Zu Interview mit dem Vampir und dem „Vampir mit Gewissen“: ich hab mir 2005 die Universal Gruselschinken auf DVD zugelegt und war ziemlich überrascht, dass es diese Vampirvariante schon in den 30ern gegeben hat. „Draculas Tochter“ hatte so gar keine Lust auf Leute umbringen und hat sogar einen Psychotherapeuten aufgesucht – ein ziemlich moderner Ansatz. Und das war die direkte Fortsetzung zu dem Lugosi-Dracula, es ging also mehr oder minder sofort los mit den Varianten.
Und wenn man sich die wenigen Vampirfilme der 30er und 40er generell so anschaut (also nicht nur Universal) stellt man fest, dass man den „traditionellen“ Vampir eher suchen muss. Über die Qualität der einzelnen Filme sagt das zwar nichts aus, aber die Macher sind mit einer erstaunlichen Kreativität an das Thema herangegangen. Vielleicht aus Budgetgründen? Oder wegen der Zensur?
In „Condemned to Live" wird die Hauptperson nicht durch einen Fluch zum Vampir (übrigens nur, wenn das Licht ausgeht), sondern weil seine Mutter als sie mit ihm schwanger war irgendwo bei einer Expedition von einer Vampirfledermaus attackiert wurde.
In „Son of Dracula“ haben wir es mit einer Dame zu tun, die sich dem Vampir an den Hals wirft mit dem Plan ihn unschädlich zu machen, wenn sie sich die Unsterblichkeit geholt hat.
In „Ghost of the Vampire“ merkt lange Zeit keiner, dass der Typ in dem weißen Anzug überhaupt ein Vampir ist, weil er sich rauchend und saufend innerhalb der Gesellschaft bewegt.
„The Vampire Bat“ ist in Wahrheit eher ein SciFi-Film.
In „The Devil Bat“ und „The flying Serpent“ haben wir es eher mit abgerichteten Viechern zu tun.
Der Dracula in „House of Dracula“ will sich auch behandeln lassen, weil er aufs Vampirdasein keinen Bock mehr hat.
Das meiste, was es so an Varianten gibt, wurde damals schon abgefrühstückt. Natürlich in teils hahnebüchenen Filmen …