihn wenigstens mal zu Gesicht bekommt. Da wurden auch Props versteigert und Poster versprochen, die dann nie verschickt wurden obwohl sie angeblich unterwegs waren. Und dann ist der Regisseur verstorben.

Heute stecke ich mein Geld lieber in Dokumentationen, da habe ich gute Erfahrungen gemacht. Und in Computerspiele.

Bei a „A Blade in the Dark“ hab ich mich auch sehr gelangweilt und darüber geärgert, daß der nicht von Mario Bava war, sein „Black Sunday“ Remake hab ich mir bis heute nicht angeschaut. Alles was ich bis jetzt von ihm gesehen habe war für mich irgendwie nicht sonderlich interessant.

Noch ein Fun Fact, der in der Sendung nicht erwähnt wurde ist, daß „Die Drei Gesichter der Furcht“ auf Englisch „Black Sabbath“ hiess und damit namensgebend für eine Englische Rockkapelle war.

Dein Mikro hat wieder so einen komischen Stereo-Phaseneffekt, klingt total anders wie Deine Kollegen. Mono wäre da vielleicht auch besser?

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Ja, schalte nächstes Mal wieder auf Mono.
Der Feldmann meinte, Stereo sei besser (er macht den Schnitt). Muss wohl mal zum Ohrenarzt. :smile:

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Vielleicht liegt es auch an meinem Setup. Ich hab so 2 kleine Logitech-Speaker auf dem Tisch und Dein Ton ist irgendwie nicht ortbar. Keine Ahnung was da los ist, das kann man schwer beschreiben. Aber die Kollegen klangen auf jeden Fall natürlicher.

Vielleicht ist das auch über Kopfhörer wirklich besser, kannste ja selber mal testen.

Über Kopfhörer klingt es ganz gut

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